Wie heißt dieses Musik-Genre?

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 1475
  • Erstellt am Erstellt am
Doch, an dieser Stelle verstehst du mich komplett falsch: Meine Beiträge enthalten eben gar keine "Argumente", sondern es ist einfach nur meine höchstpersönliche Meinung, ohne Anspruch auf deren Verallgemeinerung.
Genau... Eben Deine Argumente, wie Du Dir höchspersönlich zurecht legst, was Musiker sind und was nicht...
Ich frage mich halt auch wie Du z.B. Begründen kannst, das die Musik von z.B. Dj XY nicht anspruchsvoll ist, oder gar zu sagen elektronische Musik ist nicht Anspruchsvoll... Deswegen die konkrete Frage, wie Du Anspruch definierst...

Ist der Anspruch die schwierigkeit des erlernen der Instrumente... Danach eben provokativ die Frage was mit den leicht zu erlernenden Instrumenten ist... Um zu zeigen das dies keine Argument ist... Zumals, weisst Du wie lange man braucht, bzw. Wie schwer es wirklich ist mit z.B. Kaozpads live Musik zu machen?

Ist Musikalischer Anspruch, die Schwierigkeit bei der Schöpfung der Musik... Wie orginell es ist, wie viel Gehirnschmalz in den Kreationsprozess geflossen ist... Woher weisst Du aber wie viel Arbeit es war, das zu erdenken, so manches Musikstück, das Du unter dem Gesichtspunkt als Anspruchsvoll ansiehst, war vielleicht viel schneller hingewürfelt, als so manches Elektrostück... Wie kannst Du z.B. bewerten, wie orginell etwas ist, wenn es nicht Deine Musikrichtung ist, bzw. Dich damit nicht auseinander setzt und es eben nicht in dem Kontext siehst, wie es eben die Zielgruppe tut?

Die Punkte sind eben alle willkürlich... Mich würde einfach interessieren, was für Dich persönlich die Faktoren sind, on ein Stück nun anspruchsvoll ist od er eben nicht...

Was ist nun Anspruchsvoll...? Das sag Wiki zu Anspruch:

Eine anspruchsvolle Tätigkeit ist beispielsweise mit Herausforderungen verbunden.
Anspruchsvolle Kunst bedarf eines gewissen Verständnisses (Kenntnis über Normen), um sie zu verstehen.

Ist es nun eine grössere Herausforderung ein Musikstück für eine Gitarre zu komponieren oder ein Elektronisches Stück zu komponieren,... Da hat man nicht nur die normale Tonleiter zur Verfügung sondern unendlich viele Klänge und Farben... ?

Ist Elektronische Musik dann höchstanspruchvoll, den um im elektronisches geballer die Nuancen zu hören, um das alles zu greifen, braucht man viel Verständnis... ?

Macht es eigentlich einen Unterschied, was man komponiert? Ob man nun eine Melodie für ein Orchester komponiert, in dem es viele Instrumente gibt oder ob man ein elektronisches Stück komponiert, wo man eben auch viele Tonspuren hat... Man muss genauso Melodien, Beats und alles andere kreieren...

Egal ob nun Rockmusiker, Pianist oder ... Ein Musikstück zu kreiren, ist ein kreativer prozess... Egal ob elektronisch oder unelektronisch... Bei beidem kommen eben manchmal bessere Sachen und manchmal schlechtere Sachen dabei raus...
 
Ein Hochbe[g]abtes Kind, das Klavier spielen sehr leicht gelernt hat, was ihm quasi zugeflogen ist, ist weniger Musiker, wie einer der lange und hart gelernt hat??? Mit der Härte und Länge der Ausbildung kann man doch keine Definition ziehen ob man nun Musiker ist oder nicht...

Es war die Rede von harter, professioneller Ausbildung. Die wird in Deutschland an entsprechenden Musik-Hochschulen vermittelt. Da kriegt nicht der ein Diplom, der am längsten dort war, sondern der, der die Aufnahme-Prüfung geschafft hat. Das muss man sich vorstellen wie "Deutschland sucht den Superstar", mit Juri und so, nur mit dem Unterschied, dass dort auch wieder Leute sitzen die eine professionelle Ausbildung gemacht haben.
 
