Alles zur E-Mobiltät

Mir ging es hier nicht explizit ums Eigenheim, sondern um die Lademöglichkeiten. Diese sind natürlich durch eigene Wallbox und PV-Anlage wesentlich besser, als z. Bsp. bei Mietern im Wohnblock.
Bei einem Verbrenner sind die Betankungen für alle gleich, beim E-Auto eben nicht. Also: Zwei-Klassen-Gesellschaft

Da hast Du völlig recht. Deutschland ist in der EU das Mieterland Nr.1 EU-Vergleich: Deutschland Mieterland Nummer 1

Und was macht die Regierung (wohlgemerkt die alte vor 2021), um diese Problem zu beheben? Sie gibt dem Mieter in § 554 BGB einen Anspruch gegen den Vermieter auf Duldung der Installation eines entsprechenden Anschlusses. Macht aber keiner. Warum nicht? Weil:

-der Mieter den Anschluss selbst bezahlen muss (was grds richtig ist; der Vermieter muss es jedenfalls nicht), und zwar fachgerecht, mit Zwischenzähler und Allem, was sonst dazu gehört
-einschließlich evtl. notwendiger Ertüchtigung der Elektroanlage des Hauses
-mit Verpflichtung zum Rückbau bei Auszug, wenn der Vermieter das verlangt
-mit Verpflichtung zur Leistung einer Sicherheit, für den Fall, dass der Mieter nicht rückbaut

M.a.W.: Viel zu teuer!

Und das wesentlichste Problem ist damit überhaupt nicht gelöst: Der Mieter hat keinen Parkplatz auf dem Grundstück des Vermieters und kriegt auch keinen.

Dieses Problem -Elektromobilität für Mieter- kriegt man durch einen solchen Blödsinn nicht in den Griff, sondern nur mit einer entsprechenden Infrastruktur.
 
Tur mir leid, aber Handy-Besitz hat für mich nichts mit E-Auto laden zu tun. Und bezgl. der Ladesäulen bei Aldi, Kaufland und co. kann ich nur sagen, dass man wohl kaum jeden Tag Großeinkäufe tätigt nur um günstig und ohne zusätzlichen Zeitaufwand laden zu können.

Das E-Auto fahren eine Frage der Organisation ist, will ich ja nicht abstreiten. Die Frage ist nur, ob ich zukünftige Mobilität immer erst organisieren möchte?

Ich denke mal, dass die meisten Nutzer einfach nur von A nach B (vielleicht auch über C ) fahren möchten. Mit dem Verbrenner überhaupt kein Thema, mit dem E-Auto ohne "Organisation" nicht möglich - daher leider für die breite Masse unbrauchbar... :4oops:
Ehrlich gesagt finde ich da den Vergleich mit Handys aber auch sehr treffend. Vor grob 10 Jahren, als die ersten Smartphones auf den Markt kamen, haben sich sehr sehr viele über die geringe Akkulaufzeit aufgeregt (mich inklusive). Jeden Tag laden ist unpraktisch, was wenn ein Notfall ist und der Akku ist leer, wofür brauch ich ein Telefon, wenns eh immer leer ist... durchgesetzt hat es sich trotzdem. Weil die Vorteile die Nachteile bei weitem überwiegen, und man sich halt mit dem ständigen Laden arrangiert hat. Das wird bei E-Autos nicht anders. Klar ist das eine Umstellung, wer weiterhin drauf besteht alle zwei Wochen 0-100 zu laden, wird Probleme bekommen... aber mit ein bisschen Flexibilität und Aufgeschlossenheit geht ziemlich viel
 
Es war schon immer so, dass neue Technologien erst mal abgelehnt werden.
Da ist dann auch jeder kreativ und findet eine Menge Gründe.
Letztendlich setzen sich gute und sinnvolle Technologien durch.
Das ganze polemisieren und mit populistischen Parolen um sich werfen ist zwar ganz witzig am Stammtisch und in Foren wie diesem - wird den Zug aber nicht aufhalten.

Mein nächstes Auto wird ganz sicher vollelektrisch (und ich wohne zur Miete).

Der Vergleich mit der Entwicklung der Mobiltelefone ist höchst passend - zu Beginn konnten die Teile nicht sehr viel, sie waren sehr teuer, die Netzabdeckung schlecht und die Tarife exorbitant.

Es hat dann einige Jahre gedauert - und heute kann kaum noch jemand ohne - wie in einigen Jahren mit den E-Autos.

