- Registriert
- 2 August 2004
- Wagen
- BMW Z8
Eine Bitte vorab:
Die Geschichte hier hat einigen Aufwand gekostet, deshalb überlasst diesen Thread bitte nur den E89-Fahrern, die interessiert sind. Danke
________________
Jedes Auto wird ab Werk mit einer Fahrwerksabstimmung ausgeliefert, die nach Meinung des Herstellers ein guter und sicherer Kompromiss für den Alltag ist. Dabei muss das Auto in allen Lebenslagen vor allem sicher bewegt werden können. Moderne Autos sind voll von Helfersystemen wie ABS, DSC, DTC usw usw, die nur diesem Zweck dienen. Gleiches gilt auch für die Fahrwerkseinstellung.
Insbesondere sind weder die Helfer, noch die Fahrwerke aufs ausgeprägte Schnellfahren abgestimmt. Damit meine ich jetzt nicht Hochgeschwindigkeitstrips auf der Autobahn, sondern zügige bis schnelle Kurvenfahrten innerhalb der gesetzlichen Möglichkeiten plus Toleranz.
Wie schon an anderer Stelle ausgeführt, macht der E89 da keine Ausnahme. Er ist ab Werk untersteuernd ausgelegt, was dem eher ungeübten Fahrer entgegenkommt.
Ist ein Auto aber auf Sicherheit abgestimmt, dann stellt sich die Frage, welche Spielräume es gibt, um die Charakteristik des Autos weg vom Kompromiss hin zu einem annehmbaren Kurvenfahrer zu ändern. Diesen Spielraum haben wir versucht auszuloten, und zwar am praktischen Beispiel eines sDrive23i, der uns netterweise von Thorsten Taxer1976 überlassen worden war.
Die Ausgangssituation:
Fahrzeug neu gekauft, Eibach-Federn nachgerüstet, 19"-BBS mit Spurverbreiterung nachgerüstet. Stabis und Dämpfer original, kein adaptives Fahrwerk.
Fahrempfinden: das Auto untersteuert sehr stark, Lenkung ist schwergängig in bestimmten Situationen
Unser Fahrwerksspezialist Markus, der alle Rennautos abstimmt, hat sich das Auto angesehen und verschiedene Dinge ausprobiert. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, er hat Komponenten getauscht und Einstellungen verändert, bis das gewünschte Ergebnis da war.
Erfahrungswerte lagen in ausreichendem Maße vor, da die Vorderachse des E89 praktisch baugleich mit den E90/92/93 etc - Modellen ist, während die Hinterachse eine leichte Weiterentwicklung der Achse des E86 M-Coupé ist.
Ich hatte heute dann die Gelegenheit, das Auto zu fahren, und war sehr positiv überrascht.
Auf kurviger Landstraße ist kein Untersteuern spürbar, es sei denn, man fährt mit extremem Überschuß in eine Kurve hinein. Das Auto hält perfekt die Spur und ist in der Kurve sehr stark belastbar. Sehr schönes Einlenken, sehr feste Vorderachse in der Kurve. Die Hinterachse im Verhältnis zu vorne etwas lockerer, aber mit der Leistung des 23i praktisch nicht zum Ausbrechen zu bringen.
Da ich keine anderen Strecken kenne, bin ich zum Ring gefahren und habe eine Runde über die Nordschleife gedreht, da ich weiß, wie sich ein Auto dort anfühlen sollte. Kurz gesagt: das Auto macht mächtig Spass auf der Nordschleife und hat trotz der überschaubaren Motorleistung sicher dem einen oder anderen Fahrer dort zu denken gegeben. Stellenweise kam ich in Kurven nahe an das Gripniveau eines Semislicks heran (Thorsten, was sind da nochmal für Reifen drauf?)
So macht das Auto richtig Spass und steht meiner Meinung nach einem E85/6 in keinster Weise nach. Im Gegenteil, selbst mit den laschen Seriendämpfern fühlt sich das Auto jederzeit sicher an. Ich werde aber noch einen Test mit dem Besitzer machen, um sein Feedback zu erhalten. Dabei werde ich mir auch mal seine Kurventechnik anschauen, damit nicht zu viel Erfahrung aus dem Rennsport das Fahrergebnis verfälscht.