Siefke, kennst du den Unterschied zwischen einem Argument und einer bloßen Meinungsäußerung? Weiter darf ich dich bitten einmal nachzuschauen, wo du eine Behauptung von mir finden willst, dass "elektronische Musik" per se "nicht anspruchsvoll" sei.

Ich diskutiere gerne mit dir, Siefke, aber im Moment fehlt mir da eine gewisse ... Präzision. Das führt offenbar dazu, dass wir aneinander vorbeireden. ;)
 
Aber nur weil jemand auf einer Musikschule war, heisst das doch nicht, das er deswegen bessere Musik macht, wie einer, der nicht auf der Musikschule war... Bei Musik geht es doch in erster Linie nicht um Theorie es geht um Gefühl....

Was ist dann mit den ganzen Blues-Musikern... Jazz-Musikern, die keine Musikschule besucht haben... Den spricht man aber nicht ab, Musiker zu sein... Warum dann aber Leuten, die elektronische Musik machen? Davon waren vielleicht auch einige auf der Musikschule... Ud haben sehr wohl eine weitreichende Musikalische Ausbildung... Das ist eben genau der Punkt... Wie willst man bewerten, ob Musik nun anspruchsvoll ist oder nicht... Alle hier reden von Anspruchsvoller Musik, aber noch keiner konnte mir stichhaltig sagen, was den nun anspruchsvolle Musik ist...

Ich sehenes letztendlich so... Es gibt Musik die mag man und andere die mag man nicht.
Es gibt Musik, die sehr Anspruchsvoll mit hohem Aufwand produziert wurde (das gilt für alle Genres, von Klassik bis Elektro)
Es gib Musik, welche mit sehr anspruchsvoll zu spielenden Instrumenten gespielt wird und eben welche die mit weniger anspruchsvoll zu spielenden Instrumenten gespielt wird.
Es gibt Musik mit sehr Anspruchsvollen Texten und welche mit garkeinen Texten...
Es gibt Musik mit sehr komplexen Melodien und welche mit sehr simplem Melodien... Wobei es auch eine schwierigkeit ist, etwas simples neu zu kreieren...
Es gibt Musikstücke die wurden schnell komponiert und andere wurden über Jahre komponiert... Eas aber nichts über die Qualität aussagen muss....

Es gibt Elemente in allen Gengres die Anspruchsvoll oder weniger Anspruchsvoll sind... Aber das die Musik nun selber Anspruchsvoll ist... Da fehlen mir die objektiven Kriterien... Alles was nicht objektive Kriterien sind fällt unter die Bewertung "gefällt mir oder gefällt mir nicht"...
 
Mich hätte aber Deine konkreten Faktoren [der Qualitätsunterschiede] noch einmal interessiert.

Es gibt Faktoren. So kann sich ein Komponist als Komponist bezeichnen, wenn seine Werke auch von anderen Musikern aufgeführt werden können und es sich dabei immer noch ziemlich so wie die Urfasung anhört, wenn er selbst ausbildet, wenn über ihn Kritiken veröffentlicht werden, er Auszeichnungen erhält, wenn ebenfalls bekannte Musiker ihn beauftragen, ein Werk für sie zu schaffen.

Interessant ist hier auch die Rechtsprechung, die ja im Bereich des Jugendschutzgesetzes und Umsatzsteuergesetzes, definiert, was als "kulturell höher", als gesellschaftlich bedeutend bezeichnet wird.
Dazu gibt eine Berliner Kanzlei Tipps, wie man eine DJ-Veranstaltung zu einem Konzert macht, um an den begehrten verminderten Ust- Satz zu gelangen (der als Belohnung für die Schaffung von kulturellen Werten vergeben wird):

PdF unten!


