Ich hab mal bei Pro7 oder Sat1 eine Live-Reportage mit MPU Prüflingen gesehen. Das war ein schlechter Scherz, was die MPU Psychologen da abziehen.
Da ist einer Durchgeflogen, weil er gesagt hat, ....wenn ich mal ein Bierchen trinke.... Wegen dem Wort "Bierchen" ist er dann durchgeflogen, da er Alkohol trinken verniedlicht...
Der Geprüfte hat sich damit gerechtfertig, dass das halt Umgangssprache ist - sehe ich auch so. Hier sagt auch jeder "Lass uns mal ein Bierchen trinken".
Diese Pseudopsychologen finden doch immer was, das ihnen gerade in den Kram passt, aber leider Realitätsfern ist. Da gabs auch noch andere Argumente, bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte.
Ich glaube der Großteil normaler Männer wäre bei so einem MPU-Test ohne Vorbereitung durchgeflogen - auch ohne Alkoholprobleme etc. Ich fand die Interviews und Ansichten der MPUler teilweise realitätsfern.
Ein anderer ist durchgeflogen, weil er zu einer Party mit dem Auto gefahren wäre, obwohl er weiß, dass dort getrunken wird (auch wenn er nichts trinkt, bzw. dann das Auto stehen lässt). Argumentation: Wenn er dann doch was trinkt, überschätzt er sich im Rauschzustand und würde evtl. doch zum Autoschlüssel greifen. Das Risiko darf er als MPU Kandidat garnicht erst eingehen. Wie dort die Menschen behandelt wurden war haarsträubend.
1. Sich auf die Mediengruppe ProSiebenSat1 zu beziehen, erscheint in dieser Frage sicherlich nicht hilfreich.
2. Die Zusammenfassung des Sachverhalts (das mag der Berichterstattung, die mir nicht bekannt ist, geschuldet sein), bewegt sich vollkommen jenseits der im Rahmen der MPU verwendeten Test-Inventare (d. h., verschiedener Testbestandteile, die in Abhängigkeit des Verkehrsvergehens, das zur MPU führte, eingesetzt werden).
3. Die Methode der Befragung in psychologischen Testverfahren verwendet Skalen, "Batterien" aus mehreren Fragen zu einem Themengebiet, die ausschließlich im Zusammenhang ausgewertet werden.
"Wegen dem Wort "Bierchen" ist er dann durchgeflogen, da er Alkohol trinken verniedlicht..." mag dem Betroffenen so erscheinen,
ist aber schlichtweg falsch.
4."
Hier sagt auch jeder 'Lass uns mal ein Bierchen trinken'", wird in der Regel in diesem Forum nicht in Zusammenhang mit einem, aufgrund vorhergehender Verkehrsauffälligkeiten (Trunkenheit etc.), vermuteten Suchtverhalten bewertet. Nochmals: Diese Fragen beziehen sich auf Verkehrsteilnehmer, die
genau aufgrund
dieser Auffälligkeiten an einer MPU teilnehmen müssen. Bei einem Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz werden in der Regel andere Test-Inventare verwendet.
5. "
Diese Pseudopsychologen finden doch immer was, das ihnen gerade in den Kram passt, aber leider Realitätsfern ist."
Diese Psychologen denken sich zumindest die Test-Inventare nicht willkürlich aus, sondern verwenden Befragungen, die sich nach wissenschaftlichen Kriterien bewährt haben.
6. "
Wie dort die Menschen behandelt wurden war haarsträubend.". Für das Jahr 2013 weist die Bundesanstalt für Straßenwesen wieder einen leichten Anstieg der angeordneten medizinisch-psychologische Untersuchungen aus (94.819 Personen), von deren Teilnehmern 57 % nach der Beurteilung als wieder für die Teilnahme am Straßenverkehr geeignet und 7 % als nachschulungsfähig eingestuft wurden. Rund 50 % aller angeordneten medizinisch-psychologischen Untersuchungen im Jahr 2013 beziehen sich auf Alkoholmissbrauch.