"Bei einer halben Million ist Schluss!"

Zustimmung zu deinem Beitrag, Uli, mit einer Ausnahme:


Auch und gerade die großen Konzerne schaffen enorm viele Arbeitsplätze. Das klappt natürlich nur, soweit und solange der Konzern erfolgreich ist. Mit der Rendite und den "glücklichen Anlegern" hat das eher indirekt etwas zu tun.

Dass die Führung eines Konzerns immens anspruchsvoll ist, dürfte nicht diskussionsbedürftig sein.

Hi,
ja das ist richtig, nur leider geht dabei oft der Profit vor und die soziale Verantwortung kommt zu kurz. Hier muss so mancher von den großen noch die richtige Balance finden, das klappt bei mittelständischen Unternehmen oft besser.
Kleines Beispiel: Da 2012 ein Gutes Jahr war haben alle Mitarbeiter eine Prämie bekommen, und die war auch für alle in gleicher Höhe, egal ob nun die Gebäudereiniger oder Teamleiter oder sonst wer. Da wird kein Unterschied gemacht, denn alle haben an dem Ergebnis mitgewirkt.
Im übrigen werden bei uns keine Leiharbeiter beschäftigt, sondern nur Festangestellte.
 
Hi,
ja das ist richtig, nur leider geht dabei oft der Profit vor und die soziale Verantwortung kommt zu kurz. ....

Das sehe ich aus langjähriger Beratererfahrung anders - und zwar nicht nur unter der Prämisse, dass der Unternehmensgewinn für das langfristige Bestehen des Konzerns und der damit verbundenen Arbeitsplätze eine wesentliche Rolle spielt.
 
Muss ein interessantes Vorstellungsgespräch gewesen sein. :eek: :o

Tim

Ich war ja nicht dabei, wäre ich aber auch gerne gewesen!
Als erstes muss er wohl nach dem Verdienst gefragt haben. Mein Chef ist dann überhaupt nicht mehr dazu gekommen, ihm auch die Sozialleistungen unseres Unternehmens aufzuzählen.
Dieses kranke Hirn hat dann sofort sinngemäß geantwortet, dass er für dieses - so wörtlich - Almosen doch nicht gedenke, seinen Arsch morgens aus den Federn zu heben.
Er hat sich dann verabschiedet und eine Unterschrift unter einem Wisch verlangt, der ihm bestätigt, dass er bei uns zum Vorstellungsgespräch gewesen ist.
Beim Warten auf das Taxi (!!) hat er mich noch blöd angemacht, als ich gerade mit dem Stapler einen LKW am Entladen war.
Ich wollte mich eigentlich nicht mehr aufregen, aber da war der Tag schon wieder gelaufen...

Bringt es eigentlich irgendwas, so etwas dem Arbeitsamt zu melden oder ärgert man sich dann noch mehr?
 
... Bringt es eigentlich irgendwas, so etwas dem Arbeitsamt zu melden ...?

Aber natürlich! Der Arbeitslose ist verpflichtet, bei seiner Vermittlung an eine Arbeitsstelle mitzuwirken. Tut er das nicht - z. B. indem er das Bewerbungsgespräch "schwänzt", oder arbeitet er gar gegen seine Vermittlung - z. B. indem er sich genau so anstellt, wie du es beschreibst -, kann das Arbeitsamt Kürzungen der Hilfeleistungen verhängen. Das Arbeitsamt ist aber darauf angewiesen, so ein Verhalten auch zu erfahren.

Ich kenne mich mit dem Krempel nicht sonderlich gut aus, würde aber vermuten, dass es sich im Wesentlichen so verhält.
 
Das sehe ich aus langjähriger Beratererfahrung anders - und zwar nicht nur unter der Prämisse, dass der Unternehmensgewinn für das langfristige Bestehen des Konzerns und der damit verbundenen Arbeitsplätze eine wesentliche Rolle spielt.

und das wird gerne mal von dem ein oder anderen selbsternannten "sozial-Verantwortern" vergessen...
 
Das sehe ich aus langjähriger Beratererfahrung anders - und zwar nicht nur unter der Prämisse, dass der Unternehmensgewinn für das langfristige Bestehen des Konzerns und der damit verbundenen Arbeitsplätze eine wesentliche Rolle spielt.

Hi,
klar spielt der Unternehmesgewinn eine Rolle für die Sicherheit der Arbeitsplätze, aber in einem gewissen maß kann, bzw sollte ein Unternehmen seine Mitarbeiter daran beteiligen, denn ohne diese wäre das ja nicht möglich gewesen.
Ein Unternehmen das in schlechten Zeiten Zugeständnisse von seinen Mitarbeitern fordert, muss in Guten Zeiten auch geben können, und zwar ohne Aufforderung von Betriebsrat und Gewerkschaften, dann stehen Mitarbeiter auch in nicht so Guten Zeiten zum Unternehmen, und dann erübrigen sich auch die Idiotischen Forderungen der Linken bzw finden da keine Zustimmung da die Mitarbeiter sehen das Sie nicht wie von den Linken gern behauptet nur ausgebeutet werden.
Aber wenn ein Unternehmen trotz guten Gewinnen diese noch auf kosten der Mitarbeiter steigert nur um die Aktionäre zufrieden zu stellen und deren Dividende zu steigern werden die Linken immer ein gewisses Wählerpotenzial haben und auch teilweise Zulauf bekommen.
Die Beziehung zwischen Unternehmen und Mitarbeitern funktioniert wie eine echte Beziehung: geben und nehmen, wer nur nimmt oder nur gibt wird zwangsläufig scheitern.
 
