Photovoltaikanlage nachrüsten - Lohnt sich das überhaupt?

Das muss man schon etwas ordentlicher durchrechnen bspw. hiermit:

Aber ganz pauschal:
Der Wechselrichter wird kaum teurer, Gerüst/Montagekosten ja aber verhältnissmäßig wenig, Elektro bleibt i.d.R. gleich.
Geht man mal beispielhaft von einem Modul mit 420Wp aus. Bei ner durchschnittlich guten Südausrichtung kann man ca. 950kWh pro kWp und Jahr ansetzen.
Was erwirtschaftet dann ein solches Modul im Jahr?: 950 kWh/kWp * 0,420 kWp = 399 kWh. Bei einer Einspeisevergütung von 8,11 ct/kWh sind das in 20 Jahren 647€ die ein Modul erwirtschaftet. Ein FullBlack-Modul mit anteilig Unterkonstruktion etc. kostet ca. 170€. Mehrmontageaufwand muss man sehen. Aber weit über 200€ wirds insgesamt fürs Modul nicht liegen...
Der Fakt das du mit ner größeren Anlage immer mehr Eigenverbrauch und/oder Strom für den Speicher hast ist dabei noch nicht einmal berücksichtigt.

Rein wirtschaftlich, die Anlage die sich am besten rechnet ist i.d.R. groß und verzichtet auf einen Speicher bzw. hält den klein, aber ne PV Betrachtung ohne Speicher macht/baut dir heute keiner mehr...
 
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Hab ich gesehen, wie bereits gesagt halte ich die Annahmen für viel zu pauschal um solche Schlüsse draus zu ziehen.
Aber mal abseits davon wie sieht die Praxis aus:
Hast du mehr PV Strom, hast du mehr Möglichkeiten mehr Geld zu sparen, alleine die Annahme der eigene Stromverbrauch bliebe gleich ist tendenziell schon durch das vorhandensein einer PV und "nutzen wollen des Stroms" stark anzuzweifeln.
Was kommt dann?! Man wird früher oder später eine zweite/größere PV Anlage wollen, weil man merkt "zu wenig für..." und dann wird es doppelt teuer, man wird bereuen "nicht alles gleich gemacht zu haben". Man wird sich ärgern dass "die Dachfläche dann ungleichmäsig aussieht" weil die neuen Module sehr wahrscheinlich ganz andere Maße haben werden auch optisch anders aussehen, die Unterkonstruktion der Altanlage lässt sich somit nicht erweitern usw.usf... Man muss die ganze "Bürokratie nochmal" machen... Ich hab ich mir das Lied schon zig mal angehört.

Und wie gesagt was einfach nicht wegdiskutierbar ist, jedes Modul mehr amortisiert sich aktuell sehr gut für sich und wirft innerhalb seiner Lebenszeit richtig Geld ab. Hast du mehr Module hast du weniger spezifische Kosten also schnellere Amortisation und höhere Rückflüsse, also warum dann künstlich klein halten? Lieber am Speicher sparen und den ggf einfach nachrüsten/später aufstocken, aber bloß nicht eine "Halbdachanlage" bauen.

Was ich einsehe ginge es um eine Finanzierung, damit beschäftige ich mich nicht. Für mich ist neben dem Spaß damit, eine PV auch eine sehr gute und v.A. auch gesetzlich vollkommen abgesicherte Geldanlage. Wenn ich es mir leisten kann, die PV Anlage aber trotzdem künstlich klein halte, wohlmöglich noch nen Speicher dazu der teurer ist als die Anlage selber, und dadurch die wirtschaftlichkeit sicher nicht positiv beeinflusst. Und dann aber die "übrigen" paar tausend Euro an irgendwelche noch so "sicheren" Wertpapiere oder Sachanlagen zu binden - kann ggf. aufgehen, aber das widerspricht zumindest mir völlig.
 
