elkloso
macht Rennlizenz
- Registriert
- 2 Juli 2017
- Wagen
- BMW Z4 e85 roadster 2,5i
Hi Zusammen,
ich versuche mal eine kurze, subjektive Übersicht über die verschiedenen Kabel und Codier-Möglichkeiten zu schaffen. Insbesondere, da es doch immer wieder zu den gleichen Fragen im Forum kommt.
Kabel
Grundsätzlich gibt es für die E-Serie mehrere gängige Kabel. Angefangen mit ADS auf R232(E30, frühe E36,...) über OBD/OBD2 auf USB (Z3, E85, E89) bis OBD2 auf Ethernet (F-Series).
ADS auf R232
Das ist der ganz spezielle Fall. Hier bekommt man selten einen gängigen Adapter und die Kabel sind schweineteuer. BMW Classic usw... Man kennt es. Da die Wagen im Forum kaum vertreten sind, soll der Exkurs auch nicht zu stark ausfallen. Grundsätzlich macht es Sinn sich das Kabel selbst zusammenzulöten und man benötigt einen Laptop mit nativer R232 Schnittstelle. Selbst dann ist es noch ein Gefrickel den Kram richtig zum Laufen zu bringen, da es nur mit speziellen Softwareversionen wirklich funktioniert.
Wer daran Interesse hat, findet hier den Schaltplan des Kabels: almost free ADS interface - openlabs.co
Sollte daran wirklich größeres Interesse sein, kann ich gerne einen Post verfassen. Ich baue mir gerade die kompletten Interfaces für einen 93er E36 auf.
OBD/OBD2 auf USB
Vermutlich DAS Kabel im Forum. Damit lassen sich E85 und E89 auslesen.
Jetzt kann man einen großen Glaubenskrieg (ähnlich der Öldiskussion) aufmachen, ob man ein billiges China-Kabel oder die teueren Premium-Kabel von M..Diag und co nimmt. Meine Erfahrung ist, dass die billigsten China-Kabel bei mir schon 10 Jahre und viele Fahrzeuge halten und damit auch nichts passiert. In den Foren der teueren Kabel wird natürlich Angst gemacht, dass damit ECUs kaputt gehen oder sonst was, aber klar - die wollen ja auch was verkaufen
Letztendlich habe ich es mal drauf angelegt und ein Steuergerät komplett verpolt und das Kabel angeschlossen (natürlich nicht im Wagen). Das Einzige, was passiert ist, ist dass der Chip einmal *Plob* gemacht hat und kaputt war. Kein Schaden am Steuergerät oder am Laptop.
Daher meine Empfehlung: Das günstigste Kabel auf Ebay/Amazon/... kaufen und glücklich sein.
Hilfe: Das Kabel geht ja gar nicht
Das ist oft ein Grund, dass Anfänger dann doch noch die Premium-Variante kaufen, nur um zu merken dass diese auch nicht funktioniert. Woran liegt es also?
Wer keinen Lötkolben hat, achtet beim Kauf direkt auf ein Kabel mit Schiebeschalter vorne. Damit lässt sich komfortabel von neuem und altem Bus-System umstellen.
Hilfe: Mein Z3 hat noch eine runde Diagnosedose im Motorraum
Die späten E36 und Z3s haben oft noch eine runde Diagnosedose im Motorraum. Die sieht ähnlich aus, wie die ADS-Dose der o.g. E30 Modelle, lässt sich aber per OBD2 ansprechen. Dazu benötigt es lediglich einen Adapter von OBD2 auf die 20 Pin Dose. Danach funktioniert alles wie unter OBD2 genannt (inkl. Pin 7+8 im Kabel brücken).
Oft ist die OBD2 Dose im Fahrerfußraum noch nicht vollständig angeschlossen, so dass man beim Z3 per Fußraum nur Zugriff auf DME und co bekommt, während man die Dose im Motorraum für ABS/ASC und co benötigt.
OBD2 auf Ethernet
Die neuste Generation der BMW Modelle hat eine OBD2 Dose im Fahrerfußraum. Diese lässt sich aber nicht mehr über die Protokolle der E-Serie ansprechen. Daher benötigt es ein OBD2 auf Ethernet Kabel. Diese gibts mittlerweile auch für um die 20€ auf Amazon/Ebay und funktionieren - richtig eingerichtet- einwandfrei. Anforderungen an Pin-Belegung oder ähnlichem, wie bei der E-Serie, gibt es momentan nicht.