Jeder darf sich natürlich darüber nach Herzenslust aufregen
 
Der Vergleich mit den Smartphones ist doch gut - zeigt sich das aktuelle Problem...
Damals hat man die Zweifler von Generation zu Generation der Geräte überzeugt durch Verbesserungen/Mehrwert. Keiner wurde gezwungen sondern überzeugt!
Bei den E Autos ist das anderst - man will die Nutzer zwingen umzusteigen - durch Verbote und künstliche Preiserhöhung der alten bekannten und bewährten Technik.
SO überzeugt man keinen sondern löst reflexartig Wiederstand aus....👎
Wer heute schon überzeugt ist weil es zu seinen Gewohnheiten/Lebensumständen passt.... Ist doch Klasse....
Aber es gibt halt genug andere für die es heute noch nicht passt - aus welchen Gründen auch immer.... Bei mir zb die fehlende Anhängelast.
Also kommt für MICH aktuell kein e Auto in Frage.
Für den Daily meiner Frau aber schaut das schon ganz anderst aus, eigene Garage, PV auf den Dach, Fahrprofil bis max 20km Umkreis... Wenn es da was für mich vom Preis passendes gibt - dann ist der nächste mit Sicherheit ein e Auto. Aber da haben wir das nächste Problem - gerade im günstigen Kleinwagensegment gibt es nicht viel was in Frage kommt.... Und jetzt kommt mit bitte keiner mit einem Chinesen...DAS kommt für mich aus heutiger Sicht überhaupt nicht in Frage...
 
Habe gerade noch ein wenig recherchiert wegen der vielen, angeblichen, Langstreckenfahrten die mit dem E-Auto ja so unmöglich sind:

Im Durchschnitt wird ein Auto in Deutschland nur 43 Minuten pro Tag gefahren. Dabei werden im Mittel 2 Strecken zurückgelegt, die jeweils 15 Kilometer lang sind. Lediglich ein Prozent aller Fahrten sind länger als 100 Kilometer.
 
...

Das E-Auto fahren eine Frage der Organisation ist, will ich ja nicht abstreiten. Die Frage ist nur, ob ich zukünftige Mobilität immer erst organisieren möchte?

Ich denke mal, dass die meisten Nutzer einfach nur von A nach B (vielleicht auch über C ) fahren möchten. Mit dem Verbrenner überhaupt kein Thema, mit dem E-Auto ohne "Organisation" nicht möglich - daher leider für die breite Masse unbrauchbar... :4oops:

Das "Organisieren" nimmt Dir die Software des E-Autos auch noch ab, wenn Du es nicht selbst machen magst (Ladestopps in die Route setzen).

Ich kann jetzt nur für das MBUX in unserem EQB sprechen. Wenn Du am Navi ein Ziel eingibst, wird zunächst eine Route berechnet, damit Du möglichst schnell losfahren kannst. Das System prüft nun Batteriekapazität (eingestellte Restkapazität vor dem Laden), Stromverbrauch der letzten Zeit, die Witterung und die Lage von möglichen Ladepunkten entlang der Strecke. Dann wird die Navigation modifiziert und es werden Dir Ladestopps vorgeschlagen, von denen Du welche bestätigst, die Dir passen - die Du aber auch ablehnen kannst - oder einfach nicht eingreifst und das System machen lässt.

Lässt Du die Navigation dann laufen, erfolgt immer wieder ein Abgleich mit aktuellen Daten. Es wird auch geprüft, ob überhaupt ein Ladepunkt frei sein wird, wenn Du zum Ladezwischenziel kommen würdest. Wenn das unwahrscheinlich ist, wirst Du im Sinne einer insgesamt kurzen Reisezeit umgeleitet. Du siehst auf der Navi-Karte sogar, wo freie Ladepunkte sind, wenn Du irgendwo bist und feststellst, dass du Nachladen musst.

Richtig gut gemacht bei MB ist auch noch das kleine Feature des rechtzeitigen Vorkonditionieren (kühlen oder heizen) des Akkusatzes vor dem Laden, um eine möglichst kurze Ladezeit zu ermöglichen.

Das finde ich vom Ansatz her richtig gut gemacht.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. So clever ist das System dann aber leider auch wieder nicht, dass ich die LadestellenBetreiber vorgeben kann - und z.B. nur EnBW-Ladesäulen vorgeschlagen bekomme, die für mich unterwegs natürlich günstiger sind. Da muss man in den Ladestoppvorschlägen etwas scrollen und manuell nach EnBW suchen.

