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Testfahrer
- Registriert
- 23 April 2009
Hallo Leute,
ich bin neu hier und möchte mich gerne kurz vorstellen.
Ich heisse Martin, bin 27 und komme aus der Schweiz.
Privat fahre ich seit 2005 einen Honda S2000, denke daher, dass ich in Euren Diskussionen rund ums Thema Roadster ganz gut mitreden kann. Die Verbindung zu BMW kommt daher zustande, weil ich seit September 2008 bei einem BMW-Händler angestellt bin (bin im Verkauf tätig).
Durch meine Tätigkeit komme ich natürlich auch in den Genuss von allerlei vorzeitiger Informationen. So z.B. auch zum neuen Z4, denn gestern hatte ich die Gelegenheit, anlässlich eines sogenannten PMTs (Produkt-Marketing-Trainings) den neuen Z4 ausgiebig zu testen. Gerne möchte ich Euch nun nachfolgend meine Eindrücke schildern (und bitte verzeiht, wenn ich immer wieder den Vergleich zum Honda S2000 ziehe, aber das ist nun mal für mich die Referenz, denn diesen Wagen kenne ich sehr gut).
Hier nun also meine Eindrücke:
Optik/Design:
Der neue BMW Z4 E89 ist schlicht und einfach ein wunderschönes Auto geworden! Der alte Z4 hatte mir optisch nie richtig zugesagt, überall gab es Details, die für mich einfach nicht gestimmt haben. Das fing bei den Hängebacken auf der Seite an, ging über das Haifischmaul mit Unterbiss beim Lufteinlass vorne und die vorderen Schlafaugen-Scheinwerfer bis nach hinten zum Entenschwanz-Spoiler am Heckdeckel. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, von daher möchte ich nicht länger auf dem alten Z4 herumreiten. Er hatte sich recht gut verkauft und wie man hier ja deutlich sieht auch eine grosse Fangemeinde gewonnen, die mit meiner Meinung nun sicherlich überhaupt nicht einverstanden ist…
Besonders erwähnenswert finde ich zudem die Tatsache, dass es BMW gelungen ist, trotz des versenkbaren Stahldaches die Heckpartie schön flach, ja sogar leicht abfallend zu halten. Quasi jedes andere Fahrzeug mit versenkbarem Hardtop hat konstruktionsbedingt ein eher hohes Heck, und damit auch eine ansteigende Seitenlinie, was in einer optischen Keilform resultiert. Die Proportionen an diesem Fahrzeug stimmen einfach 100%ig! Eine endlos lange Motorhaube (notabene die längste im Segment), ein knackig-kurzes Heck, flache Schulterlinie. Die Frontscheinwerfer schauen aggressiv drein, die BMW-Nieren wirken wie die Nüstern eines zum Angriff bereiten Raubtiers.
Ein ultra-aggressives Macho-Fahrzeug also? Mitnichten! Denn gleichzeitig vermittelt der neue BMW Z4 E89 eine klassische Eleganz, wie es nur wenige andere Fahrzeuge vermögen (und da zähle ich persönlich z.B. auch den S2000 dazu!). Immer wieder entdeckt man, wie der Z4 bei seinen Ahnen BMW Z8 und BMW 507 wunderschöne Designdetails zitiert (wie z.B. den Hüftschwung am hinteren Radhaus).
Interieur/Haptik:
Wenn man sich in den neuen BMW Z4 hineinsetzt, merkt man sofort den Unterschied zum alten Modell (wäre ja auch schlecht, wenn es anders wäre!). Das Cockpit ist sehr klassisch und elegant designed worden, ohne dabei aber zu kühl oder gar unsportlich zu wirken. Das Armaturenbrett und die Instrumente sind BMW-typisch auf den Fahrer ausgerichtet, die Verarbeitungsqualität schlichtweg erstklassig! Ein wunderschönes Detail sind meiner Meinung nach auch die vier runden Bedienelemente der Klimaanlage, welche an klassische Rundinstrumente erinnern.
Was mir, mit meinen 1,93 Metern Körpergrösse (und einem Kampfgewicht von über 120kg…) natürlich besonders wichtig ist und mir auch beim neuen BMW Z4 aufgefallen ist, waren die ausserordentlich guten Platzverhältnisse. Klar, auch hier musste der Sitz ganz nach unten und ganz nach hinten, dann war es aber ein durchaus komfortables Sitzen! In meinem S2000 hätte ich ohne eine Sitztieferlegung mittels spezieller Sitzschienen keine bequeme Sitzposition! Dazu ist man im S2000 einfach viel enger eingepackt, beim Z4 ist einfach mehr Luft vorhanden. Aber ich bin ja auch nicht unbedingt ein Standardmass, von daher ist dies meine ganz persönliche und subjektive Wahrnehmung. Das BMW-Sportlederlenkrad liegt sehr gut in der Hand und lässt sich natürlich auch perfekt verstellen. Der Schalthebel beim manuellen 6-Ganggetriebe ist für meinen Geschmack der einzige optische Fehlgriff im Innenraum des Z4, da gibt es deutlich schönere und auch besser in der Hand liegende im BMW-Regal. Das Getriebe lässt sich sehr gut schalten, im Vergleich mit dem S2000 sind die Schaltwege aber VIEEEEEEEL länger, aber die Schaltbox im S2000 ist ohnehin sehr schwer zu toppen (falls überhaupt möglich).