Aufgrund eines Urteils von 2005, in dem das Gericht die Veranstaltung folgendermaßen analysiert hat:

Die M-GmbH, nach den Feststellungen des Finanzgerichts (FG) eine Organgesellschaft der Klägerin, richtet die Veranstaltung "X" aus, auf der aktuelle Stars der internationalen "Techno- und Housemusik-Szene" auftreten. Seit dem Jahr 1997 findet diese Veranstaltung einmal jährlich um den 1. Mai in Y statt, wobei im Streitjahr drei Hallen von unterschiedlicher Größe genutzt wurden, die mit jeweils zwei Auftrittsmöglichkeiten für die Künstler versehen waren. Die Musik wurde teilweise parallel in den verschiedenen Hallen zu Gehör gebracht. Ca. 50 aktuelle Künstler verschiedener Nationen und von internationalem Ruf auf dem Gebiet von Techno- und Housemusik traten auf. Bei den Künstlern handelte es sich zum größten Teil um "Disk Jockeys" (DJs), welche mittels sog. "Turntables" (Plattenteller/-spieler) und teilweise auch von "DJ-CD-Playern" sog. "Tracks" (Musikstücke) von mehreren bereits vorhandenen Tonträgern (Schallplatten oder CDs) einspielten und mit Hilfe von Mischpulten die von ihnen ausgewählten Musikstücke individuell unter anderem in Tonhöhe, Geschwindigkeit, durch Ineinanderreihung, Ein- und Ausblenden oder Beifügen von verschiedenen Effekten, z.B. Hall, Echo, etc. mixten. Die Auftritte der "DJs" dauerten jeweils ca. 1 1/2 Stunden. Daneben traten noch sog. "Live-Acts" auf, bei denen Musikinstrumente gespielt und teilweise auch gesungen wurde. Diese Auftritte dauerten jeweils ca. 30 Minuten.

Neutraler kann man so eine Veranstaltung nicht beschreiben. Aber der Auszug zeigt, dass es tatsächlich schwierig ist, die "Werkhöhe" zu bemessen und DJs offenbar regelmäßig Probleme haben, diese anerkannt zu bekommen.
 

Anhänge

Siefke, kennst du den Unterschied zwischen einem Argument und einer bloßen Meinungsäußerung? Weiter darf ich dich bitten einmal nachzuschauen, wo du eine Behauptung von mir finden willst, dass "elektronische Musik" per se "nicht anspruchsvoll" sei.

Ich diskutiere gerne mit dir, Siefke, aber im Moment fehlt mir da eine gewisse ... Präzision. Das führt offenbar dazu, dass wir aneinander vorbeireden. ;)

Ok, dann ist es nen Missverständnis... Aufgrund Post #53 von Dir, bin ich davon ausgegangen, das Du elektronische Musik generell nicht als Anspruchsvoll ansiehst... Bzw. Das Du Leute, die elektronische Musik machen eben auch nicht als Musiker ansiehst, was sie eben sind... Darauf basierten meine provokativen Ausführungen...
 
Ich möchte dann auch noch ein paar frei fliessende Gedanken dazugeben, die mir beim Lesen so kamen...
- Meine - persönliche - zwiespältige Haltung zu "elektronischer" Musik ist natürlich im Lebenslauf eines Gitarristen / Rockmusikers begründet und daher sehr subjektiv: Wenn wir von Samples, Remixes bzw dem Aneinanderfügen existierender Schnipsel sprechen, habe ich eben drum ein Problem - es ist ein - vielleicht durchaus kreatives - Zusammenfügen von Originalen. So kann eine Collage aus Fotos guter Fotografen m.E. nur eine Melange aus dem kreativen Prozess anderer Leute sein.

- Was ist aber mit einem Komponisten, der kein Instrument spielt, aber sein eigenes Werk von Berufsmusikern einspielen lässt? Sind diese nicht nur Erzeuger von Tönen im Sinne des Komponisten? Ich denke, hier könnte man so langsam in eine Grauzone hineinrutschen...