Klar ist natürlich, dass durch die etwas "aggressivere" Einstellung die Abnutzung der Reifen etwas erhöht wird. Man wird sehen, ob das eine wesentliche Rolle spielt oder nicht.
Wie geht es weiter?
Wir werden das Auto jetzt nochmal vermessen, um zu sehen, ob die Werte konstant geblieben sind nach der Beanspruchung. Danach bekommt Thorsten sein Auto zurück und wird dann sicher auch was dazu schreiben.
Über diese Einstellung hinaus gibt es genügend Ideen, um eine noch sportlichere Variante vorzubereiten. Die würde auf einem Gewindefahrwerk, evtl anderen Stabis und Domlagern aufbauen. Mit der Ausstattung braucht man sich dann auch auf keinem Trackday zu verstecken.
Wir haben jetzt nur ein Fahrzeug begutachtet, bei einem 30i oder 35i/is ergeben sich sicher leichte Abweichungen, auch wenn das Grundprinzip gleich bleibt.
Daher wären jetzt folgende Lösungen denkbar, wenn daran Interesse besteht:
1. Individuelle Abstimmung mit Ergebnis wie oben beschrieben mit anderen Federn. (non-RFT-Reifen werden sowieso vorausgesetzt)
2. "Sportpaket" mit Gewindefahrwerk (KW V2 oder V3 je nach gusto), evtl anderen Stabis und individueller Abstimmung auf den Fahrertyp
Das funktioniert nur bei Autos mit konventionellem Fahrwerk, bei anderen haben wir noch keine Erfahrungen!
Sollte an 1 oder 2 Interesse bestehen, dann schreibt das doch bitte hier in den Thread, oder schickt mir eine PN. Wenn wir wissen, wie viel ernsthaftes Interesse besteht, dann können wir einen Preis aushandeln, bei dem sich die Sache für alle lohnt.
Falls kein Interesse besteht, ist es auch nicht schlimm, dann fährt Euch eben nur der Thorsten beim nächsten Treffen um die Ohren.
(wenn er bis dahin fahren gelernt hat
)
Die Geschichte hier hat einigen Aufwand gekostet, deshalb überlasst diesen Thread bitte nur den E89-Fahrern, die interessiert sind. Danke

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Jedes Auto wird ab Werk mit einer Fahrwerksabstimmung ausgeliefert, die nach Meinung des Herstellers ein guter und sicherer Kompromiss für den Alltag ist. Dabei muss das Auto in allen Lebenslagen vor allem sicher bewegt werden können. Moderne Autos sind voll von Helfersystemen wie ABS, DSC, DTC usw usw, die nur diesem Zweck dienen. Gleiches gilt auch für die Fahrwerkseinstellung.
Insbesondere sind weder die Helfer, noch die Fahrwerke aufs ausgeprägte Schnellfahren abgestimmt. Damit meine ich jetzt nicht Hochgeschwindigkeitstrips auf der Autobahn, sondern zügige bis schnelle Kurvenfahrten innerhalb der gesetzlichen Möglichkeiten plus Toleranz.
Wie schon an anderer Stelle ausgeführt, macht der E89 da keine Ausnahme. Er ist ab Werk untersteuernd ausgelegt, was dem eher ungeübten Fahrer entgegenkommt.
Ist ein Auto aber auf Sicherheit abgestimmt, dann stellt sich die Frage, welche Spielräume es gibt, um die Charakteristik des Autos weg vom Kompromiss hin zu einem annehmbaren Kurvenfahrer zu ändern. Diesen Spielraum haben wir versucht auszuloten, und zwar am praktischen Beispiel eines sDrive23i, der uns netterweise von Thorsten Taxer1976 überlassen worden war.
Die Ausgangssituation:
Fahrzeug neu gekauft, Eibach-Federn nachgerüstet, 19"-BBS mit Spurverbreiterung nachgerüstet. Stabis und Dämpfer original, kein adaptives Fahrwerk.