Software
IN*A / NCS / Winkfp / Tool32 (E-Serie)
Die vermutlich bekannteste Software. Der Ursprung des Softwarepackages befindet sich in der Entwicklungsabteilung von BMW. Entsprechend schwierig ist es auch an eine legale Version des Paketes zu kommen. Daher hier der Hinweis, dass ihr euch überlegen solltet, ob ihr den Besitz der Software öffentlich erwähnt oder wie ihr euch die Software besorgt.
Grundsätzlich lassen sich damit alle Fehlerspeicher ansprechen und löschen, Statuswerte der Steuergeräte lesen, Steuergeräte ansprechen und vieles mehr.
NCS kann zur Codierung (nicht Programmierung) von Steuergeräten benutzt werden: z.B. "Blinken beim Entriegeln"
Winkfp kann zum Update von Steuergeräten genutzt werden und um z.B. dabei die VIN in manchen Steuergeräten zu überschreiben
Tool32 bietet die ähnlichen Funktionen wie IN*A nur mit einer technischeren Oberfläche
Die Software gibt es auch mittlerweile für die F-Serie, wobei die Praxis zeigt, dass man dort besser ISTA + E-Sys verwendet.
ISTA / "Rheingold"
ISTA-D = Rheingold Dabei handelt es sich um eine "aufgehübschte" Version von IN*A, die auf den Endkunden (BMW Werkstätte) ausgelegt ist. Das Programm bietet ähnliche Funktionen wie IN*A und basiert auch auf der gleichen Datenbasis. Allerdings wurde eine Grafische Oberfläche und einige Anleitungen spendiert, so dass es von normalen Benutzern in Werkstätten verstanden und benutzt werden kann. Manche Funktionen sind auch nur in Rheingold zu finden z.B. Eichlauf der Valvetronic beim N42
ISTA-P ist die Programmierversion und mit NCS vergleichbar. Hiermit können Updates gefahren werden oder Funktionen codiert werden, wobei die Codiermöglichkeiten eingeschränkter sind, im Vergleich zu NCS, um Missbrauch zu vermeiden.
E-Sys (F-Serie)
Dabei handelt es sich um das Pendant zu NCS für die F-Serie. Es bietet sich bei der F-Serie an mit ISTA die Fehler zu lesen/löschen und E-Sys zu programmieren.
Kombi-Tools
Viele nutzen Kombi-Tools aus Adapter + Software. Entweder solche Baumarkt-Geräte, Bosch-Tester oder Carly. Eines haben alle gemeinsam: Sie bringen unspezfische Fehler. Das OBD-Protokoll ist lediglich für Abgasrelevante Fehler genormt. Diese können mit den Lösungen einwandfrei ausgelesen werden.
Geht es jedoch in Richtung Motorelektronik, Airbag, DSC und co kommen nur noch generische Fehler. Das heißt das Diagnosegerät erhält den Fehler, kann ihn aber nicht zuordnen. In dem Fall kommt eine Liste mit Fehlern zurück. Fehler 00x00 ist bei BMW vllt. = Nockenwellensensor, bei Ford = Masseschluss und bei Audi = Klopfsensor. Ihr versteht, was ich meine. In dem Fall bekommt ihr alle drei Fehler zurück und nichtmal eine Zuordnung zur Marke. Somit hilft der Fehlerspeicher euch nicht wirklich weiter.
Carly ist etwas spezifischer, hat in der Vergangenheit aber auch gezeigt, dass es von der Preis-/Leistung nicht mit einem Diagnoselaptop mithalten kann und oft "falsche" Fehler zeigt oder sie nicht richtig eingrenzen kann. Programmierungen gehen bedingt, oft werden dabei aber andere Parameter verstellt und es kommt zu Folgefehlern.
Als Beispiel: Zur "Blinkerquittierung" muss folgendes angefasst werden: DWA, Blinkerquittierung, Akustische Quittierung,... Das alles automatisch einer Software zu überlassen, die für viele verschiedene Modelle funktionieren soll, kann meist nur schief gehen.
ich versuche mal eine kurze, subjektive Übersicht über die verschiedenen Kabel und Codier-Möglichkeiten zu schaffen. Insbesondere, da es doch immer wieder zu den gleichen Fragen im Forum kommt.
