Ich weiss ja nicht wirklich wie die so ein Auto entwickeln, ich schätze aber das BMW sicher auch den Einen oder Anderen Test gemacht hat. Weiter nehme ich an, dass die bei BMW auch hier und da qualifizierte Ingenieure haben, die vielleicht irgendwie an der Motorentwicklung beteiligt waren.
BMW entwickelt nur den zylinderkopf und den brennraum selbst. der rest passiert woanders. die leute machen ja auch einen guten job und dennoch kann es auch mal passieren, dass sich das gebilde verabschiedet, nachdem die garantiezeit zwar abgelaufen, aber der motor noch weit vor dem erreichen seiner lebenserwartung steht, wie zum beispiel beim S54.
der kunde wird hier sagen: der S54 ist halt ein hoch beanspruchter motor (eine stammtisch-aussage), also wechsle ich die schalen.
BMW wird sagen, dass "sie keinerlei probleme mit dem S54" haben. natürlich haben sie sie nicht, weil sie (und die zulieferer) den motor nie in einem feldtest mit über 150tkm hatten, sondern diesen am rechner und an irgendwelchen prüfstandsläufen (mit teils realitätsfremden tests) ausgelegt haben.
die bauteile mögen die temperaturen vertragen, aber das öl?
wie gut ein öl in bezug auf verschleißschutz, temperaturreduktion und sauberkeit ist, sieht man erst stets in der zweiten hälfte oder dem letzten drittel des motorenlebens. daher sind aussagen von fahrern, wie: "ich fahre einen xx und bin damit die letzten xx tkm schon xx mal die alpen hochgebrettert und das ganze bei xx grad öltemperatur und es ist nieee was passiert" KOMPLETT OHNE WERT, zumal man den einen oder anderen alpenaufstieg im hochsommer auch mit nur einem liter öl noch packen könnte.
Früher gab es auch andere Fertigungsoleranzen in der Motorenfertigung. Es ist ebenso wenig zielführend in Bezug auf Öldruck, innere Reibung und Verschleiß (Mechanik wie Öl), in meinen83er Motorradmotor ein 5W-30 einzufüllen wie das 20W-50 in den N54. Der Temperatursensor sitzt beim 35i übrigens am Zylinderkopf (s. ETK), was Temperaturunterschiede zu Meßpunkten in der Ölwanne oder dem Ölfilterzulauf hinreichend erklären dürfte. Auch "früher" wurden im Bereich des Zylinderkopfes höhere Öltemperaturen als die für gesund erklärten 90° erreicht.
persönlich würde ich schon ein 5W-40 in einen 30 jahre alten motor kippen, weil die bauteile eingelaufen sind und die oberflächen ein dann "dünnes" öl vertragen und weil die öle in 2012 leistungsfähiger sind als die in 1980...meine regelmäßig durchgeführten ölanalysen zeigen identische eisenwerte bei 5W-40 und 15W-40 ölen in einem asbach-uralt motor...ganz zu schweigen von den vorteilen um temperaturreduktion, sauberkeit und verlängerte intervalle.
wenn wir über 120-130°C öltemperatur am sensor sprechen, dann sollten wir auch über die örtlichen "Blitztemperaturen" reden, welche 2-3x höher liegen können. dort ist die viskosität dann weit entfernt von den angaben im datenblatt (bei 100°C). ich behaupte daher etwas frech, dass BMW sich solche "kleinigkeiten" einfach nicht anschaut. warum auch, denn das thema "öl als konstruktionselement" ist noch nicht überall in den entwicklungsabteilungen angekommen. es ist halt, wie in den foren: hat man keine ahnung, hat man keine ahnung.
wer den herstellern diesbzgl. so gerne vertraut, der sollte sich die werksgarantie besser gleich ausschließen lassen....oder doch nicht?