Fahrempfinden: das Auto untersteuert sehr stark, Lenkung ist schwergängig in bestimmten Situationen
Unser Fahrwerksspezialist Markus, der alle Rennautos abstimmt, hat sich das Auto angesehen und verschiedene Dinge ausprobiert. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, er hat Komponenten getauscht und Einstellungen verändert, bis das gewünschte Ergebnis da war.
Erfahrungswerte lagen in ausreichendem Maße vor, da die Vorderachse des E89 praktisch baugleich mit den E90/92/93 etc - Modellen ist, während die Hinterachse eine leichte Weiterentwicklung der Achse des E86 M-Coupé ist.
Ich hatte heute dann die Gelegenheit, das Auto zu fahren, und war sehr positiv überrascht.
Auf kurviger Landstraße ist kein Untersteuern spürbar, es sei denn, man fährt mit extremem Überschuß in eine Kurve hinein. Das Auto hält perfekt die Spur und ist in der Kurve sehr stark belastbar. Sehr schönes Einlenken, sehr feste Vorderachse in der Kurve. Die Hinterachse im Verhältnis zu vorne etwas lockerer, aber mit der Leistung des 23i praktisch nicht zum Ausbrechen zu bringen.
Da ich keine anderen Strecken kenne, bin ich zum Ring gefahren und habe eine Runde über die Nordschleife gedreht, da ich weiß, wie sich ein Auto dort anfühlen sollte. Kurz gesagt: das Auto macht mächtig Spass auf der Nordschleife und hat trotz der überschaubaren Motorleistung sicher dem einen oder anderen Fahrer dort zu denken gegeben. Stellenweise kam ich in Kurven nahe an das Gripniveau eines Semislicks heran (Thorsten, was sind da nochmal für Reifen drauf?)
So macht das Auto richtig Spass und steht meiner Meinung nach einem E85/6 in keinster Weise nach. Im Gegenteil, selbst mit den laschen Seriendämpfern fühlt sich das Auto jederzeit sicher an. Ich werde aber noch einen Test mit dem Besitzer machen, um sein Feedback zu erhalten. Dabei werde ich mir auch mal seine Kurventechnik anschauen, damit nicht zu viel Erfahrung aus dem Rennsport das Fahrergebnis verfälscht.
Klar ist natürlich, dass durch die etwas "aggressivere" Einstellung die Abnutzung der Reifen etwas erhöht wird. Man wird sehen, ob das eine wesentliche Rolle spielt oder nicht.
Wie geht es weiter?
Wir werden das Auto jetzt nochmal vermessen, um zu sehen, ob die Werte konstant geblieben sind nach der Beanspruchung. Danach bekommt Thorsten sein Auto zurück und wird dann sicher auch was dazu schreiben.
Über diese Einstellung hinaus gibt es genügend Ideen, um eine noch sportlichere Variante vorzubereiten. Die würde auf einem Gewindefahrwerk, evtl anderen Stabis und Domlagern aufbauen. Mit der Ausstattung braucht man sich dann auch auf keinem Trackday zu verstecken.
Wir haben jetzt nur ein Fahrzeug begutachtet, bei einem 30i oder 35i/is ergeben sich sicher leichte Abweichungen, auch wenn das Grundprinzip gleich bleibt.
Daher wären jetzt folgende Lösungen denkbar, wenn daran Interesse besteht:
1. Individuelle Abstimmung mit Ergebnis wie oben beschrieben mit anderen Federn. (non-RFT-Reifen werden sowieso vorausgesetzt)
2. "Sportpaket" mit Gewindefahrwerk (KW V2 oder V3 je nach gusto), evtl anderen Stabis und individueller Abstimmung auf den Fahrertyp
Das funktioniert nur bei Autos mit konventionellem Fahrwerk, bei anderen haben wir noch keine Erfahrungen!
Sollte an 1 oder 2 Interesse bestehen, dann schreibt das doch bitte hier in den Thread, oder schickt mir eine PN. Wenn wir wissen, wie viel ernsthaftes Interesse besteht, dann können wir einen Preis aushandeln, bei dem sich die Sache für alle lohnt.
Falls kein Interesse besteht, ist es auch nicht schlimm, dann fährt Euch eben nur der Thorsten beim nächsten Treffen um die Ohren.

(wenn er bis dahin fahren gelernt hat
