Ladestand Batterie

@DH-Ontour:
Wo wir gerade so nett am plaudern sind, hätte ich noch ein paar Bemerkungen zu Deinem obigen Bild von der Batterie:

1. Hast Du für den Z4 die Handschuhe schon mal gebraucht, die da neben der Batterie gelagert sind? Vermutlich ist es nur allgemeine Vorsicht, denn die sehen noch nagelneu aus.
2. Es sieht ja recht originell aus, wie Du mit allerlei Tricks die dünnen Drähte der Prüfklemmen (Hirschmann Kleps?) des Schätzeisens an die dicken Stöpsel der Batterie bringst.
3. Der Multitester: Es gab in den 80er Jahren ein Referenzmodell und später auch Nachbauten. Ich weiß aber den Hersteller nicht mehr. Ist das so ein Edel-Teil?
 
Bitte lest doch einfach bei Varta nach, es schmerzt ja schon.

Ich weiß, Du hast ja oben schon einen Link angeboten. Leider führt der nur an den Beginn des allgemeinen Glossars für Dutzende von möglichen Begriffen im Zusammenhang mit Batterien. Es war nicht klar, wohin Du uns da wirklich weisen wolltest. Kurz gesagt: Der Link war nicht hilfreich - ich hab es wirklich versucht. :#

Was soll eine einzelne Messung der Batteriespannung aussagen? Dass eine Autobatterie nach einer Ladung über 150km 12,8V hat, ist ganz nett. Eine Batterie, die nach nicht näher beschriebener Belastung oder Standzeit nur 12,4V bringt, kann aber dennoch in einem besseren Zustand sein. Interessanter für eine zumindest indirekte Beurteilung wäre, wieviel von den 12,8V nach drei Tagen ohne Last (d.H. vom Bordnetz getrennt) noch übrig ist. Wichtiger ist die Kapazität, das heisst die Menge an aktiver Masse um Strom zu speichern und wieder abzugeben Die Leistung der Batterie wird dabei von der schwächsten Zelle bestimmt. Wenn eine Zelle kurz vor dem Tod durch Sulfatierung steht, die anderen aber noch in Ordnung sind, kann eine Batterie besagte 12,8V Spannung bringen, aber leider zum Starten nicht mehr taugen. Denn unter Last wird diese Zelle sofort zusammenbrechen (das Vergnügen hatte ich mal bei einer Motorradbatterie). Feststellen kann man das als Hobbyschrauber nur über die Messung der Säuredichte, aber nicht bei einer versiegelten Batterie. Die ist nach gewaltsamer Öffnung Schrott, auch wenn sich die Öffnungen für die Erstbefüllung noch unter den Siegeln ertasten lassen. Bei Großbatterieen, deren Zellen nicht einem gemeinsamen Gehäuse untrennbar verbunden sind (z.B. Uboot) werden schwache Zellen zum Erhalt einer möglichst großen Kapazität von den übrigen getrennt. Eine pro Zelle um 2,2V geringere Maximalspannung nimmt man dafür in kauf.

Diese Deine Ausführungen sind viel hilfreicher, weil ich jetzt Deine Argumentation erkennen kann. Der Kern ist, dass eine reine Spannungsmessung unter (reinen oder annähernden) Leerlaufbedingungen nicht aussagefähig ist bezüglich der Kapazität einer Batterie. Da hast Du recht. :t Aber eine echte Belastungsmessung ist halt wesentlich aufwändiger. Wer von uns hat schon einen Prüfwiderstand, mit dem er aussagekräftige Ströme aus der Batterie ziehen kann? Hier ging es ja mehr oder weniger um eine Abschätzung. :)

Akademische Zusatzbemerkung: Wenn der (eher unwahrscheinliche) Fall eintreten sollte, dass fünf Zellen top sind, die sechste aber nicht nur mau, sondern einen inneren Kurzschluss hat, dann haben wir ja praktisch Deinen U-Boot-Fall. Ich könnte mir vorstellen, dass der Z4 im Sommer mit fünf (geladenen) Zellen noch anspringt. Und diesen Batteriezustand kann man dann sogar mit einer Leerlaufspannungsmessung erfassen! :w
 
Es gibt da ja nicht nur das Glossar mit den vielen Begriffen. Links auf der Varta-Seite sind Schaltflächen für FAQ und eLearning. Da wird eine Menge verständliche Information über Aufbau, Funktion und Behandlung etc. von Batterien angeboten.
 
