"Bei einer halben Million ist Schluss!"

... aber in in den seltensten Fällen Versagen/Schäden in Haftung genommen werden. Wenn, dann landen derartige Fällen vor den Landgerichten.

Das passiert eher selten. Überwiegend einigen sich die Unternehmen mit ihrem (bisherigen) Management intern. Das soll nicht heißen, dass solche Einigungen dem Manager nicht richtig weh tun können.
 
...um auch meinen Senf hier zu lassen...

Auch in der Politik gilt:
"Wer kein Problem hat (weil er nicht regiert), der macht sich halt eines..."
... und das beherzigen momentan ja nicht nur die Linken... ;)
 
Das schlimmste, was man hier machen kann, ist pauschalisieren. Schaut man sich die Überschriften zu manchen Bankmanagern an, kann man solch eine populistische Forderung pauschalisiert nachvollziehen. Wenn man das ganze dann mit einzelnen Fallbeispielen hinterfüttert, sieht das ganze schon wieder anders aus. Hier in Wob beispielsweise hat kaum jemand etwas gegen das Gehalt unseres Vorstandes. Ohne ihn hätten die meisten hier wohl selbst keines mehr. Und was wäre wohl aus den Herren Krupp und Thyssen geworden, wenn sie nur jährlich 500.000€ zum reinvestieren gehabt hätten.
Gruß Micha


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Ich möchte mal ein bisschen mitdiskutieren, aber weil ich so spät einsteige, zitiere ich mal keine Einzelbeispiele, sondern schmeiß zu einigen hier genannten Aspekten mal meine Meinung in den Raum :) :-) :

1. Zur Frage, wie es sein kann, dass einige Vorstände 44Mio. verdienen: Nun, in meinen Augen geht derjenige, der ihm dieses Gehalt zahlt (und das ist in diesem, nicht konkret genannten Fall wohl ein ganzes Gremium aus Besitzern (in Form von Großaktionären) oder eine Vertretung davon) davon aus, dass sich durch die Beschäftigung dieser Person der Unternehmensgewinn oder Wert um mindestens 44 Mio.€ steigert. Und da die Konkurrenz auch nicht schläft und wahrscheinlich ähnliches denkt, steigert sich das Gehalt einer jeden Person im Rahmen der Marktwirtschaft auf eben diese Summe hoch. Dass hierbei sicherlich auch Fehler gemacht werden liest man immer wieder dann in der Presse, wenn es schiefgeht und ein Manager entlassen wird. Sämtliche Fälle dagegen, in denen ein Vorstandsmitgleid jahrelang ein solches Gehalt verdient, dem Unternehmen einen enstprechenden Erfolg beschert und dann regulär ausscheidet finden selten Erwähnung - sie sind ja auch nicht ansatzweise so spektakulär. Das kann dann natürlich zu der Schlussfolgerung führen, dass der Manager im Allgemeinen überbezahlt ist, wenn man seine Meinung eben nur aus Schlagzeilen aufbaut und niemals die Frage nach dem warum aufwirft.

2. Nebenbei ein Einwurf zum Thema Rentenbesteuerung: ihr dürft nicht vergessen, dass Investitionen ins Alter zunächst erstmal vom einkommenssteuerpflichtigen Einkommen abgezogen werden. Sprich von meinem Bruttogehalt wird bei der Steuererklärung der gesetzliche Rentenbeitrag abgezogen, ebenso auch eventuelle Zahlungen in die Riesterrente usw. Nur was dann übrigbleibt, wird versteuert. Es ist also eben nicht so, dass die Rente doppelt besteuert wird. Die Besteuerung wird nur auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

3. Zum eigentlichen Thema: Ich finde diesen Vorschlag eine ganz große, undurchdachte Dummheit. Ich möchte garnicht groß schwadronieren, im Grunde sehen es hier fast alle ja genauso. Aber ein Beispiel, an dem man den Unsinn erkennt, will ich trotzdem noch beisteuern:

Denken wir uns einfach mal einen Stardesigner (Beruf volkkommen austauschbar), welcher bei einem deutschen Unternehmen angestellt ist und im Jahr aufträge im Wert von 800.000€ an Land zieht und abarbeitet. Er verdient jetzt (völlig zurecht) 500.000€ pro Jahr. Dem Unternehmen bleiben 300.000 Gewinn an diesem Mitarbeiter - eine Summe, die durchaus als Rechtfertigung des hohen Gehaltes gelten sollte (auch wenn einige meinen, ein solches Gehalt kann ja niemals gerechtfertigt sein). Die Steuereinnahmen für den deutschen Staat liegen momentan bei wohl etwa bei ca. 200.000 (vom Gehalt wird ja noch was abgezogen, auf den Rest kommen ca. 50%).

