Wird eigentlich nach der wirklich langen Einfahrphase ein Ölwechsel gefordert? Und noch was, Jan, wie verhält sich das rechtlich? Motor geht hoch, Steuergerät wird ausgelesen und daran steht dien wie gut oder schlecht man sich an die Einfahrprozedur gehalten hat. ...
Ich versuch' die Antworten der Reihe nach:
1.) Ölwechsel beim Camaro nach der Einfahrphase: Laut Handbuch wird das beim Camaro
nicht gefordert. Sondern man soll lediglich während der Einfahrzeit bei jedem Tanken den Ölstand prüfen (Siehe Link oben, dort S. 188). Der erste Ölwechsel steht dann erst nach 15.000 km an, oder nach einem Jahr (je nachdem, welches Ereignis früher eintritt). Ohnehin hat der Camaro eine
Motoröl-Restqualitätsanzeige - die sicherlich ungenau ist, zumindest aber einen Anhaltspunkt gibt.
Besondere Anweisungen gibt es allerdings für den Fall, dass man nach der Einfahrzeit an
Rennen teilnehmen möchte (aaO. S. 176 ff.). In diesem Fall sollen sogar diverse Öle erneuert oder gar ersetzt werden. Inwieweit man das ernst nehmen möchte, ist eine andere Frage.
Kurz mein
eigener Senf dazu: In "Tradition" mehrerer Camaro-Tuner und -Rennstreckenfahrer habe ich den Camaro über ca. 1.000 km "härter" eingefahren, d. h. zunehmend unter Last. Dabei habe ich einmal "zwischendrin" das Öl wechseln lassen, und einmal zum Ende der Einfahrprozedur. Ob das gut war oder nicht, oder ob es schlicht egal ist, kann ich bislang mangels Leistungsmessung und Langzeiterfahrungen nicht sagen. Einzig sagen kann ich, dass der Motor bislang
keinen spürbaren Ölverbrauch hat.
2.) Einfahren allgemein (und Alpine): Ob und inwieweit man das Vorstehende ggf. auf die Alpine übertragen kann, wirst du vermutlich besser wissen als ich.
![Wink ;) ;)](/forum/styles/default/xenforo/smilies/wink.png)
Der Motor ist ja - wertfrei gemeint - technisch erheblich anders. Erforderlich sein wird ein Ölwechsel während oder nach der Einfahrphase wohl (generell heutzutage) eher nicht (und ist laut Handbuch bei der Alpine vermutlich auch nicht vorgeschrieben?).
Mithin bleibt es wohl eine Frage der persönlichen Vorliebe. Ich selbst halte generell viel von überdurchschnittlich häufigen Ölwechseln, aber das ist sachlich kaum begründbar (oder jedenfalls der Nutzen nicht nachweisbar). Allenfalls mag es damit begründbar sein, dass ich mit meinen Autos häufig Kurzzstrecke fahre und die Motoren insofern oftmals gar nicht ordentlich warm werden. Das wird bei dir in Bezug auf die Alpine wohl eher weniger passieren.
3.) Zum Rechtlichen: Das Thema ist komplex, aber vielleicht lässt sich zumindest verallgemeinernd kurz festhalten, dass die unsachgemäße Behandlung des eigenen Autos - mindestens - ein fahrlässiges Mitverschulden an der Schadensentstehung begründen kann. "Unsachgemäß" in diesem Sinne ist es sicherlich, wenn man von den Vorgaben des Handbuchs negativ abweicht, z. B. indem man die Einfahrvorschriften erheblich und nachweisbar missachtet. Sucht der Verkäufer im Schadensfall nach einem Ansatz für ein Mitverschulden (oder gar Alleinverschulden) des Fahrzeugeigentümers, dann dürfte er bei solchen Themen gut fündig werden.
Wie das dann im Ernstfall vor Gericht ausginge, hängt noch von einigen anderen Aspekten ab. Aber Bauchschmerzen hätte ich da als Eigentümer durchaus. Gott sei Dank wird das aber in der Praxis wohl nur selten eine Rolle spielen, weil der Verkäufer im Schadensfall wohl in der Regel nicht offensiv sein wird, sondern einfach den Schaden beim Hersteller anmeldet und die Behebung dann seinerseits bezahlt bekommt.