Bedienelemente/Ausstattung:
Ich will hier jetzt nicht auf solche Dinge wie Blinkerhebel oder das Xenonlicht eingehen. Was ich persönlich aber absolut als erwähnenswert empfinde, und meinen Kunden auch jederzeit empfehlen werde, ist das Navigationssystem Professional mit iDrive! Die Bezeichnung Navigationssystem wird diesem Gerät eigentlich nicht gerecht, denn es ist VIEL mehr als das! Zuerst einmal ist es die zentrale Bedieneinheit für sämtliche Infotainement-Funktionen im Fahrzeug. Es lässt sich alles über den zentralen iDrive-Controller in der Mittelkonsole bedienen. Im Gegensatz zum alten iDrive, bei welchem die Handhabung doch eher etwas kompliziert war, ist sie nun beim neuen iDrive äusserst einfach gehalten. Nebst dem Dreh-Drück-Regler stehen dem Fahrer auch noch Direktwahltasten zur Verfügung, womit man direkt und ohne Umwege z.B. zum Radio oder ins Telefonmenü gelangt, oder auch zusätzliche Optionen aufrufen kann.
Das Navigationssystem ist festplattenbasiert, das hat den Vorteil, dass die Navidaten wesentlich schneller geladen werden können, als bei Systemen die die Daten ab einer CD- oder DVD-Rom lesen. Ausserdem hat dies den grossen Vorteil, dass man die Festplatte auch noch mit Musikdateien füttern kann. 15 GB stehen dafür zur Verfügung! Um Musik auf die Festplatte zu laden legt man einfach eine CD ein und wählt im Menü „Im Fahrzeug speichern“, worauf die CD auf die Festplatte geladen wird. Das Ganze dauert etwa 10 bis 15 Minuten, währenddessen man aber selbstverständlich trotzdem Musik hören kann. Alternativ kann man auch MP3-Dateien ab einem USB-Stick ins Fahrzeug übertragen, hierfür befindet sich eine USB-Schnittstelle im Handschuhfach.
Eben diese USB-Schnittstelle hat aber noch eine weitere Funktion, und die finde ich jetzt mal ECHT GENIAL: Und zwar kann man sich zuhause am Computer auf der Webseite http://www.bmwroutes.com eine beliebige Strecke erstellen, das ganze läuft über Googlemaps. Dann kann man sich die Datei auf den USB-Stick laden und dann diesen im Auto anschliessen und die Route ins Navi laden. Somit kann man sich wunderbar Touren oder Urlaubsreisen planen, ohne dass man sie sich mühsam im Navi manuell eingeben müsste. Sowas müsste es beim S2000 auch geben!
Weiterhin kann man im Stillstand (mithilfe eines Adapters auch während der Fahrt) auch DVDs schauen, oder (falls das optionale TV-Modul auch geordert wurde) sogar fernsehen.
Die Navigation selbst ist ebenfalls sehr gut gelungen, kann man sich nebst den üblichen Darstellungen „Nordweisend“ und „Fahrtrichtungsweisend“ zusätzlich auch noch eine „Perspektivische Ansicht“ wählen, bei der das Gelände in 3D dargestellt wird. Ausserdem werden in dieser Darstellung in Grosstädten die Gebäude ebenfalls plastisch dargestellt, was die Orientierung natürlich zusätzlich erleichtert. Ausserdem können die Verkehrsmeldungen, welche per TMC empfangen werden, farblich auf die Karte übertragen werden, so dass man auch auf der Karte erkennen kann, welche Streckenabschnitte verstopft sind.
Sitze:
Die Sitze sind recht gut gelungen, zumindest wenn man den optionalen Sportsitz bestellt hat. Sie sind sehr bequem und bieten jede Menge Verstellmöglichkeiten (z.B. verlängerbare Oberschenkelauflage, Sitzhöhe und –winkel). Ausserdem lassen sich die Seitenwangen stufenlos aufblasen was dem Seitenhalt zugute kommt, bzw. sehr schmale Personen schätzen dürften.
Die Standardsitze sind zwar bequem, bieten aber für ein sportliches Fahrzeug zuwenig Seitenhalt und für grosse Leute wie mich ist die Oberschenkelauflage auch viel zu kurz. Davon abgesehen ist er aber ganz okay.
Dach:
Das Raumgefühl ist auch bei geschlossenem Dach sehr gut. Dazu trägt einerseits der helle Dachhimmel bei (den man alternativ aber auch in anthrazit bestellen kann), sowie die im Vergleich zu einem Roadster mit Stoffverdeck wesentlich grösseren Fensterflächen, besonders nach schräg hinten ist die Übersicht wesentlich besser. Ausserdem möchte in anfügen, dass der BMW Z4 E89 sowohl offen wie auch geschlossen einfach sehr gut aussieht!
Kofferraum/Nutzbarkeit:
Hier kommt nun eines der Themen, bei dem die Meinungen offenkundig weit auseinander gehen.