Bequemlichkeit kostet dann, wenn man es einfach laufen lässt. Aber man erreicht sein Ziel zeitoptimiert - dann aber nicht unbedingt kostenoptimiert.

Jetzt kommst Du mit Deinem Verbrenner an die ausgesuchte Tankstelle, willst tanken und Riesenschlangen, weil der Betreiber gerade mal die Preise gesenkt hat ! - Sch...ße. Das dauert dann. Aber Du stellst Dich brav hinten an, regst Dich auf, dass es noch Leute gibt, die vor dem Bezahlen der getankten Menge durch den Shop bummeln und sich nicht zwischen Goldbären oder Tropischen Früchten entscheiden können. Um jetzt noch eins draufzusetzen (leider schon erlebt), wird, bevor Du endlich eine Zapfsäule erreichst, der Preis wieder angehoben ... Sch..ße.
 
Zuletzt bearbeitet:
@H-P

… etwas Spaß darf sein 😎. … Auch wenn er nur in der Überzeichnung einer gar nicht so unrealen Situation liegt.

Für mich persönlich haben Verbrenner und E-Auto gleichzeitig durchaus ihre Daseinsberechtigung, schließlich habe ich 3 Verbrenner und nur 1 E-Auto im privaten Fuhrpark. Jedes dieser Autos hat für mich einen Sinn und einen völlig anderen Fahrerlebniswert. Das E-Auto wird mich im Alterungsprozess wahrscheinlich am längsten begleiten dürfen.
 
Mir ging es hier nicht explizit ums Eigenheim, sondern um die Lademöglichkeiten. Diese sind natürlich durch eigene Wallbox und PV-Anlage wesentlich besser, als z. Bsp. bei Mietern im Wohnblock.
Bei einem Verbrenner sind die Betankungen für alle gleich, beim E-Auto eben nicht. Also: Zwei-Klassen-Gesellschaft

Hat also nichts mit Gehalt o.ä. zu tun, sondern nur mit den Umständen.

Eine Technologie die nur für ganz bestimmte Bevölkerungsgruppen zu händeln ist, kann sicht eben nicht durchsetzen - zumindest nicht ohne fremde Einwirkung... :rolleyes:

Was für eine unglaublich steile These.
Zu Beginn des Verbrenners war dieser auch nur für bestimmte Bevölkerungsgruppen erschwinglich und zu händeln. Benzin gab es in der Apotheke. Selbst der damalige Regierungschef glaubte weiter an die Pferdekutsche und nicht daran, dass sich diese Technik durchsetzen würde.
Und, was ist heute daraus geworden?
Im Gegensatz zu vor 100 Jahren, sind allerdings heutzutage die Entwicklungsgeschwindigkeiten erheblich effizienter und schneller. Das Telefon ist ein gutes Beispiel dafür.
 
Ich versteh die Diskussion nicht. Ich für meinen Teil werde diesen Elektromist ganz sicher nicht kaufen egal wie billig oder teuer. Entweder man will oder eben nicht Die Dinger können nix auf was ich Wert lege.
 
Tur mir leid, aber Handy-Besitz hat für mich nichts mit E-Auto laden zu tun. Und bezgl. der Ladesäulen bei Aldi, Kaufland und co. kann ich nur sagen, dass man wohl kaum jeden Tag Großeinkäufe tätigt nur um günstig und ohne zusätzlichen Zeitaufwand laden zu können.
Das ist eben genau einer der größten Irrtümer, denn:
Im Durchschnitt wird ein Auto in Deutschland nur 43 Minuten pro Tag gefahren. Dabei werden im Mittel 2 Strecken zurückgelegt, die jeweils 15 Kilometer lang sind. Lediglich ein Prozent aller Fahrten sind länger als 100 Kilometer.
...ich fahre 15tkm im Jahr das ist knapp über dem deutschen Durchschnitt und lade effektiv so einmal die Woche, für Arbeit Hobbys und Einkaufen reicht das.
(in der Tat lade ich nur deswegen öfter, weil mein Solarstromangebot nicht das ganze Jahr so hoch ist, dass es eben nicht immer für ne ganze Autoladung reicht, das hat aber nix mit der Notwendigkeit sondern mit Kostenoptimierung zu tun).
Das war für mich auch einer der Gründe warum ich mich explizit gegen einen Hybrid und für die 77kWh Batterie entschieden habe, denn mit Hybrid hätte ich wirklich jeden Tag laden müssen (und zwar das, was zu dem Zeitpunkt aus der Steckdose kommt).
 