Gut erklären lässt sich die Thematik, wenn man unser Finanzsystem auf ein Minimum dezimiert - ich vereinfache es nun mal wirklich arg. Nehmen wir mal an, in Ministan möchte man eine Währung installieren und errichtet dazu eine Zentralbank und eine Sparkasse. Die Zentralbank entschließt sich nun, Geld zu schaffen und gibt eine Million Ministan-Dollar raus an die Sparkasse. Bilanziell ist hier nichts anderes entstanden, als eine Verbindlichkeit gegen Forderung. Die Sparkasse tut dies ebenso, vergibt Geld an Unternehmen und Privatleute und kann zudem Geld aus dem Nichts schöpfen. Tatsächlich ist es so, dass eine Bank nur 2 Dollar benötigt, um einen Kredit iHv 100 Dollar hinauszugeben. 98 Dollar sind dementsprechend aus dem Nichts entstanden. Das ist zum Einen bilanziell fraglich, da eine Schuld entstanden ist, ohne dass wirklich geliefert wurde. Zum Anderen bedeutet das, dass dem Geld quasi kein reeller Wert hinterlegt ist (man nennt es auch Fiatgeld). All unser Geld ist also lediglich eine Zahl auf den Rechnern der Banken und Zentralbanken und wie bereits erwähnt Forderung vs Verbindlichkeit. Von einem "Tauschmittel" kann man also nicht wirklich die Rede sein - aber dies nur als kleiner Ausflug..
Gehen wir nochmal zurück zum ersten Schritt: Die Zentralbank von Ministan gab eine Mio Ministan-Dollar raus, verlangt dafür aber einen Zins von 1% (der Leitzins). Es wurde also eine Mio Dollar in Umlauf gebracht. Die Forderung jedoch beträgt eine Mio und 10.000 Dollar - letztere 10t gibt es im System jedoch garnicht. Die Sparkasse macht dann weiter, gibt die eine Mio als Kredite an Unternehmer und Privatleute raus und verlangt dafür 5% Zins. Also werden schon 50.000 Dollar an Zinsen verlangt, die es garnicht gibt. Hier entsteht der Wettbewerb. Die Unternehmen müssen die Schuld begleichen und zusätzlich den Zins aufbringen, den sie nur von den Bürgern holen können.
Nehmen wir weiter an, in Ministan gibt es zwei Unternehmer, die Kredite für Werkstoffe und Löhne aufgenommen haben. Außerdem leben in Ministan 10 Bürger, die für die Unternehmen arbeiten. Spielt man jetzt mal kurz im Kopf durch, welche Wege das Geld in Ministan gehen kann, kommt man zwingend zu dem Schluss, dass recht schnell Game Over ist, weil alles Geld sich bei einem Unternehmer und der Bank gesammelt hat (Wir erinnerin uns: Alle können nicht gewinnen, da nicht genug Geld im Umlauf ist, um die Zinslast zu begleichen). Der andere Unternehmer hat verloren, ist pleite, genauso wie alle Bürger. Das System kommt zum erliegen oder anders gesagt, einer hat das Monoply-Spiel gewonnen - nichts anderes spielen wir nämlich.
Damit das Spiel aber weiter läuft, gibt die Zentralbank immer weiter Geld raus, es entstehen also immer weiter Schulden. Die Schulden selbst sind nicht das Problem, aber die Zinsen irgendwann. Diese Zinslast ist irgendwann so groß, dass die Bürger von Ministan sie nicht mehr begleichen können. Es muss irgendwann eine Neutralisierung der Guthaben gegen Schulden vorgenommen werden, damit das Spiel von vorne losgehen kann. So läuft es immer und immer wieder.

Wie gesagt, alles arg vereinfacht!

Ohne jetzt eine (wohl endlose und durch die nötigen Grundlagen extrem aufwändige) Diskussion darüber starten zu wollen, möchte ich anmerken, dass die aufgestellten Thesen aus ökonomischer Sicht (soweit ich das als Diplomökonom überblicken kann) mehr als weit hergeholt, teilweise absolut falsch sind. Ich empfehle interessierten Fachfremden die Lektüre des Standardlehrwerks von Mankiw/Taylor. Diese schaffen ohne notwendige tiefe Mathekenntnisse, einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Forschung im Bereich VWL zu geben. Mehr dazu von mir nicht, führt erfahrungsgemäß zu nichts. Bitte wenn möglich diesen Beitrag nicht als Provokation verstehen, ist nicht als solche gemeint - ich konnte das nur nicht unwidersprochen stehen lassen.
 