Auch wenn der Stauraum bei einem Roadster sicherlich nicht die Wichtigkeit hat, wie bei einem Kombi, so ist eine gewisse Alltagsnutzbarkeit doch sicherlich von Vorteil. Der BMW Z4 bietet bei geschlossenem Dach einen nutzbaren Kofferraum von 310 Litern, bei geöffnetem Dach sinds noch 180 Liter. Das ist genug, um selbst bei geöffnetem Dach einen grossen Koffer plus eine grosse Sporttasche verstauen zu können (haben wir bei dem Training selbst ausprobiert!). Ein Kurzurlaub zu zweit stellt also kein Problem dar.
Wird die optional erhältliche Durchlade mit Transportsack geordert, lassen sich bei geschlossenem Dach 2 komplette Golftaschen plus noch kleineres Gepäck verstauen. Ist das Dach geöffnet pass noch eine Golftasche nebst Kleinigkeiten hinein. Aber auch 2 paar Skier samt Skiausrüstung passen problemlos hinein, sogar bei geöffnetem Dach (ebenfalls selber ausprobiert)! Hinzu kommen allerlei kleinere Ablagefächer im Fahrzeuginnenraum für Kleinkram.
Natürlich schränkt das Dach in geöffnetem Zustand das Kofferraumvolumen ein, aber ich denke das wäre wenn überhaupt vielleicht höchstens 1 bis 2 Mal pro Jahr wirklich ein Problem, denn in der Regel wird ein Roadster ja doch viel eher als Schönwetter-Geniesser-Fahrzeug an sonnigen Wochenenden genutzt, nicht wahr? Und in diesen ein, zwei Fällen hat man dann immer noch die Wahl, halt für einmal das Dach geschlossen zu lassen.
Fahreindrücke:
So, genug mit der kalten Theorie. Hier nun meine Eindrücke beim Fahren:
Fangen wir mit dem BMW Z4 23i an. Ich muss sagen, dass ich positiv überrascht war von dem Motor! Er läuft recht gut, hängt gut am Gas und verführt einem dabei noch mit dem herrlichen Sound des Reihensechszylinders. Natürlich läuft er wesentlich weniger kräftig als mein S2000, aber ich glaube dass sich eher die Leute für diesen Motor entscheiden werden, die einfach einen sportlichen Roadster fahren möchten, ohne dabei irgendwelche Motorsportliche Ambitionen zu hegen. Diese Kunden werden viel eher Anhänger des gediegenen Cruisens sein als des heissen Ritts durch kurviges Geläuf.
Das Fahrwerk ist im Vergleich zum S2000 VIEL weicher und wankt auch deutlich mehr in den Kurven, aber auch hier bin ich etwas vorbelastet durch mein K-Sport-Gewindefahrwerk. Dagegen ist jedes Serienfahrwerk einfach nur Butterweich. Ausserdem merkt man in den Kurven das doch recht hohe Gewicht des BMW Z4 (1’480kg Leergewicht beim 23i mit Manueller Schaltung, beim 35i sogar nochmal 100kg mehr!), da das Fahrzeug in schnell gefahrenen Kurven deutlich zum Kurvenausgang schiebt. Kein Vergleich mit dem absolut neutralen und zielsicheren Fahrverhalten in meinem S2000! Einen grossen Einfluss dürften aber auch die Reifen gehabt haben, denn diese fingen schon recht früh an zu jammern. Denke, da könnte man mit einem guten Rad-Reifen-Setup noch einiges verbessern.
Jeder BMW Z4 E89 ist serienmässig mit der sogenannten Fahrdynamik Control FDC ausgestattet. Dabei handelt es sich um einen Schalter, der neben der Schaltkulisse des Getriebes angebracht ist. Mit diesem System lässt sich die Fahrcharakteristik des Fahrzeugs verstellen, und zwar von Normal, zu Sport, zu Sport+. Dabei variiert das System die Gasannahme, die Lenkübersetzung, die Motorkennlinie und im Falle des Automatikgetriebes auch noch die Schaltcharakteristik. Im Sport+-Modus wird zudem die Dynamische Stabilitäts Control DSC in einen speziellen Sportmodus versetzt, der höheren Schlupf an den Hinterrädern und somit auch Drifts zulässt, ohne jedoch völlig auf die Sicherheit der Stabilitätskontrolle verzichten zu müssen. Natürlich lässt sich die Stabilitätskontrolle auf Knopfdruck auch komplett deaktivieren. Das Ganze funktioniert sogar recht gut, hat aber meiner Meinung nach nicht dramatische Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Man merkt zwar schon, dass alles ein wenig direkter wird, aber die Unterschiede sind doch eher marginal.
Einen BMW Z4 30i hatten wir gestern leider nicht, die Fahreindrücke dieses Modells reiche ich noch nach. Unser Vorführfahrzeug wird diese Motorisierung haben, den wir Anfangs Mai erhalten werden.