- Das rein elektronische Erzeugen von Tönen ist digital - im Gegensatz zum "analogen" Spiel auf einem Instrument (Okay...was ist mit Synthesizern...gute Frage...). Eine Gitarre / ein Tasteninstrument bieten eine unglaublich unmittelbare Möglichkeit, einen einzigen Ton unmittelbar zu nuancieren. Kann man also mit elektronischer "an/aus" Tonerzeugung dieses auch erreichen? Ich glaube eher nicht...

- Was mir bei dieser Diskussion etwas abgeht, ist vielleicht eine genauere Definition "elektronischer" Musik. Mir fällt da spontan eine Bandbreite von Kraftwerk (absolut innovativ und stilbildend) bis zu (das ist jetzt allerdings auch böse...) "Every breath you take" als Puff-Daddy-Remix ein...

- Wenn hier schon die blaue Phase erwähnt wird... Die Bilder, die Picasso gemalt hat, bevor er revolutionär Neues geschaffen hat, waren von höchster handwerklicher Perfektion. Kann man daraus den Rückschluss ziehen, dass zunächst einmal die Grundlagen beherrscht werden sollten, um dem Neuen Substanz zu geben? Ist sonst nicht schnell die handwerkliche Unfähigkeit der Grund für Reduktion?

- Schließlich - Kreativität kann man nicht lernen, man kann nur lernen, seine Kreativität mit stetem Üben besser auszudrücken. Ich erwarte von Künstlern schon, dass sie mich nicht nur mit einem Eindruck, sondern auch mit ihrem Können beeindrucken.

Bitte interpretiert hier nichts rein, was nicht geschrieben steht... je mehr man über verschiedene Musikarten nachdenkt, desto mehr "Ja aber..." ergeben sich. Ich finde es aber durchaus interessant, sich darüber ohne emotional zu werden auszutauschen...

In diesem Sinne,
Ralf
 
Es gibt Faktoren. So kann sich ein Komponist als Komponist bezeichnen, wenn seine Werke auch von anderen Musikern aufgeführt werden können und es sich dabei immer noch ziemlich so wie die Urfasung anhört, wenn er selbst ausbildet, wenn über ihn Kritiken veröffentlicht werden, er Auszeichnungen erhält, wenn ebenfalls bekannte Musiker ihn beauftragen, ein Werk für sie zu schaffen.

Das ist die Definition eines Komponisten... Damit kann ich leben, trifft auf alle Genres zu.. Von Elektro bis Klassik... Das ist eine klare Definition...
Damit haben wir aber nicht definiert, was anspruchsvolle Musik ist...
 
...im Übrigen darf man auch nicht vergessen, wie eng ein Musik (-Stil) mit einem viel umfassenderem Image verknüpft ist. Das zu trennen ist schon eine Kunst für sich...

LG
 
was anspruchsvolle Musik ist
Hier wird man sehr schnell in elitäre Höhen geraten. Das würde ich vehement ablehnen, denn es gilt zusätzlich "Anspruch" zu definieren. Will man Emotionen wecken, Reaktionen erzeugen (...ich verweise hier mal aktuell aus "Le sacre du printemps" dessen künstlerische Einschätzung zur Uraufführung wohl eher fragwürdig war...) oder gilt es, technisch zu faszinieren?
War "Sgt. Peppers..." anspruchsvoll? Was hat damals der klassische Hörer über dieses Gedudel von Langhaarigen gedacht?

LG
 
...jetzt bin ich gleich fertig...:rolleyes: -
Ich glaube auch, dass es den Diskussionsteilnehmern hier wesentlich einfacher fallen würde, sich auf wirklich schlechte Beispiele von Musik zu einigen - egal welcher Stilrichtung.
Denn mir scheint, dass hier die Maßstäbe durchaus konsensfähig sind...

Nacht,
Ralf
 
Genau... Eben Deine Argumente, wie Du Dir höchspersönlich zurecht legst, was Musiker sind und was nicht...
Ich frage mich halt auch wie Du z.B. Begründen kannst, das die Musik von z.B. Dj XY nicht anspruchsvoll ist, oder gar zu sagen elektronische Musik ist nicht Anspruchsvoll...