So, nun kommt ein niederländisches Unternehmen und denkt sich: "wenn ich diesen Mitarbeiter nun mit einem Jahresgehalt von 600.000€ abwerbe, bleiben uns immer noch 200.000€ Gewinn". Natürlich werden sie das tun. Was soll das deutsche Unternehmen nun dem niederländischen entgegensetzen? Vielleicht muss der Stardesigner nicht mal umziehen, sondern nur 40km weiter pendeln, oder vielleicht sogar weniger, je nachdem wo er wohnt. Übers Gehalt kann er zumindest nicht gehalten werden, denn wenn das deutsche Unternehmen ihm mehr zahlen würde, würden davon 100% an den Staat gehen, also hat er nichts davon.

Das Resultat wird nun folgendermaßen aussehen: er geht nach Holland, der Staat hat 200.000€ weniger Einnahmen. Was haben die linken nun erreicht?

Und so drastisch (mit Auswandern) muss man Fälle garnicht konstruieren. Fakt ist, dass jeder Mitarbeiter, der bei 500.000€ angekommen ist, keine Anreize mehr über Gehaltserhöhungen gesetzt bekommen kann. Demzufolge wird es auch keine Gehaltszahlungen über diesem Betrag geben, demzufolge ist nicht davon auszugehen, dass die Steuereinnahmen steigen. Weiterhin kann kein Angestellter, der im Ausland mehr als 500.000€ verdient, übers Gehalt nach Deutschland gelockt werden.
 
Dann will ich hier mal den Advocatus Diaboli spielen...

Zunächst mal gehe ich davon aus, dass der Vorschlag der Linken (ob nun wissentlich sei mal dahingestellt) falsch/verfälscht wiedergegeben wurde bzw auf die plakative Zahl von 500.000 EUR abgestellt wurde, ohne auf die Idee dahinter einzugehen, die wie ich finde nicht so schlecht ist, aber dazu später.

Ich finde es (wie bei vielen anderen Diskussionen die Vorschläge der Linken betreffen) bemerkenswert, WER sich alles darüber aufregt. Ich will niemandem hier im Forum auf den Schlips treten, aber 500.000 EUR netto is ne Menge Holz, die muss man erstmal verdienen (Ich tippe auf max. 5% der arbeitenden Bevölkerung, wenn es nur 1% oder weniger wären, würde ich es mich auch nicht wundern). Wenn ich mir aber so die Verteilung der Meinungen anschaue, könnte man meinen, halb Deutschland verdient in dieser Liga. (Aber vielleicht ist es ja auch so ;-) )

Und jetzt zu der Idee, die dahinter steht:

Die Linke findet, dass sich die Gehaltsschere (oder wegen mir auch die Schere zwischen arm und reich) immer weiter öffnet. Und dass, je größer das Verhältnis zwischen Mindesteinkommen und Spitzenverdienst ist, desto größer auch die Spannungen innerhalb einer Gesellschaft werden. Das denke ich auch, aber es heisst eben nicht, dass ich finde das alle gleich verdienen sollen. Die Linke beziffert das Verhältnis zwischen Mindesteinkommen und Spitzenverdienst nun auf den Faktor 40, woraus sich dann eben die 500.000 EUR ergeben. Nun kann man diskutieren, ob es nun unbedingt der Faktor 40 sein muss oder 60 oder 100. Aber die Idee halte ich für grundsätzlich gut. Denn es trägt eben dazu bei, dass der Erfolg eines Unternehmens nicht nur im Vorstand ankommt, sondern im gleichen Verhältnis auch bei den Untergebenen.