Was für eine unglaublich steile These.
Zu Beginn des Verbrenners war dieser auch nur für bestimmte Bevölkerungsgruppen erschwinglich und zu händeln. Benzin gab es in der Apotheke. Selbst der damalige Regierungschef glaubte weiter an die Pferdekutsche und nicht daran, dass sich diese Technik durchsetzen würde.
Und, was ist heute daraus geworden?
Im Gegensatz zu vor 100 Jahren, sind allerdings heutzutage die Entwicklungsgeschwindigkeiten erheblich effizienter und schneller. Das Telefon ist ein gutes Beispiel dafür.
So richtig steil ist die These imho nicht, Klaus, du schreibst es selber, damals war die Alternative ein Pferdefuhrwerk mit all seinen Nachteilen und jetzt ist es ein Verbrenner, der für den Normalverdiener mehr Vor- als Nachteile im Vergleich hat.
Wenn die Technik besser ist, wird sie sich auch ohne Zwang durchsetzen, egal ob wirtschaftlicher oder umweltschonender, aber nicht mit diesen politisch gesteuerten Hauruckaktionen.
 
Damals noch ohne PV aber mit Wallbox. Ging gut. Geschätzt 90% des Alltags elektrisch gewuppt; und das mit 14,4kWh Kapazität.

Im Durchschnitt wird ein Auto in Deutschland nur 43 Minuten pro Tag gefahren. Dabei werden im Mittel 2 Strecken zurückgelegt, die jeweils 15 Kilometer lang sind. Lediglich ein Prozent aller Fahrten sind länger als 100 Kilometer.

Deckt sich mit unserem Profil. Da hat selbst der PHEV damals ausgereicht.
 
So richtig steil ist die These imho nicht, Klaus, du schreibst es selber, damals war die Alternative ein Pferdefuhrwerk mit all seinen Nachteilen und jetzt ist es ein Verbrenner, der für den Normalverdiener mehr Vor- als Nachteile im Vergleich hat.
Wenn die Technik besser ist, wird sie sich auch ohne Zwang durchsetzen, egal ob wirtschaftlicher oder umweltschonender, aber nicht mit diesen politisch gesteuerten Hauruckaktionen.
Es entspricht meiner Meinung nach erwiesenermaßen nicht der Realität, dass sich die bessere Technik automatisch durchsetzt. Siehe Dieselmotor, dieser wurden erst beliebt, als der Dieselpreis durch steuerliche Begünstigung attraktiv war wirklich beliebt im PKW Bereich in Deutschland, obwohl er schon immer prinzipiell effizienter war.
Meine Erfahrung aus dem Alltag ist, dass die meisten Leute das Thema E-Auto noch nicht ansatzweise einordnen können in irgendeiner Weise. Seien es Reichweiten, Ladezeiten, Kosten, wo man überall laden kann usw. Da herrscht häufig nach wie vor das Narrativ von wenig haltbaren Akkus, die häufig brennen, nicht gelöscht werden können und kaum über 200 km weit kommen.
Die Leute die dann tatsächlich mal mehrere Wochen E-Auto gefahren sind, geben fast ausnahmslos eine Erfahrung wieder die mMn Richtung Frequenzillusion geht, sprich sie haben plötzlich überall die Lademöglichkeiten wahrgenommen, von denen sie vorher gar nicht wussten. Sicherlich gab es die nicht schon immer, aber über Nacht steigert sich die Anzahl auch nicht so krass, sprich der Ausbau der Ladepunkte erfolgt an der Aufmerksamkeit des Großteils der Leute vorbei.
Klar funktioniert es nicht noch nicht in jedem Einsatzgebiet so problemlos, aber muss das der Anspruch sein? Erstmal würde es ausreichen wenn die Leute umsteigen, wo es nicht nur so gut wie keinen Nachteil gibt, sondern sogar Vorteile auf die Haltedauer eines Fahrzeugs. Das sind bspw. Eigentümer von Einfamilienhäusern mit durchschnittlicher Fahrleistung. Die werden häufig kaum 3x im Jahr öffentlich laden, einfach weil sie selten so weit fahren, dass sie unterwegs nachladen müssten. Damit hat man schon vom Zeitfaktor alleine nicht selten einen Vorteil gegenüber dem Verbrenner, den du immer tanken fahren musst, wenn der Tank leer ist. Oder zumindest irgendwo unterwegs anhalten zum Tanken. Das E-Auto ist am EFH nahezu jeden Morgen geladen, wenn man will mit einem Zeitaufwand von 3-5 Sekunden. Noch dazu kommen finanzielle Potentiale durch PV Anlagen, es gibt ja immer mehr Anlagen bei denen die Förderung ausläuft, da kannst du das Auto dann quasi kostenlos laden mit Eigenstrom von der PV Anlage, da die Anlage an sich lange bezahlt ist in den Fällen. In den Städten wird es meiner Prognose nach in den nächsten Jahren einen signifikanten Zubau an Schnellladern geben, wodurch die Problematik mit dem aufladen sich auch abschwächt, gerade wenn die Schnelllader an strategisch günstigen Orten aufgestellt werden.
Dazu kommen Komfortgewinn wie Standheizung und -klima in jedem Auto, leises Fahrgeräusch, kein Gestank durch Abgase,... Man muss das Gesamtkonzept mit allen Vor- und Nachteilen betrachten. Wenn sich der eigene Anwendungsfall nicht mit den Gegebenheiten und Möglichkeiten über ein E-Auto abbilden lässt, ist das ok für mich. Um das objektiv bewerten zu können braucht es aber einen Grundsatz an Verständnis für E-Autos und die ist bisher eher selten in der Form vorhanden, wie es heute selbstverständlich ist über die Gesamtkosten einen Verbrenners bescheid zu wissen.
Sicherlich wohnt der "Normalverdiener" nicht in München zentrumsnah im EFH, aber das hat er früher auch nicht. Um Großstädte (nicht mit Metropole verwechseln) kann der "Normalverdiener" auch heute noch überwiegend problemlos ein EFH erarbeiten. Dafür muss man Abstriche bei den Konsumausgaben usw. machen aber das war früher nicht anders.
Ich kann übrigens in meinem privaten Alltag problemlos den Mobilitätsbedarf rein über einen 50 kW Lader bei Lidl decken, an dem ich das Auto während des Einkaufs auflade. Das sind bei mir so rund zweimal die Woche (das macht sicherlich jeder anders aber 2x die Woche einkaufen fahren schien mir in bisherigen Diskussionen durchaus konsensfähig) jeweils etwa 20-30 Minuten Standzeit, sprich 20-25 kWh jeweils. Damit komme ich etwa 200 km weit, da ich mit dem ID Buzz ein Fahrzeug mit eher hohem Verbrauch fahre. In der Anfangszeit habe ich noch häufig an öffentlichen AC Ladepunkten geladen in der Umgebung, das mache ich schon sehr lange gar nicht mehr, weil die Erfahrung zeigt, dass es mir reicht eine verlässliche Lademöglichkeit beim Einkaufen zu haben.
 