Der BMW Z4 35i ist wahrlich ein heisses Gerät! Dieser Motor ist einfach klasse! Schon bei 1'300 U/min liegt das max. Drehmoment von 400 Nm an und bleibt bis 5'000 U/min erhalten. Das Fahrzeug schiesst quasi aus dem Stand davon, ein Turboloch ist schlichtweg nicht spürbar. Dies liegt an der Konstruktion des Motors, dabei werden jeweils 3 der ingesamt 6 Zylinder von einem kleinen und daher sehr rasch ansprechenden Turbolader unter Druck gesetzt. Auch klanglich ist der Motor eine wahre Wucht. Ein richtig schönes, sportlich-heiseres Röhren – einfach lecker!
Mein Testfahrzeug war mit dem 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe DKG ausgestattet. Dieses funktioniert sehr gut, keinerlei Zugkraftunterbrechung, einfach nur Vortrieb. Und beim manuellen zurückschalten gibt der Wagen automatisch rotzfreche Zwischengasstösse, einfach herrlich!
Ausserdem war mein Testfahrzeug mit dem optional erhältlichen Adaptiven M-Fahrwerk ausgestattet. Nebst einer Tieferlegung der Karosserie um 1cm, was der Optik zugute kommt, lässt sich dieses Fahrwerk über den gleichen Controller wie die FDC steuern und verstellt dabei noch die Dämpfercharakteristik. Somit ist auf der Stellung „Normal“ das Fahrwerk sogar noch komfortabler als mit dem Serienfahrwerk, während es auf „Sport+“ deutlich straffer ist und mehr Feedback von der Fahrbahn gibt. Allerdings war mir persönlich auch die Einstellung „Sport+“ immer noch viel zu weich! Es war aber dennoch ein grosser Unterschied im Vergleich zum Serienfahrwerk spürbar. Insbesondere bei schlechten Strassen ist das Adaptive M-Fahrwerk sehr gut, denn wenn die Vorderräder z.B. über ein Schlagloch fahren verstellen sich die hinteren Dämpfer bereits entsprechend und können diese Unebenheit somit viel besser schlucken als ein normales Fahrwerk mit fixem Setup. Insgesamt würde ich diese Sonderausstattung also auch jedem Kunden empfehlen.
Wenn ich persönlich in der Situation wäre, dass ich mir solch ein Fahrzeug kaufen möchte, würde ich jedoch trotzdem eher den Weg über ein Gewindefahrwerk gehen, da dieses viel mehr meinen Vorlieben und meinem Fahrstil entspricht. Ich bin aber auch noch recht jung und hab noch keine Probleme mit dem Rücken, daher ist dies nicht unbedingt repräsentativ zu werten.
Fazit:
Alles in Allem muss ich sagen dass ich wirklich positiv beeindruckt bin vom neuen Z4! Er ist wunderschön, sportlich, gleichzeitig aber auch elegant und schafft den Spagat zwischen gediegenem Cruiser und Sportskanone sehr gut. Dabei bleibt selbst die Alltagstauglichkeit nicht auf der Strecke. Einziger, und für mich grösster Nachteil, ist der recht hohe Preis. Ein vernünftig ausgestatteter BMW Z4 35i (mit vernünftig meine ich DKG, Navi, Adaptives Fahrwerk, Soundsystem) ist schnell mal bei CHF 90'000.- (ca. EUR 56'000.-) oder auch darüber. Den BMW Z4 23i bekommt man mit etwas schöner Ausstattung für um die CHF 70'000.- (ca. EUR 44'000.-). Wie die Preise bei Euch in Deutschland aussehen, weiss ich nicht, denke aber so in etwa dürfte es auf demselben Niveau sein.
Dass die Meinungen bei Euch, also den bisherigen Z4-Fahrern, zum Metallklappdach auseinander gehen, kann ich gut nachvollziehen. Einerseits ist es tatsächlich so, dass das Fahrzeug aufgrund des höheren Gewichtes weniger agil wird, andererseits ist es nicht sehr dramatisch und ich bin überzeugt, dass man das mit einem vernünftigen Sportfahrwerk sowie einer dazu passenden Rad-Reifen-Kombination wieder ausgleichen kann. Ausserdem muss ich ganz einfach sagen, dass der neue Z4 mit geschlossenem Dach einfach nur schön aussieht. Eine Stoffmütze sieht einfach weniger stimmig aus. Klar, bei einem richtig puristischen Fahrzeug wäre das Stoffverdeck die Wahl, aber der Z4 ist nun mal nicht wirklich ein solches Fahrzeug sondern viel eher ein recht gediegenes Cabrio mit Roadster-Genen und sportlichen Ansätzen.
BMW macht es aus rein marktstrategischer Sicht sicherlich richtig, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Ich bin überzeugt, dass sich viele ehemalige SLK-Fahrer den neuen Z4 zulegen werden, allein schon deswegen, weil der neue SLK erst im Jahr 2011 zu erwarten ist. Natürlich wird BMW auch einige bisherige Z4-Fahrer verlieren, aber ich denke unter dem Strich wird dennoch eine positive Bilanz gezogen werden können. Und davon mal abgesehen werkelt BMW ja auch noch einem Z2, der dann die Puristen wieder mehr begeistern dürfte. In sofern denke ich, dass die Strategie die richtige ist.
So, hoffe Euch hat mein Bericht gefallen. Würde mich über Kommentare oder Erfahrungsberichte von andern sehr freuen!