...Zinseszins, dem eine Exponentialfunktion unterliegt. ....
... mit Mathematik kenne ich mich ziemlich gut aus! Gerade deshalb bleiben mir die Ökonomen ja ewig ein Geheimnis. Weil sie nicht mit negativen Zahlen rechnen können, machen sie sie einfach rot oder nennen sie "Soll". :j Kein Wunder, dass sie dann irgrendwann damit durcheinander kommen! Wenn Ingenieure so rechnen würden wie die Ökonomen, gäbe es keine Brücken, keine Flugzeuge und auch kein Internet! :b

Danke trotzdem für den Erklärungsversuch! ;)

Grüße, Herbert
 
... würde aber vermuten, dass es sich im Wesentlichen so verhält.

Du liegst genau richtig. Wenn das Zustandekommen eines (ggf. auch befristeten) Beschäftigungsverhältnisses durch das Verhalten bei der Vorstellung vereitelt wird, kann dies mit empfindlichen Sperrzeiten geahndet werden, insbesondere im Wiederholungsfall, den ich nach Andreas Schilderung für gar nicht so unwahrscheinlich halte.

Gruß

Kai
 
Bringt es eigentlich irgendwas, so etwas dem Arbeitsamt zu melden oder ärgert man sich dann noch mehr?

Ja das bringt was. Ich selber habe solche Leute auch schon dem Amt gemeldet. Und die waren auch dankbar, dass jemand ein Feedback gibt.

Da muss es nicht einmal zum "Vorstellungsgespräch" kommen. Einige Herzchen kommen mit einem Zettel vom Arbeitsamt spontan mit dem Spruch vorbei "ich bin vom Amt geschickt, unterschreiben sie bitte da und dort, dass ich für Ihr Unternehmen nicht geeignet bin" ..... und das in einer sehr impertinenten Art und Weise.

Ich habe da gar nichts unterschrieben, sondern diese Leute erst einmal aufgefordert, die (nichtvorhandene) schriftl. Bewerbungen im Personalbüro abzugeben, was logischerweise nicht passierte.

Beim Vorstellungsgesprächen bei denen ich Beisitzer war, wurde auch sofort nach dem Gehalt gefragt .... dauerte dann nur 15 Minuten.
Ärgerlich war zumindest für mich, dass ich für Vorbereitung und Zuhören bei so einem Deppen diese Zeit auch hätte effizienter nutzen können.
 
Ja das bringt was. Ich selber habe solche Leute auch schon dem Amt gemeldet. Und die waren auch dankbar, dass jemand ein Feedback gibt.

Hallo,
leider machen das viel zu wenige sonst wäre die Sperrquote deutlich höher.
Wir melden solche Leute auch beim Arbeitsamt, die sind für Feedback immer sehr Dankbar.
 
Ich denke dass, egal welcher ökonomischer Ansatz der Volkswirtschaften zur Zeit wissenschaftlich aktuell ist, oftmals der Faktor Mensch nicht differenziert berücksichtigt ist.

Die populistischen Parolen der Linken (im Übrigen nicht immer der "Ostdeutschen", sondern auch viele Westler) nur halb ausgegoren sind ist wohl jedem denkenden Menschen klar. Nur ist der aufgeschlossene denkende Mensch nicht die Zielgruppe.

Jedenfalls bedient sich die Linke mit den Möglichkeiten, die unser demokratischer Staat zur Verfügung stellt: das Grundrecht eine Haltung/Meinung zu haben, ohne gleich in den Karzer geworfen zu werden.

Die sprechen lediglich die Sprache der Mehrheit unseres Volkes, also einfache Sätze, die eben nicht so unverständlich sind und die auch jeder Sonderschüler kapieren kann. Um solche Dinge zu hinterfragen, muss man schon in der Materie stecken. Das sehe ich bei der breiten Masse der Wähler allerdings nicht, was auch logisch ist oder sind wir ein einseitiges Volk bestehend aus Volkswirtschaftlern ;)

Die Ansätze solcher Ideen finde ich vor dem Hintergrund einer sozialgerechten (also jeder hat nicht zu viel oder zu wenig, frei nach F. Engels) nicht schlecht, nur kann echter Sozialismus nur mit echten Sozialisten bestehen (und das halte ich für Utopie) und das sind nun Mal Menschen.

Ich persönlich finde jegliche Ansätze, die öffentlich geäußert werden etwas zu verändern -egal von welcher Richtung- nicht als Bedrohung, sondern vielmehr als befruchtend, da man über solche Aussagen sehr viel erfahren kann, was die Masse (und das sind nunmal nicht die isolierten geistigen "Eliten" bewegt .... sonst würde das ja nicht so eine Welle schieben ....

So funktioniert eben nun mal Demokratie, da muss man keine Angst vor haben.
 
Wenn Ingenieure so rechnen würden wie die Ökonomen, gäbe es keine Brücken...

