Exoten, Young- und Oldtimer – ein Thread für Automobilsten zum Fachsimpeln und Plaudern

Bei den ganzen 124ern hier möchte ich auch mal meinen W201 vorstellen.
Ist ein 2.0 in Perlmuttgrau mit mittelroter Innenausstattung. Bj. 1990, mit überschaubarer Ausstattung bis auf Automatik und Schiebedach.
Habe ich vor 6 Jahren als Alltagsauto gekauft, aber schnell gemerkt dass er mir dafür zu schade ist.

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Nicht nur am Morgen :) :-)
 

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Es ist schon wieder geraume Zeit her, dass ich mich hier selbst eingebracht habe. Es kamen wohl einfach zu viele Golf-GTI- und -R-Momente dazwischen. :X Aber nun Spaß beiseite - zumindest diesbezüglich, wenngleich ich doch noch einmal auf die Golf-Thematik eingehen muss.

Denn diese Probefahrten weckten mein Begehr, neben dem Z4 doch auch mal wieder etwas anderes zu fahren. Und der Citroen C2 HDI meiner Liebsten ist damit ebenfalls nicht gemeint. So stand tatsächlich im Raum, einen Golf GTI Performance anzuschaffen. Die Kosten waren überschaubar. Doch irgendwie hätte ich doch lieber den Golf R gewollt. Beides war natürlich vollkommen unnötig, denn der Alltags-Z4 steht sich aktuell schon die Reifen eckig. Das wäre schlichtweg nur "Geld verbrennen"...und etwas Ottokraftstoff. Daher war der Entschluss gefasst, es kommt nichts Neues. Auch wenn mir der Chevy und der Lada als Abwechslungsmöglichkeiten doch arg fehlen.

Wie das mit guten Vorsätzen so ist, halten diese Ewigkeiten. In diesem Fall etwa einige Wochen...wohlwollend könnte man sogar Monate meinen. Denn eines Tages war ich tatsächlich mal komplett forenabwesend. Und als ich am nächsten Tag versucht habe alles "nachzuarbeiten", sah ich dieses Thema und konnte kaum glauben, was ich dort las. Aber natürlich schwebte im Hinterkopf: "Du brauchst kein weiteres Auto!" Zumal es ohnehin äußerst unwahrscheinlich schien, dass der Wagen noch verfügbar war. Dennoch schickte ich den Link an zwei Bekannte und fragte nach den Kontaktdaten bei @jobo1960 , die prompt kamen. Vielen herzlichen Dank noch einmal für deine Hilfe und dass du dieses Angebot hier eingebracht hast! :t

Von meinen Bekannten erhielt ich nur zögerliche Rückmeldung...es hatte keiner Platz von ihnen. Dafür war ich nicht mehr von meinem Platz vorm PC wegzubekommen. Da war schließlich ein E34 540i zu interessanten Konditionen. Ausgerechnet ein E34 540i... Im E34 habe ich als Kind zig zehntausende Kilometer verbracht, wenn mein Vater mit seinem 525tdsA - zunächst Limousine, später kurz noch einem Touring - quer durch (Ost-)Europa fuhr. Zudem durfte ich diesen Wagen ebenfalls fahren, weil mir zum Glück ein äußerst großzügiges Privatgelände (ehem. Tagebau) zur Verfügung stand. Leider hat es die meisten mit der Abwrackprämie in den Osten oder auf den Schrottplatz getrieben. Doch da war noch das 40i am Ende. So einen fuhr damals, ebenfalls mein kindliches Ich prägend, ein guter Freund der Familie - sogar einen mit Handschaltung. Nachdem das meine Liebste heraushörte, wie ich für dieses Fahrzeug schwärmte, kam nur "Du rufst da jetzt an!". Was dann folgte, gehört eigentlich in die Sparte "zu schön, um wahr zu sein".

Eine ältere Damen nahm den Hörer ab und war überrascht, dass es für diesen alten Wagen solch ein reges Interesse gibt. Aber sie freute sich, denn eines war ihr und ihrem Mann wichtig: Der Wagen sollte nicht verschrottet oder geschlachtet werden. Ebenso wollten sie niemanden, der den Wagen nur kauft und lieblos weiterverkauft. Der gute Preis war ihnen wohl aufgrund der Nachfrage inzwischen aufgefallen. Nach etwas Plauderei folgten die Fakten. Klar, der E34 hat - wie eigentlich alle anderen auch - etwas Rost. Aber da sei wohl auch schon mal etwas gemacht worden. BMW habe auch schon mal das Getriebe gemacht, weil der Wagen immer dort gewesen sei. Im Verlauf des Gespräches wuchs nicht nur das Interesse am Fahrzeug, sondern auch die gegenseitige Sympathie. Wir verabschiedeten uns mit einem Termin und sie reservierte freundlicherweise den Wagen.