Da hast Du völlig recht. Deutschland ist in der EU das Mieterland Nr.1 EU-Vergleich: Deutschland Mieterland Nummer 1

Und was macht die Regierung (wohlgemerkt die alte vor 2021), um diese Problem zu beheben? Sie gibt dem Mieter in § 554 BGB einen Anspruch gegen den Vermieter auf Duldung der Installation eines entsprechenden Anschlusses. Macht aber keiner. Warum nicht? Weil:

-der Mieter den Anschluss selbst bezahlen muss (was grds richtig ist; der Vermieter muss es jedenfalls nicht), und zwar fachgerecht, mit Zwischenzähler und Allem, was sonst dazu gehört
-einschließlich evtl. notwendiger Ertüchtigung der Elektroanlage des Hauses
-mit Verpflichtung zum Rückbau bei Auszug, wenn der Vermieter das verlangt
-mit Verpflichtung zur Leistung einer Sicherheit, für den Fall, dass der Mieter nicht rückbaut

M.a.W.: Viel zu teuer!

Und das wesentlichste Problem ist damit überhaupt nicht gelöst: Der Mieter hat keinen Parkplatz auf dem Grundstück des Vermieters und kriegt auch keinen.

Dieses Problem -Elektromobilität für Mieter- kriegt man durch einen solchen Blödsinn nicht in den Griff, sondern nur mit einer entsprechenden Infrastruktur.


Jo genau das Problem hatte ich bzw meine Freudin. Sie hätte ein neues Geschäftsfahrzeug bekommen (elektro). Aber aufgrund der ganzen Punkte die du genannt hast ist das ins Wasser gefallen.
Angebot für die Installation einer Wallbox, sowie Anschluss und legung einer neuen Leitung in das Gebäude lagen vor, 35.000€ xD xD xD
Zumal der Stellplatz in einer Tiefgarage war und die Versicherung hier stress gemacht hat.
Man hätte es zwar machen können, hätten aber die deutlich gestiegene Versicherungsprämie selber zahlen müssen (+ 3.000€ im Jahr).
Letzten endes ist es dann ein M340d geworden.