Brücken schon, nur würden sie nicht stehenbleiben, da die grundlegenden Randbedingungen rein hypothetisch, und grundsätzlich idealisiert angenommen würden. Und "Punkte für Folgefehler" gibt es es nun mal in Realität nicht.
Grüßele, Micha
 
Jobcenter-Visite in Duisburg erschütterte Bezirks-Bürgermeister
Der Walsumer Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann will einem jungen Mann helfen, der seit sechs Monaten praktisch mittellos ist. Die Art, wie der 18-Jährige vom Duisburger Jobcenter behandelt und abgefertigt wurde, erschreckte den SPD-Politiker …
„Nicht Leben“, sagt Plückelmann zornig, „ums Überleben geht es bei dem Jungen.“ Am Montag ging Plückelmann gemeinsam mit Frank frühmorgens zum Jobcenter: „Weil ich nicht glauben wollte, dass die ihn einfach weg schicken.“ Doch genau dies passierte: „Wir kamen nicht mal an der Pforte vorbei. Da sagte man dem Jungen und mir, wir sollten am 6. Februar wieder kommen.“ Das Argument, der Junge habe aber nichts zu essen und sei ein Härtefall, habe man im Jobcenter einfach überhört, sagt Plückelmann.
Quelle: Der Westen
2,2 Milliarden Euro Mittel für Langzeitarbeitslose ungenutzt
Der Bund spart in diesem Jahr rund 2,2 Milliarden Euro an Eingliederungshilfen für Langzeitarbeitslose, weil die Mittel nicht abgerufen werden. Das seien fast 15 Prozent der vorgesehenen rund 15,4 Milliarden Euro, heißt es in einem Medienbericht.
Von den für Eingliederungshilfen für Langzeitarbeitslose für 2012 eingeplanten Mitteln werden rund 2,2 Milliarden Euro ungenutzt bleiben. Das geht nach einem Bericht der “Saarbrücker Zeitung” vom Samstag aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Die Linken-Sozialexpertin Sabine Zimmermann forderte deswegen die Bundesregierung auf, die Mittel auf das nächste Jahr zu übertragen.
Quelle: Der Westen
Anmerkung unseres Lesers K.G.: Ich bin langzeitarbeitslos und bat neulich mein Jobcenter um eine Fortbildungsmaßnahme in meinem Beruf ( EIB = Europäischer Intallationsbus), um wieder Anschluss zu finden und um meine Chance einer Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zu erhöhen. Es ist kein Geld für so was vorhanden. Wir müssen sparen, war die Antwort. Wer oder was wird hier eigentlich gefördert?
Das Stigma der Arbeitsverweigerer
Selbst nach jetziger Rechtslage der Sozialgesetzgebung ist der Löwenanteil der ausgesprochenen Sanktionen eher zweifelhaft bis deutlich rechtswidrig. Obschon der Boulevard-Journalismus, der allerdings mit einigen seiner Argumentationsmuster inzwischen bis weit in die vermeintlich seriösen Medien hineinreicht, wie auch die Stammtische die Ursachen hierfür sofort holzschnittartig bei den „faulen Arbeitslosen“ finden, ist nicht die Ablehnung von Jobangeboten der Hauptgrund dieser Sanktionen, sondern in rund 70 Prozent der Fälle handelt es sich sogenannte Meldeversäumnisse. Dies kann ebenso ein nicht eingehaltener Gesprächstermin wie auch ein Termin, der wegen verspäteter Benachrichtigung nicht wahrgenommen werden konnte. Immer wieder wird von Betroffenen darüber berichtet, dass Einladungsschreiben erst am Vortag oder am Tag des Gesprächstermins die Eingeladenen erreichen. Gelegentlich auch erst nach diesem. Zunehmend gibt es Sanktionierungsversuche seitens der Jobcenter, welche trotz einer vorliegenden ärztlichen Krankschreibung auf ein Erscheinen der Betreffenden bestehen oder alternativ eine ärztliche Bettlägerigkeitsbescheinigung fordern. Trotz Krankschreibung könnten die Betreffenden einen Termin wahrnehmen.
Ebenfalls häufen sich die Fälle, nach denen Sanktionen wegen „fehlender Mitwirkung“ ausgesprochen werden, weil auf sonderbare Weise immer wieder Unterlagen auf dem Postweg verloren gehen. Häufig wird auch der Versuch, dies zu umgehen, indem die geforderten Unterlagen persönlich im jeweiligen Jobcenter abgegeben werden, gezielt sabotiert. Entgegen inzwischen mehrfach ergangener gegenteiliger Rechtssprechung wird seitens der Mitarbeiter der Jobcenter eine schriftliche Bestätigung zur Übergabe der Unterlagen verweigert. Dieses Verhalten dürfte jedoch kaum auf persönliche Präferenzen der Mitarbeiter zurückgehen, sondern seine Ursache in internen Dienstanweisungen haben. Es ist sogar ein Fall bekannt, bei dem eine Mitarbeiterin am Informationscounter die Annahme von Dokumenten mit der Begründung verweigert hat, dass dies außerhalb der Dienstzeit der Arbeitsvermittler nicht zulässig wäre. Anschließend wurde ein Security-Mitarbeiter aktiv, indem er seinerseits nun sogar den Einwurf in den Hausbriefkasten zu verhindern suchte.