Machts gut, Martin
ich bin neu hier und möchte mich gerne kurz vorstellen.
Ich heisse Martin, bin 27 und komme aus der Schweiz.
Privat fahre ich seit 2005 einen Honda S2000, denke daher, dass ich in Euren Diskussionen rund ums Thema Roadster ganz gut mitreden kann. Die Verbindung zu BMW kommt daher zustande, weil ich seit September 2008 bei einem BMW-Händler angestellt bin (bin im Verkauf tätig).
Durch meine Tätigkeit komme ich natürlich auch in den Genuss von allerlei vorzeitiger Informationen. So z.B. auch zum neuen Z4, denn gestern hatte ich die Gelegenheit, anlässlich eines sogenannten PMTs (Produkt-Marketing-Trainings) den neuen Z4 ausgiebig zu testen. Gerne möchte ich Euch nun nachfolgend meine Eindrücke schildern (und bitte verzeiht, wenn ich immer wieder den Vergleich zum Honda S2000 ziehe, aber das ist nun mal für mich die Referenz, denn diesen Wagen kenne ich sehr gut).
Hier nun also meine Eindrücke:
Optik/Design:
Der neue BMW Z4 E89 ist schlicht und einfach ein wunderschönes Auto geworden! Der alte Z4 hatte mir optisch nie richtig zugesagt, überall gab es Details, die für mich einfach nicht gestimmt haben. Das fing bei den Hängebacken auf der Seite an, ging über das Haifischmaul mit Unterbiss beim Lufteinlass vorne und die vorderen Schlafaugen-Scheinwerfer bis nach hinten zum Entenschwanz-Spoiler am Heckdeckel. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, von daher möchte ich nicht länger auf dem alten Z4 herumreiten. Er hatte sich recht gut verkauft und wie man hier ja deutlich sieht auch eine grosse Fangemeinde gewonnen, die mit meiner Meinung nun sicherlich überhaupt nicht einverstanden ist…
Besonders erwähnenswert finde ich zudem die Tatsache, dass es BMW gelungen ist, trotz des versenkbaren Stahldaches die Heckpartie schön flach, ja sogar leicht abfallend zu halten. Quasi jedes andere Fahrzeug mit versenkbarem Hardtop hat konstruktionsbedingt ein eher hohes Heck, und damit auch eine ansteigende Seitenlinie, was in einer optischen Keilform resultiert. Die Proportionen an diesem Fahrzeug stimmen einfach 100%ig! Eine endlos lange Motorhaube (notabene die längste im Segment), ein knackig-kurzes Heck, flache Schulterlinie. Die Frontscheinwerfer schauen aggressiv drein, die BMW-Nieren wirken wie die Nüstern eines zum Angriff bereiten Raubtiers.
Ein ultra-aggressives Macho-Fahrzeug also? Mitnichten! Denn gleichzeitig vermittelt der neue BMW Z4 E89 eine klassische Eleganz, wie es nur wenige andere Fahrzeuge vermögen (und da zähle ich persönlich z.B. auch den S2000 dazu!). Immer wieder entdeckt man, wie der Z4 bei seinen Ahnen BMW Z8 und BMW 507 wunderschöne Designdetails zitiert (wie z.B. den Hüftschwung am hinteren Radhaus).
Interieur/Haptik:
Wenn man sich in den neuen BMW Z4 hineinsetzt, merkt man sofort den Unterschied zum alten Modell (wäre ja auch schlecht, wenn es anders wäre!). Das Cockpit ist sehr klassisch und elegant designed worden, ohne dabei aber zu kühl oder gar unsportlich zu wirken. Das Armaturenbrett und die Instrumente sind BMW-typisch auf den Fahrer ausgerichtet, die Verarbeitungsqualität schlichtweg erstklassig! Ein wunderschönes Detail sind meiner Meinung nach auch die vier runden Bedienelemente der Klimaanlage, welche an klassische Rundinstrumente erinnern.
Was mir, mit meinen 1,93 Metern Körpergrösse (und einem Kampfgewicht von über 120kg…) natürlich besonders wichtig ist und mir auch beim neuen BMW Z4 aufgefallen ist, waren die ausserordentlich guten Platzverhältnisse. Klar, auch hier musste der Sitz ganz nach unten und ganz nach hinten, dann war es aber ein durchaus komfortables Sitzen! In meinem S2000 hätte ich ohne eine Sitztieferlegung mittels spezieller Sitzschienen keine bequeme Sitzposition! Dazu ist man im S2000 einfach viel enger eingepackt, beim Z4 ist einfach mehr Luft vorhanden. Aber ich bin ja auch nicht unbedingt ein Standardmass, von daher ist dies meine ganz persönliche und subjektive Wahrnehmung. Das BMW-Sportlederlenkrad liegt sehr gut in der Hand und lässt sich natürlich auch perfekt verstellen. Der Schalthebel beim manuellen 6-Ganggetriebe ist für meinen Geschmack der einzige optische Fehlgriff im Innenraum des Z4, da gibt es deutlich schönere und auch besser in der Hand liegende im BMW-Regal. Das Getriebe lässt sich sehr gut schalten, im Vergleich mit dem S2000 sind die Schaltwege aber VIEEEEEEEL länger, aber die Schaltbox im S2000 ist ohnehin sehr schwer zu toppen (falls überhaupt möglich).
