Diese sture Verweigerungshaltung von BMW kotzt mich echt an (Sorry für diese Wortwahl). Bin echt davon weit entfernt, für den Ende diesen Jahres anstehenden Dienstwagenwechsel mich wieder bei BMW umzuschauen.
Vor allem empfinde ich diese sture Haltung als Unverschämtheit, weil es in den USA für den X1 seitens BMW einen originalen SCR-Kat gibt und diese Teile extrem leicht nachgerüstet werden könnten. BMW müsste nur für die EU, bzw. D die Motorsteuerung nach den hier geltenden Vorgaben anpassen. Dies hatte der ADAC vor einigen Monaten schon veröffntlicht und auch mit über BMW-US-Händler bezogenen Teilen und einer Testfahrt mit einer NOx Reduzierung von fast 80% nachgewiesen. Die Kosten lagen da bei irgendwas um € 1.800,- zzgl. Einbau. BMW behauptet ja immer noch, dass die Entwicklung eines SCR-Kats für ältere Euro5 Fahrzeuge nicht machbar und zu teuer wäre - aber in diesem Beispiel liegen die dafür erforderlichen Teile schon längst im BMW Teilelager und wir werden hier verarscht. Die wollen nur mit aller Gewalt lieber ein neues Fahrzeug verkaufen - wenn ihnen das nicht mal arg selbst auf die Füsse fällt.
Quelle:
auto motor sport
SCR-NACHRÜSTUNG FÜR EURO-5-DIESEL
Daimler-Werkstätten rüsten BMW-Diesel um
BMW sträubt sich, seine Euro-5-Diesel mit SCR-Katalysatoren nachrüsten zu lassen – und seine Händler gleich mit. Jetzt springen einige Daimler-Werkstätten ein und verbauen im Raum Stuttgart die Abgasreinigung von Dr. Pley auch in den Konkurrenzprodukten.
Martin Pley ist sauer: „Die generelle Haltung der BMW AG ist katastrophal“, sagt der Chef der Dr. Pley SCR Technology GmbH und nennt das Verhalten der Münchner ein „Kindergartenspiel“. Der Grund für die ausbaufähige Gemütshaltung: Der Autokonzern lehnt es weiterhin strikt ab, seine älteren Dieselautos mit der Abgasnorm Euro 5 mit SCR-Katalysator-Systemen von Drittanbietern nachrüsten zu lassen. Dabei fallen viele dieser BMWs mit zu hohem Stickoxid-Ausstoß auf und sind von Innenstadt-Fahrverboten betroffen oder zumindest bedroht.
Drei Einbaupartner im Stuttgarter Raum
Dr. Pley ist einer dieser Drittanbieter. Seinem SCR-Katalysator für den Dieselmotor OM651, den
Mercedes in zahlreiche seiner Modelle einbaute, sowie jenem für viele Volvo-Selbstzünder hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bereits die Freigabe erteilt. Für BMWs N47D20-Motor steht die Zulassung kurz bevor. Der Vierzylinder-Turbodiesel kommt in den Volumen-Baureihen der Münchner zum Einsatz und steckt im X1 ebenso wie im X3 und X5 sowie im 518/520/525d, 318d/320d/325d und 120/125d. Dr. Pley könnte also viele tausend Autos sauberer machen. Und natürlich viel Geld damit verdienen, wenn sich BMW und seine Händler nicht derart sträuben würde.
Doch Dr. Pley ist auch erfinderisch, Nicht nur in Bezug auf seine Technik, sondern auch, was das Geschäftliche angeht. Und so hat die Bamberger Firma im Raum Stuttgart einige Daimler-Vertragshändler überzeugen können, in ihren Werkstätten auch Fahrzeuge des bayerischen Erzrivalen umzurüsten. Dabei handelt es sich um die Burger Schloz GmbH, die Felix Kloz GmbH und die Wilhelm Jesinger KG. „Unsere Einbaupartner freuen sich natürlich über jeden fabrikatsfremden Kunden, der in ihrer Halle steht“, sagt Martin Pley. Es sei die freie Entscheidung selbständiger Autohändler, sich den Kunden anderer Marken zu öffnen, weshalb er auch keine Sanktionen seitens BMW befürchtet.
Mercedes zahlt, BMW zahlt nicht
Ihr Auto in einer Mercedes-Werkstatt umrüsten zu lassen ist aber nicht die einzige Kröte, die Besitzer eines BMW-Euro-5-Diesels schlucken müssen. Weil es BMW ablehnt, sich an den Kosten zu beteiligen, bleibt an ihnen nach jetzigem Stand die gesamten Summe hängen, die allein für die Teile mehr als 3.000 Euro betragen. Der Daimler-Konzern unterstützt seine Kunden, die in den Schwerpunktregionen leben (zu denen auch Stuttgart gehört) und ihren Euro-5-Diesel umrüsten lassen wollen, mit 3.000 Euro. Dr. Pley geht trotzdem davon aus, dass sich viele betroffene BMW-Fahrer für die Umrüstung, die ab Dezember 2019 lieferbar sein soll, entscheiden werden. Allein um Fahrverbote zu umgehen und den Wert ihrer Autos zu erhalten.
BMW rät dagegen weiterhin von einer Umrüstung ab. Sie führe zu einem höheren Fahrzeuggewicht und Kraftstoffverbrauch, wird eine Sprecherin von den Stuttgarter Nachrichten zitiert. Martin Pley kann die Argumentation nicht nachvollziehen: „Unser System wiegt etwa zehn Kilogramm und der Mehrverbrauch beträgt 1,2 Prozent. Das merkt kein Mensch.“
Irgendwie lässt sich die Haltung von BMW ja verstehen: Statt alte Autos aufwändig umzurüsten, wollen die Münchner Neuwagen verkaufen, weshalb sie ja auch üppige Eintauschprämien gewähren. Weil sich der Autokonzern derart strikt wehrt, müssen die Nachrüster erfinderisch werden. Das ist Dr. Pley mithilfe der Stuttgarter Mercedes-Händler gelungen, die sich ihrerseits über ein Zusatz-Geschäft freuen dürfen. Das Nachsehen haben jedoch einmal mehr die Kunden, in diesem Fall die BMW-Fahrer. Nicht, weil sie sich an einen Mercedes-Händler wenden müssen. Sondern weil wahrscheinlich die kompletten Kosten an ihnen hängenbleiben werden.