Leider folgte einige Tage darauf, kurz vorm Termin ein Anruf. Sie habe eine traurige Mitteilung. Ich dachte schon, der Wagen sei anderweitig verkauft. Doch es war nur die Bitte um eine Terminverschiebung - die mir ebenfalls nur recht war (der erste Termin wäre große Hetzerei geworden). Mir hat es schon gereicht, das Bargeld an diversen Automaten zusammensammeln zu müssen.

So ging es dann am 04.10. mit Schwiegervater in spe auf zur Besichtigung. Etwas Fachkunde kann schließlich nie schaden, auch wenn ich vermutlich sogar Kernschrott gekauft hätte, so unruhig wie die zahlreichen Nächte seit dem ersten Telefonat waren.

Wir kamen an und das stand er bereits in der Sonne. Nach einer kurzen Begrüßung offenbarte mir das ältere Ehepaar, dass allein in der Zeit bereits zwei Passanten den Wagen gekauft hätten. Ebenso sei tags zuvor ein ihn unsympathischer Herr aus Stuttgart (wohl) unangekündigt erschienen. Der wollte den Wagen ebenfalls kaufen, aber natürlich nicht für den aufgerufenen Preis. Sie hofften daher, dass ich das Fahrzeug kaufen würde, sodass sie das endlich hinter sich hätten. Währenddessen sah ich nur meinen Begleiter, der alle wesentlichen Kernelemente prüfte und zuversichtlich nickte. (Er hatte letztlich doch selbst die Kaufsumme dabei, falls ich ihn nicht gekauft hätte.) Die Probefahrt übernahm er auch...der Fahrerwechsel fiel aus. So saß ich nun da...wie schon als Kind: auf dem Beifahrersitz. Nur störte es mich dieses Mal nicht. Es folgte die Sichtung der Papiere...und dies machte mich sprachlos. Das Ehepaar hatte den Wagen als Halbjahreswagen gekauft und selbst knapp 26,5 Jahre gefahren. Der Wagen war abgesehen von einer Ausnahme tatsächlich komplett bei BMW im Service...der letzte lag keine 600km zurück. Zudem hatte er ein komplett neues Getriebe (eine bekannte Schwachstelle) vor etwa 40tkm bekommen. Ebenso erfolgten Reparaturen bei BMW, wie die andere Schwachstelle: die Schwellerspitzen. Da noch über den ohnehin äußerst attraktiven Preis zu verhandeln, wäre einfach nur eines: unverschämt!

Nun war der Wagen meiner und ich fuhr die ersten Meter damit...wie es sich für einen V8 gehört...zur Tankstelle. Der Tankvorgang war noch nicht beendet und ein Skoda-Superb-Fahrer bewunderte den Wagen. Er hätte ihn mir abgekauft, verstand aber mein Einwand, dass ich den Wagen gerne selbst etwas länger als 30 Minuten haben wollte.

Leider """" es während der Heimfahrt. Doch mir war es vollkommen egal. Da die Reifen auch nicht mehr die jüngsten waren und ich das Auto nicht kannte, ging es im LKW-Tempo gen Norden. Dabei sank der Verbrauch auf ungeahnte Tiefen. Die Gesamtreichweite (Tageskilometer seit Tanken + Restreichweite) lag sogar teilweise über 1.000km. Beim Zwischenstopp in Bremen sah auch meine bessere Hälfte, was sie angerichtet hatte.

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Sodann fuhr sie im Zetti hinterher. Denn der Wagen sollte zum Schwiegervater in die Werkstatt.

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Schließlich ist die erste Amtshandlung eines jeden M60B40-Fahrer, die Schrauben der Ölpumpe zu kontrollieren. Vollkommen zurecht, wie sich herausstellen sollte:

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Bei dieser Gelegenheit wurden gleich noch einige weitere Wartungsarbeiten wie Ölwechsel, Dichtungen erneuern und Kleinkram erledigt. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit fiel zugleich die Entscheidung, dass das Saisonkennzeichen 4-11 ausfallen wird. Denn ich wollte den Wagen ohne Kurzzeitkennzeichen in die - in aller Eile aufgetriebene - Garage überführen und selbst noch einmal damit fahren.

