DSP bei 240km/h und blanke Panik

AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

hi

Bei sachte Bremsen machst Du einen Abflug, bei Vollbremsung nicht.
Bei längerem "vom Gas" gehen machst Du einen Abflug, bei kurzem noch nicht.

kann man das dahingehend interpretieren, dass durch das starke bremsen das gewicht auf die vorderräder kommt und so das auto stabilisiert? das würde auch erklären, warum du meinst, voll vom gas gehen / schwach bremsen würde den gegenteiligen effekt haben: du hast kein gewicht auf den hinterrädern, ausserdem blockieren sie durch das sachte bremsen oder vom gas gehen, verlieren so die traktion und lassen das heck ausbrechen... kann man das so sehen?

gruss
nicola
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Ich hab mich jetzt mal für ein Fahrertraining angemeldet und bin schon gespannt,
wie sich das hier gelesene, die eigenen Erfahrungen und das dort gelehrte
in Überdeckung bringen lassen ...
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Ich hab mich jetzt mal für ein Fahrertraining angemeldet und bin schon gespannt,
wie sich das hier gelesene, die eigenen Erfahrungen und das dort gelehrte
in Überdeckung bringen lassen ...

Bitte berichte darüber! Das würde mich interessieren.

Gruß

M.
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Was tun SMG-Fahrer eigentlich wenn es heißt: "Auskuppeln!" ? &:

Leicht lupfen oder - noch besser - nichts und sich auf DSC verlassen.:M

(Beim Fahrsicherheitstraining kann man schummeln und auf der Schleuderplatte einfach einen oder zwei Gänge hochschalten ... ist aber geschummelt):b

Grüßle
Chris
 
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hi



kann man das dahingehend interpretieren, dass durch das starke bremsen das gewicht auf die vorderräder kommt und so das auto stabilisiert? das würde auch erklären, warum du meinst, voll vom gas gehen / schwach bremsen würde den gegenteiligen effekt haben: du hast kein gewicht auf den hinterrädern, ausserdem blockieren sie durch das sachte bremsen oder vom gas gehen, verlieren so die traktion und lassen das heck ausbrechen... kann man das so sehen?

gruss
nicola

Hallo Leute,

da hier nun immer abenteuerlichere Theorien gewälzt werden und es um Sicherheitsfragen geht, versuche ich ein wenig einfache nachvollziehbare Fakten einzubringen.

Zur Info warum ich mir das anmaße: Ich habe die Ausbildung zum Fahrtechnikinstruktor bei Test & Training gemacht und die machen auch in D die Trainings für den ADAC, Nürburgring, etc. Der Typ der uns das gelernt hat, fährt im Drifttaxi M5 jede Kurve nur im Drift den Nürburgring rauf und runter, wird also nicht die schlechteste Quelle sein.

1.) Es ist richtig wie tw. gepostet, dass bei voll am Gas gegen den Luftwiderstand ankämpfend Antriebskräfte in Längsrichtung auf dem Reifen wirken, je schneller desto größer der Luftwiderstand, das merkt ihr schon wenn ihr bei Höchstgeschwindigkeit vom Gas geht, weil da bremst neben dem Motor auch der Luftwiderstandb deutlich mit.

2.) Warum man aber in Kurven keinesfalls aus Jux und Tollerei vom Gas gehen sollte ist, durch die "dynamische Achslastverschiebung" begründet:

Wenn man vom Gas geht oder bremst verlagert sich das Fahrzeuggewicht zu einem größeren Anteil auf die Vorderachse, die Hinterachse wird entlastet.
Das gilt bei jedem Fahrzeug egal welche Achse angetrieben wird.
Wenn man Gas gibt wird die Hinterachse mehr belastet, deshalb haben beim Beschleunigen Hinterradantriebler mehr Traktion als mit den Vorderrädern scharrende Fronttriebler, nicht mehr und nicht weniger, das ist Grundlage.

