Hallo Fliegerfreunde,
so richtig tolles Flugwetter war ja in diesem Jahr noch nicht, von Ostern mal abgesehen! Ich war auch schon ein paar Mal unterwegs, Nordsee und Harz sind ja nicht weit weg. Und auch ein Tagesausflug nach Prag war schon dabei. Leider darf man nicht über die Innenstadt fliegen, so dass mir ein Blick auf die berühmte Prager Burg - was ich eigentlich wollte - verwehrt wurde. Um meinen "Flugluststau" abzubauen, war ich dann aber gestern kurzerhand zum
Kaffeetrinken am Comer See. Ziemlich abgefahren, nicht wahr?

Oder abgeflogen - wie Ihr wollt. Hintergrund des Fluges ist aber auch, dass ich weitere Routen über die Alpen kennenlernen will, um auf richtigen Urlaubsflügen und bei schlechtem Wetter genau zu wissen, was auf mich zukommt.
Um 8 Uhr war ich schon in Hohenems LOIH, das ist bei Bregenz (A) am Bodensee. Von dort ging es dann durch das Rheintal nach Süden, vorbei an der Burg des Fürsten von Liechtenstein und dann in die Schweiz. Bei Chur muss man eine Höhe von 7.000 ft haben, die empfohlene Höhe für Sichtflüge nach St. Moritz ist 8.600 ft (also 2,6 km). Dort muss man den Julierpass (den kennen bestimmt viele vom Pässefahren!) überqueren, der sich dadurch auszeichnet, dass er an der Passhöhe ziemlich schmal ist. Wenn einem an dieser Stelle ein Flieger entgegenkommt, bleibt nach rechts und links kaum Platz, da müssen die Tragflächen schon überlappen!

Außergewöhnlich war noch die Tatsache, dass ich keinerlei Funkkontakt mit den Schweizer Lotsen von Zürich bekommen konnte. Sowohl in Frankreich als auch in Italien habe ich schon Lücken in der Funkverbindung gehabt, aber ein Totalausfall von Start in Österreich bis zur Landung in Italien, das war neu!
Hier die
gesamte Route, Flugzeit gemütlich und mit viel Fotografieren: Eine Stunde!
Das ist die Burg derer von
Liechtenstein, an der man direkt vorbei kommt:
Rheintal kurz vor Bad Ragaz (CH)
Chur, angeblich die älteste Stadt der Schweiz. Hier sollte man schon 7000 Fuß hoch sein, um auf Nummer zu gehen, bevor es ins Hochgebirge geht:
Der
Marmorea-See auf dem Julierpass zwischen Tiefencastel und Silvaplana. Kurz nach dem See macht der Pass einen scharfen Linksbogen, der dann ins Tal von St. Moritz führt. Bei schönem Wetter kein Problem, aber wehe, das hängt alles voller Wolken!! Wenn man dann das richtige Tal nicht findet, war's das...
Das ist nun der
Julierpass kurz vor der Passhöhe
Hat man die Passhöhe hinter sich gelassen, ist man in einer Minute in
Silvaplana. Dieses ist die engste Stelle! Wenn sie voller Wolken hängt und ein anderer Flieger ebenso flott um die Ecke gebogen kommt, bleibt nicht viel Platz...
Schaut man dann nach links, liegt einem
St. Moritz zu Füßen!