Sicherlich wohnt der "Normalverdiener" nicht in München zentrumsnah im EFH, aber das hat er früher auch nicht. Um Großstädte (nicht mit Metropole verwechseln) kann der "Normalverdiener" auch heute noch überwiegend problemlos ein EFH erarbeiten.

Wenn man 30-40 Jahre nur für das Haus arbeiten will ja.. aber auch nur wenn man zu Zweit ist.
Denn alleine, als "normalverdiener" halte ich das für absolut utopisch. Der aktuelle Zins macht das nicht besser.
 
Es entspricht meiner Meinung nach erwiesenermaßen nicht der Realität, dass sich die bessere Technik automatisch durchsetzt. Siehe Dieselmotor, dieser wurden erst beliebt, als der Dieselpreis durch steuerliche Begünstigung attraktiv war wirklich beliebt im PKW Bereich in Deutschland, obwohl er schon immer prinzipiell effizienter war.
Dem ersten Absatz möchte ich widersprechen, der Diesel wurde hoffähig, als er erstmalig aus dem Mercedes Diesel Taxi vom Wirbelkammer Diesel zum sparsamer und laufruhigen TDI im formschönen Audi verzaubert wurde, so zumindest habe ich das alles erlebt.
Alles andere mag richtig sein, aber es wiederholt sich gebetsmühlenartig und ist mir zu viel Text und zu anstrengend zu lesen, erinnert mich schon zu sehr an sektierliches Gebaren und stößt mich eher ab. Sorry, aber so empfinde ich es und ich bin definitiv nicht abgeneigt von E - Autos.
 
So richtig steil ist die These imho nicht, Klaus, du schreibst es selber, damals war die Alternative ein Pferdefuhrwerk mit all seinen Nachteilen und jetzt ist es ein Verbrenner, der für den Normalverdiener mehr Vor- als Nachteile im Vergleich hat.
Wenn die Technik besser ist, wird sie sich auch ohne Zwang durchsetzen, egal ob wirtschaftlicher oder umweltschonender, aber nicht mit diesen politisch gesteuerten Hauruckaktionen.
Heinz, damals hatte das Automobil erheblich mehr Nachteile als ein Pferdefuhrwerk und ließ sich nur schwer händeln, das sollte man nicht vergessen.
Erst im Laufe der Zeit, als die Technik immer besser wurde schwanden auch die Nachteile im Vergleich.

Mir ging es in erster Linie aber darum den ultimativen Ausschluss des E-Autos als allgemeine Mobilität der Zukunft durch
die These von @Z4/6, "Eine Technologie die nur für ganz bestimmte Bevölkerungsgruppen zu händeln ist, kann sicht eben nicht durchsetzen",
ins rechte Licht zu rücken.

Für uns hatte der Verbrenner als Zweitwagen schon jetzt erhebliche Nachteile gegenüber dem E-Auto im täglichen städtischen Kurzstreckenverkehr. Der Verbrenner wurde nie richtig warm und soff im kalten Betriebszustand Kraftstoff ohne Ende. Dazu kam der hohe Verschleiß durch ständige Kaltstarts. Von der Umweltbelastung durch die Verbrennung des fetten Gemischs mal ganz abgesehen usw............
Somit hat das E-Auto für unseren Einsatzzweck bereits heute erhebliche Vorteile gegenüber dem Verbrenner. Das war auch der Grund für die Anschaffung. :) :-)
 
Klar, hätte für unseren Bedarf auch gerne ein E-Auto, bei max 5 km/d, aber meine Frau mag nicht, die liebt ihren ollen X3 Diesel.
 

Meine Erfahrungen mit dem E-Auto: Vom Skeptiker zum Fan​

Als Anfang 2022 das erste E-Auto in unseren Fuhrpark kam, war ich sehr skeptisch was lange Strecken angeht. Die Vorstellung, mit einem E-Auto die 350 km von Braunschweig nach Köln zu unserer Tochter zu fahren, schien völlig abwegig. Wir hatten weder eine Wallbox noch eine Photovoltaikanlage. Das Auto wurde zwei Jahre lang ganz simpel an der Steckdose in der Garage geladen, was für die täglichen Kurzstrecken völlig ausreichte. Wir besassen nicht mal eine Ladekarte.