Was wären weitere Konsequenzen?
Ab einem bestimmten Gehalt würde es sich nicht mehr lohnen, zu arbeiten. Ist das nun wirklich so eine schlimme Konsequenz, nicht immer weiter das Hamsterrad anzutreiben? Ich frage mich tatsächlich, was Leute antreibt, sich immer weiter zu knechten, nur damit sie noch mehr Geld verdienen, was sie mit ins Grab nehmen können und an dem sie keinen Spaß gehabt haben. Was für einen Unterschied macht es, ob ich mit 20 Mio oder 200 Mio oder 2 Mrd EUR auf dem Konto begraben werde? Was ist so verkehrt daran, anstelle immer weiter noch mehr (am Ende unnützes) Vermögen anzuhäufen, mehr Zeit damit zu verbringen, es zu benutzen (Und ja wegen mir mit einem Rivaboot über den Gardasee zu fahren, Sportwagen zu sammeln oder was weiss ich - es ist ja nicht jeder ein Philantrop wie B. Gates). Umgekehrt führt gerade die (irrationale) Gier nach immer mehr Geld auf dem Konto z.B. zú den Auswüchsen im Finanzwesen die in den letzten Jahren zu beobachten waren und unter deren Folgen alle zu leiden hatten oder zu immer weiteren Entlassungen, weil Vorstandsgehälter immer weiter unbegrenzt steigen können, wenn man auch noch das letzte 10tel Prozent Quartalsgewinn aus der Belegschaft quetscht.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin gegen Gleichmacherei, einen Firmenchef soll und muss mehr verdienen als sein Untergebenen, nur sollte es das Ziel einer Gesellschaft sein, dass ihre jeweiligen Ränder nicht immer weiter auseinanderdriften.

Danke fürs Lesen bishierhin... ;-)
 
Denken wir uns einfach mal einen Stardesigner (Beruf volkkommen austauschbar), welcher bei einem deutschen Unternehmen angestellt ist und im Jahr aufträge im Wert von 800.000€ an Land zieht und abarbeitet. Er verdient jetzt (völlig zurecht) 500.000€ pro Jahr. Dem Unternehmen bleiben 300.000 Gewinn an diesem Mitarbeiter - eine Summe, die durchaus als Rechtfertigung des hohen Gehaltes gelten sollte (auch wenn einige meinen, ein solches Gehalt kann ja niemals gerechtfertigt sein).
Also einer meiner leitenden Angestellten (Stardesigner) würde niemals 2/3 des (Brutto)Firmengewinns einstreichen.
 
Dann will ich hier mal den Advocatus Diaboli spielen...

Zunächst mal gehe ich davon aus, dass der Vorschlag der Linken (ob nun wissentlich sei mal dahingestellt) falsch/verfälscht wiedergegeben wurde bzw auf die plakative Zahl von 500.000 EUR abgestellt wurde, ohne auf die Idee dahinter einzugehen, die wie ich finde nicht so schlecht ist, aber dazu später.

Ich finde es (wie bei vielen anderen Diskussionen die Vorschläge der Linken betreffen) bemerkenswert, WER sich alles darüber aufregt. Ich will niemandem hier im Forum auf den Schlips treten, aber 500.000 EUR netto is ne Menge Holz, die muss man erstmal verdienen (Ich tippe auf max. 5% der arbeitenden Bevölkerung, wenn es nur 1% oder weniger wären, würde ich es mich auch nicht wundern). Wenn ich mir aber so die Verteilung der Meinungen anschaue, könnte man meinen, halb Deutschland verdient in dieser Liga. (Aber vielleicht ist es ja auch so ;-) )
Sicher ließen sich hier ein paar Fakten finden. Spontan kann ich nur dazu beitragen, dass 2007 in Deutschland rund 17.000 Einkommensmillionäre lebten, also Personen, die mindestens 1 Million Euro verdienten. Nur ein Anhaltspunkt, aber immerhin.
Ich finde es aber völlig belanglos, wer sich darüber abgeblich aufregt. Ich verdiene auch keine 500.000 im Jahr, aber dennoch darf mich der politische Ansatz hinter dieser Forderung der Linken "aufregen".

Und jetzt zu der Idee, die dahinter steht:

Die Linke findet, dass sich die Gehaltsschere (oder wegen mir auch die Schere zwischen arm und reich) immer weiter öffnet. Und dass, je größer das Verhältnis zwischen Mindesteinkommen und Spitzenverdienst ist, desto größer auch die Spannungen innerhalb einer Gesellschaft werden. Das denke ich auch, aber es heisst eben nicht, dass ich finde das alle gleich verdienen sollen. Die Linke beziffert das Verhältnis zwischen Mindesteinkommen und Spitzenverdienst nun auf den Faktor 40, woraus sich dann eben die 500.000 EUR ergeben. Nun kann man diskutieren, ob es nun unbedingt der Faktor 40 sein muss oder 60 oder 100. Aber die Idee halte ich für grundsätzlich gut. Denn es trägt eben dazu bei, dass der Erfolg eines Unternehmens nicht nur im Vorstand ankommt, sondern im gleichen Verhältnis auch bei den Untergebenen.
Mit der Schere hast Du Recht, auch die Linke hat hier Recht. Nur, beliebig einen Faktor 40 auszurufen hilft doch keinem und scheint mir völlig unbegründet. Zudem: Wenn ich jemandem, der mehr als 500.000.- verdient den"Zuschlag" komplett wegnehme, dann wird Deine Forderung doch nicht erfüllt, dass die Untergebenen auch etwas vom Unternehmenserfolg haben sollen. Einzig und allein der Staat hat etwas davon und der gibt es ganz sicher nicht gerecht für die weniger gut verdienenden im Unternehemn aus. Und selbst wenn, wer soll denn das "Mehr" dann bekommen? Derjenige, der nur 30.000.- im Jahr verdient, oder auch der, der nur 150.000.- bekommt. Wo ziehen wir die Grenze, wer hat zu welchem Anteil am Unternehmenserfolg teil?

Was wären weitere Konsequenzen?
Ab einem bestimmten Gehalt würde es sich nicht mehr lohnen, zu arbeiten. Ist das nun wirklich so eine schlimme Konsequenz, nicht immer weiter das Hamsterrad anzutreiben? Ich frage mich tatsächlich, was Leute antreibt, sich immer weiter zu knechten, nur damit sie noch mehr Geld verdienen, was sie mit ins Grab nehmen können und an dem sie keinen Spaß gehabt haben. Was für einen Unterschied macht es, ob ich mit 20 Mio oder 200 Mio oder 2 Mrd EUR auf dem Konto begraben werde? Was ist so verkehrt daran, anstelle immer weiter noch mehr (am Ende unnützes) Vermögen anzuhäufen, mehr Zeit damit zu verbringen, es zu benutzen (Und ja wegen mir mit einem Rivaboot über den Gardasee zu fahren, Sportwagen zu sammeln oder was weiss ich - es ist ja nicht jeder ein Philantrop wie B. Gates). Umgekehrt führt gerade die (irrationale) Gier nach immer mehr Geld auf dem Konto z.B. zú den Auswüchsen im Finanzwesen die in den letzten Jahren zu beobachten waren und unter deren Folgen alle zu leiden hatten oder zu immer weiteren Entlassungen, weil Vorstandsgehälter immer weiter unbegrenzt steigen können, wenn man auch noch das letzte 10tel Prozent Quartalsgewinn aus der Belegschaft quetscht.
Arbeit muss sich immer lohnen! Da steckt der Denkfehler. Nur über das "lohnen" müssen wir nachdenken und da wären wir bei der Diskussion über einen Mindestlohn, aber nicht bei Verdiensten von 500.000.-. Und wer sagt, dass sich die Leute knechten, um mehr zu verdienen? Und selbst wenn dem so sei - lasst sie doch. Wenn ich statt 50 lieber 100 Euro pro Stunde verdienen will, dann muss ich mehr dafür tun. Das funktioniert schon beim Akkordarbeiter so. Willst Du dem verbieten, sich zu knechten?
Und wer sagt zudem, dass diese Leute mit ihren Millionen ins Grab gehen? Ich kenne einige dieser Menschen, die weit mehr als 500.000.- verdienen und die mit dem zusätzlichen Geld, das sie nicht wirklich benötigen, keinen "Unsinn" anschaffen, sondern das Geld spenden, gemeinnützig investieren, etc. Und selbst wenn sie damit nur ihren reichtum zur Schau stellen - wenn es ehrlich verdientes geld ist, können sie von mir aus damit tun, was sie wollen.
Wo ich allerdings bei Dir bin: Es kann nicht sein, dass Vorstandsbezüge steigen und gleichzeitig die Löhne gekappt werden, weil es einem Unternehmen so schlecht geht.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin gegen Gleichmacherei, einen Firmenchef soll und muss mehr verdienen als sein Untergebenen, nur sollte es das Ziel einer Gesellschaft sein, dass ihre jeweiligen Ränder nicht immer weiter auseinanderdriften.
Auch da bin ich bei Dir. Aber wie hier schon sehr treffend gesagt wurde: Ich stärke den Schwachen nicht, indem ich den Starken schwäche.