..[...]aus dem ich schlussfolgere: Die Batterie ist OK! (Die Messung mit Belastung schenke ich mir jetzt.)

[...]
Viele Grüße, Herbert

So eine Belastungsmessung ist gar nicht so schwer mit einfachen Mitteln zu machen; eigentlich braucht man nur einen Helfer. Man misst ganz normal die Spannung an den Batteriepolen und lässt jetzt den Helfer elektrische Verbraucher einschalten. Wenn die Spannung beim Öffnen des Verdecks deutlich einbricht, stimmt etwas nicht. Auch wenn laute Musik (120W Verstärkerleistung entsprechen immerhin 10A zzgl. Radio und CD-Laufwerk...) anfängt zu klirren, ist das ein Zeichen dafür, dass die Batteriespannung abfällt.
Leider fehlen mir die genauen Daten der Verbraucher und auch der Innenwiderstand einer neuen 12V-Batterie, um einen Daumenwert für einen zulässigen Spannungsabfall zu berechnen.
 
So eine Belastungsmessung ist gar nicht so schwer mit einfachen Mitteln zu machen; eigentlich braucht man nur einen Helfer. Man misst ganz normal die Spannung an den Batteriepolen und lässt jetzt den Helfer elektrische Verbraucher einschalten. Wenn die Spannung beim Öffnen des Verdecks deutlich einbricht, stimmt etwas nicht. Auch wenn laute Musik (120W Verstärkerleistung entsprechen immerhin 10A zzgl. Radio und CD-Laufwerk...) anfängt zu klirren, ist das ein Zeichen dafür, dass die Batteriespannung abfällt.
Leider fehlen mir die genauen Daten der Verbraucher und auch der Innenwiderstand einer neuen 12V-Batterie, um einen Daumenwert für einen zulässigen Spannungsabfall zu berechnen.

Richtig! Daraus kann man sinnvolle Entscheidungen ableiten. :t

Aber auch das ist immer noch eine Abschätzung. Denn so genau wissen wir ja nicht, welchen Strom das Verdeck zieht. Und selbst wenn wir es wissen (z. B. Stromzange), dann lässt sich das nur schwer reproduzieren. Der Prüfwiderstand schafft da eine fahrzeugtypunabhängige Basis (um den Begriff Norm zu vermeiden). :)

Dein letzter Absatz ist ja ein Ansatz zum Aufbau einer Norm: Wenn wir einen bestimmten Innenwiderstand zugrundelegen und einen bestimmten (hohen) Verbraucherstrom, außerdem noch die Temperatur definieren, dann ... brauchen wir bloß noch "DIN" davorzuschreiben! :D

Nachtrag: Die Innenwiderstände neuer Batterien kenne ich zwar auch nicht, aber sie unterscheiden sich durchaus. Denn ein Indikator dafür ist ja die Angabe des Stromes, der auf der Batterie angegeben wird. Je größer dieser Wert, um so kleiner der Innenwiderstand der Batterie, und zwar im wesentlichen unabhängig von der eigentlichen Kapazität.
 
Beim Motorrad (ältere 1000er BMW.) hat das nicht mehr für den Anlasser gereicht. Durch die kaputte Zelle erkennt ein Ladegerät / Regler auch zu früh auf eine volle Batterie, so dass auch die anderen Zellen nicht vollständig geladen werden. Unter Anlasserlast brach der Akku trotz vorher anständiger Spannung völlig zusammen. Dazu muss aber auch gesagt werden, dass es sich um eine konventionelle Batterie, die im Motorrad anderen mechanischen Belastungen durch Vibrationen ausgesetzt ist, als dies im Auto der Fall ist. Da wird dann die aktive Masse von der Trägerplatte gerüttelt. Beim Auto sollte man bei Verdacht auf Altersschwäche / Schäden der Batterie bei einem älteren Exemplar (ab 5 Jahre) einfach eine neue Batterie einbauen, wenn man auf den Wagen angewiesen ist. Bei einer neueren Batterie lohnt ein Test in der Werkstatt oder bei Bosch. Eine AGM-Batterie ist für Fahrzeuge gedacht, die mehr Ladezyklen, z.B. durch Start-Stopp-Systeme oder Rekuperation, verursachen. Das ist beim E85 meines Wissens noch nicht der Fall, da wird gestartet, dann wieder geladen und fertig. Dafür ist AGM zu teuer. Eine GEL-Batterie ist in erster Linie mechanisch belastbarer. Das ist beim Auto, allemal mit Reihensechszylinder nicht relevant, deshalb werden die gern in Motorräder eingebaut. Bleibt die Frage Batterie mit Stopfen oder versiegelt, die beide mit flüssigem Elektrolyt arbeiten. Die mit Stopfen muss gelegentlich auf korrekten Säurestand geprüft und u.U. mit destilliertem Wasser aufgefüllt werden. Also mehr etwas für Leute, die Spass an kleinen Pflegearbeiten am Auto haben. Die versiegelte Batterie (nicht ganz korrekt auch "wartungsfrei"genannt) ist ein geschlossenes System, das nur ganz wenig (aber eben doch etwas) Wasser verliert und auf 5-6 Jahre Betrieb unter mitteleuropäischen Temperaturbedingungen ausgelegt ist. Vorteil der Stopfenbatterie ist der Preis, die Möglichkeit der Prüfung der Säuredichte und das Nachfüllen von Wasser auch über die 5-6 Jahre hinaus. Bei der versiegelten muss man sich nur um eine gelegentliche Fremdladung bei längeren Standzeiten und eine saubere Oberfläche kümmern (gilt natürlich für die anderen auch), dafür ist sie teurer und hält bei vergleichbarer Herstellerqualität nicht länger als die einfache Variante. In der "elektischen Qualität" unterscheiden sich diese Varianten nicht.
 