Doch Anfang 2024 änderte sich meine Einstellung schlagartig. Der Grund: Ich kaufte ein zweites E-Auto, das ich etwa 450 km von unserem Zuhause entfernt abholen musste. Zum ersten Mal war ich auf öffentliche Schnellladesäulen angewiesen – und ja, ich hatte richtig Angst auf der Heimreise und blickte ständig auf die Ladeanzeige des Akkus. Die erste Ionity-Ladesäule, die ich ansteuerte, war auch noch defekt, und als Neuling checkte ich das zunächst nicht. Doch bei der zweiten Säule nebenan klappte alles. Die Angst wich einer ersten, kleinen Erleichterung – und schließlich überwog die Faszination.

Heute liebe ich es, mit dem E-Auto auch lange Strecken zu reisen. Ernsthaft. Die Ladepausen, die ich früher als Belastung gesehen hätte, machen für mich inzwischen total Sinn. Man kombiniert sie einfach mit einer Pinkelpause, holt sich einen Kaffee, und kaum hat man durchgeatmet, geht es schon weiter. Es ist effizienter und entspannter, als ich je gedacht hätte.

Dieses Jahr haben wir sogar das dritte E-Auto für die Firma angeschafft, zusammen mit einer Wallbox und einer Photovoltaikanlage. Jetzt macht das Fahren mit Strom so richtig Spaß – auch, weil die Kosten unschlagbar günstig sind. Die Kombination aus Nachhaltigkeit und Fahrvergnügen begeistert mich jeden Tag aufs Neue. Ich war dieses Jahr sogar 2 mal in Polen mit dem E-Auto und es gab keine Komplikationen mit dem Laden.

Natürlich fahre ich immer noch gerne meinen Zetti und werde den wohl nie hergeben. Aber die Offenheit für die Zukunft hat sich für mich absolut gelohnt. E-Mobilität hat mein Bild vom Autofahren nachhaltig verändert – und ich freue mich auf alles, was noch kommt - besonders auf den Boxster E.
 
Das "Organisieren" nimmt Dir die Software des E-Autos auch noch ab, wenn Du es nicht selbst machen magst (Ladestopps in die Route setzen).

Ich kann jetzt nur für das MBUX in unserem EQB sprechen. Wenn Du am Navi ein Ziel eingibst, wird zunächst eine Route berechnet, damit Du möglichst schnell losfahren kannst. Das System prüft nun Batteriekapazität (eingestellte Restkapazität vor dem Laden), Stromverbrauch der letzten Zeit, die Witterung und die Lage von möglichen Ladepunkten entlang der Strecke. Dann wird die Navigation modifiziert und es werden Dir Ladestopps vorgeschlagen, von denen Du welche bestätigst, die Dir passen - die Du aber auch ablehnen kannst - oder einfach nicht eingreifst und das System machen lässt.

Lässt Du die Navigation dann laufen, erfolgt immer wieder ein Abgleich mit aktuellen Daten. Es wird auch geprüft, ob überhaupt ein Ladepunkt frei sein wird, wenn Du zum Ladezwischenziel kommen würdest. Wenn das unwahrscheinlich ist, wirst Du im Sinne einer insgesamt kurzen Reisezeit umgeleitet. Du siehst auf der Navi-Karte sogar, wo freie Ladepunkte sind, wenn Du irgendwo bist und feststellst, dass du Nachladen musst.

Richtig gut gemacht bei MB ist auch noch das kleine Feature des rechtzeitigen Vorkonditionieren (kühlen oder heizen) des Akkusatzes vor dem Laden, um eine möglichst kurze Ladezeit zu ermöglichen.

Das finde ich vom Ansatz her richtig gut gemacht.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. So clever ist das System dann aber leider auch wieder nicht, dass ich die LadestellenBetreiber vorgeben kann - und z.B. nur EnBW-Ladesäulen vorgeschlagen bekomme, die für mich unterwegs natürlich günstiger sind. Da muss man in den Ladestoppvorschlägen etwas scrollen und manuell nach EnBW suchen.

Bequemlichkeit kostet dann, wenn man es einfach laufen lässt. Aber man erreicht sein Ziel zeitoptimiert - dann aber nicht unbedingt kostenoptimiert.