Nun schlummerte er dort friedlich den Winter. Wie es sich gehört, mit der Schnauze nach vorn. Batterie abklemmen erachtete ich für nicht erforderlich. Bei den größeren Motoren ist diese bei BMW schließlich im Kofferraum...ein Irrtum, wie sich vor Kurzem herausstellte. Denn Anfang April wollte ich (nicht am 01.04. um 0 Uhr, wie so manch andere) eine kleine Runde fahren. Beim letzten Kontrollblick Mitte März schien auch noch alles in Ordnung, es war auch noch Strom da. Tja...natürlich kam es, sehr zur (Schaden-)Freude meiner Liebsten, wie es kommen musste: Schlüssel gedreht und nada. Die Zentralverriegelung ging nicht. Aber ich hatte vorgesorgt, das Starterkabel im Zetti griffbereit und sogleich ein wohl echt blödes Gesicht als im Kofferraum keine Batterie vorzufinden war. Die sitzt beim E34 nämlich unter der Rücksitzbank. :rolleyes: Mangels Zentralverriegelung ließ sich jedoch die hintere Tür nicht öffnen. Von vorne gab es keine Chance, die Rücksitzbankfläche zu demontieren. Ich konnte ihn auch nicht aus der Garage herausziehen, weil das Automatikgetriebe in P blockierte und ohne Strom nicht locker ließ. Aber wie sagt der Wender so schön?

Nach einer Trostrunde im Zetti und einem Eis, bestellte ich eine neue Batterie. So ging es dann kurz darauf erneut in die Garage und mit neuer Batterie ließ er sich auch überbrücken. Er fauchte kurz auf und fiel dann bald in seinen etwas unruhigen Leerlauf. Das ist allerdings auf den Kaltlaufregler zurückzuführen, der nicht nur die Steuerlast halbiert, sondern im Kaltlauf auch die Laufkultur.

Der Vorfreude auf die erste richtige Ausfahrt tat dies aber keinen Abbruch. Schließlich ist der 540iA E34 der 90er-Jahre-Traum vieler Vertreter und Selbstständigen. In der Basis über 80.000 DM, mit etwas Ausstattung schnell 100.000 DM und mehr teuer (dafür bekommt man heutzutage sogar Fahrzeuge mit einem 3/4- oder halben Motor wie einen Z4M oder einen nahezu neuen Golf GTI :X ... sorry!). Doch es war auch endlich wieder ein BMW mit V8, was es so zuletzt im BMW 50X in den 50er-Jahren gab.

Diese Faszination von damals, meine Kindheitserinnerungen kamen wieder hoch, hat er bis heute behalten. Man versinkt in die Sitze mit einzelnen Armlehnen, wie ich es zuletzt nur noch aus dem 4-sitzigen VW Phaeton kannte, und rückt wie dort ebenfalls den Automatikhebel, der in seiner Gestaltung einem Schubhebel eines Motorboots nicht unähnlich ist, auf D.

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Langsam setzt sich der Tross mit einem nahezu unauffälligen Brabbeln in Bewegung. Jeder Gasstoß wird mit etwas mehr Sound quittiert. Aber bei städtischem Tempo verebbt die dabei entwickelte Leistung meist im Wandler. Doch nun kaum endlich die Stunde...äh...die Autobahn. Jenes Revier, wo der 540iA hingehört. Schon leichter Druck im Gaspedal zeigt, dass hier einige Reserven schlummern. Aber ein V8 will warmgefahren werden, was etwas länger dauert.

Sobald jedoch das Verkehrszeichen 282 erscheint, kann man das Potenzial mal langsam antesten. Und er hat für einen Fast-Oldtimer wirklich gutes Potenzial. Mühelos schiebt er davon. Wo ein Smart Brabus Roadster vollkommen am Ende seiner Kräfte ist, legt die ZF5HP30-Automatik die nächste Stufe nach - vollkommen ohne Kickdown - und der E34 drückt seine breiten Nieren immer heftiger in den Gegenwind. Untermalt wird das Ganze mit einem zwar präsenten, aber keinesfalls krawalligem V8-Sound. Man könnte es tatsächlich mit einem Motorboot vergleichen. Kein Speedboot, aber doch ein sportiver Gleiter, der souverän über die (Boden-)Wellen zieht. Ob er allerdings tatsächlich bei 240km/h abgeregelt ist (ja, die 250 gab es damals nur für den M5 und 750i sowie E31, erst später auch für die 40i-Modelle im E34 und E32), weiß ich nicht. Vielleicht werde ich es eines Tages testen. Eventuell aber auch erst, wenn er das H-Kennzeichen hat.