Danke fürs Lesen bishierhin... ;-)
Bitte :)

Tim
 
Denken wir uns einfach mal einen Stardesigner (Beruf volkkommen austauschbar), welcher bei einem deutschen Unternehmen angestellt ist und im Jahr aufträge im Wert von 800.000€ an Land zieht und abarbeitet. Er verdient jetzt (völlig zurecht) 500.000€ pro Jahr. Dem Unternehmen bleiben 300.000 Gewinn an diesem Mitarbeiter.......

Den Unterschied zwischen Umsatz und Ertrag kennst Du aber nicht, nicht wahr???? :#

Sorry, aber mit solchen Argumenten ist eine Diskussion auch nicht auf korrekter Ebene zu führen, wenn es schon an solch grundlegenden Dingen fehlt :s.
 
Den Unterschied zwischen Umsatz und Ertrag kennst Du aber nicht, nicht wahr???? :#

Sorry, aber mit solchen Argumenten ist eine Diskussion auch nicht auf korrekter Ebene zu führen, wenn es schon an solch grundlegenden Dingen fehlt :s.
Und dem Unternehmen bleiben auch keine 300.000 Gewinn, da der Mitarbeiter nicht nur ein Gehalt von 500.000.- bekommt, sondern auch noch Sozialabgaben kostet und, und, und. Die Rechnung stimmt hinten und vorne nicht.

Tim
 
"Skrylle's" Beispiel ist mit ein wenig Nachdenken gut verständlich, da muss man nicht auf Kleinkram herumreiten. Natürlich können wir auch über "grundlegende Dinge" sprechen, da würde mir so einiges einfallen...

Tatsache ist doch, dass mit einer absoluten Einkommensgrenze wichtige Parameter der Marktwirtschaft nicht mehr funktionieren würden. Bereits damit ist die Forderung der Linken eben absoluter Quatsch. Daran ändert sich auch nichts, wenn man oberhalb einer Einkommensgrenze X keinen Mehrwert mehr erkennen oder annehmen möchte, dass die Forderung der Linken verfälscht dargestellt wurde.

Die "kleinen" rechtlichen Hindernisse einer solchen Enteignung sind dann natürlich nur noch Lappalien. ;)
 
... ich habe auch alles gelesen!!! ;)

Das "Schlimmste" an dieser ganzen "Geschichte" (finde ich!) ist die "künstliche Gleichmacherei". Alle Menschen sind gleich! Vielleicht vor dem Gericht - und da ist es sogar korrekt!

Ansonsten hier noch einmal zum Mitschreiben:

Die Menschen sind eben nicht alle gleich!
Sie sind unterschiedlich
  • intelligent,
  • fleißig,
  • mutig,
  • beharrlich,
  • motiviert,
  • gewissenhaft,
  • neugierig,
  • kritisch,
  • usw. (und das ist bestimmt noch nicht alles)!!!
Und das Quentchen Glück (im Sinne von "zur rechten Zeit am rechten Platz") gehört auch noch dazu! Aber genau diese Eigenschaften machen letztlich ihren individuellen "Erfolg" aus. Es gibt sehr intelligente Menschen, die gleichzeitig erfolglos sind - manche sogar nur, weil sie faul sind. Und nicht nur die Schere von "arm und reich" geht auseinander. Auch die Schere von "gebildet und ungebildet", vielleicht sogar die von "intelligent und weniger intelligent". Vielleicht gibt es da ja sogar einen kausalen Zusammenhang!!??

Die Diskussionen von Mindestlohn, Gesamtschule, Tarifverträge, EU-Politik, Bankenkrise, Bologna-Reform, Gewerkschaftspolitik usw. sind für mich gute Beispiele für diese Gleichmacherei. Die Welt wird immer komplexer, aber wir finden nur Lösungsansätze wie "Alle sind gleich!". Das funktioniert m.E. nicht auf Dauer. Über unser katastrophal desolates Bildungssystem könnte ich mich seitenweise auslassen...


Noch ein paar Fakten gefällig?
  • 1% der Steuerzahler sorgt in Deutschland für 25% des gesamten Lohn- und Einkommensteueraufkommens!!!
  • 10% zahlen allein schon die Hälfte!!!
  • 20% sorgen für 80% der Steuergelder!!!
  • 383.000 Steuerpflichtige verdienen demnach mehr als 172.000 Euro im Jahr.
  • Jeder dritte (!) erwirtschaftete Euro fließt in Sozialleistungen.
  • Die Hälfte der Steuerzahler kam allerdings auf weniger als 22.500 Euro, womit sie lediglich 3,6 Prozent zur festgesetzten Einkommensteuer beitragen.
Diese Daten meldet das Statistische Bundesamt für 2007. Sie dürften immer noch stimmen!!