Dieses Missverständnis (dass Jan und ich keine elektronische Musik mögen, uns nicht für sie interessieren, sie nicht verstehen wollen etc.) haben wir ja nun geklärt. Vielleicht können wir dann noch mal zurück zum eigentlichen Thema kommen:

Wie kommt es, dass elektronische Musik, der Stilrichtung Happy House, Nu Italia und Eurobeat so lange, so (aus meiner Sicht- ich weiß!) unverdiente Erfolge haben konnten?

Können hier nicht mal Eltern berichten, wie sie (erfolglos?) versucht haben ihre Sprößlinge davon abzuhalten, Schrott zu lernen?

Was haben wir als Kinder früher für einen Aufwand betrieben, um an die Songs zu kommen, die unsere Eltern nicht hören wollten? Heute ist es andersrum: Das Internet ermöglicht in sekundenschnelle den Zugang zu allen möglichen Musikstücken, aber offenbar macht sich kaum ein Kind die Mühe, diese zu suchen?
 
Letzter Gedanke:
Was den Kontrast zwischen "elektronischer" und handgemachter Musik angeht hatte ich mein einschneidenstes Erlebnis, als die - nennen wir es "Black Music" - begann mit Drumcomputern zu arbeiten...und dann von "Groove" sprach. Und ich dachte: Es gibt Sly & Robbie, Funcadelic, es gibt (obendrauf) die Bläsersätze von Earth, Wind & Fire oder Blood, Sweat & Tears (natürlich nicht alle schwarz...), ich selbst habe damals Living Colour gesehen... und ihr bezeichnet elektronische (Drum-) beats als Groove???

Keine Ahnung, vielleicht ist das der Generationskonflikt, aber gerade hier sehe ich eine Diskrepanz zwischen "Handmade" und elektronisch erzeugt, auch wenn der "Human Touch" per Software kopiert werden kann... Wenn eine gute Bass / Drum (und ich meine nicht den Stil...) Kombination zusammenspielt, kann kein Uffz Uffz dagegen ankommen.
Just my 2 cents...
 
Das ist die Definition eines Komponisten... Damit kann ich leben, trifft auf alle Genres zu.. Von Elektro bis Klassik... Das ist eine klare Definition...
Damit haben wir aber nicht definiert, was anspruchsvolle Musik ist...

Nein, aber da sich DJs ja als Arrangeure von Musik, wenn nicht gar als Komponisten verstanden wissen wollen (jetzt nicht die reinen Aufleger!), darf man sie doch mit einem herkömmlichen Komponisten vergleichen?

Ich glaube übrigens auch, dass "Deine" autodidaktischen Blues- und Jazzgrößen spätestens in den 50er Jahren jung waren, vor allem weil ihnen als armen Weißen oder Schwarzen (immer arm) keine Ausbildung möglich war.
Fallen Dir berühmte Musiker ein, die DANACH noch als Autodidakten groß wurden?
 
Dieses Missverständnis (dass Jan und ich keine elektronische Musik mögen, uns nicht für sie interessieren, sie nicht verstehen wollen etc.) haben wir ja nun geklärt. Vielleicht können wir dann noch mal zurück zum eigentlichen Thema kommen:

Wie kommt es, dass elektronische Musik, der Stilrichtung Happy House, Nu Italia und Eurobeat so lange, so (aus meiner Sicht- ich weiß!) unverdiente Erfolge haben konnten?

Können hier nicht mal Eltern berichten, wie sie (erfolglos?) versucht haben ihre Sprößlinge davon abzuhalten, Schrott zu lernen?

Was haben wir als Kinder früher für einen Aufwand betrieben, um an die Songs zu kommen, die unsere Eltern nicht hören wollten? Heute ist es andersrum: Das Internet ermöglicht in sekundenschnelle den Zugang zu allen möglichen Musikstücken, aber offenbar macht sich kaum ein Kind die Mühe, diese zu suchen?