Zwischenzeitlich hatte meine Liebste kurze Anflüge es zu bereuen, mich damals zum Anruf gedrängt zu haben. Doch als sie uns bei dieser ersten wirklichen Ausfahrt begleitete, sah sie mir meine kindliche Freude an, die ich bei diesem Fahrzeug habe. Der Plan ist daher, den Wagen zu genießen, Richtung Oldtimer zu begleiten und ihn dabei ein wenig aufzubereiten. Bis zum H-Kennzeichen werden nun jeden Mai zwei Geburtstage "gefeiert". Denn meine beiden Schmuckstücke liegen nur wenige Tage auseinander. Und das erste Geschenk liegt auch schon parat. Nein, kein KW V3 und keine Sperre...nur, ein simpler Tempomat, der ihm noch zum vollkommenen Fahrgenuss fehlt.

Allerdings steht er jetzt erst einmal wieder in der Garage. Da man aus Fehlern lernen sollte, nun jedoch unabgeschlossen und mit der Schnauze nach vorn. Und auch in der anderen Garage, die einst dem Zetti zugedacht war. Der hat ausgiebig bewiesen, dass er unter freiem Himmel nicht stirbt. Daher gilt das Altersvorrecht. Auf dieses beharrt auch Keule sen. Er wollte endlich auch mal einen 540i fahren...leider kam nun etwas dazwischen (und nein, es war kein Golf R).
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist schon wieder geraume Zeit her, dass ich mich hier selbst eingebracht habe. Es kamen wohl einfach zu viele Golf-GTI- und -R-Momente dazwischen. :X Aber nun Spaß beiseite - zumindest diesbezüglich, wenngleich ich doch noch einmal auf die Golf-Thematik eingehen muss.

Denn diese Probefahrten weckten mein Begehr, neben dem Z4 doch auch mal wieder etwas anderes zu fahren. Und der Citroen C2 HDI meiner Liebsten ist damit ebenfalls nicht gemeint. So stand tatsächlich im Raum, einen Golf GTI Performance anzuschaffen. Die Kosten waren überschaubar. Doch irgendwie hätte ich doch lieber den Golf R gewollt. Beides war natürlich vollkommen unnötig, denn der Alltags-Z4 steht sich aktuell schon die Reifen eckig. Das wäre schlichtweg nur "Geld verbrennen"...und etwas Ottokraftstoff. Daher war der Entschluss gefasst, es kommt nichts Neues. Auch wenn mir der Chevy und der Lada als Abwechslungsmöglichkeiten doch arg fehlen.

Wie das mit guten Vorsätzen so ist, halten diese Ewigkeiten. In diesem Fall etwa einige Wochen...wohlwollend könnte man sogar Monate meinen. Denn eines Tages war ich tatsächlich mal komplett forenabwesend. Und als ich am nächsten Tag versucht habe alles "nachzuarbeiten", sah ich dieses Thema und konnte kaum glauben, was ich dort las. Aber natürlich schwebte im Hinterkopf: "Du brauchst kein weiteres Auto!" Zumal es ohnehin äußerst unwahrscheinlich schien, dass der Wagen noch verfügbar war. Dennoch schickte ich den Link an zwei Bekannte und fragte nach den Kontaktdaten bei @jobo1960 , die prompt kamen. Vielen herzlichen Dank noch einmal für deine Hilfe und dass du dieses Angebot hier eingebracht hast! :t