... Unter Anlasserlast brach der Akku trotz vorher anständiger Spannung völlig zusammen...

Deine Ausführungen oben (die ich jetzt nicht zitiert habe), finde ich sehr gut nachvollziehbar. :t Die will ich jetzt auch nicht mehr weiter kommentieren.

Was ich allerdings hier zitiere, ist ja nicht ganz der Fall, den wir oben diskutiert haben. Ich hatte oben den Fall konstruiert, dass fünf Zellen in Ordnung und voll geladen sind, während die sechste Plattenschluss hat, d. h. nichts zur Spannung mehr beiträgt, aber auch keinen nennenswerten Innenwiderstand.

Was Du beschreibst, kann eigentlich kein vollständiger Plattenschluss sein. Denn sonst wäre ohne Last ja nicht die Nennspannung für sechs Zellen herausgekommen. Wenn die Zelle aber angeschlagen ist, dann hat sie einen vergrößerten Innenwiderstand, aber sie liegt weiterhin in Serie mit den anderen Zellen. Ergo behindert diese halbtote Zelle mit ihrem großen Innenwiderstand den Stromfluss der übrigen Zellen mit der Folge, dass weniger Strom fließt, als die fünf funktionsfähigen Zellen an sich liefern könnten. Dieses Problem verschwindet erst, wenn man diesen "Engpass" beseitigt. Entweder, indem man wie beim U-Boot die Zelle ganz ausklinkt oder eben, indem man den Plattenschluss abwartet oder herbeiführt.

Was wir hier diskutieren, sind ja minimale Schwerpunktsunterschiede bei fast vollständig gleicher Meinung. Ich betone das einmal, damit bei weniger sachkundigen Lesern ein falscher Eindruck entsteht. :)
 
...
1. Hast Du für den Z4 die Handschuhe schon mal gebraucht, ...
2. Es sieht ja recht originell aus, wie Du ...an die dicken Stöpsel der Batterie bringst.
3. Der Multitester: ...Ist das so ein Edel-Teil?
Hi Elias,

hatte Deine Fragen ganz vergessen, sorry! Bin irgendwie drüber weggekommen... Aaaaalso:

1) Nein, noch nie benutzt. Ist wohl ein alter Reflex - nie ohne Werkzeug/Handschuhe! :d
2) Das kleine Teil hat halt so Riesenklemmen - nehme an, damit auch der Letzte weiß, wo sie hinsollen.
3) Nein, nein, 08/15, ist uralt, noch aus dem Studium... Ich werfe nichts weg, was noch "geht" - noch so'n Reflex! :b

Grüße, Herbert
 
Hallo,
hänge mich mal hier dran da ich soeben festgestellt habe das meine Batterie nun einen schwarzen Punkt im Magic Eye hat. Das war bis zur letzten Woche nicht so.
BJ 07/2004

Habe sie nun ans Ladegerät gehangen, mal schauen ob der Punkt wieder grün wird?!
Ich habe nun bei meiner Batterie gesehen, dass das Auge wieder grün ist. Habe nichts mehr gemacht und es ist mir durch Zufall aufgefallen.
 
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