AW: VLN 13.9.
Ein unverhoffter freier Nachmittag ist doch was Schönes. Frau und Kind erwarten einen nicht und sind außer Haus, Ruhe überall. Und vor allem: warme Füße, nachdem man einen ewig langen Morgen in Rennanzug und Rennschuhen im Nassen gestanden hat, die Nässe und Eifelkälte langsam von den Fußsohlen bis zu den Kniekehlen hochgekrochen ist, um sich auf dieser Höhe mit der absinkenden Laune zu treffen.
Geplant war eigentlich ein VLN-Lauf, gewürzt durch eine in die Pausen eingeflochtene Youngtimer-Veranstaltung (BMW M1, 2002 usw usw). Um 8 Uhr sollten wir das VLN-Training beginnen, danach um 10 Uhr die Fahrerbesprechung. Der Zeitpunkt war recht ungünstig gewählt, da mein Geist zwar willig, aber der Körper noch recht schwach war, sogar so schwach, daß ich beim ersten Hinausblicken die Straße noch für trocken hielt, während es Bindfäden """". Das bekam ich aber kurz drauf auch mit, kurz nachdem ich das rechte Auge, auf dem ich auch was sehen kann, ebenfalls aufbekam.
Die Fahrt ins Fahrerlager offenbarte unmittelbar 2 Dinge: dichtester Nebel (war schön, mal wieder Start und Ziel ganz ohne Kräne zu sehen) und kräftiger Nieselregen. Sichtweite war, wenn überhaupt 50 m. Entsprechend lauteten dann auch die Ansagen der Rennleitung, die den Start des Trainings immer weiter verschoben.
Dann plötzlich lichtete sich der Nebel innerhalb von wenigen Minuten, leider ließ sich der """" von dieser löblichen Tat nicht mitreißen, so daß es naß blieb. Das Training begann um 9:45, Uwe fuhr zu einer Orientierungsrunde raus. Er war noch nicht lange draußen, als das Training mit roter Flagge abgebrochen wurde.
Später erfuhren wir, daß offensichtlich ein Dieselfahrzeug einen Defekt am Tank hatte und ab der Wehrseifenkurve die Nordschleife auf über 800 m mit Bio-Diesel getränkt hatte. Unmittelbar darauf verunfallten 5 Fahrzeuge in diesem Bereich, der spiegelglatt wie Eis war. Uwe sprach davon, daß er im Schritttempo durch Wehrseifen gefahren sei und dabei das Auto quer ging.
Das Warten ging weiter und zog sich hin. Mit allen Möglichkeiten der Streckensicherung und der Feuerwehr wurde versucht, die Fahrzeuge zu bergen und den Diesel abzustreuen. Anscheinend war es dort aber so glatt, daß selbst die Kehrfahrzeuge nicht von Breidscheid aus den leichten Hang hochkamen. Selbst der Unfallarzt, der als erster am Ort war, konnte mit einem Allrad-Audi noch nicht einmal rückwärts hinkommen.
Dieser Bio-Diesel scheint so aggressiv zu sein, daß er den Asphalt angegriffen hat, der wohl ausgetauscht werden muß.
Um 12.15 lud die Rennleitung zu einer Fahrerbesprechung, erklärte die Sachlage und sagte die Veranstaltungen komplett ab. Eine richtige Entscheidung, wie ich finde, Hut ab dafür. Wir hatten bereits vorher diskutiert, ob wir nicht von uns aus das Auto aus dem Rennen nehmen sollten, um kein zu großes Risiko einzugehen.
Aber sehen wir es positiv: Alles ist heil geblieben und wir haben einiges gespart, besonders an den Nerven.
Nächstes Rennen ist der RCN-Lauf am 20.9., den wir mit dem V5 bestreiten werden. Parallel dazu wird am SP-QP weitergearbeitet.
Und jetzt gehe ich weiter meine Füße wärmen.
