Mir hatte ein Herr vom ADAC erklärt, dass, unter anderem, der Ladepunkt im Motorraum gegen Spannungsspitzen, z.B. während eines Gewitters abgesichert ist. Das Bordnetz ist also geschützt, wenn über den Ladepunkt im Motorraum geladen wird.
Wird direkt an der Batterie geladen, gehen die Ströme ungesichert in die Steuergeräte. [...]
Die Aussage des ADAC-Herrn kann ich nicht nachvollziehen.
Ich will nicht in Abrede stellen, dass sich verschiedene elektronische Geräte gegen Überspannung schützen. Aber dass das gesamte Bordnetz mit seinen doch teilweise recht hohen Strömen gegen Überspannung abgesichert ist, wäre mir neu. Das würde ich dann gern mal im Schaltplan nachvollziehen. (Ich habe danach aber noch nicht gesucht.)
Aber wie dem auch sei: Der Pluspol der Batterie und der sog. Ladepunkt im Motorraum sind mit einem Kabel verbunden, das nach meiner Erinnerung 35 mm² Querschnitt hat. Solange wir uns als nicht im Bereich der ausgesprochenen Hochfrequenz tummeln (also in der Größenordnung von GHz), dann sind die beiden genannten Endpunkte des Kabels als fest elektrisch miteinander verbunden anzusehen. Schutz durch Kurzschluss der Überspannung scheidet aus, weil damit auch die Batterie kurzgeschlossen würde; Schutz durch Unterbrechung würde erfordern, dass irgendein Bauteil das dicke Verbindungskabel in einigen Mikrosekunden vom Ladepunkt trennt. Dieses Bauteil müsste andererseits in der Lage sein, den Strom eines Anlassers zu übertragen. Solch ein Bauteil ist mir nicht bekannt.
Zusammenfassung: Ich denke, da liegt der Herr vom ADAC falsch. Elektrisch dürfte es wirklich VÖLLIG egal sein, ob ich mein Ladegerät im Motorraum anschließe oder an der Batterie. Dort an der Batterie aber an dem "anderen" Anschluss der intelligenten Batteriesteuerung (also nicht ganz direkt am Minuspol, sondern ca. 5 cm daneben).
Edit: Dank
@Driver_X korrigiere ich meine Angabe des Querschnitts von 35 auf 80 mm². Die Folgerungen bleiben dieselben. /Edit.
Ich verstehe nicht, wieso solche Fragen, egal ob schon x-mal gestellt, so patzig beantwortet werden müssen. [...]
Müssen sie natürlich nicht. Ich will es mal so versuchen zu erklären:
A: Es gibt einen "idealen" Forumsbenutzer.
1. In der Rolle des Fragenden sieht das so aus: Er hat sich über die ihn interessierende Frage umfassend über Suchfunktion informiert, hat dadurch ein gewisses Kenntnisniveau erreicht und fragt dann ggf. noch höflich für weitere Details an.
2. In der Rolle des Antworters: Wenn er etwas beitragen kann, dann tut er das ebenso freundlich und sieht auch großzügig darüber hinweg, dass der jeweilige Fragesteller sich möglicherweise nicht so ideal wie beschrieben verhalten hat.
B: Daneben gibt es die
nicht idealen Forenbenutzer.
1. Aus irgendeinem Grund fragt der Fragesteller, ohne die leicht verfügbaren Ausführungen zu seinem Thema zur Kenntnis genommen zu haben. Oder er hat von der Materie seiner Frage so wenig Ahnung, dass er gar nicht erkennen kann, ob etwas zu seinem Fall passt oder nicht.
2. Ein erstaunlich großes oder unnötig großes Maß an Unwissenheit (auch über das, was man mit Suchen herausfinden könnte), nervt einfach. Und dann trägt man vielleicht zwei Komponenten bei: etwas zur Sache und etwas zum Verfahren. Die Anteile können variieren. Äußerung zum Verfahren könnte man auch als "sich Luft machen" bezeichnen.
Fall B ist nach meiner Beobachtung häufiger anzutreffen als Fall A.
Jetzt noch einmal zu Deiner Anmerkung: Warum forderst Du, dass sich der reale Antworter (B 2) grundsätzlich weitgehend ideal verhalten muss (nach A 2), während Du dem realen Fragesteller (B 1) durchaus seine Abweichung von der Idealgestalt (A 1) gestattest?