Meine Wahrnehmung der Dinge ist:
Ich finde diese Zahlen schon ganz ansehnlich, kann sie sogar als "gerecht" empfinden. Es nimmt doch niemand mehr wahr, wieviel Geld von wem bezahlt wird. Wir nehmen doch nur noch wahr, wenn sich die Reichen nach Liechtenstein verpissen - sorry! Und es sollte sich bitte jeder (ganz generell, nicht speziell hier!) an die eigene Nase fassen und nicht Steuerflucht als "asoziale Schweinerei" bezeichnen und gleichzeitig nach dem Abendessen mit seiner Frau überlegen, wen er heute mal auf die Spesenrechnung für’s Finanzamt einträgt.

Das ist aber nur meine (aus einer langen Berufstätigkeit resultierende) Meinung. ;)

Viele Grüße, Herbert
 
Also einer meiner leitenden Angestellten (Stardesigner) würde niemals 2/3 des (Brutto)Firmengewinns einstreichen.
Den Unterschied zwischen Umsatz und Ertrag kennst Du aber nicht, nicht wahr???? :#

Sorry, aber mit solchen Argumenten ist eine Diskussion auch nicht auf korrekter Ebene zu führen, wenn es schon an solch grundlegenden Dingen fehlt :s.
Und dem Unternehmen bleiben auch keine 300.000 Gewinn, da der Mitarbeiter nicht nur ein Gehalt von 500.000.- bekommt, sondern auch noch Sozialabgaben kostet und, und, und. Die Rechnung stimmt hinten und vorne nicht.

Tim
Jajajajaja, dann machen wir halt aus den 800.000€ 1,3Mio.€. :rolleyes:
"Skrylle's" Beispiel ist mit ein wenig Nachdenken gut verständlich, da muss man nicht auf Kleinkram herumreiten.
:thumbsup:
 
Das Experiment faend ich aber spannend .. will mal sehen, wieviele wirklich nach Timbuktu abhauen wuerden nach ihren Drohungen.
 
... ich habe auch alles gelesen!!! ;)

Das "Schlimmste" an dieser ganzen "Geschichte" (finde ich!) ist die "künstliche Gleichmacherei". Alle Menschen sind gleich! Vielleicht vor dem Gericht - und da ist es sogar korrekt!

Ansonsten hier noch einmal zum Mitschreiben:

Die Menschen sind eben nicht alle gleich!
Bitte erkläre doch, wo (alle) gleich gemacht werden, wenn man sagt, dass untere Lohngruppen (ich rede nicht von H4) und oberste Lohngruppen eben nicht immer weiter über ein bestimmtes Verhältnis hinaus auseinander driften sollten. Erkläre mir, wieso sich dass Lohn-Verhältnis Arbeiter/Firmenboss immer ungünstiger für den Arbeiter entwickelt?​
Bitte löst Euch doch mal von dem Reflex, nur weil die Linken den Vorschlag gemacht haben, nicht mehr über die Logik dahinter nachzudenken. Die Zahlen sind dabei eher unwichtig. Genauso ob nun ab einer gewissen Grenze eine 100%-Steuer oder eine 75%-Steuer greift.​
Und genauso ist es nicht zwangsläufig, dass dann das Geld, was dann wo auch immer (ob nun beim Staat oder bei den Firmen, weil sie Gehälter sparen) an die Nichtleister verteilt werden muss. Ich bin genauso wenig der Meinung, dass mit (möglicherweise) zusätzlichen Steuereinnahmen das NICHTleisten gefördert werden sollte. Ganz im Gegenteil. Die Lücke zwischen H4 und "Mindestlohn" sollte größer werden, um eben wieder einen Anreiz zu schaffen, arbeiten zu müssen. (Nebeneffekt wäre, bei höherem Mindestlohn steigt auch wieder die Obergrenze ;-) ) Stattdessen könnte man öffentlichen Nahverkehr verbilligen/umsonst anbieten, die Energiewende finanzieren, bessere Straßen bauen, Kindergarten/Schulbücher umsonst anbieten, was weiss ich, Dinge eben, die der Allgemeinheit - also den Reichen UND den weniger Reichen - zugute kommen.​

Es geht nicht um Gleichmacherei.

