Ohne jetzt Einblicke in die Entwicklung der onboard Lader zu haben, nehme ich an, dass die Lader grob nach folgendem Prinzip arbeiten: Netzspannung wird gleichgerichtet, vielleicht mit einer primitiven B6 Brücke, gehe aber von etwas modernerem aus. Ausgehend von einer B6 Brücke hast du danach schon sofort 538 V DC mit eine Welligkeit von 9,5%. Das ganze wird dann wahrscheinlich noch geglättet und schließlich in über einen Laderegler auf die Akkus geschickt, vmtl. eine Art Hoch- und/oder Tiefsetzsteller, mit dem die Gleichspannung in ihrer Höhe und damit auch der resultierende Ladestrom variiert werden kann. Wie gesagt, das ist alles schon da bei einem Elektroauto, das 3-phasig AC laden kann, egal mit welcher Leistung. Für mehr Leistung bräuchte es theoretisch "einfach nur" stärkere Dioden im Gleichrichter, oder mit welchen Bauelementen der auch immer realisiert wird, und stärkere IGBTs o.Ä. für die Laderegelung.
Damit der Stecker nicht einfach gezogen wird, werden die ja immer verriegelt. Sprich du kannst ihn im Normalfall gar nicht ziehen bevor der Stromfluss unterbrochen wurde. Sollte das aus welchen Gründen auch immer nicht funktionieren, gibt es noch die Notentriegelung. Wenn man die zieht, kann der Stecker tatsächlich gezogen werden, während noch Strom fließt. Aber auch da braucht man kene Angst haben, dass man da plötzlich einen sichtbaren Lichtbogen zwischen Stecker und Auto erzeugt. Schau dir die CEE Stecker an, die werden auch schon mal durchaus unter Last gezogen und da gibt es ja durchaus Varianten die deutlich >50 kW führen können. AC ist bezüglich eines Lichtbogens ohnehin dankbarer als DC. Durch die wechselnde Polarität, erlischt der Lichtbogen ohnehin alle 10 ms aufgrund der Sinuswelle und der 50 Hz Netzfrequenz. Aber auch bei DC hätte ich da jetzt nicht so die Bedenken bei den derzeit noch überschaubaren Spannungen von <1000 V am Stecker.
Zu empfehlen ist die Trennung von Steckverbindungen unter Last aber nicht, davon gehen sie zwar nicht direkt kaputt, aber die Kontakte werden dabei doch unnötig belastet durch die kleinen Lichtbögen, die da unvermeidlich entstehen. Aber auch für die Elektronik ist das nicht so cool, wenn da einfach so schlagartig der Strom weg ist. Sterben wird sie davon aber auch nicht sofort.
Wie oft kommt es vor, dass ein Ladevorgang sich nicht unterbrechen lässt in dem Sinne, dass der Stromfluss sich nicht unterbrechen lässt? Das habe ich bisher von noch keinem E-Auto Fahrer gehört. Was aber nicht heißen soll, dass es sowas nicht gibt. Eher kommt es vor, dass der Stromfluss unterbrochen wird, aber die Verriegelung nicht öffnet, sei es fahrzeug- oder ladepunktseitig. Da kann man die Notentriegelung völlig gefahrlos nutzen, da ja ohnehin keine Spannung mehr anliegt.
Wenn Strom fließt entsteht immer Wärme, wenn er umgeformt wird erst recht. Das hast du aber bei DC Ladung genauso, da fällt die meiste Abwärme in der Ladesäule an. Und wären 2 kW Abwärme in der Garage so schlimm? Wieviel Energie wird wohl mit einem Verbrenner eingebracht, der mit heißem Motor und Auspuff in die Garage gestellt wird?