Das Problem ist aber bei jedem Fahrzeug immer eine entlastete Hinterachse.
Bei gerader Strecke ohne Glatteis, Schnee oder Nässe mit abgefahrenen Reifen, wird das nicht oft zum Problem werden.

Wenn man aber die oben angeführten Faktoren hat auch bei niedrigen GEschwindigkeiten, oder wie der Kollege bei über 200km/h, mit 6000 U/min in einer Kurve, wo die Räder ohnehin schon Seitenführungskräfte übertragen müssen, unvermittelt vom Gas geht, damit die Hinterachse entlastet durch die schlagartig gleichzeitig einsetzende Motorbremswirkung ein ausbrechendes Heck provoziert, kann man gleich Selbstmord begehen wenn man nicht nochmal gerade von vielleicht installierten Sicherheitssystemen (ESP) vom Sensemann bewahrt wird.

Um ein entlastetes, schleuderndes Heck zu stabilisieren ist folglich augenblicklich die Kupplung zu treten, gleichzeitig vom Gas gehen schont nur den Motor, hat aber keine Auswirkung auf das Problem schleudern. Durch das Kupplungstreten wird die Achslastverteilung wieder neutralisiert, also auf den vom Fahrzeug abhängigen Ruhezustand in Längsrichtung gebracht. Die Seitenführungskräfte durch die Kurvenfahrt wirken natürlich immer noch auf das noch fahrende Fahrzeug.


Wenn ein Kollege schreibt Vollbremsung in einer Kurve so ist dies ebenfalls nur dann das Beste, wenn man einen Unfall nicht mehr verhindern kann und ergo Aufprallenergie im Vorfeld vernichten muss. Dann bitte voll in die Eisen bis zum Bodenblech. Wenn man aber nur ein Fahrzeug stabilisieren will, ist aus Sicherheitsgründen auskuppeln das bessere Mittel, in Kombination mit bedarfsgerechten Gegenlenken. Diesen Feeling dazu, lernt man in einem Fahrischerheitstraining, würde es dringend empfehlen (Keine Sorge bin nicht mehr bei dem Verein, hab also kein kommerzielles Interesse daran).

Nicht jedes Fahrzeug hat ABS, was wie wir wissen ein blockieren der Räder beim Bremsen verhindert: Ohne ABS würde jedes lenkende Auto bei einer Vollbremsung wie ein Pfeil gerade aus der Kurve fliegen.
Mit ABS hat man den Vorteil im Gegensatz zu ohne ABS, auch in einer Kurve moderat zu bremsen und nicht gleich geradeaus wegen blockierter Räder aus der Kurve rauszufliegen. ABER: Bremsen hat den nachteiligen Effekt der oben beschriebenen entlasteten Hinterachse ist also für ein schleuderndes Heck verantwortlich.
Die heutigen Fahrzeuge sind zur Vermeidung von ausbrechenden Hecks, generell eher untersteuernd ausgelegt: Heißt wenn man zu schnell in eine Kurve fährt, schiebt man eher geradeaus über die Vorderräder aus der Kurve, als das das Heck ausbricht.
Sportliche Fahrzeuge wie der Zett sind aber eher neutral bis übersteuernd ausgelegt: Heißt das Heck bricht etwas leichter als beim untersteuernden Fahrzeug aus, was ja viele sportliche Fahrer zum mitlenken einsetzen wollen, wenn sie es können.
Wenn man aber das Heck über die Maßen entlastet (Gas weg bei hoher Drehzahl) kommt auch bei diesen KFZ das Heck...

Wenn jetzt Rennfahrer unter Euch sagen, ja aber mit Können......vielleicht kann man, aber hier sind nicht nur erfahrene Rennfahrer und alle anderen sollten erst verstehen lernen was die Physik mit uns in den Kisten macht, bevor sie sich auf eigene Verantwortung um den Baum wickeln.

