Update:
Weil ich meist ziemlich ungeduldig bin und mich es total gereizt hat, die hinteren Bremsscheiben zu wechseln habe ich das heute in einer (im nachhinein ziemlich unnötigen) Hauruck-Aktion gewechselt.
Die Anleitung habe ich in den letzten Tagen quasi auswendig gelernt, sodass ich sie beim Wechsel nicht mal angesehen habe.
Die größte Problematik war wie erwartet die Korrosion.
Die linke Radnabe wurde bereits nach Demonatage des Rads mit Stahlbürste und mit WD40 behandelt.
Dennoch bewegte sich die Bremsscheibe keinen mm. Auch Schläge mit einem Gummihammer in jegliche Richtungen brachten zunächst keine Besserung.
Mit einem kleinen (eigentlich für die Küche ausgelegten) Gasbrenner wurde die Bremsscheibe erwärmt. Anschließend nochmal WD40 und die Scheibe hat sich gelöst. Der Rest ging an dieser Seite problemlos.
Dann kam die rechte Seite.
Die Bremsscheibe war noch deutlich fester als auf der anderen Seite. Auch ein Erwärmen brachte zunächst keine Besserung.
Mit steigender Gewalt (immer das arme Radlager im Hinterkopf...) konnte ich die Bremsscheibe von der Radnabe lösen.
Super, das schwierigste ist geschafft - dachte ich.
Die Scheibe hing noch an den Handbrems-Bremsbacken. Also Scheibe versucht durch Drehen und leichtes Ziehen endgültig zu lösen.
Das wollte nicht so funktionieren. Also stärker gezogen. Irgendwann habe ich gemerkt, dass die Handbrems-Bremsbacken immer noch in der Bremsscheibe hingen, obwohl die Bremsscheibe bereits einige cm von der Nabe entfernt war. Ohohoh...
Ich konnte die Bremsbacken irgendwann lösen.
Was war passiert:
Die Feststellbrems-Backen sind axial nur mit zwei "federnden Stiften" im Hitzeschutzblech der Bremse befestigt:
http://www.leebmann24.de/bmw-ersatzteile/#!lang=&marke=BMW&mospid=47795&hg=34&btnr=34_1293&vin= diese Stifte haben keine eigene Teilenummer, sind aber auf der Explosionszeichnung ganz rechts zu sehen.
Anscheinend haben sich die Bremsbacken so in der Bremsscheibe verhakt, dass ich diese Stifte aus dem stark verrosteten Hitzeschutzblech gezogen habe.
Ich konnte diese Stifte wieder im Hitzeschutzblech fixieren - im Bewusstsein, dass diese wahrscheinlich nicht mit der geforderten Stabilität sitzen. Aber hatte ja keine Wahl - ein neues Hitzeschutzblech hatte ich nicht zur Hand.
Restlicher Einbau war problemlos.
Probefahrt:
30 km Land-/Bundesstraße. Eins vorab: Die Bremsen funktionieren einwandfrei, Tragebild nach 30 km rechts/links gleichmäßig.
Bereits bei Beginn dachte ich mir, dass der Z4 nicht mehr so leichtgängig rollt wie bisher. Auch war ohne Bremsbetätigung bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten (kleiner 20 km/h) manchmal ein Quitschen zu hören. Betätigung der normalen Bremse: Keine Änderung. Betätigung der Handbremse: Quitschen verschwindet.
Kontrolle der Temperatur der Bremsen: Hinten rechts deutlich wärmer als hinten links.
Durchschnittsverbrauch wurde für die Fahrt zurück gesetzt. Spritverbrauch 0,5-1,0 l/100km höher als es für diese Fahrt üblich wäre.
So ganz schlau werde ich nicht daraus - ich vermute natürlich, dass es an der Feststellbremse liegt, da das Tragebild der normalen Bremse sehr gleichmäßig ist - zumindest auf den für mich sichtbaren, äußeren Seiten.
Hat jemand bereits Ähnliches erfahren oder Einfälle, was es genau sein könnte?
Ansonsten werde ich morgen beim Händler ein neues Hitzeschutzblech bestellen und am Freitag die Bremse nochmal demontieren, das Schutzblech austauschen und die Feststellbremse richtig montieren.
Grüße,
Pascal