Am Ende all dieser Verhinderungshandlungen steht immer wieder das Gespenst der Regelsatz-Sanktion. Sanktionen, mithilfe derer interne Vorgaben zu Sanktionsquoten erreicht und somit Einsparungen erzielt werden sollen. Ob die Faktenlage Sanktionen überhaupt sachlich rechtfertigt, spielt so gut wie keine Rolle.
Realitäten aus der Arbeitsverweigerungs-Praxis
Der Kernvorwurf gegenüber Arbeitslosen lautet regelmäßig, dass diese sich weigern würden, ihnen angebotene Arbeit anzunehmen. Sie seien zu faul dazu. Sie würden lieber bis mittags im Bett liegen, um anschließend, die erste Flasche Bier in der Hand haltend, mit der anderen Hand die Fernbedienung des Fernsehers zu betätigen. Dies wird medial auch gern mit den passenden gestellten Fotos vermittelt. Alternativ hierzu wird ebenfalls der arbeitsscheue Drückeberger, welcher schon früh 7 Uhr mit der Flasche Korn am Kiosk seinen Saufkumpanen zuprostet, den Lesern populistisch als Stigmatisierungsopfer angeboten. Boulevardmedien setzen diese Vorurteile mit der ihnen eigenen verhetzenden Kampagnenfähigkeit in die Welt und erreichen damit einen, wenngleich kleineren, Teil der Bevölkerung. Früher oder später greifen die vermeintlich seriösen Medien dies in abgeschwächter Form auf und erzielen damit hohe Zustimmungsquoten, da dies ja schon zuvor von anderer Seite festgestellt wurde, während sie ihrerseits diese Vorurteile weniger pauschaliert und nunmehr aus seriöser Quelle bestätigen.
Doch schon der oben dargelegte Anteil der „Meldeversäumnisse“ von 70 Prozent an den Sanktionen zeigt, dass diese Vorurteile wenig Bezug zur Realität haben. Doch auch wenn man sich dem kleineren Teil der so apostrophierten „Arbeitsverweigerungen“ zuwendet und die einzelnen Fälle näher betrachtet, hält das simple Stigma des „Die-sind-bloß-zu-faul-zum-arbeiten“ den Fakten meist nicht stand. Das kann zum Einen der studierte Informatiker, der zuletzt 10 Jahre als Netzwerk-Systemadministrator gearbeitet hat und der nun zu einem Weiterbildungkurs „Grundlagen des Umgangs mit Computern“ zwangsverpflichtet wird, sein. Oder die Einzelhandelskauffrau, welche ein kostenloses mehrwöchiges Praktikum zur Eignungsfeststellung in genau dem Unternehmen absolvieren soll, welches direkt zuvor ihre Festanstellung gekündigt hatte. Oder die Ablehnung eines 1-Euro-Jobs, bei dem immer wieder gebrauchte Puzzlespiele gelegt werden müssen, um diese auf Vollständigkeit zu prüfen. Oder die massenhafte Zwangszuweisung zu mehrwöchigen „Erprobungsphasen“ beim Internet-Giganten Amazon ohne Entlohnung. Nur, um kurz nach Bekanntwerden dieses Skandals, laut einer Sprecherin der damaligen Arbeitsagentur „ein Fehler, der korrigiert werden muss“, die zulässige Maximaldauer solcher „Erprobungsphasen“ seitens des Gesetzgebers von vier auf sechs Wochen anzuheben. Oder die unter Sanktionsdrohung nicht ablehnbare Annahme von unbezahlten, mehrmonatigen Praktika mit der vagen – meist unerfüllten – Hoffnung auf eine darauffolgende Festanstellung. Hinzu kommt noch eine Vielzahl von Tatbeständen, welche sich aufgrund ihrer Komplexität nicht sachgerecht auf 3 oder 4 Sätze beschränken lassen.
Anhand dieser nur exemplarischen Beispiele lässt sich mehr als erahnen, dass der jahrelang aufgebaute Mythos der „Arbeitsverweigerer“ nur ein Popanz ist, um Stimmung in der Öffentlichkeit gegen die von Erwerbsarbeit Ausgeschlossenen zu erzeugen. Diesen wird die Rolle der Sündenböcke zugeschoben, um im gelegten Nebel der dann hagelnden Beschimpfungen die Rahmenbedingungen für die Noch-Inhaber von Erwerbstätigkeits-Stellen ebenfalls weiter zu verschlechtern.
Sanktionen – die Allzweckwaffe