Kabel
Grundsätzlich gibt es für die E-Serie mehrere gängige Kabel. Angefangen mit ADS auf R232(E30, frühe E36,...) über OBD/OBD2 auf USB (Z3, E85, E89) bis OBD2 auf Ethernet (F-Series).
ADS auf R232
Das ist der ganz spezielle Fall. Hier bekommt man selten einen gängigen Adapter und die Kabel sind schweineteuer. BMW Classic usw... Man kennt es. Da die Wagen im Forum kaum vertreten sind, soll der Exkurs auch nicht zu stark ausfallen. Grundsätzlich macht es Sinn sich das Kabel selbst zusammenzulöten und man benötigt einen Laptop mit nativer R232 Schnittstelle. Selbst dann ist es noch ein Gefrickel den Kram richtig zum Laufen zu bringen, da es nur mit speziellen Softwareversionen wirklich funktioniert.
Wer daran Interesse hat, findet hier den Schaltplan des Kabels: almost free ADS interface - openlabs.co
Sollte daran wirklich größeres Interesse sein, kann ich gerne einen Post verfassen. Ich baue mir gerade die kompletten Interfaces für einen 93er E36 auf.
OBD/OBD2 auf USB
Vermutlich DAS Kabel im Forum. Damit lassen sich E85 und E89 auslesen.
Jetzt kann man einen großen Glaubenskrieg (ähnlich der Öldiskussion) aufmachen, ob man ein billiges China-Kabel oder die teueren Premium-Kabel von M..Diag und co nimmt. Meine Erfahrung ist, dass die billigsten China-Kabel bei mir schon 10 Jahre und viele Fahrzeuge halten und damit auch nichts passiert. In den Foren der teueren Kabel wird natürlich Angst gemacht, dass damit ECUs kaputt gehen oder sonst was, aber klar - die wollen ja auch was verkaufen

Letztendlich habe ich es mal drauf angelegt und ein Steuergerät komplett verpolt und das Kabel angeschlossen (natürlich nicht im Wagen). Das Einzige, was passiert ist, ist dass der Chip einmal *Plob* gemacht hat und kaputt war. Kein Schaden am Steuergerät oder am Laptop.
Daher meine Empfehlung: Das günstigste Kabel auf Ebay/Amazon/... kaufen und glücklich sein.
Hilfe: Das Kabel geht ja gar nicht
Das ist oft ein Grund, dass Anfänger dann doch noch die Premium-Variante kaufen, nur um zu merken dass diese auch nicht funktioniert. Woran liegt es also?
- Die Treiber sind nicht richtig konfiguriert -> Behandeln wir separat
- Die Software funktioniert nicht wie gewollt -> Behandeln wir separat
- Das Kabel ist für verschiedene Baujahre
Wer keinen Lötkolben hat, achtet beim Kauf direkt auf ein Kabel mit Schiebeschalter vorne. Damit lässt sich komfortabel von neuem und altem Bus-System umstellen.
Hilfe: Mein Z3 hat noch eine runde Diagnosedose im Motorraum
Die späten E36 und Z3s haben oft noch eine runde Diagnosedose im Motorraum. Die sieht ähnlich aus, wie die ADS-Dose der o.g. E30 Modelle, lässt sich aber per OBD2 ansprechen. Dazu benötigt es lediglich einen Adapter von OBD2 auf die 20 Pin Dose. Danach funktioniert alles wie unter OBD2 genannt (inkl. Pin 7+8 im Kabel brücken).
Oft ist die OBD2 Dose im Fahrerfußraum noch nicht vollständig angeschlossen, so dass man beim Z3 per Fußraum nur Zugriff auf DME und co bekommt, während man die Dose im Motorraum für ABS/ASC und co benötigt.
OBD2 auf Ethernet
Die neuste Generation der BMW Modelle hat eine OBD2 Dose im Fahrerfußraum. Diese lässt sich aber nicht mehr über die Protokolle der E-Serie ansprechen. Daher benötigt es ein OBD2 auf Ethernet Kabel. Diese gibts mittlerweile auch für um die 20€ auf Amazon/Ebay und funktionieren - richtig eingerichtet- einwandfrei. Anforderungen an Pin-Belegung oder ähnlichem, wie bei der E-Serie, gibt es momentan nicht.