 
Ganz im Gegenteil. Die Lücke zwischen H4 und "Mindestlohn" sollte größer werden, um eben wieder einen Anreiz zu schaffen, arbeiten zu müssen. (Nebeneffekt wäre, bei höherem Mindestlohn steigt auch wieder die Obergrenze ;-) ) Stattdessen könnte man öffentlichen Nahverkehr verbilligen/umsonst anbieten, die Energiewende finanzieren, bessere Straßen bauen, Kindergarten/Schulbücher umsonst anbieten, was weiss ich, Dinge eben, die der Allgemeinheit - also den Reichen UND den weniger Reichen - zugute kommen.

Vergrößert man diese Lücke, indem man den Mindestlohn auf einem Niveau deutlich über Harz4 einführt, würden die Steuereinnahmen aus Lohn langfristig sinken und die Sozialausgaben explodieren, durch drastisch steigende Arbeitslosigkeit. Letztere entsteht, in der Forschung beinahe unbestritten, zwangsläufig zunächst durch das Wegfallen von Jobs, die den Mindestlohn nicht wert sind, dann durch die Wettbewerbsfähigkeitsverluste in Folge der gesunkenen (Lohn-)produktivität.

Daher erschließt sich mir deine Schlussfolgerung nicht, dass der Staat (sowieso ineffiziente) steuerfinanzierte Staatsausgaben steigern könnte.
Ich halte das Auseinanderdriften übrigens im Kern auch für problematisch, denke aber, dass derartige Regulierung keine Lösung wäre. Eher könnte man Bildungsausgaben deutlich steigern, das funktioniert in Skandinavien tadellos.
 
Bitte löst Euch doch mal von dem Reflex, nur weil die Linken den Vorschlag gemacht haben, nicht mehr über die Logik dahinter nachzudenken. Die Zahlen sind dabei eher unwichtig. Genauso ob nun ab einer gewissen Grenze eine 100%-Steuer oder eine 75%-Steuer greift.​


Nein, es ist nicht völlig gleich, ob es ein 75% oder ein 100% Steuersatz wird. Wie in meinem Beispiel erläutert, gibt es bei einem 100% Steuersatz keine Möglichkeit für ein Unternehmen, mittels Gehalt einen Mitarbeiter zu binden, abzuwerben oder in eine höhere/verantwortungsvollere Position zu befördern, sofern er einmal bei den 500.000 angekommen ist. Bei einem 75% Steuersatz dagegen schon, auch wenn es dann teuer wird.

Daher wäre der Vorschlag, einen 75%igen Steuersatz einzuführen "typisch links", 100% dagegen einfach unglaublich dumm.
 
...Bitte löst Euch doch mal von dem Reflex, nur weil die Linken den Vorschlag gemacht haben, nicht mehr über die Logik dahinter nachzudenken. ...

Gerade weil hier nachgedacht wird und anhand fundierter Argumente nachgewiesen wurde, warum der Vorschlag der Linken blanker Unsinn ist, verwundert dein eigener "Reflex" doch etwas. ;)
 
Das "Schlimmste" an dieser ganzen "Geschichte" (finde ich!) ist die "künstliche Gleichmacherei".

Noch ein paar Fakten gefällig?
  • 1% der Steuerzahler sorgt in Deutschland für 25% des gesamten Lohn- und Einkommensteueraufkommens!!!
  • 10% zahlen allein schon die Hälfte!!!
  • 20% sorgen für 80% der Steuergelder!!!
  • 383.000 Steuerpflichtige verdienen demnach mehr als 172.000 Euro im Jahr.
  • Jeder dritte (!) erwirtschaftete Euro fließt in Sozialleistungen.
  • Die Hälfte der Steuerzahler kam allerdings auf weniger als 22.500 Euro, womit sie lediglich 3,6 Prozent zur festgesetzten Einkommensteuer beitragen.
Diese Daten meldet das Statistische Bundesamt für 2007. Sie dürften immer noch stimmen!!


Dies´ sollte man aber vlt. nicht nur den Linken erklären, sondern auch den Genossen einer anderen Gleichmacher-Partei (dort sind aber dann auch Einige gleicher als die Anderen :() - wobei ich derzeit auch keine der dann noch übrig gebliebenen Parteien wählen würde!
 
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