Von meinen Bekannten erhielt ich nur zögerliche Rückmeldung...es hatte keiner Platz von ihnen. Dafür war ich nicht mehr von meinem Platz vorm PC wegzubekommen. Da war schließlich ein E34 540i zu interessanten Konditionen. Ausgerechnet ein E34 540i... Im E34 habe ich als Kind zig zehntausende Kilometer verbracht, wenn mein Vater mit seinem 525tdsA - zunächst Limousine, später kurz noch einem Touring - quer durch (Ost-)Europa fuhr. Zudem durfte ich diesen Wagen ebenfalls fahren, weil mir zum Glück ein äußerst großzügiges Privatgelände (ehem. Tagebau) zur Verfügung stand. Leider hat es die meisten mit der Abwrackprämie in den Osten oder auf den Schrottplatz getrieben. Doch da war noch das 40i am Ende. So einen fuhr damals, ebenfalls mein kindliches Ich prägend, ein guter Freund der Familie - sogar einen mit Handschaltung. Nachdem das meine Liebste heraushörte, wie ich für dieses Fahrzeug schwärmte, kam nur "Du rufst da jetzt an!". Was dann folgte, gehört eigentlich in die Sparte "zu schön, um wahr zu sein".

Eine ältere Damen nahm den Hörer ab und war überrascht, dass es für diesen alten Wagen solch ein reges Interesse gibt. Aber sie freute sich, denn eines war ihr und ihrem Mann wichtig: Der Wagen sollte nicht verschrottet oder geschlachtet werden. Ebenso wollten sie niemanden, der den Wagen nur kauft und lieblos weiterverkauft. Der gute Preis war ihnen wohl aufgrund der Nachfrage inzwischen aufgefallen. Nach etwas Plauderei folgten die Fakten. Klar, der E34 hat - wie eigentlich alle anderen auch - etwas Rost. Aber da sei wohl auch schon mal etwas gemacht worden. BMW habe auch schon mal das Getriebe gemacht, weil der Wagen immer dort gewesen sei. Im Verlauf des Gespräches wuchs nicht nur das Interesse am Fahrzeug, sondern auch die gegenseitige Sympathie. Wir verabschiedeten uns mit einem Termin und sie reservierte freundlicherweise den Wagen.

Leider folgte einige Tage darauf, kurz vorm Termin ein Anruf. Sie habe eine traurige Mitteilung. Ich dachte schon, der Wagen sei anderweitig verkauft. Doch es war nur die Bitte um eine Terminverschiebung - die mir ebenfalls nur recht war (der erste Termin wäre große Hetzerei geworden). Mir hat es schon gereicht, das Bargeld an diversen Automaten zusammensammeln zu müssen.

So ging es dann am 04.10. mit Schwiegervater in spe auf zur Besichtigung. Etwas Fachkunde kann schließlich nie schaden, auch wenn ich vermutlich sogar Kernschrott gekauft hätte, so unruhig wie die zahlreichen Nächte seit dem ersten Telefonat waren.

Wir kamen an und das stand er bereits in der Sonne. Nach einer kurzen Begrüßung offenbarte mir das ältere Ehepaar, dass allein in der Zeit bereits zwei Passanten den Wagen gekauft hätten. Ebenso sei tags zuvor ein ihn unsympathischer Herr aus Stuttgart (wohl) unangekündigt erschienen. Der wollte den Wagen ebenfalls kaufen, aber natürlich nicht für den aufgerufenen Preis. Sie hofften daher, dass ich das Fahrzeug kaufen würde, sodass sie das endlich hinter sich hätten. Währenddessen sah ich nur meinen Begleiter, der alle wesentlichen Kernelemente prüfte und zuversichtlich nickte. (Er hatte letztlich doch selbst die Kaufsumme dabei, falls ich ihn nicht gekauft hätte.) Die Probefahrt übernahm er auch...der Fahrerwechsel fiel aus. So saß ich nun da...wie schon als Kind: auf dem Beifahrersitz. Nur störte es mich dieses Mal nicht. Es folgte die Sichtung der Papiere...und dies machte mich sprachlos. Das Ehepaar hatte den Wagen als Halbjahreswagen gekauft und selbst knapp 26,5 Jahre gefahren. Der Wagen war abgesehen von einer Ausnahme tatsächlich komplett bei BMW im Service...der letzte lag keine 600km zurück. Zudem hatte er ein komplett neues Getriebe (eine bekannte Schwachstelle) vor etwa 40tkm bekommen. Ebenso erfolgten Reparaturen bei BMW, wie die andere Schwachstelle: die Schwellerspitzen. Da noch über den ohnehin äußerst attraktiven Preis zu verhandeln, wäre einfach nur eines: unverschämt!