Bei der Kalkulation einer Anlage sollte man evtl. auch die Kosten für eine Reinigung der Module einfließen lassen. Je nach Größe und den baulichen Gegebenheiten können da doch erhebliche Summen entstehen. Bei meiner 12 Jahre alten Anlage 30kwp und einer Fläche von ca. 300qm und einer Neigung von ca. 23 Grad komme ich bei der Verwendung von Reinwasser auf ca. 500.- €. Meine verbauten Sharp Module haben noch einen relativ starken Aluminium Rahmen bei dem an der unteren Kante das verschmutzte Regenwasser stehen bleibt und verdunstet, hier bildet sich mit der Zeit ein Moos Ansatz und durch die geringe Neigung verschmutzt das Modul großflächig.
Solche Bauformen sind heute aber nicht mehr gebräuchlich doch auch bei den neuen Bauformen tritt mit der Zeit und geringer Neigung und je nach Umweltbelastung eine Verschmutzung auf die den Ertrag schmälert. Bei größerer Neigung sind Verschmutzungsprobleme seltener, hier genügt meist die kostenlose Regenreinigung !

IMG_4021.JPG

Anlage wurde vor ca 5 Jahren das letzte Mal gereinigt !
 
Dann her mit den Daten ;-) bin auch am überlegen 8-)
Mach ich in zwei Wochen etwas genauer, muss jetzt erst mal in Urlaub.
Grob, 10 kw mit Speicher und neuem Zählerschrank inkl. Montage usw, für 22000 €.
Bin nur noch am Überlegen, ob ich die Solarthermie drauf lasse oder entsorge.
 
Ich trau es mich fast nicht zu schreiben, aber ich habe heute, ohne hier zu fragen, einen Vertrag für eine 10 kw Anlage unterschrieben, Montage in 2 Wochen.
Zu deiner Beruhigung.
Ich hatte auch niemanden hier gefragt und bin jetzt sehr zufrieden, mit Ertrag und Leistung, dass ich es gemacht habe :thumbsup::thumbsup::) :-)

Grob gerechnet, nach einem Jahr.
Zu zahlender Verbrauch von 4400 kWh runter auf 1200 kWh. Dabei zu berücksichtigen, dass der Speicher erst 7 Monate nach Inbetriebnahme angeschlossen wurde.
Die letzten Tage ab Ostern hat auch der Speicher über Nacht ausgereicht und ich bin ohne Strom kaufen zu müssen über die Runden gekommen.

Erzeugt habe ich ca. 10.100 kWh mit 8 kWp

Dazu lief die Klimaanlage im Sommer durch, schön kühl im Haus und Schlafzimmer.
An kalten Tagen und schön Sonnenschein haben die 3 Klimainnengeräte schön geheizt, Rest mach der Holzofen.
Gas wurde bei schönen Wetter nur fürs Bad und Gästeklo verbraucht. Daher ist auch der Gasverbrauch minus 45% (ok, der Winter war ein milder).

Alles in Summe gerechnet würde sich nun noch ein E-Auto rechnen, aber das mache ich aus Prinzip aktuell nicht

.
 
Ich hatte tatsächlich erst gestern das Vergnügen mit einem mittlerweile promovierten Energietechniker mit dem ich Studiert hatte zu telefonieren der mir u.A. erzählt hat, wie sehr er sich getäuscht hat weil er vor 10 Jahren auch noch Solarthermie Fan war.
Auf der Bauhaus Solar 2009 auf der wir zusammen waren hat ein Dozent das damals schon für tot erklärt.

Aber im Grunde machen worauf man Lust hat. Wenn die Solarthermie neu ist, drauf lassen. @H-P du baust dir doch eh perspektivisch ne Wärmepumpe ein, also wäre die Therme doppelt gemoppelt. Das was die im Sommer an WW erzeugt und du nicht weg bekommst kriegst du nicht vergütet...
 
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Bei Normalos ist es nur der grüne Gedanke
Nicht so schnell 😬

Ich habe es eher als Invest gesehen.
Denn ein Haus kann im Alter eine Belastung werden. Gesundheitlich und finanziell.
Und ein Haus, ohne „installiertes Grünes Gedankengut“ zu verkaufen, macht wenig Sinn, was den finanziellen Aspekt angeht.

Daher jetzt investieren, wenn das Geld da ist, die Rendite einstecken so lange es geht und dann verkaufen wenn es nötig ist.
Die Zukunft wird’s weisen.

Und wie man merkt, ich bin kein Grünwähler, versuche aber das Beste draus zu machen
 
In der Hoffnung auf günstigere Preise habe ich mir aktuell erneut ein Angebot, diesmal von 1KOMMA5° eingeholt. Doch preislich unterscheidet es sich nicht von den Angeboten anderer Anbieter im vergangenen Jahr.

