zu4) Das hat aber nix mit "öffentlich anbieten" zu tun, das klingt für mich nach Freundschaftsdienst. Öffentlich wäre wirklich eine frei zugängliche Säule auf deinem Grundstück die ohne vorherige Abspreche genutzt werden kann.
zu2) Aber die Buchhaltung und Gewerbeanmeldung ist ja schon vorhanden, da ist es nur noch ein kleiner Schritt zum Stromanbieter.
Um das ganze Lage mal etwas zu konkretisieren:
Aktuell ist es so, dass man eine private Wallbox nur dann Dritten zur Verfügung stellen darf, wenn man den eigenen Strompreis einfach weitergibt. Also nichts daran verdient. Problem 1. Das musst du im Zweifel Nachweisen können.
Problem 2 ergibt sich automatisch bei jedem mit Eigenstromerzeugung, du musst eine genaue Mischkalkulation deiner tatsächlichen Strom Gestehungskosten errechnen und über die Ladedauer und Menge 1:1 weitergeben.
So oder so musst du Protokoll führen um dich bestmöglichst rauswinden zu können.
Des weiteren muss du streng genommen an deiner Wallbox einen geeichten Zähler haben. Auch wenn man sich auf § 6 Ziffer 3 (Mess und Eichordnung) verständigen kann, bleibst du im Zweifel angreifbar.
Fazit: Wallbox Sharing ist nur einigermaßen sicher wenn du keine Eigenstromerzeugungsanlage hast, deinen eigenen Strompreis weitergibst, bestenfalls ne Wallbox mit geeichten Zähler hast, und jeden Ladevorgang protokollierst.
Hier ganz guter Artikel dazu:
Sie haben eine Wallbox bei sich zu Hause, die oft frei ist? Wir erklären, wie Sie andere E-Auto-Fahrer bei sich laden lassen können. Und ob Sie Geld dafür nehmen dürfen.
www.zeit.de
Selbst beim wohl größten Portal dafür "youCharge.me", die die Hemmschuhe sicher nicht gerade betonen werden, findet man in den FAQ:
- "Muss ich als Anbieter ein Gewerbe anmelden? - Ja..."
- Kann ich Strom aus der PV Anlage verkaufen? -...aufwendig, da du Steuerrechtliche als Stromversorger auftrittst... "
Auch wenn die meisten, der wenigen, Anbieter hier wohl einfach Risiko fahren.
zu1) Mit 10 kWp auf dem Dach kannst du Keinem anbieten "deinen" Strom zu laden. Da kaufst du selbst zu - vor allem wenn du wie in Punkt 4 die Ladung am späten Nachmittag oder Nachts anbietest.
Ich hätte kein Problem damit einem Durchreisenden in Not meine Wallbox anzubieten.
Warum? Beispiel: Wenn die 10kWp Anlage ohne Speicher. Im Jahr typischerweise ~10.000 kWh macht, du selber nur(stolze) 50% auf PV Strom Fahren kannst, also von 13.000 deutsch typischen Jahres- km, 6.500km mit PV Strom. Macht bei pauschal 20kWh/100km Verbrauch 1.300kW. Dein Haus verbraucht nochmal typische 3.000kWh von denen du 30% direkt mit Sonne deckst. Bleibt selbst für den 10kWp Betreiber ein Überangebot von 7.800 kWh, die vor allem im Sommer auftreten. (Das Beispiel mit Speicher erspart ich euch, das Ergebnis ist nicht wirklich anders.)
Wenn der 10kWp Erbauer der letzten Jahre mit nem EEG von unter 10kWh jetzt an nem Sonnigen Tag sagt, komm laden 25ct die kWh! Ist das ganz ohne komplizierte Rechnung und selbst mit Dummer Wallbox ohne Sonnenabhängige Ladung für Ihn ein Zubrot, und für den Ladenden konkurrenzlos attraktiv.
Wenn der PV Anlagebbetreiber finaziell sicher sein will bietet er zum eigenen Stromeinkaufspreis an, immernoch unter dem Preis öffentlicher 11kW Wallboxen, für dritte aus der eigenen Umgebung mit eigener Wallbox weniger attraktiv, vielleicht aber durch seine Räumliche Lage umso mehr. Nur erwirtschaftet er mit jedem Sonnenstrahl illegal Gewinn beim Stromverkauf - blöd.