Auch der Kammsche Kreis ist ein probates Mittel das näher zu bringen, Jokin weiß eben wovon er schreibt.

Man sieht daran einfach, dass jeder Reifen nur eine beschränkte Anzahl an Kräften gleichzeitig in Längs (Bremsen, oder Beschleunigen) und Querrichtung (Lenk- Kurvenkräfte) übertragen kann.
Plastisches Beispiel: Einen Donut kann man nur deshalb ziehen, weil man mit der Antriebs- und Seitenführungskraft den Reifen überfordert -> Ergebnis das Auto zieht einen Kreis mit der Hinterachse.
Wie der von mir als Experte geschätzte Jokin geschrieben hat, alle Hilfssysteme wie ESP und ABS sollen nur eine Backup für den normalen Fahrbetrieb sein, um uns in Notsituationen wie plötzlich auftretende Straßenglätte oder Ölspuren einen Sicherheitspolster zu geben. Wer aber sehenden Auges unbedingt die von der Physik gesetzten Grenzen überwinden will, hat da was falls verstanden.

Bitte nicht falls verstehen, aber wir haben ja auch eine Verantwortung für nicht so erfahrene Forenleser...Nix für ungut,

Marko
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Danke an die Herren Professoren, für die intensive Einführung in das Thema "Fahrphysik".

Sollte mir demnächst bei Tempo 230 unvermittelt das Heck ausbrechen, werde ich mir zunächst den Kammschen Kreis vor Augen führen, danach den Zustand der elektrischen Helferchen (Sport-Taste an/aus, DSC an/aus, Anzeige blinkt/blinkt nicht) feststellen, nebenbei den Verkehr vorn/hinten/seitlich beobachten und eine saubere Abfluglinie finden. Im gleichen Moment wähle ich dann die für mich ab besten formulierte Aussage (Kupplung treten, auf dem Gas bleiben, nicht auf dem Gas bleiben, Vollbremsung, keine Vollbremsung, M-Fahrwerk ohne/mit Dämpfer-Abstimmung, Vektorsumme, Luftdruck, Wetter, Erderwärmung, Flieh-, Druck- und Zugkräfte) und verhalte mich dementsprechend.

------------------------------------------------------------------------------

Ernsthaft:
Vielleicht zieht an meinem geistigen Auge in diesem Moment mein Leben vorbei, aber das ist wahrscheinlich auch schon alles.

Wenn das Heck bei 230 km/h ausbricht, dann ist es eine absolute Glückssache, den Wagen wieder in die richtige Lage zu bekommen. Da hilft auch keine Theorie.



Gruß
André
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Danke an die Herren Professoren, für die intensive Einführung in das Thema "Fahrphysik".

Sollte mir demnächst bei Tempo 230 unvermittelt das Heck ausbrechen, werde ich mir zunächst den Kammschen Kreis vor Augen führen, danach den Zustand der elektrischen Helferchen (Sport-Taste an/aus, DSC an/aus, Anzeige blinkt/blinkt nicht) feststellen, nebenbei den Verkehr vorn/hinten/seitlich beobachten und eine saubere Abfluglinie finden. Im gleichen Moment wähle ich dann die für mich ab besten formulierte Aussage (Kupplung treten, auf dem Gas bleiben, nicht auf dem Gas bleiben, Vollbremsung, keine Vollbremsung, M-Fahrwerk ohne/mit Dämpfer-Abstimmung, Vektorsumme, Luftdruck, Wetter, Erderwärmung, Flieh-, Druck- und Zugkräfte) und verhalte mich dementsprechend.

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Ernsthaft:
Vielleicht zieht an meinem geistigen Auge in diesem Moment mein Leben vorbei, aber das ist wahrscheinlich auch schon alles.

Wenn das Heck bei 230 km/h ausbricht, dann ist es eine absolute Glückssache, den Wagen wieder in die richtige Lage zu bekommen. Da hilft auch keine Theorie.



