Geschmäcker sind verschieden und jedem das seine...
...jedoch "emotionales Autofahren" an die von dir oben aufgeführten Kriterien zu knüpfen geht für mich nicht ganz zusammen...
...mein AMG GTS hat den von dir genannten "Kladderadatsch" und ich habe für meinen Geschmack noch nie ein emotionaleres Auto gefahren... [emoji7]
...abgesehen davon, dass sich beides mit einem kleinen "Dreh" nach rechts deaktivieren lässt...
... ich denke auch, der G29 wird mit diesem "Kladderadatsch" und vermutlich auch mit Zylinderabschaltung ausgerüstet sein?
Aus meiner Sicht alles kein Problem, solange es sich deaktivieren lässt und das wird es, der "Fahrerlebnisschalter" wird's schon richten...
...und ich habe auch nichts dagegen, in der Stadt auf 2 Zylinder zu verzichten - wenn dann noch größer gleich 4 am werken sind - oder mit stehendem Motor an der Ampel zu stehen, selbst das Segeln finde ich gut...
...moderne Motoren können das, es senkt die Flottenquote - ein, wie ich finde unnötiges Wort - und es schränkt den Fahrspass ja nicht ein...
Wenn diese "politisch" notwendigen Features das einzige Manko am G29 sein werden, dann ist BMW ein richtig gutes Auto gelungen...
Gruß Hannes
Hallo Hannes,
Glückwunsch zum GTS! Das ist aus meiner Sicht eines der wenigen Autos, die heute noch Emotionalität ausstrahlen! Da bin ich voll bei Dir! Dass dieses Auto richtig Spaß macht, bestreite ich überhaupt nicht!!!
Es ist aber trotzdem so: Ich wäre (als Fahrer/Käufer) glücklicher wenn man das Geld, das für diesen "Kladderadatsch" in der Entwicklung ausgegeben wurde (zumindest mal die Applikationskosten für den GTS), in Gewichtsreduzierung, Leistungssteigerung o.ä. investiert hätte. Mir ist schon klar, dass die Komponenten häufig Übernahmeteile sind, aber ich möchte prinzipiell in so einem Auto nicht für diese Dinge zahlen.
Das Start-Stopp-System hat einen größeren Starter, der Motor muss die häufigen Wiederstarts ertragen (und wird dann derart ausgelegt) usw. Das ist doch bei so einem Auto meist völlig unnötig, wird es doch nicht den Großteil der Betriebsdauer im Stop and Go Verkehr fahren (Das wäre ja traurig...

). Dann gibt es sicherlich noch eine Getriebeölheizung (für den Zyklus), ein weniger spontanes Motoransprechverhalten (weil man keine verbrauchsnachteilige Betriebsstrategie mit höherer Laderdrehzahl fahren will), usw.
Es wäre eben schön, wenn es heute noch Fahrzeuge gäbe, bei denen das Budget zu 95% in Fahrspaß umgemünzt werden würde. Und die Sportwagen von heute haben aus meiner Sicht meist Technik verbaut, die ich für deren Einsatzzweck als Rückschritt zur Technik vergangener Tage sehe.
Man möge mir dieses Beispiel aufgrund persönlicher Erfahrung verzeihen:
Wenn Du den aktuellen Motor des AMG GTS herausnehmen würdest und stattdessen den (wahrscheinlich deutlich(!) kostengünstigeren) Ford-Motor des '13er Shelbys einsetzen würdest, dann hättest Du ein noch viel größeres Grinsen beim Fahren im Gesicht. 672 PS bei 865 Nm Drehmoment ohne Turboloch (bzw. ohne Abstriche im Ansprechverhalten) würde man gegenüber der heutigen Konfiguration deutlich spüren. Und das Geld, das überbleibt, steckt man in Leichtbau... So würde ich mir das vorstellen!
Wenn man den AMG-Motor mit dem Ford-Motor vergleicht, dann hat der AMG-Motor wahrscheinlich nur einen einzigen Vorteil: Einen geringeren Verbrauch im Zyklus. Sonst ist alles (!) schlechter (inkl. dem Schadstoffausstoß), aber dafür deutlich teurer!
Die Kaufanreize sind für mich persönlich einfach gering, wenn ich das Gefühl habe, dass ich für schlechtere Lösungen mehr Geld zahlen soll.
EDIT: Man könnte natürlich auch den 6,2l-Kompressormotor des GM-Konzerns dagegenstellen, der hat sehr vergleichbare Werte!
Aber: Solange alle Fahrzeuge über einen Kamm geschert werden und gleichermaßen durch einen (für diese Fahrzeuge) völlig realitätsfernen Zyklus zugelassen werden müssen, wird auch Technik verbaut, die man in einem Sportwagen nicht braucht!
So bleibt für mich zu hoffen, dass sich für mich eines Tages die Gelegenheit ergibt einen Ford GT, Viper, Z06 etc. zu fahren...