Nun war der Wagen meiner und ich fuhr die ersten Meter damit...wie es sich für einen V8 gehört...zur Tankstelle. Der Tankvorgang war noch nicht beendet und ein Skoda-Superb-Fahrer bewunderte den Wagen. Er hätte ihn mir abgekauft, verstand aber mein Einwand, dass ich den Wagen gerne selbst etwas länger als 30 Minuten haben wollte.

Leider """" es während der Heimfahrt. Doch mir war es vollkommen egal. Da die Reifen auch nicht mehr die jüngsten waren und ich das Auto nicht kannte, ging es im LKW-Tempo gen Norden. Dabei sank der Verbrauch auf ungeahnte Tiefen. Die Gesamtreichweite (Tageskilometer seit Tanken + Restreichweite) lag sogar teilweise über 1.000km. Beim Zwischenstopp in Bremen sah auch meine bessere Hälfte, was sie angerichtet hatte.

Anhang anzeigen 429008

Anhang anzeigen 428992

Sodann fuhr sie im Zetti hinterher. Denn der Wagen sollte zum Schwiegervater in die Werkstatt.

Anhang anzeigen 428994

Schließlich ist die erste Amtshandlung eines jeden M60B40-Fahrer, die Schrauben der Ölpumpe zu kontrollieren. Vollkommen zurecht, wie sich herausstellen sollte:

Anhang anzeigen 428991

Bei dieser Gelegenheit wurden gleich noch einige weitere Wartungsarbeiten wie Ölwechsel, Dichtungen erneuern und Kleinkram erledigt. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit fiel zugleich die Entscheidung, dass das Saisonkennzeichen 4-11 ausfallen wird. Denn ich wollte den Wagen ohne Kurzzeitkennzeichen in die - in aller Eile aufgetriebene - Garage überführen und selbst noch einmal damit fahren.

Nun schlummerte er dort friedlich den Winter. Wie es sich gehört, mit der Schnauze nach vorn. Batterie abklemmen erachtete ich für nicht erforderlich. Bei den größeren Motoren ist diese bei BMW schließlich im Kofferraum...ein Irrtum, wie sich vor Kurzem herausstellte. Denn Anfang April wollte ich (nicht am 01.04. um 0 Uhr, wie so manch andere) eine kleine Runde fahren. Beim letzten Kontrollblick Mitte März schien auch noch alles in Ordnung, es war auch noch Strom da. Tja...natürlich kam es, sehr zur (Schaden-)Freude meiner Liebsten, wie es kommen musste: Schlüssel gedreht und nada. Die Zentralverriegelung ging nicht. Aber ich hatte vorgesorgt, das Starterkabel im Zetti griffbereit und sogleich ein wohl echt blödes Gesicht als im Kofferraum keine Batterie vorzufinden war. Die sitzt beim E34 nämlich unter der Rücksitzbank. :rolleyes: Mangels Zentralverriegelung ließ sich jedoch die hintere Tür nicht öffnen. Von vorne gab es keine Chance, die Rücksitzbankfläche zu demontieren. Ich konnte ihn auch nicht aus der Garage herausziehen, weil das Automatikgetriebe in P blockierte und ohne Strom nicht locker ließ. Aber wie sagt der Wender so schön?

Nach einer Trostrunde im Zetti und einem Eis, bestellte ich eine neue Batterie. So ging es dann kurz darauf erneut in die Garage und mit neuer Batterie ließ er sich auch überbrücken. Er fauchte kurz auf und fiel dann bald in seinen etwas unruhigen Leerlauf. Das ist allerdings auf den Kaltlaufregler zurückzuführen, der nicht nur die Steuerlast halbiert, sondern im Kaltlauf auch die Laufkultur.

Der Vorfreude auf die erste richtige Ausfahrt tat dies aber keinen Abbruch. Schließlich ist der 540iA E34 der 90er-Jahre-Traum vieler Vertreter und Selbstständigen. In der Basis über 80.000 DM, mit etwas Ausstattung schnell 100.000 DM und mehr teuer (dafür bekommt man heutzutage sogar Fahrzeuge mit einem 3/4- oder halben Motor wie einen Z4M oder einen nahezu neuen Golf GTI :X ... sorry!). Doch es war auch endlich wieder ein BMW mit V8, was es so zuletzt im BMW 50X in den 50er-Jahren gab.

