Wie soll man denn Menschen vertrauen können, die einfach nur mehr darstellen wollen, als sie tatsächlich sind?
Also alles wie im richtigen Leben, nur bei Politikern eben immer wieder in einer anderen Dimension.
Und so lange man diesen Lügnern und Betrügern den Rücken stärkt, wird sich daran auch nichts ändern.
Ich möchte solche Leute in verantwortlicher Tätigkeit gerne als Vorbild und mit Anerkennung und Respekt vor ihrer Leistung wahrnehmen, aber so?
Frau Giffey hat wohl an 27 (-29?) Stellen Textpassagen fremder Autoren in ihre Dissertation übernommen. Diese müssen, da fremdes geistiges Eigentum, als Zitate und Quellen klar gekennzeichnet werden (ob das nun Seitenweise als "copy and paste passiert ist", weiß ich nicht)
Eine Doktorarbeit gibt man auch nicht einfach ab und bekommt sein Titel- Bienchen, eine Doktorarbeit muss überprüft werden.
Neben der vorgeschriebenen Schriftform (Name, Datum, Titel, wer, was, wann, wo, Gliederung Fußnoten/Quellen/Verweise auf Zitate usw.), wird hier der Inhalt und auch die "neuen Erkenntnisse, Bewertungen, verwertbare Ergebnisse des Autors geprüft. Ist das alles tiptop, wird der Doktortitel erteilt.
Ich möchte einfach mal behaupten, dass schon im vor-digitalen Zeitalter Textpassagen abgeschrieben wurden. Im digitalen Zeitalter ist es halt nur einfacher und schneller kopierte Texte (ohne Verweis) ausfindig zu machen.
Das Kopieren von Texten und das Ausgeben als seinen eigenen geistigen Erguss, ist auch nichts anderes als Abschreiben vom Nebenmann in der Schule (Hausaufgaben, Klassenarbeiten usw.), allerdings bei einer Doktorarbeit nicht wirklich klug.
Hier von der Seite der AStA, Berlin
Veröffentlicht am Mo., 10/05/2020 - 14:48
Der AStA FU veröffentlicht den "Schlussbericht des Gremiums zur Überprüfung der Dissertation von Frau Dr. Franziska Giffey", den die Studierendenvertretung auf Antrag nach Informationsfreiheitsgesetz (IFG) von der Freien Universität erhalten hat. Das Präsidium der Freien Universität hatte sich gegen eine Entziehung des Doktortitels entschieden und den Bericht unter Verschluss halten wollen.
Aufgrund der Beurteilung des Prüfungsgremiums ist nach Rechtsauffassung des AStA FU das Präsidium verpflichtet, Franziska Giffey den Doktortitel zu entziehen. Das Prüfungsgremium war zu dem Schluss gekommen, "dass es sich im Fall der Dissertation von Frau Dr. Giffey um ein sanktionswürdiges wissenschaftliches Fehlverhalten" handle und von einem bedingten Vorsatz auszugehen sei. Die vom Gremium empfohlene Rüge ist jedoch gesetzlich nicht vorgesehen: Das Berliner Hochschulgesetz kennt nur Entziehung oder nicht (§ 34 Abs. 8 BerlHG). Wie die FAZ am 05.10.2020 berichtete, lässt die FU die Rüge derzeit juristisch prüfen.
Janik Besendorf, Referent im AStA FU: "Das Präsidium muss jetzt erneut entscheiden und Giffeys Doktortitel entziehen, da die Rüge rechtswidrig war. Sollte Giffey nicht nur das Amt der Bürgermeister*in von Michael Müller übernehmen, sondern auch das der Wissenschaftssenator*in, wäre das eine Bankrotterklärung für den Wissenschaftsstandort Berlin."
Im Zuge der öffentlichen Diskussion der Nicht-Entziehung hatte der AStA FU eine Veröffentlichung des Bericht des Prüfungsgremium gefordert und eine entsprechende Anfrage im Akademischen Senat gestellt. Sowohl diese als auch die darauffolgende Anfrage nach IFG hatte das Präsidium abgelehnt. Dem Widerspruch des AStA FU gegen diese Entscheidung wurde jedoch im September 2020 schließlich stattgegeben. Der langwierige Ablauf ist auf der Plattform
FragDenStaat.de nachzulesen.
Anna Müller, Referentin im AStA FU: "Studierende fallen durch Prüfungen, weil sie zwei Zitatangaben vergessen haben. Selbst CDU-Politiker Frank Steffel wurde der Doktortitel durch die FU entzogen, obwohl er weit weniger abgeschrieben hatte. Wir sehen hier keinerlei Verhältnismäßigkeit, sondern politisches Kalkül der FU-Führung."
https://astafu.de/sites/default/files/2020-10/Bericht-Pruefungsgremium-und-Praesidiumsprotokoll.pdf
und da muss sich auch die FU-Berlin einfach mal vorhalten lassen, dass sie in 2010 nicht ausreichend mit den vorhandenen Mitteln (digital) geprüft hat. Ich weiß allerdings nicht, ob in 2010 alle kopierten Textpassagen in digitaler Form auch vorhanden waren und somit schnell hätten ausfindig gemacht werden können.