Und wieder,... Wie kannst. Du diese Stilrichtungen als Schrott bezeichnen, sicher, ich mag sie auch nicht, aber es gibt eben Leute für die genau diese Musik unglaublich gut war, was dann wieder der Geschmack ist, den auch in diesen Musikrichtungen gab es mit Sicherheit auch technisch hochwertig produzierte Stücke ... Warum Schrott... Nur weil Du sie nicht magst... Erkläre doch, warum genau das für Dich Schrott ist?
 
Nein, aber da sich DJs ja als Arrangeure von Musik, wenn nicht gar als Komponisten verstanden wissen wollen (jetzt nicht die reinen Aufleger!), darf man sie doch mit einem herkömmlichen Komponisten vergleichen?

Mh... Komponisten im eigentlichen Sinne sind nicht alle Dj's genau wie Jazzmusiker nach dieser Definition eigentlich keine Komponisten sind... Aber nichts desto trotz sind sie Musiker...
 
Das mach ich morgen- versprochen!
Muss jetzt ins Bett :zzz:
Danke an alle Beteiligten für diese interessante Diskussion!
 
Nein, aber da sich DJs ja als Arrangeure von Musik, wenn nicht gar als Komponisten verstanden wissen wollen (jetzt nicht die reinen Aufleger!), darf man sie doch mit einem herkömmlichen Komponisten vergleichen?

Ich glaube übrigens auch, dass "Deine" autodidaktischen Blues- und Jazzgrößen spätestens in den 50er Jahren jung waren, vor allem weil ihnen als armen Weißen oder Schwarzen (immer arm) keine Ausbildung möglich war.
Fallen Dir berühmte Musiker ein, die DANACH noch als Autodidakten groß wurden?

Und warne Deine Eltern glücklich über den "Schrott" den Du so gehört hast??? Meine Grosseltern fragen sich auch wie die Beatles so lange unverdient Erfolge feiern konnten... Klingt für mich nach reiner Ignoranz und das fehlen von Akzeptanz für das was man selbst nicht mag oder versteht... Ich weiss ich wiederhole mich...
 
Nein, aber da sich DJs ja als Arrangeure von Musik, wenn nicht gar als Komponisten verstanden wissen wollen (jetzt nicht die reinen Aufleger!), darf man sie doch mit einem herkömmlichen Komponisten vergleichen?

Ich glaube übrigens auch, dass "Deine" autodidaktischen Blues- und Jazzgrößen spätestens in den 50er Jahren jung waren, vor allem weil ihnen als armen Weißen oder Schwarzen (immer arm) keine Ausbildung möglich war.
Fallen Dir berühmte Musiker ein, die DANACH noch als Autodidakten groß wurden?

Warum interessiert wann sie gross wurden... Weil die eine Musik aus den 50ern ist und die andere später dürfen das eine mal Autodidakten grosse Musiker sein und die danach nicht mehr?
 
Ok, dann ist es nen Missverständnis... Aufgrund Post #53 von Dir, bin ich davon ausgegangen, das Du elektronische Musik generell nicht als Anspruchsvoll ansiehst... Bzw. Das Du Leute, die elektronische Musik machen eben auch nicht als Musiker ansiehst, was sie eben sind... Darauf basierten meine provokativen Ausführungen...

Dann ist das Missverständnis geklärt. :) :-) Ich habe, neben einer erheblichen Vorliebe für zahlreiche Werke elektronischer Musik, selbst viele Jahre elektronische Musik gemacht - oder, präziser gesagt, Musik unter Zuhilfenahme elektronischer Klangerzeuger. Ob das Niveau und Anspruch hatte, mag man durchaus hinterfragen, aber jedenfalls habe ich damals jedes einzelne Instrument von Hand und ohne Hilfsmittel eingespielt. Das ist für mich etwas erheblich Anderes, als das Drücken von ein paar Knöpfen unter musikalischer Unterstützung einer entsprechenden Software oder das mehr oder minder rhythmische Rubbeln an Tonträgern. ;)
 
...- Das rein elektronische Erzeugen von Tönen ist digital - im Gegensatz zum "analogen" Spiel auf einem Instrument (Okay...was ist mit Synthesizern...gute Frage...). Eine Gitarre / ein Tasteninstrument bieten eine unglaublich unmittelbare Möglichkeit, einen einzigen Ton unmittelbar zu nuancieren. Kann man also mit elektronischer "an/aus" Tonerzeugung dieses auch erreichen? Ich glaube eher nicht...