Gruß
André

Du sprichst ein großes Wort gelassen aus!!!!!

Bei 230 mit Heckausbruch, kann man nur hoffen das jemand die anschliessende Performance für die Nachwelt aufnimmt...
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Hallo Leute,

da hier nun immer abenteuerlichere Theorien gewälzt werden und es um Sicherheitsfragen geht, versuche ich ein wenig einfache nachvollziehbare Fakten einzubringen.

Zur Info warum ich mir das anmaße: Ich habe die Ausbildung zum Fahrtechnikinstruktor bei Test & Training gemacht und die machen auch in D die Trainings für den ADAC, Nürburgring, etc. Der Typ der uns das gelernt hat, fährt im Drifttaxi M5 jede Kurve nur im Drift den Nürburgring rauf und runter, wird also nicht die schlechteste Quelle sein.

1.) Es ist richtig wie tw. gepostet, dass bei voll am Gas gegen den Luftwiderstand ankämpfend Antriebskräfte in Längsrichtung auf dem Reifen wirken, je schneller desto größer der Luftwiderstand, das merkt ihr schon wenn ihr bei Höchstgeschwindigkeit vom Gas geht, weil da bremst neben dem Motor auch der Luftwiderstandb deutlich mit..................................................................................................................................
Marko

Danke. Für mich, der in der Oberstufe Physik abgewählt hat, war das der erste vollverständliche Beitrag zu dem Thema.
 
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hi



kann man das dahingehend interpretieren, dass durch das starke bremsen das gewicht auf die vorderräder kommt und so das auto stabilisiert? das würde auch erklären, warum du meinst, voll vom gas gehen / schwach bremsen würde den gegenteiligen effekt haben: du hast kein gewicht auf den hinterrädern, ausserdem blockieren sie durch das sachte bremsen oder vom gas gehen, verlieren so die traktion und lassen das heck ausbrechen... kann man das so sehen?

gruss
nicola

Es geht eigentlich darum, durch die Vollbremsung schnellstmöglich die Stabilisierungsaufgabe an die Regelelektronik(ist bei leichtem Bremsen nicht oder erst verzögert der Fall) zu übergeben und gleichzeitig so schnell wie möglich die Geschwindigkeit zu reduzieren.

Natürlich kann man auch Auskupplung,sollte man sowieso, und "geeignet"(sehr wichtig!) Gegenlenken. Wer das perfekt und im Schlaf kann, soll das gerne tun. Im Rahmen eines Fahrtrainings gibt es aber keine Chance, sich die Routine anzueignen, um im Ernstfall sein Leben daran zu hängen.

Das bereits angeführte Beispiel: Aquaplaning in der Kurve:
Variante 1:
Kupplung treten und die Räder exakt in die Richtung stellen, in die das Auto rutsch, damit beim Übergang auf den hohen Reibwert kein Giermoment aufgebaut wird.
Kurz nach dem Übergang in den Hochreibwert dann wieder sanft in die gewünschte Fahrtrichtung lenken.
Je nachdem, wieviel Querbeschleunigung anliegt und wie gut man mit den Vorderrädern die Bewegungsrichtung des Auto getroffen hat, funktioniert das recht problemlos oder aber das Auto gerät ins Schlingern(DSC, sofern eingschaltet ;), hilft da sicher) und ist für viele dann eventuell nicht mehr abzufangen. Wenn man das merkt, hilft immer noch eine Vollbremsung, aber man hat viel Weg verschenkt.

Variante 2 (ein gutes ABS vorausgesetzt)
Gleich eine Vollbremsung und die Regelung machen lassen. Diese Variante führt definitiv mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einem guten Ende und das ist schließlich das, wo zumindest für mich dann die Priorität liegt.

Wenn man erst lange wartet, ob man selber in der Lage ist, die Situation zu händeln, kann es oft zu spät sein.