Sanktionen haben neben den beschriebenen Wirkungen der Einsparung von Ausgaben sowie der Verbreitung von Angst unter den davon Betroffenen ein weiteres Ziel: Die allgegenwärtige Bedrohung mit Sanktionen soll die Leistungsempfänger zu „freiwilligen“ Verhaltensreaktionen zwingen, welche ohne Sanktionen so nicht möglich wären und in derem Gefolge die nächsten ausgelegten Fallstricke auf sie warten.
Wie ein aktueller Fall aus Chemnitz eindrucksvoll nachweist, wurde ein Chemnitzer Arbeitsloser nach einer mehrmonatigen (!) Eignungsfeststellung, für welche ihm die Träger abschließend eine „sehr gute“ bzw. sogar „ausgezeichnete“ Eignung attestierten, durch das Jobcenter zu einer, angeblich für die Durchführung der Weiterbildung notwendigen, psychologischen Begutachtung geschickt. Eine Weigerung, diese durchführen zu lassen, hätte als „fehlende Mitwirkung“ eine Sanktion seitens des Jobcenters nach sich gezogen. Diese psychologische Begutachtung diagnostizierte nun plötzlich, völlig im Widerspruch zu den vorherigen Eignungsfeststellungen, gravierende Defizite bei dem Chemnitzer, welche gar in der Diagnose einer „psychischen Behinderung“ gipfelten. Selbst die örtliche Jobcenter-Sprecherin musste zugeben, dass hauptsächlich finanzielle Kriterien die Grundlage für die Einschaltung des psychologischen Dienstes darstellen. So ist es also nicht ausgeschlossen, dass Arbeitssuchende zu diesem Dienst zur Begutachtung geschickt werden, um eine Weiterbildungsmaßnahme zu verhindern und somit die damit verbundenen Kosten einzusparen. Diese Art der Zwangspsychatrisierung aus völlig irrationalen Gründen ist durch nichts zu rechtfertigen und weckt schreckliche Erinnerungen an die finstersten Kapitel deutscher Geschichte.
So wie im geschilderten Fall über die Chimäre „Sanktion“ letztendlich die Weiterbildung eines Arbeitslosen verhindert wurde, so wollte der Chef des Brandenburger Jobcenters nur wenige Wochen zuvor Arbeitslose zu Weiterbildungsmaßnahmen zwingen. Bezeichnenderweise ebenfalls mit dem Mittel der Sanktion. Während also einerseits mittels Sanktionen Arbeitslose zu Weiterbildungen, welcher Art auch immer, gezwungen werden sollen, wird andererseits unter Zuhilfenahme von Sanktionsdrohungen die Absolvierung einer Weiterbildung verhindert. Es fällt zunehmend schwer, logisch nachvollziehbare Muster hinter bestimmten Vorgaben zu entdecken.
Niederschlag gefunden hat dieser Vorfall jedoch nur in der regionalen Presse. Überregional hingegen widmen sich die Medien stattdessen dem dreißigsten Aufguß der Frage „Wollen Arbeitslose überhaupt arbeiten oder haben sie es sich in der sozialen Hängematte römisch-dekadent bequem gemacht?“, mit der sie die Stammtischdiskussionen beständig am Köcheln halten. So werden Ressentiments in der Bevölkerung hervorgerufen bzw. aufrecht erhalten, während gleichzeitig Informationen und Fakten, welche diese Weltsicht ins Wanken bringen würden, den Menschen vorenthalten werden.
Ein neuerlicher Fall unterstreicht die Entmündigungswirkung durch Sanktionen. So wurde Arbeitslosen in der Region Nienburg die Teilnahme an einem Rauchentwöhnungskurs „angeboten“. Wie standardisiert üblich, wurde sofort auf der Einladung bei Nichtteilnahme mit Sanktionen gedroht. Ist es schon prinzipiell nicht nachvollziehbar, welche berufliche Qualifizierung ein Rauchentwöhnungskurs darstellen soll, geschweige denn welches Arbeitsangebot, so muss man sich die Frage gefallen lassen, ob ein solcher Eingriff in die persönliche Freiheit des Einzelnen, wieder mit dem Druckmittel „Sanktion“, mit dem Selbstbestimmungsrecht zu vereinbaren ist.
Insgesamt bleibt zu konstatieren, dass mittels beständig drohender Sanktionen Menschen zu konformen Verhaltensweisen gezwungen werden. Sie werden unter der Bedrohung der Zerstörung ihrer Existenzgrundlage in ein gewünschtes Verhaltenskorsett gepresst. Jedes im Amtsdeutsch euphemistisch genannte „Angebot“ wird somit, unabhängig von dessen Sinnhaftigkeit, Absurdität oder gar Kontraproduktivität, zum Zwang. Dadurch ist der Repressionscharakter des gesamten Hartz-IV-Systems hinreichend gekennzeichnet.
 