Bedienelemente/Ausstattung:
Ich will hier jetzt nicht auf solche Dinge wie Blinkerhebel oder das Xenonlicht eingehen. Was ich persönlich aber absolut als erwähnenswert empfinde, und meinen Kunden auch jederzeit empfehlen werde, ist das Navigationssystem Professional mit iDrive! Die Bezeichnung Navigationssystem wird diesem Gerät eigentlich nicht gerecht, denn es ist VIEL mehr als das! Zuerst einmal ist es die zentrale Bedieneinheit für sämtliche Infotainement-Funktionen im Fahrzeug. Es lässt sich alles über den zentralen iDrive-Controller in der Mittelkonsole bedienen. Im Gegensatz zum alten iDrive, bei welchem die Handhabung doch eher etwas kompliziert war, ist sie nun beim neuen iDrive äusserst einfach gehalten. Nebst dem Dreh-Drück-Regler stehen dem Fahrer auch noch Direktwahltasten zur Verfügung, womit man direkt und ohne Umwege z.B. zum Radio oder ins Telefonmenü gelangt, oder auch zusätzliche Optionen aufrufen kann.
Das Navigationssystem ist festplattenbasiert, das hat den Vorteil, dass die Navidaten wesentlich schneller geladen werden können, als bei Systemen die die Daten ab einer CD- oder DVD-Rom lesen. Ausserdem hat dies den grossen Vorteil, dass man die Festplatte auch noch mit Musikdateien füttern kann. 15 GB stehen dafür zur Verfügung! Um Musik auf die Festplatte zu laden legt man einfach eine CD ein und wählt im Menü „Im Fahrzeug speichern“, worauf die CD auf die Festplatte geladen wird. Das Ganze dauert etwa 10 bis 15 Minuten, währenddessen man aber selbstverständlich trotzdem Musik hören kann. Alternativ kann man auch MP3-Dateien ab einem USB-Stick ins Fahrzeug übertragen, hierfür befindet sich eine USB-Schnittstelle im Handschuhfach.
Eben diese USB-Schnittstelle hat aber noch eine weitere Funktion, und die finde ich jetzt mal ECHT GENIAL: Und zwar kann man sich zuhause am Computer auf der Webseite http://www.bmwroutes.com eine beliebige Strecke erstellen, das ganze läuft über Googlemaps. Dann kann man sich die Datei auf den USB-Stick laden und dann diesen im Auto anschliessen und die Route ins Navi laden. Somit kann man sich wunderbar Touren oder Urlaubsreisen planen, ohne dass man sie sich mühsam im Navi manuell eingeben müsste. Sowas müsste es beim S2000 auch geben!
Weiterhin kann man im Stillstand (mithilfe eines Adapters auch während der Fahrt) auch DVDs schauen, oder (falls das optionale TV-Modul auch geordert wurde) sogar fernsehen.
Die Navigation selbst ist ebenfalls sehr gut gelungen, kann man sich nebst den üblichen Darstellungen „Nordweisend“ und „Fahrtrichtungsweisend“ zusätzlich auch noch eine „Perspektivische Ansicht“ wählen, bei der das Gelände in 3D dargestellt wird. Ausserdem werden in dieser Darstellung in Grosstädten die Gebäude ebenfalls plastisch dargestellt, was die Orientierung natürlich zusätzlich erleichtert. Ausserdem können die Verkehrsmeldungen, welche per TMC empfangen werden, farblich auf die Karte übertragen werden, so dass man auch auf der Karte erkennen kann, welche Streckenabschnitte verstopft sind.
Sitze:
Die Sitze sind recht gut gelungen, zumindest wenn man den optionalen Sportsitz bestellt hat. Sie sind sehr bequem und bieten jede Menge Verstellmöglichkeiten (z.B. verlängerbare Oberschenkelauflage, Sitzhöhe und –winkel). Ausserdem lassen sich die Seitenwangen stufenlos aufblasen was dem Seitenhalt zugute kommt, bzw. sehr schmale Personen schätzen dürften.
Die Standardsitze sind zwar bequem, bieten aber für ein sportliches Fahrzeug zuwenig Seitenhalt und für grosse Leute wie mich ist die Oberschenkelauflage auch viel zu kurz. Davon abgesehen ist er aber ganz okay.
Dach:
Das Raumgefühl ist auch bei geschlossenem Dach sehr gut. Dazu trägt einerseits der helle Dachhimmel bei (den man alternativ aber auch in anthrazit bestellen kann), sowie die im Vergleich zu einem Roadster mit Stoffverdeck wesentlich grösseren Fensterflächen, besonders nach schräg hinten ist die Übersicht wesentlich besser. Ausserdem möchte in anfügen, dass der BMW Z4 E89 sowohl offen wie auch geschlossen einfach sehr gut aussieht!
Kofferraum/Nutzbarkeit:
Hier kommt nun eines der Themen, bei dem die Meinungen offenkundig weit auseinander gehen.
