Rennbericht VLN 14.05.2011
Keiner hatte mir gesagt, dass Motorsport so stressig ist. Ich meine jetzt weniger das Fahren an sich, aber das ganze Drumherum mit dem Schreiben der Berichte geht doch schwer an die Substanz. 7 Rennen in 9 Wochen, da werde ich gleich mal eine Petition einreichen, den Terminkalender für das nächste Jahr zu entzerren.
Aber zum Glück ging das 6h-Rennen der VLN am 14.05. ziemlich glatt über die Bühne, so dass ich mich kurz fassen kann: 4. Platz in der Klasse V5, dazu gewann unser Team noch den ersten und zweiten Platz in der Klasse V4.
Na gut, ganz so kurz will ich es dann doch nicht machen, aber nur, weil wir dieses Mal ein Küken im Team hatten. Rolf Buchstaller absolvierte seinen ersten VLN-Lauf und bekam gleich die ganze Bandbreite des Eifelwetters zu spüren.
Begonnen hatte ich den Lauf mit einer herausragenden fahrerischen Leistung. Leider ragte sie eher nach unten aus der Masse heraus. Nachdem ich in den letzten Rennen versehentlich gute Zeiten gefahren war, fand ich in diesem Lauf überhaupt keinen Rhythmus (oder schreibt man das heute vielleicht doch Rüttmuss?). Schon in der Mercedes-Arena wurde ich etwas angeschoben und geriet dadurch etwas aus der Spur. Dadurch mußte ich die Querspange außen anfahren, wo irgend etwas herumlag, so dass ich fast in der Wiese gelandet wäre. Als ich meine Schäfchen soweit wieder sortiert hatte, hatte ich schon mehrere Plätze verloren.
Hier ist das Video der Startrunde:
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Also prügelte ich mich quer durch meinen Stint mit Autos herum, die eigentlich vom Start an hinter mir hätten sein sollen. Aber jeder hat mal einen schlechten Tag, damit muss man sich abfinden. Vielleicht schaffe ich es ja doch einmal, meine schlechten Tage auf die Kalendertage zu legen, wo ich kein Rennen fahren muss.
Überhaupt war die Anfangsphase des Rennens, der mittlere Teil sowie das letzte Drittel von harten Positionskämpfen und vielen Unfällen geprägt. Das respektvolle Miteinander zwischen Spitzenautos und den kleineren Klassen ist vorbei, die Rücksichtslosigkeit der Top-Autos beim Überholen ist beispiellos. Das macht wenig Spass.
Gegen Ende meines ersten Stints kam dann leichter """" auf. Das ist auf Slicks immer wieder interessant, denn der Adrenalinspiegel steigt im gleichen Maße, wie die Reifentemperaturen absinken. Prompt gab es die ersten Abflüge. Trotzdem entschieden wir uns, weiterhin auf Slicks zu fahren, da einige Stellen der Strecke trocken waren.
So übernahm Rolf dann den Z4 unter anregenden Bedingungen: erste Rennrunden in der VLN, und die auf Slicks im heftiger werdenden """". Aber Rolf ließ sich davon nicht beeindrucken und fuhr mit großer Umsicht und gutem Tempo weiter, bis der """" nachließ. Wie so etwas aussieht, kann man sich in diesem Video hier anschauen, das sind die ersten 3 Runden von Rolf:
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Rolf hat sich vollkommen problemlos in das Team eingefügt und eine gute Leistung gezeigt. Beim nächsten VLN-Lauf wird er uns nochmals unterstützen.
Gestartet von Platz 10, waren wir mittlerweile auf Platz 6 angelangt, als Christian das Auto übernahm. Bei wieder bestem Wetter fuhr er die schnellsten Runden des Tages. Christian fuhr das Auto bis auf Platz 5 vor, um es dann an mich zu übergeben. Eine tolle Leistung, diese Zeiten wäre ich auch gerne gefahren.
Auch hier ein Video einer Runde in 9:47:
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Nun muss man dazu sagen, dass Rolf und ich damit umgehen müssen, dass wir einen Fahrer im Team haben - den wir natürlich namentlich nicht benennen wollen -, der uns nicht nur inspiriert, sondern vor allem auch transpiriert. Nach den bereits gemachten Erfahrungen hatte ich, schlau wie ich nun mal bin, ein zweites Sitzkissen bereit, um wenigstens nur an der Rückenlehne das Gefühl zu haben, ich würde in einem Feuchtbiotop sitzen. Aber es kam natürlich, wie es bei mir kommen mußte: im Moment, als ich mich gedankenverloren und hochmotiviert in den Fahrersitz sinken ließ und die Gurte festzog, fiel mir auch das Kissen ein, dass ich natürlich im LKW liegengelassen hatte. Leider blieb keine Zeit mehr, so dass ich mich in der Folge selbst bemitleiden musste, dass Fahreranzüge zwar einigermaßen feuerfest, aber nicht wasserfest sind.
Aber das machte fast gar nichts. In Ruhe zog ich meine Runden durch das spätnachmittagliche Trümmerfeld der Nordschleife, ohne mich durch die Tatsache verunsichern zu lassen, dass unser nachfolgender Konkurrent erheblich schneller fuhr als ich und recht schnell aufschloss. Gut, es war natürlich hilfreich, dass der Funk nicht funktionierte, dadurch bekam ich nichts mit davon. Aber ruhig war ich.
Anscheinend war der Vorsprung doch so groß, dass noch nicht einmal ich etwas verkehrt machen konnte, und so landeten wir auf Platz 4 unserer Klasse. Ein schöner Erfolg, aber noch schöner war das Erlebnis im gesamten Team nach den schadensreichen ersten Läufen dieses Jahr.
Der nächste Lauf ist am kommenden Samstag bei der RCN. Dort werde ich noch einmal mit dem M-Coupé fahren, damit unser V5-Coupé für das 24h-Rennen etwas entlastet wird.
. Schick' sie mir doch bitte nochmals, damit ich mich bedanken kann, für die niedergeschriebenen Tatsachen 
!!!!
... ein schöner bericht mit eindrucksvollen bildern und videos 
