Zweijährige schwer verletzt
Whiskyflasche aus Zug trifft Kleinkind – Verdächtiger ermittelt
03.11.2019, 21:45 Uhr | dpa
Eine Whiskyflasche aus einem vorbeifahrenden Zug hat in Kamen ein Kleinkind lebensbedrohlich verletzt, jetzt meldet die Polizei einen Fahndungserfolg. Unter Verdacht steht ein 31-Jähriger.
Nachdem eine Zweijährige durch eine umherfliegende Whiskyflasche am Bahnhof im westfälischen Kamen schwer am Kopf verletzt wurde, ist womöglich der Verursacher ermittelt. Wie die Polizei Dortmund mitteilte, wurde bei Zeugenbefragungen ein 31-Jähriger aus dem Partyzug ermittelt, aus dem die Flasche geworfen worden sein soll. Der Mann sei nach einer Vernehmung entlassen worden. Weitere Ermittlungsergebnisse gebe es erst am Montag, erklärte die Polizei.
Die Polizei sprach am Sonntag tagsüber von einem immensen Ermittlungsaufwand, zu dem die Zeugenbefragung gehöre. Sie verwies auf die große Zahl von etwa 500 Personen an Bord des Zuges.
Kleinkind nach OP außer Lebensgefahr
Das kleine Mädchen wurde am späten Freitagvormittag plötzlich von einer Flasche getroffen, als der Vater mit dem Kleinkind auf dem Arm die Treppen zum Bahnsteig hinaufging. Rettungskräfte brachten es ins Krankenhaus. Das Kleinkind ist nach einer OP außer Lebensgefahr.
Die Flasche flog nach ersten Erkenntnissen der Polizei aus einem Partyzug, der gerade den Bahnhof in Kamen durchfahren hatte. Auch die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Flasche aus dem Zug geworfen wurde, allerdings nicht gezielt auf einen Menschen. "Wir haben keinen Anhaltspunkt für ein gezieltes Werfen", erläuterte Henner Kruse, der Sprecher der Dortmunder Staatsanwaltschaft. Die Behörden ermitteln in dem Fall wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Bundespolizei stoppt Partyzug in Greven
Der Partyzug fuhr am Freitag zunächst weiter, im etwa 65 Kilometer entfernten Greven wurde er gestoppt. Die Bundespolizei rückte mit einem Großaufgebot mit Beamten aus dem Münsterland, dem Ruhrgebiet und dem Rheinland an. Dutzende Polizisten nahmen die Personalien der Reisenden des Partyzuges auf. Die Passagiere verhielten sich dabei sehr kooperativ, wie ein Sprecher der Bundespolizei schilderte.
Die Stimmung im Zug war nach dem Bekanntwerden des Vorfalls getrübt, wie der "Hellweger Anzeiger" berichtete. Die DJs hätten die Musik im Tanzwagen abgedreht, habe ein Mitreisender berichtet. Als die Fahrt weiterging, sei die Musik nur noch gedämpft gelaufen.
Veranstalter will Polizei unterstützen
Der Veranstalter Müller-Touristik will die Behörden bei der Aufklärung unterstützen. "Die ermittelnden Behörden haben unsere volle Unterstützung und erhalten von uns alle Informationen, die sie benötigen", erklärte der Geschäftsführer in Münster, Bernd Niemeyer, in einer schriftlichen Stellungnahme am Samstag. Das Unternehmen verurteile die Tat zutiefst und wünsche dem Mädchen eine baldige und vollkommene Genesung.
P.S:
Das hat mich heute besonders gefreut: Verdächtiger ermittelt 