Noch zur Ergänzung: Bei abgeschaltetem DSC hat man durch den Einsatz des ABS(daher auch sofortige Vollbremsung mit getretener Kupplung) wieder die vollständige Stabilisierungsfunktion der Regelelektronik.

Als letztes noch eine Erklärung zu meiner Aussage, das kurzes "vom Gas gehen" nicht gleich zum Abflug führt (drauf anlegen sollte man es trotzdem nicht):
Es gibt eine Schleppmomentregelung, die, wenn man vom Gas geht, von sich aus erstmal einfach weiter Gas gibt, eben damit nicht die Motorbremskraft gleich im vollen Umfang auf die Räder wirkt.
Man kann das auf einer ausreichend großen Kreisfläche schön ausprobieren. Kurvengrenzgeschwindigkeit einstellen (DSC aus) und dann vom Gas gehen.
Kurze Zeit passiert nichts, man fährt einfach weiter, weil die Regelung noch Gas gibt. Das baut sich aber recht zügig ab und plötzlich kommt mit Macht das Heck um's Eck.
Dann mal versuchen, mit reinem Gegenlenken das Auto wieder unter Kontrolle zu bringen(Kupplung treten kann man durch den Schreck durchaus mal vergessen, sofern man die Möglichkeit überhaupt hat)
-> das ist nicht einfach

Sofort Kupplung treten -> macht die Sache schon wesentlich einfacher.

Sofortige Vollbremsung und drauf bleiben, bis das Auto stabil ist
-> sollte jeder können und erfordert weder Nachdenken noch irgendwelche Kenntnisse der Fahrphysik und beinhaltet nicht das Risiko von Fehlhandlungen.

Leider wird in den meisten Fahrsicherheitstrainings das Bremsen nur bei oder aus Geradeausfahrt und im relativ niedrigen Geschwindigkeitsbereich geübt. Im hohen Geschwindigkeitsbereich verhält sich ein Auto wieder anders.
Wer doch mal Gelegenheit hat, sollte das oben beschriebene einfach mal selber ausprobieren.

Mehr wird es von mir zu diesem Thema aber nun auch nicht mehr geben.

Servus....und gute Fahrt
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

tja einen hätte ich noch....
Beim Anbremsen in der Kurve wird vom ESP das sogenannte CBC aktiv (cornering brake control), was zur Aufgabe hat die kurveninneren Räder zu entbremsen um ein Übersteuern bei hohen Querbeschleunigungen zu vermeiden. Wie bereits beschrieben ist im Allgemeinen (und von der Merhzahl der Bevölkerung) Untersteuern besser zu beherrschen als Übersteuern, daher wird durch das Entbremsen der kurveninneren Räder ein etwas weniger gierendes Fahrzeug erzwungen . Dies kostet im Zweifels leicht Bremsweg, aber Stabilität hat insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten Vorrang. Daher keine Angst bei hohen Geschwindigkeit in der Kurve (bei ESP an Bord) auf die Bremse zu gehen. Aber wer Gefühl hat und merkt dass das durch die Kurvenbremsung (auch in ABS-Regelung) durch die Längskraft der gebremsten Vorderräder soviel Seitenkraft aufgebraucht ist (siehe Ausführungen Kammscher Kreis) dass man die Kurve gerade nicht schafft, wieder von der Bremse gehen kurz warten bis das Fahrzeug dem Lenkeinschlag folgt und dann wieder drauf.

Qualifikation: Viele viele Jahre in der Entwicklung für Bremsregelsysteme für DaimlerChrysler und einigen hundert Stunden auf der Teststrecken der Welt ....
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Hallo Leute,

[...]