Jetzt kommst Du mit Deinem Verbrenner an die ausgesuchte Tankstelle, willst tanken und Riesenschlangen, weil der Betreiber gerade mal die Preise gesenkt hat ! - Sch...ße. Das dauert dann. Aber Du stellst Dich brav hinten an, regst Dich auf, dass es noch Leute gibt, die vor dem Bezahlen der getankten Menge durch den Shop bummeln und sich nicht zwischen Goldbären oder Tropischen Früchten entscheiden können. Um jetzt noch eins draufzusetzen (leider schon erlebt), wird, bevor Du endlich eine Zapfsäule erreichst, der Preis wieder angehoben ... Sch..ße.
Ich hab noch nie eine Routenplanung gemacht, ich fahre bis die Restreichweite 50–70km ist, dann schau ich am Display wo der nächste Schnelllader ist und lasse mich hin navigieren. Ich finde die Diskussion um Routenplaner übertrieben.
 
@Cafe77

So wie Du es handhabst, ist das doch auch vollkommen in Ordnung.

Meine erste Fahrt mit dem EQB ging gleich von der MB NL Hamburg (da war er auf meinen Wunsch schon auf 98% geladen) nach Uhingen (bei Stuttgart). Es war der 22.08. und das Wetter war reichweitenmäßig top.

Meine Planung war einfach.

1. Zwischenziel war meine Schwester, die im südlichen Münsterland wohnt und eine WallBox hat. Dort konnte ich über Nacht wieder vollladen. Das waren 325 km und ich hatte noch eine Restreichweite von 40 km.

2. Zwischenziel war eine EnBW-Ladestation an einer Shell-Tankstelle nördlich von Frankfurt, die ich mir über die EnBW-App ausgesucht hatte. Da hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben an einer Schnellladesäule getankt - wider Erwarten funktionierte das völlig problemlos. Die Ladepause konnte ich für einen Toilettengang und einen Kaffee nutzen.

Ich machte den typischen Anfängerfehler und hatte vollgeladen, statt mir zu überlegen, wieviel Ladung bis nach Uhingen reichen würde. So kam ich mit 20% Restladung in Uhingen an und hatte vermutlich 10 bis 12 Minuten mit geringer gewordener Ladeleistung an der Ladesäule verbracht.

Die Restladung wäre noch höher gewesen, wenn ich nicht mit der Erkenntnis, dass die Ladung locker reicht, die Beschleunigung mehrfach genossen und schneller als 130 km/h gefahren bin. Fahrspaß bietet so ein E-Auto reichlich - bis die Abregelung eingreift - bei 163 km/h ist dann Schluss mit lustig. Verzicht im Vergleich zum VW Tiguan TDI muss ich nicht üben - mehr als 160 km/h habe ich nur selten fahren müssen, um pünktlich zu einem Termin zu sein. Termindruck gibt es jetzt keinen mehr und mit Max.Tempo 130 ist das Reisen sehr angenehm.

Seitdem stand ich nur noch 1x an einer Ladesäule der EnBW an einem Edeka-Supermarktparkplatz, um einen Ladegutschein über 15€ einzulösen. Die Zeit konnte ich zum Einkauf nutzen.

Dann hatte ich noch notgedrungen die Ladestation des örtlichen Kaufland genutzt. Es gab keine freien Parkplätze - nur ein LadePlatz direkt in Eingangsnähe wurde frei. Da macht man dann gerne Gebrauch von.

Ansonsten wird nur daheim geladen und der Vorgang dauert mit Kabelhandling 10 Sekunden.

Theoretisch könnte ich unseren kompletten Ladebedarf beim Kaufland decken - immer beiläufig zum Einkauf - wenn wir nicht daheim laden könnten.
 
Heinz, damals hatte das Automobil erheblich mehr Nachteile als ein Pferdefuhrwerk und ließ sich nur schwer händeln, das sollte man nicht vergessen.
Erst im Laufe der Zeit, als die Technik immer besser wurde schwanden auch die Nachteile im Vergleich.
Was immer vergessen wird, um 1900 fuhren weit mehr Elektro PKW (mehr wie doppelt so viele) wie Verbrenner, Benzin war nicht flächendeckend verfügbar und das Handling war ähnlich kompliziert wie ein Pferd anspannen. Strom war wesentlich einfacher verfügbar wie Benzin. Jetzt wurde die Benzin Infrastruktur 100 Jahre lang ausgebaut - warte mal wie das mit Ladesäulen in 100 Jahren sein wird. Ein paar "Mutige" müssen die neue Technik unterstützen damit es mit dem Ausbau voran geht.
Sparen ist nun mal nichts für Arme.

Tatsächlich hat sich der Verbrennungsmotor erst so richtig durchgesetzt als ihm ein Elektromotor auf die Sprünge geholfen hat. Der Anlasser wurde 1911 erfunden.
 
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