solange im Medium Fernsehen (und da leider bei denen nicht von der GEZ lebenden privaten Sender .... ;)) Sendungen wie "mitten im Leben", "Verklag mich doch" und Konsorten solche Einschaltquoten haben wie bisher, wird sich an der Haltung "alle über einen Kamm scheren" nichts ändern.

Beispiel:

Wenn man in Deutschland z.B. sagt "die Ossis sind faul", "sind Querulanten", "haben nun schöne Autonbahnen und wir nicht", "Kosten nur" usw. frage ich mich manchmal, warum man dann genau in diesen Sendungen immer wieder sächsisch oder tiefsten Berliner Slang aus Berlin-Hellerdorf ... Neukölln usw. hören muss.

Ich kenne mindestens genauso viele Berliner, welche in sozialgeförderten Bauten in Wilmersdorf (sehr teuer dort) wohnen oder aber wie in BaWü eigene EFHs bewohnen (wahrscheinlich geerbt .... was weiß ich) und genau einen solchen "Hauweg" haben.

(Und was den Osten betrifft: da haben wir Westler uns nach der Wende ganz schön die Taschen vollgestopft mit Subventionen jeglicher Art .... jedenfalls die Arbeitgeberseite)

Das macht aber nicht die Masse von Millionen aus ;) oder die Masse an Kleinstadtbewohnern ....

Was ich meine, ist die Tatsache, dass die Menschen (in Deutschland genauso wie woanders) offensichtlich nicht fähig sind , bei einer, zwei oder drei (oder mehr) nicht gesellschaftskonformen Regelverstößen, die weit mehr vorhandenen positiven Ergebnisse von Menschen zu sehen.

Die Mitarbeiter vom Arbeitsamt sind allerdings auch nur Produkte unserer Gesellschaft .... und die lenken von Ihrer eigenen Unzulänglichkeit durch solche selten dämlichen Aussagen oder Maßnahmen auch nur von sich selber ab .... ;) ....

Im Übrigen bin ich froh, dass es in Deutschland ein Sozialsystem gibt, welches Menschen auffängt .... Schwarze Schafe gibt es überall, auf Arbeitnehmer sowie Arbeitgeberseite
 
Es ist leicht gegen Hartz 4 zu schimpfen ....wenn man auf der Sonnenseite lebt....ich wünsche euch das ihr nie in den Genuss kommt Hartz 4 beziehen zu müssen .

Denkt mal drüber nach...
 
Es ist leicht gegen Hartz 4 zu schimpfen ....wenn man auf der Sonnenseite lebt....ich wünsche euch das ihr nie in den Genuss kommt Hartz 4 beziehen zu müssen .

Denkt mal drüber nach...

Die klassische Harz IV Bezieherin ist doch:
21 Jahre alt, 110 Kilogramm, 2 Kinder, Vater auf und davon, (Eltern für kurzzeitiges hüten der Plagen nicht zu gebrauchen) somit nicht "arbeitsfähig".Außerdem enormer Chipskonsum beim RTL-Vormittagsprogramm. So die Meinung des Volksmichels.

Die andere Seite kann sein:
40 Jahre Berufsleben, also z.B. 59 Jahre alt, ein Leben lang in die Sozialkassen eingezahlt, Firma macht pleite, 1 Jahr ALG I und dann auch zu den "Hartzern IV". Geht schnell...und kann jedem passieren.

Edit: Aber, ist DAS gerecht? Sollte es da nicht Unterschiede geben?
 
Es ist leicht gegen Hartz 4 zu schimpfen ....wenn man auf der Sonnenseite lebt....ich wünsche euch das ihr nie in den Genuss kommt Hartz 4 beziehen zu müssen .

Denkt mal drüber nach...

Stutzeweck hat zu 100% Recht!
Einer meiner Stiefsöhne bekommt Hartz 4 und es geht ihm prima!
Er macht überhaupt keine Anstalten, jemals wieder Arbeit zu finden, weil´s ihm ja gerade so gut geht.
Ich kann nur davon träumen, was ihm der Staat so alles bezahlt (sogar Kostenerstattung für sein Auto, weil er sonst nicht für eine arbeitsstelle vermittelbar ist :eek: :o).
Also erzählt mir bitte nichts von Hartz 4.
Er hat noch nie in seinem Leben so richtig was gearbeitet und fühlt sich sauwohl dabei.
Ich arbeite jetzt seit genau 30 Jahren, habe mir einiges gespart und für die Altersvorsorge zurückgelegt, ich mache mir Gedanken mit 55 Jahren in Rente zu gehen und kann es mir vermutlich auch erlauben.
Einziger Unterschied: Werde ich heute arbeitslos, kann ich mir das schenken, muss mein Vermögen "verbraten" und bekomme nichts vom Staat.
Ich weiß genau, woher sein Spruch "Wer arbeitet ist doch selbst schuld!" kommt.
Von seinen Freunden und Beratern, die auch nichts Besseres zu tun haben, als den ganzen Tag ihre Rechte als Hartz 4-Empfänger nachzulesen.

Da passt doch was nicht oder!
 
Die klassische Harz IV Bezieherin ist doch ...

Die andere Seite kann sein ...

:t

Ähnliche Beispiele wollte ich bringen, als ich den Beitrag von The Z Kid gelesen habe - Du warst schneller.

Zur Frage von Edit: Nein, das ist ganz und gar nicht gerecht! Leider unterscheidet der Gesetzgeber nicht genügend zwischen den von Dir genannten Fällen.

In einem früheren beruflichen Leben hatte ich viel mit Hartz IV-Empfängern zu tun und habe daher einen recht guten Überblick. Die Mitarbeiter in den Arbeitsagenturen sind i.d.R. engagierte Leute und es gibt viele (z.T. recht gute) Maßnahmen zur Förderung von Arbeitslosen, die - aus welchen Gründen auch immer - (noch) nicht ins Arbeitsleben integriert werden können oder das „Wollen“ nicht können, weil sie z.B. in der dritten Generation Sozialhilfeempfänger sind und gar nichts anderes als Alimentation kennengelernt haben. Es fehlt jedoch an wirklich einschneidenden Sanktionen bei denjenigen, die es verstehen, das System geschickt auszutricksen. Hier sind den Arbeitsvermittlern oft die Hände gebunden.