Marko


Danke fuer die Unterstuetzung.
Zu der Unterstellung, dass ich mich mit meinen Aussagen auf oder unterhalb des Niveaus von Schulphysik bewegt habe, aeussere ich micht nicht weiter; das brauche ich nicht. Wie derjenige mit diesen, seinen Kenntnissen Geld verdienen kann, verstehe ich allerdings nicht.&:
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Danke fuer die Unterstuetzung.
Zu der Unterstellung, dass ich mich mit meinen Aussagen auf oder unterhalb des Niveaus von Schulphysik bewegt habe, aeussere ich micht nicht weiter; das brauche ich nicht. Wie derjenige mit diesen, seinen Kenntnissen Geld verdienen kann, verstehe ich allerdings nicht.&:


Lass Dich nicht verrückt machen. Ich meine selbst eine akademische Betrachtung des Themas kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es eine unendliche Vielzahl von verschiedenen Situationen gibt, auf die eine sehr allgemeine Verhaltensweise nicht immer zutrifft!
Ich habe feststellen müssen, dass einige, sicherlich gut gemeinte Ratschläge, in einigen von meinen Situation absolut nichts gebracht hätten - keiner ist perfekt, auch ich nicht.
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Aber wer Gefühl hat und merkt dass das durch die Kurvenbremsung (auch in ABS-Regelung) durch die Längskraft der gebremsten Vorderräder soviel Seitenkraft aufgebraucht ist (siehe Ausführungen Kammscher Kreis) dass man die Kurve gerade nicht schafft, wieder von der Bremse gehen kurz warten bis das Fahrzeug dem Lenkeinschlag folgt und dann wieder drauf.

Sicher ein richtiger Rat, das ist klar. Aber da hat man doch genau das Risiko, dass man trotzdem keinen Grip bekommt (weil man z.B. schon zu weit eingelenkt hat und das Giermoment zu hoch ist) und kachelt dann mit wesentlich höherer Geschwindigkeit ins Lee.
Richtig oder falsch?


Grüßle
Chris
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Ne ich hänge an meinem Leben. Da ich mein Geld damit verdiene, weiß ich recht genau, was in welcher Situation zu tun ist. Du hast diese Dinge offensichtlich nie im Fahrzeug ausprobiert, sonst wüßtest Du es besser.
Bei diesen Dingen kommt man allerdings mit Fahrphysik auf Schulniveau auch nicht weiter. Glaub´s oder lass es bleiben, ich werde auch weiterhin fleißig bremsen :).

Übrigens:
Bei sachte Bremsen machst Du einen Abflug, bei Vollbremsung nicht.
Bei längerem "vom Gas" gehen machst Du einen Abflug, bei kurzem noch nicht.
Die Vektorsumme ist nicht konstant, der Kamm´sche Kreis nicht rund....

Gruß,
Thorsten

Ich mache auch eine Vollbremsung, wenn ich merke, daß alles nichts mehr hilft! Bevor man sich durch Lastwechselpendler usw. in irgendeine ungünstige Richtung hinschaukelt, sollte man einfach der Massenträgheit freien Lauf lassen und voll auf die Bremse steigen. Dadurch folgt man der Massenträgheit bestmöglich weiter, so daß man nicht weit von, oder sogar auf der ursprünglichen Strecke, landet. Bei sachten Bremsungen können noch zu starke Seitenführungskräfte aufgebaut werden, so daß man wieder stark von der Bahn abkommen kann, wenn der Wagen schon quer zur gewünschten Fahrtrichtung steht. Das gibt böse Abflüge.

Gruß Viktor
 
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Behauptung:
Wenn man einen Wagen in einer Kurve durch eine Vollbremsung nicht vor dem sicheren Abflug bewahren kann, dann kann auch das DSC (also nur ausgekuppelt) nicht mehr helfen.
Von daher würde ich auch die Aussage stützen, dass man im Notfall immer eine Vollbremsung hinlegen muss. Zumindest um den Einschlag im Baum nicht so heftig werden zu lassen.