Software
IN*A / NCS / Winkfp / Tool32 (E-Serie)
Die vermutlich bekannteste Software. Der Ursprung des Softwarepackages befindet sich in der Entwicklungsabteilung von BMW. Entsprechend schwierig ist es auch an eine legale Version des Paketes zu kommen. Daher hier der Hinweis, dass ihr euch überlegen solltet, ob ihr den Besitz der Software öffentlich erwähnt oder wie ihr euch die Software besorgt.
Grundsätzlich lassen sich damit alle Fehlerspeicher ansprechen und löschen, Statuswerte der Steuergeräte lesen, Steuergeräte ansprechen und vieles mehr.
NCS kann zur Codierung (nicht Programmierung) von Steuergeräten benutzt werden: z.B. "Blinken beim Entriegeln"
Winkfp kann zum Update von Steuergeräten genutzt werden und um z.B. dabei die VIN in manchen Steuergeräten zu überschreiben
Tool32 bietet die ähnlichen Funktionen wie IN*A nur mit einer technischeren Oberfläche
Die Software gibt es auch mittlerweile für die F-Serie, wobei die Praxis zeigt, dass man dort besser ISTA + E-Sys verwendet.
ISTA / "Rheingold"
ISTA-D = Rheingold Dabei handelt es sich um eine "aufgehübschte" Version von IN*A, die auf den Endkunden (BMW Werkstätte) ausgelegt ist. Das Programm bietet ähnliche Funktionen wie IN*A und basiert auch auf der gleichen Datenbasis. Allerdings wurde eine Grafische Oberfläche und einige Anleitungen spendiert, so dass es von normalen Benutzern in Werkstätten verstanden und benutzt werden kann. Manche Funktionen sind auch nur in Rheingold zu finden z.B. Eichlauf der Valvetronic beim N42
ISTA-P ist die Programmierversion und mit NCS vergleichbar. Hiermit können Updates gefahren werden oder Funktionen codiert werden, wobei die Codiermöglichkeiten eingeschränkter sind, im Vergleich zu NCS, um Missbrauch zu vermeiden.
E-Sys (F-Serie)
Dabei handelt es sich um das Pendant zu NCS für die F-Serie. Es bietet sich bei der F-Serie an mit ISTA die Fehler zu lesen/löschen und E-Sys zu programmieren.
Kombi-Tools
Viele nutzen Kombi-Tools aus Adapter + Software. Entweder solche Baumarkt-Geräte, Bosch-Tester oder Carly. Eines haben alle gemeinsam: Sie bringen unspezfische Fehler. Das OBD-Protokoll ist lediglich für Abgasrelevante Fehler genormt. Diese können mit den Lösungen einwandfrei ausgelesen werden.
Geht es jedoch in Richtung Motorelektronik, Airbag, DSC und co kommen nur noch generische Fehler. Das heißt das Diagnosegerät erhält den Fehler, kann ihn aber nicht zuordnen. In dem Fall kommt eine Liste mit Fehlern zurück. Fehler 00x00 ist bei BMW vllt. = Nockenwellensensor, bei Ford = Masseschluss und bei Audi = Klopfsensor. Ihr versteht, was ich meine. In dem Fall bekommt ihr alle drei Fehler zurück und nichtmal eine Zuordnung zur Marke. Somit hilft der Fehlerspeicher euch nicht wirklich weiter.
Carly ist etwas spezifischer, hat in der Vergangenheit aber auch gezeigt, dass es von der Preis-/Leistung nicht mit einem Diagnoselaptop mithalten kann und oft "falsche" Fehler zeigt oder sie nicht richtig eingrenzen kann. Programmierungen gehen bedingt, oft werden dabei aber andere Parameter verstellt und es kommt zu Folgefehlern.
Als Beispiel: Zur "Blinkerquittierung" muss folgendes angefasst werden: DWA, Blinkerquittierung, Akustische Quittierung,... Das alles automatisch einer Software zu überlassen, die für viele verschiedene Modelle funktionieren soll, kann meist nur schief gehen.