Ähnlich - nur anders herum - verhält es sich bei Leuten, die ihr ganzes Leben gearbeitet haben und dann unverschuldet ihren Job verlieren. Auch hier lässt die Gesetzeslage keine dem Einzelfall gerecht werdenden Varianten zu. Wenn man das Pech hat, auf einmal nicht vermittelbar zu sein, weil man ja schon 50 Jahre alt ist, rutscht man ganz schnell in Hartz IV, darf die Wohnung kündigen, weil sie zu viele Quadratmeter hat, das Auto verkaufen, weil ein kleineres ja auch reicht und man vom Differenzbetrag eine Zeitlang leben kann, das Sparbuch auflösen, auf das man Jahrzehnte eingezahlt hat, um sich vielleicht einen Traum zu erfüllen etc.

Gruß

Kai
 
Ähnlich - nur anders herum - verhält es sich bei Leuten, die ihr ganzes Leben gearbeitet haben und dann unverschuldet ihren Job verlieren. Auch hier lässt die Gesetzeslage keine dem Einzelfall gerecht werdenden Varianten zu. Wenn man das Pech hat, auf einmal nicht vermittelbar zu sein, weil man ja schon 50 Jahre alt ist, rutscht man ganz schnell in Hartz IV, darf die Wohnung kündigen, weil sie zu viele Quadratmeter hat, das Auto verkaufen, weil ein kleineres ja auch reicht und man vom Differenzbetrag eine Zeitlang leben kann, das Sparbuch auflösen, auf das man Jahrzehnte eingezahlt hat, um sich vielleicht einen Traum zu erfüllen etc.


... und seinen faulen Kindern Unterhalt zahlen, sofern diese das 25.Lebensjahr noch nicht überschritten haben!
 
In einem Sozialsystem ist das nunmal so, dass nicht groß unterschieden wird. Wenn jeder das wieder rausbekommen würde, was er einzahlt, dann bräuchten wir keinen Sozialstaat, sondern könnten einfach für uns privat sparen.

Und da die Abschaffung eines Sozialsystems untrealistisch ist (die Tendenz geht ja eher in die andere Richtung: es wird immer schärfer nach Begrenzung von Löhnen auf der oberen Seite und nach Mindeslöhnen auf der anderen Seite gerufen), versuche ich einfach, das beste daraus zu machen. Das heißt für mich: ICH arbeite, um mehr zu haben, als mir ein Sozialsystem geben kann. Was andere machen ist mir relativ egal. Dass sich der ein-oder andere dann auf dem System ausruht, kalkulier ich mit ein, hab dafür aber auch die Gewissheit, dass wenn mal irgendwann was schief geht, mir ausser einer kleineren Wohnung und einem Moped statt nem Roadster eigentlich nicht viel passieren kann. Ist doch auch was wert.
 
Es ist leicht gegen Hartz 4 zu schimpfen ....wenn man auf der Sonnenseite lebt....ich wünsche euch das ihr nie in den Genuss kommt Hartz 4 beziehen zu müssen .

Denkt mal drüber nach...

Ganz im Ernst: Auch nach einigem Nachdenken verstehe ich nicht, was du dir bei diesem Beitrag gedacht hast. Sicherlich geht deine Empfehlung nicht dahin, sich als engagiert arbeitender Mensch über ein System zu freuen, dass im Falle der Beanspruchung den Faulen zu viel Komfort belässt, und den Fleißigen zu wenig dessen, was sie sich einst hart erarbeitet haben.
 
verstehe ich an dieser Stelle jetzt nicht ... meinst Du damit die Zahlungen der Allgemeinheit an die Nachkömmlinge?

Wenn ein Jugendlicher unter 25 zu Hause auszieht und sich in der sozialen Hängematte ausruhen will, verlangt der Staat, dass die Eltern für den Unterhalt aufzukommen haben, weil er genauso gut zu Hause wohnen könnte. Und dabei kann ich es sogar noch nachvollziehen, dass die Allgemeinheit dafür eben gerade nicht bluten darf.
Ob das den Eltern überhaupt zumutbar ist, interessiert den Staat überhaupt nicht.
Und das i-Tüpfelchen: Bei der Bewertung und Festlegung des Unterhaltes für den faulen Nachwuchs werden sogar die Einkünfte eines Lebenspartners in eheähnlicher Gemeinschaft mit einbezogen, selbst wenn er mit den Kindern des Lebenspartners überhaupt nichts zu tun hat... Das ist unser Sozialsystem!
Aber diesen Typen das Arbeiten beizubringen - meinetwegen auch in abgeschlossenen Arbeitslagern (und das meine ich wirklich so!) - dafür ist der Staat nicht zuständig oder in der Lage!
 
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