Auch wenn der Stauraum bei einem Roadster sicherlich nicht die Wichtigkeit hat, wie bei einem Kombi, so ist eine gewisse Alltagsnutzbarkeit doch sicherlich von Vorteil. Der BMW Z4 bietet bei geschlossenem Dach einen nutzbaren Kofferraum von 310 Litern, bei geöffnetem Dach sinds noch 180 Liter. Das ist genug, um selbst bei geöffnetem Dach einen grossen Koffer plus eine grosse Sporttasche verstauen zu können (haben wir bei dem Training selbst ausprobiert!). Ein Kurzurlaub zu zweit stellt also kein Problem dar.
Wird die optional erhältliche Durchlade mit Transportsack geordert, lassen sich bei geschlossenem Dach 2 komplette Golftaschen plus noch kleineres Gepäck verstauen. Ist das Dach geöffnet pass noch eine Golftasche nebst Kleinigkeiten hinein. Aber auch 2 paar Skier samt Skiausrüstung passen problemlos hinein, sogar bei geöffnetem Dach (ebenfalls selber ausprobiert)! Hinzu kommen allerlei kleinere Ablagefächer im Fahrzeuginnenraum für Kleinkram.
Natürlich schränkt das Dach in geöffnetem Zustand das Kofferraumvolumen ein, aber ich denke das wäre wenn überhaupt vielleicht höchstens 1 bis 2 Mal pro Jahr wirklich ein Problem, denn in der Regel wird ein Roadster ja doch viel eher als Schönwetter-Geniesser-Fahrzeug an sonnigen Wochenenden genutzt, nicht wahr? Und in diesen ein, zwei Fällen hat man dann immer noch die Wahl, halt für einmal das Dach geschlossen zu lassen.
Fahreindrücke:
So, genug mit der kalten Theorie. Hier nun meine Eindrücke beim Fahren:
Fangen wir mit dem BMW Z4 23i an. Ich muss sagen, dass ich positiv überrascht war von dem Motor! Er läuft recht gut, hängt gut am Gas und verführt einem dabei noch mit dem herrlichen Sound des Reihensechszylinders. Natürlich läuft er wesentlich weniger kräftig als mein S2000, aber ich glaube dass sich eher die Leute für diesen Motor entscheiden werden, die einfach einen sportlichen Roadster fahren möchten, ohne dabei irgendwelche Motorsportliche Ambitionen zu hegen. Diese Kunden werden viel eher Anhänger des gediegenen Cruisens sein als des heissen Ritts durch kurviges Geläuf.
Das Fahrwerk ist im Vergleich zum S2000 VIEL weicher und wankt auch deutlich mehr in den Kurven, aber auch hier bin ich etwas vorbelastet durch mein K-Sport-Gewindefahrwerk. Dagegen ist jedes Serienfahrwerk einfach nur Butterweich. Ausserdem merkt man in den Kurven das doch recht hohe Gewicht des BMW Z4 (1’480kg Leergewicht beim 23i mit Manueller Schaltung, beim 35i sogar nochmal 100kg mehr!), da das Fahrzeug in schnell gefahrenen Kurven deutlich zum Kurvenausgang schiebt. Kein Vergleich mit dem absolut neutralen und zielsicheren Fahrverhalten in meinem S2000! Einen grossen Einfluss dürften aber auch die Reifen gehabt haben, denn diese fingen schon recht früh an zu jammern. Denke, da könnte man mit einem guten Rad-Reifen-Setup noch einiges verbessern.
Jeder BMW Z4 E89 ist serienmässig mit der sogenannten Fahrdynamik Control FDC ausgestattet. Dabei handelt es sich um einen Schalter, der neben der Schaltkulisse des Getriebes angebracht ist. Mit diesem System lässt sich die Fahrcharakteristik des Fahrzeugs verstellen, und zwar von Normal, zu Sport, zu Sport+. Dabei variiert das System die Gasannahme, die Lenkübersetzung, die Motorkennlinie und im Falle des Automatikgetriebes auch noch die Schaltcharakteristik. Im Sport+-Modus wird zudem die Dynamische Stabilitäts Control DSC in einen speziellen Sportmodus versetzt, der höheren Schlupf an den Hinterrädern und somit auch Drifts zulässt, ohne jedoch völlig auf die Sicherheit der Stabilitätskontrolle verzichten zu müssen. Natürlich lässt sich die Stabilitätskontrolle auf Knopfdruck auch komplett deaktivieren. Das Ganze funktioniert sogar recht gut, hat aber meiner Meinung nach nicht dramatische Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Man merkt zwar schon, dass alles ein wenig direkter wird, aber die Unterschiede sind doch eher marginal.
Einen BMW Z4 30i hatten wir gestern leider nicht, die Fahreindrücke dieses Modells reiche ich noch nach. Unser Vorführfahrzeug wird diese Motorisierung haben, den wir Anfangs Mai erhalten werden.