Auf einer laanggestreckten Autobahnkurve mit 240 km/h bei der das DSC leicht regelt und der Wagen langsam unruhig wird, würde ich auf gar keinen Fall eine Vollbremsung hinlegen, sondern lediglich die Kupplung treten (und vom Gas, logisch)und hoffen, dass der Kurvenradius nicht enger werden muss.
Das DSC sorgt schon ausreichend dafür, dass die Geschwindigkeit reduziert wird.

Ich gehe auch von dem Fall aus, dass man nicht mit hoffnungslos überhöhter Geschwindigkeit von der Autobahn in eine zu enge Abfahrt reinschießt :X
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Behauptung:
Wenn man einen Wagen in einer Kurve durch eine Vollbremsung nicht vor dem sicheren Abflug bewahren kann, dann kann auch das DSC (also nur ausgekuppelt) nicht mehr helfen.
Von daher würde ich auch die Aussage stützen, dass man im Notfall immer eine Vollbremsung hinlegen muss. Zumindest um den Einschlag im Baum nicht so heftig werden zu lassen.

Auf einer laanggestreckten Autobahnkurve mit 240 km/h bei der das DSC leicht regelt und der Wagen langsam unruhig wird, würde ich auf gar keinen Fall eine Vollbremsung hinlegen, sondern lediglich die Kupplung treten (und vom Gas, logisch)und hoffen, dass der Kurvenradius nicht enger werden muss.
Das DSC sorgt schon ausreichend dafür, dass die Geschwindigkeit reduziert wird.

Ich gehe auch von dem Fall aus, dass man nicht mit hoffnungslos überhöhter Geschwindigkeit von der Autobahn in eine zu enge Abfahrt reinschießt :X

Deiner Behauptung auf der Autobahn würde ich vollkommen zustimmen.

Bei der Autobahnausfahrt würde ich bis zum Kurveneingang eine Vollbremsung hinlegen und dann die Bremse wieder stärker öffnen, um halbwegs auf der Fahrbahn zu bleiben, und beten, daß dann die Seitenführungskräfte ausreichen, um in der Kurve zu bleiben.
 
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Deiner Behauptung auf der Autobahn würde ich vollkommen zustimmen.

Bei der Autobahnausfahrt würde ich bis zum Kurveneingang eine Vollbremsung hinlegen und dann die Bremse wieder stärker öffnen, um halbwegs auf der Fahrbahn zu bleiben, und beten, daß dann die Seitenführungskräfte ausreichen, um in der Kurve zu bleiben.

So kann man es wohl versuchen. Bloss bei Haarnadelkurven, in die man schon zu schnell reingefahren ist, funzt das wohl auch nur bedingt - ich meine nicht das Beten:b .
 
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So kann man es wohl versuchen. Bloss bei Haarnadelkurven, in die man schon zu schnell reingefahren ist, funzt das wohl auch nur bedingt - ich meine nicht das Beten:b .
Btw, über den korrekten Einsatz der Handbremse in Notsituationen hat hier noch keiner vorgetragen.
Da fehlt noch was ... :b
 
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Um ein entlastetes, schleuderndes Heck zu stabilisieren ist folglich augenblicklich die Kupplung zu treten, gleichzeitig vom Gas gehen schont nur den Motor, hat aber keine Auswirkung auf das Problem schleudern. Durch das Kupplungstreten wird die Achslastverteilung wieder neutralisiert, also auf den vom Fahrzeug abhängigen Ruhezustand in Längsrichtung gebracht. Die Seitenführungskräfte durch die Kurvenfahrt wirken natürlich immer noch auf das noch fahrende Fahrzeug.

klingt logisch... aber auch an dich die Frage: was machst du bei Automatik?
Auf "N" schalten geht doch nur wenn man auf der bremse steht?
Ich bin selbst Schaltfahrer, überlege aber meinen ZZZZ evtl. mit Automatik zu bestellen...
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Ich zitiere einen Fahrsicherheits-Instruktor:

"Wenn Gott gewollt hätte, dass es Autos mit Automatikschaltung gibt, hätten wir alle nur ein Bein."

:y
 
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