Glaubst du ernsthaft die ganzen halbstraken Affen die mit ihren AMG´s durch die City ballern haben die Kisten bezahlt? Das trifft höchstens den kleinen Kevin der sich seinen 5er GTI vom lächerlichen Azubigehalt abgespart hat. Und das kann eben nicht angehen das der eine dann weder Auto noch Schein hat, der andere aber einfach nur seine leasing Kiste los wird.
Nun... wie ich extra schon in meinem Post geschrieben habe... ich habe dort nicht die Maßnahme selber bewertet, also ob sie nun gerecht, gerechtfertigt oder auch Verhältnismäßig ist... ich habe lediglich etwas dazu gesagt, was ich glaube, welchen Effekt diese drakonischen Strafen haben... bei der Betrachtung nach dem Effekt einer Sache, ist es sachlich gesehen erst einmal irrelevant ob die Sache selbst nun gerecht oder Verhältnismäßig ist... Ich habe auch keine Aussage darüber getroffen ob der Effekt, den diese, vielleicht ungerechte, Maßnahme auf mich persönlich hat, die Maßnahme auch wirklich rechtfertigen...
Aber ich Beantworte Dir Deine Frage trotzdem gerne... Natürlich denke ich nicht, das die ganzen Karren, die so durch unsere Innenstädte ballern bezahlt sind... aber das interessiert mich auch herzlich wenig...
Aber betrachten wir mal die Sache selbst... Nun, die Strafe ist nicht für alle gleich... aber das wäre sie auch nicht, wenn man davon ausginge, das alle Fahrzeuge auch ihren Besitzern gehören würden... den jemand, dem ein altes und "billiges" Fahrzeug beschlagnahmt wird, hat natürlich einen ganz anderen finanziellen "Schaden", wie jemand, dem ein sehr teures Fahrzeug beschlagnahmt wird....
Die Frage die sich dann daraus ergibt, wäre, ob Strafen für alle zwangsläufig gleich sein müssen... Eine "Ungleichheit" bei Strafen gibt es in vielen Aspekten.... aber in welchem Aspekt muss eine Strafe gleich sein? Betrachten wir das Falsch-Parken... Falschparken länger als eine Stunde kostet 70 € und kostet damit ja eigentlich für alle "gleich"... aber ist die Strafe auch für alle wirklich "gleich"?
Für jemand mit einem geringen Einkommen ist diese Strafe durchaus ein großer finanzieller Einschnitt und eine "echte Strafe", die diese Person mit Sicherheit dazu bewegt, beim nächsten Mal darauf zu achten, nicht falsch zu parken... Im Gegenzug gibt es durchaus gut verdienende Menschen, die diese 70 Euro lediglich als teurere Parkgebühr ansehen und es billigend in Kauf nehmen diese 70 € zu zahlen... Das Strafmaß ist also für alle Gleich, dass heißt aber nicht, das auch die Strafe für alle gleich ist...
Ähnlicher wäre es z.B. beim Fahren unter Alkoholeinfluss mit einem E-Scooter... Ist die Person im Besitz von einem Führerschein, so kann diese Person ihren Führerschein dafür verlieren... hat die Person jedoch keinen Führerschein, so kann diese Person eben nicht den Führerschein dafür verlieren... hier gestaltet es sich sehr ähnlich zum beschlagahmen des Fahrzeugs...
Nun ist die Frage, ist das Gerecht... Nun, ja, die Strafe ist gemäß der Definition sehr wohl gerecht... den es bedeutet per Definition nicht, dass die Strafe Fair ist, sondern das die Strafe der geltenden Rechtsnorm entspricht... Wie gesagt, ob das nun in diesen beiden Fällen jedoch Fair ist... darüber kann man dann natürlich wieder diskutieren...
Eine ganz anderer Aspekt zu deinem Fall wäre dann noch folgender:
Wenn nun also Kevins Fahrzeug wegen einem illegalen Rennen beschlagnahmt wird und Kevin bei diesem Rennen der Fahrer des Fahrzeugs war (sonst könnte man ihn ja nicht beschlagnahmen)... wäre Kevin in dem Fall nicht auch selber schuld? Zum einen sollte Kevin wissen, das illegale Rennen verboten sind... zum anderen wird Kevin ja von niemanden gezwungen, ein illegales Rennen zu fahren... und er wir ja schon gar nicht gezwungen das Rennen auch mit seinem eigenen Fahrzeug zu fahren... Müsste man da nicht sagen... selber schuld? Wenn derjenige mit dem Leasingfahrzeug oder dem geliehenen Fahrzeug nun mal kein "eigenes" Fahrzeug hat, was willst Du beschlagnahmen? Bei der Beschlagnahmung geht es im Übrigen auch nicht um eine Strafe, hier geht es darum, den Fahrer den Zugriff auf diese Objekt zu unterbinden... das geschieht auch, wenn das Fahrzeug nach dem Prozess zurück an die Leasing-Bank geht... die Person hat keinen Zugriff mehr auf das Objekt, mit dem er anderen einen Schaden zufügen kann... Das ist im Übrigen auch die Bedingung für eine Beschlagnahmung... Vom jeweiligen Objekt (in dem Fall das Auto) muß eine Gefahr ausgehen, wenn es in Händen dieser Person ist.
Das Thema mit dem E-Scooter ist mir übrigens letztes Jahr tatsächlich passiert... ich habe deswegen aktuell keinen Führerschein... Ich hatte einen Filmriss und weiß nicht einmal mehr, dass ich überhaupt einen E-Scooter ausgeliehen habe, geschweige den damit gefahren bin... Mein Filmriss endet im Krankenwagen, nachdem ich mich anscheinend derbe auf die Fresse gelegt habe...
Finde ich das jetzt ungerecht oder fühle ich mich jetzt ungerecht behandelt, da jemand ohne Führerschein dafür keinen Führerschein verloren hätte?... Definitiv nein!!!... Ich kenne das Gesetz und so ist es nun mal, das ist einfach die bekannte Konsequenz, die meiner Tat folgt...
Wer mit zu viel Promille auf nen E-Scooter steigt, in dem Fall ich, ist nun mal selber schuld... es ist dabei nun mal egal, ob jemand anderes ohne Führerschein diesen eben nicht verlieren kann, da er eben keinen besitzt... so ist nun mal die Gesetzeslage...
Finde ich es jetzt doof oder unsinnig, das man besoffen auf nem Fahrrad oder E-Scooter seinen Führerschein verlieren kann? Auf jeden Fall...!!! Aber nochmal... so ist nun mal das Gesetz, das weiß man auch... und wenn man dann eben gegen dieses Gesetz verstößt, hat man eben mit den Konsequenzen zu leben... thats it...