Der BMW Z4 35i ist wahrlich ein heisses Gerät! Dieser Motor ist einfach klasse! Schon bei 1'300 U/min liegt das max. Drehmoment von 400 Nm an und bleibt bis 5'000 U/min erhalten. Das Fahrzeug schiesst quasi aus dem Stand davon, ein Turboloch ist schlichtweg nicht spürbar. Dies liegt an der Konstruktion des Motors, dabei werden jeweils 3 der ingesamt 6 Zylinder von einem kleinen und daher sehr rasch ansprechenden Turbolader unter Druck gesetzt. Auch klanglich ist der Motor eine wahre Wucht. Ein richtig schönes, sportlich-heiseres Röhren – einfach lecker!
Mein Testfahrzeug war mit dem 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe DKG ausgestattet. Dieses funktioniert sehr gut, keinerlei Zugkraftunterbrechung, einfach nur Vortrieb. Und beim manuellen zurückschalten gibt der Wagen automatisch rotzfreche Zwischengasstösse, einfach herrlich!
Ausserdem war mein Testfahrzeug mit dem optional erhältlichen Adaptiven M-Fahrwerk ausgestattet. Nebst einer Tieferlegung der Karosserie um 1cm, was der Optik zugute kommt, lässt sich dieses Fahrwerk über den gleichen Controller wie die FDC steuern und verstellt dabei noch die Dämpfercharakteristik. Somit ist auf der Stellung „Normal“ das Fahrwerk sogar noch komfortabler als mit dem Serienfahrwerk, während es auf „Sport+“ deutlich straffer ist und mehr Feedback von der Fahrbahn gibt. Allerdings war mir persönlich auch die Einstellung „Sport+“ immer noch viel zu weich! Es war aber dennoch ein grosser Unterschied im Vergleich zum Serienfahrwerk spürbar. Insbesondere bei schlechten Strassen ist das Adaptive M-Fahrwerk sehr gut, denn wenn die Vorderräder z.B. über ein Schlagloch fahren verstellen sich die hinteren Dämpfer bereits entsprechend und können diese Unebenheit somit viel besser schlucken als ein normales Fahrwerk mit fixem Setup. Insgesamt würde ich diese Sonderausstattung also auch jedem Kunden empfehlen.
Wenn ich persönlich in der Situation wäre, dass ich mir solch ein Fahrzeug kaufen möchte, würde ich jedoch trotzdem eher den Weg über ein Gewindefahrwerk gehen, da dieses viel mehr meinen Vorlieben und meinem Fahrstil entspricht. Ich bin aber auch noch recht jung und hab noch keine Probleme mit dem Rücken, daher ist dies nicht unbedingt repräsentativ zu werten.
Fazit:
Alles in Allem muss ich sagen dass ich wirklich positiv beeindruckt bin vom neuen Z4! Er ist wunderschön, sportlich, gleichzeitig aber auch elegant und schafft den Spagat zwischen gediegenem Cruiser und Sportskanone sehr gut. Dabei bleibt selbst die Alltagstauglichkeit nicht auf der Strecke. Einziger, und für mich grösster Nachteil, ist der recht hohe Preis. Ein vernünftig ausgestatteter BMW Z4 35i (mit vernünftig meine ich DKG, Navi, Adaptives Fahrwerk, Soundsystem) ist schnell mal bei CHF 90'000.- (ca. EUR 56'000.-) oder auch darüber. Den BMW Z4 23i bekommt man mit etwas schöner Ausstattung für um die CHF 70'000.- (ca. EUR 44'000.-). Wie die Preise bei Euch in Deutschland aussehen, weiss ich nicht, denke aber so in etwa dürfte es auf demselben Niveau sein.
Dass die Meinungen bei Euch, also den bisherigen Z4-Fahrern, zum Metallklappdach auseinander gehen, kann ich gut nachvollziehen. Einerseits ist es tatsächlich so, dass das Fahrzeug aufgrund des höheren Gewichtes weniger agil wird, andererseits ist es nicht sehr dramatisch und ich bin überzeugt, dass man das mit einem vernünftigen Sportfahrwerk sowie einer dazu passenden Rad-Reifen-Kombination wieder ausgleichen kann. Ausserdem muss ich ganz einfach sagen, dass der neue Z4 mit geschlossenem Dach einfach nur schön aussieht. Eine Stoffmütze sieht einfach weniger stimmig aus. Klar, bei einem richtig puristischen Fahrzeug wäre das Stoffverdeck die Wahl, aber der Z4 ist nun mal nicht wirklich ein solches Fahrzeug sondern viel eher ein recht gediegenes Cabrio mit Roadster-Genen und sportlichen Ansätzen.
BMW macht es aus rein marktstrategischer Sicht sicherlich richtig, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Ich bin überzeugt, dass sich viele ehemalige SLK-Fahrer den neuen Z4 zulegen werden, allein schon deswegen, weil der neue SLK erst im Jahr 2011 zu erwarten ist. Natürlich wird BMW auch einige bisherige Z4-Fahrer verlieren, aber ich denke unter dem Strich wird dennoch eine positive Bilanz gezogen werden können. Und davon mal abgesehen werkelt BMW ja auch noch einem Z2, der dann die Puristen wieder mehr begeistern dürfte. In sofern denke ich, dass die Strategie die richtige ist.
So, hoffe Euch hat mein Bericht gefallen. Würde mich über Kommentare oder Erfahrungsberichte von andern sehr freuen!
Machts gut, Martin