Oh ja! :) :-)

Bereits vor vielen Jahren boten Synthesizer phantastische Möglichkeiten der differenzierten Modulation und Nuancierung von Klängen. :t Das reicht bis zu der Steuerung von Klangdetails über den Atem - vergleichbar mit Blasinstrumenten. Diese Möglichkeit hat man, nebenbei gesagt, weder an der Gitarre, noch am Klavier. ;)

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Manche Möglichkeiten analoger Instrumente lassen sich bis dato digital nicht vollständig wiedergeben. Das gilt beispielsweise für die digitale Reproduktion der Geige und des Saxophons. Aber die elektronischen Möglichkeiten sind weithin viel besser, als es manch ein Liebhaber klassischer Musik glauben mag. :) :-)
 
Übrigens ist Oliver's Hinweis auf die Rechtsprechung ein Guter, weil die Rechtsprechung für die Bestimmung eines etwaigen Urheberrechtsschutzes ja genau das versucht - und versuchen muss -, was du, lieber Siefke, dir von mir wünschst: Eine objektive Bestimmung der erforderlichen geistigen Schopfungshöhe. :) :-)

Ich selbst bin da weniger präzise, als die Rechtsprechung. Ich brauche sicherlich nicht zwingend die Genialität einer Psalmensinfonie. Aber etwas mehr als das bloße Vorhandensein von Strophe, Bridge und Refrain darf es schon sein. ;)
 
...Erkläre doch, warum genau das für Dich Schrott ist?

Meine Erklärung in Kürze: Weil sich in diesen Songs praktisch keine schöpferische Leistung findet. Weder gibt es differenzierte Melodien, noch raffinierte Arrangements, weder virtuose Riffs, noch schöpferische Elemente, die dem Song eine über die bloßen Klangerzeugung hinausgehende Wirkung oder Aussage verleihen.

Solche Songs kann nicht jeder. Der Markt zeigt aber, viel viele es können und wie wenig es offenkundig dazu braucht.
 
Meine Erklärung in Kürze: Weil sich in diesen Songs praktisch keine schöpferische Leistung findet. Weder gibt es differenzierte Melodien, noch raffinierte Arrangements, weder virtuose Riffs, noch schöpferische Elemente, die dem Song eine über die bloßen Klangerzeugung hinausgehende Wirkung oder Aussage verleihen.

Solche Songs kann nicht jeder. Der Markt zeigt aber, viel viele es können und wie wenig es offenkundig dazu braucht.
Und da gehen wir nicht zusammen... Mit Sicherheit gibt es viele Tracks in dem Genre, die diese Komplexität nicht haben... Aber trotzdem ist eine gewisse Schöpferische Leistung drin.... Aber auch in dem Genre gibt es eben die Tracks die gut waren, komplexer waren, sich durchgesetzt haben und auch die haben eine Schöpferische Leistung....
Nur weil etwas simpel ist, hat es trotzdem eine Schöpferische Leistung... Mein Gebiet ist das Fahrzeugdesign... Ist der erste Apple iPod nun keine schöpferische Leistung? Das Design ist ja nur ein Ziegel? Ist ja total niederkomplex...
Wie gesagt, wenn es so einfach ist, präsentiert mit innerhalb einer Woche solch einen Track, von Euch gemacht, der nach was klingt... Nach eurer Meinung macht man das ja während des Morgenkaffees...
 
Du verfälschst schon wieder meine Aussage Siefke. Das ist, offen gesagt, etwas nervig. Vielleicht schreibe ich morgen etwas dazu, wenn ich wieder ordentliche Tasten unter den Fingern habe.
 
Zurück
Oben Unten