Da auf meinem Dach bereits eine Solarthermieanlage installiert ist, passen nur 14 PV-Module. Damit erreiche ich eine Gesamtleistung von 5,95 kWp, was für unseren Zwei-Personen-Haushalt ausreicht.

Die geplante Anlage umfasst 14 x 1KOMMA5° Full Black Module mit je 425W, 14 Enphase-Wechselrichter, einen Encharge-Speicher mit 10,5 kWh Kapazität, den intelligenten Energiemanager Heartbeat sowie die Wallbox AMTRON Compact 2.0s 11 C2. Der Gesamtpreis beträgt 25k.

Auf der anderen Seite überlege ich, ob es nicht sinnvoller wäre, einen dynamischen Stromanbieter wie Tibber zu wählen, zumal dort bald auch der passende Stromspeicher Homevolt erhältlich sein wird. Dadurch könnten wir nachts, wenn die Börsenpreise niedrig sind, unsere Elektroautos und den Speicher kostengünstig laden.

Unser aktueller Stromverbrauch beträgt momentan nur 2.500 kWh pro Jahr (ohne Elektroautos).
 
Lass dir doch mal ein Gegenangebot für den Umfang machen. Obwohl mir 1Komma5° nicht ganz unsympathisch ist - gefühlt wäre ich bei der Tibber Lösung. Je nachdem wie das Dach beschaffen und zugänglich ist, und wie hoch dein "selber mach Wille / Fähigkeit" ist 14 Module mit UK aufs Dach zu zimmern ist selbst für gewissenhafte Selbstbauer mit 0 Erfahrung auch nur ein Wochenende arbeit. Materialkosten mit Speicher solltest du unter 10k bleiben.
 
Habe schlechte Erfahrung mit Solarthermie.
Ist jetzt18 Jahre auf dem Dach, 1 Jahr lief sie nicht - nicht gemerkt - weil Flüssigkeit ausgelaufen war. Eine Zeit lang lief sie nicht weil ein Marder die Kabel vom Fühler durchgebissen hat.
Spare ich was? Ich denke ja, aber es ist so gering das sich das niemals rechnet, selbst mit sehr grünen Gedanken. Im Sommer brauche ich 250 kw Gas im Monat fürs warme Wasser. Was soll ich da "einsparen". Im Winter läuft die Umwälzpumpe bei Sonnenschein und zirkuliert 30 Grad warmes Wasser in den Kessel - ob das Sinn ergibt? Ich bin kein Heizungsbauer.

Sicher ist für mich, ein paar Photovoltaik Platten in der gleichen Größe mit Wärmepumpe liefert an doppelt so vielen Tagen warmes Wasser und produziert ihren eigenen Strom für die Umwälzpumpe. Und brauche ich kein warmes Wasser habe ich sogar Strom zum verbrauchen - win win
 
Habe schlechte Erfahrung mit Solarthermie.
Ist jetzt18 Jahre auf dem Dach, 1 Jahr lief sie nicht - nicht gemerkt - weil Flüssigkeit ausgelaufen war. Eine Zeit lang lief sie nicht weil ein Marder die Kabel vom Fühler durchgebissen hat.
Spare ich was? Ich denke ja, aber es ist so gering das sich das niemals rechnet, selbst mit sehr grünen Gedanken. Im Sommer brauche ich 250 kw Gas im Monat fürs warme Wasser. Was soll ich da "einsparen". Im Winter läuft die Umwälzpumpe bei Sonnenschein und zirkuliert 30 Grad warmes Wasser in den Kessel - ob das Sinn ergibt? Ich bin kein Heizungsbauer.

Sicher ist für mich, ein paar Photovoltaik Platten in der gleichen Größe mit Wärmepumpe liefert an doppelt so vielen Tagen warmes Wasser und produziert ihren eigenen Strom für die Umwälzpumpe. Und brauche ich kein warmes Wasser habe ich sogar Strom zum verbrauchen - win win

Na ja, ich denke aber, das ist wie immer mit alter Technik (und 18 Jahre sind hierfür wirklich alt) - auch PV-Anlagen und Solarthermie-Anlagen waren vor 18 Jahren deutlich ineffizienter, da hat sich viel getan.

Aber grundsätzlich hast Du schon recht - zu dem Zeitpunkt, wo Solarthermie optimal funktioniert, braucht man in der Regel das ganze heiße Wasser nicht (also im Sommer) und im Winter ist das leider extrem reduziert. ;)
 
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