Diese Faszination von damals, meine Kindheitserinnerungen kamen wieder hoch, hat er bis heute behalten. Man versinkt in die Sitze mit einzelnen Armlehnen, wie ich es zuletzt nur noch aus dem 4-sitzigen VW Phaeton kannte, und rückt wie dort ebenfalls den Automatikhebel, der in seiner Gestaltung einem Schubhebel eines Motorboots nicht unähnlich ist, auf D.

Anhang anzeigen 429013

Langsam setzt sich der Tross mit einem nahezu unauffälligen Brabbeln in Bewegung. Jeder Gasstoß wird mit etwas mehr Sound quittiert. Aber bei städtischem Tempo verebbt die dabei entwickelte Leistung meist im Wandler. Doch nun kaum endlich die Stunde...äh...die Autobahn. Jenes Revier, wo der 540iA hingehört. Schon leichter Druck im Gaspedal zeigt, dass hier einige Reserven schlummern. Aber ein V8 will warmgefahren werden, was etwas länger dauert.

Sobald jedoch das Verkehrszeichen 282 erscheint, kann man das Potenzial mal langsam antesten. Und er hat für einen Fast-Oldtimer wirklich gutes Potenzial. Mühelos schiebt er davon. Wo ein Smart Brabus Roadster vollkommen am Ende seiner Kräfte ist, legt die ZF5HP30-Automatik die nächste Stufe nach - vollkommen ohne Kickdown - und der E34 drückt seine breiten Nieren immer heftiger in den Gegenwind. Untermalt wird das Ganze mit einem zwar präsenten, aber keinesfalls krawalligem V8-Sound. Man könnte es tatsächlich mit einem Motorboot vergleichen. Kein Speedboot, aber doch ein sportiver Gleiter, der souverän über die (Boden-)Wellen zieht. Ob er allerdings tatsächlich bei 240km/h abgeregelt ist (ja, die 250 gab es damals nur für den M5 und 750i sowie E31, erst später auch für die 40i-Modelle im E34 und E32), weiß ich nicht. Vielleicht werde ich es eines Tages testen. Eventuell aber auch erst, wenn er das H-Kennzeichen hat.

Zwischenzeitlich hatte meine Liebste kurze Anflüge es zu bereuen, mich damals zum Anruf gedrängt zu haben. Doch als sie uns bei dieser ersten wirklichen Ausfahrt begleitete, sah sie mir meine kindliche Freude an, die ich bei diesem Fahrzeug habe. Der Plan ist daher, den Wagen zu genießen, Richtung Oldtimer zu begleiten und ihn dabei ein wenig aufzubereiten. Bis zum H-Kennzeichen werden nun jeden Mai zwei Geburtstage "gefeiert". Denn meine beiden Schmuckstücke liegen nur wenige Tage auseinander. Und das erste Geschenk liegt auch schon parat. Nein, kein KW V3 und keine Sperre...nur, ein simpler Tempomat, der ihm noch zum vollkommenen Fahrgenuss fehlt.

Allerdings steht er jetzt erst einmal wieder in der Garage. Da man aus Fehlern lernen sollte, nun jedoch unabgeschlossen und mit der Schnauze nach vorn. Und auch in der anderen Garage, die einst dem Zetti zugedacht war. Der hat ausgiebig bewiesen, dass er unter freiem Himmel nicht stirbt. Daher gilt das Altersvorrecht. Auf dieses beharrt auch Keule sen. Er wollte endlich auch mal einen 540i fahren...leider kam nun etwas dazwischen (und nein, es war kein Golf R).
Mitte der 90er hatte mein Vater einen der wenigen 540i tourings mit 6 Gang Schaltgetriebe. In Silber mit hellgrauer Lederausstattung. Ach hätte er ihn mir doch aufgehoben ;)
 
Im Lokalfernsehen (BR, Zwischen Spessart und Karwendel) kam gerade ein Bericht über den Thurner RS, ein sportliches Coupe auf NSU-Basis. Zwischen 1969 und 1974 wurden rund 120 Exemplare gebaut.
Das alljährliche Treffen in Rothenburg o. d. T. musste leider schon mal auf Herbst verschoben werden.

Hier der Link

ab 24:10
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist schon wieder geraume Zeit her, dass ich mich hier selbst eingebracht habe. Es kamen wohl einfach zu viele Golf-GTI- und -R-Momente dazwischen. :X Aber nun Spaß beiseite - zumindest diesbezüglich, wenngleich ich doch noch einmal auf die Golf-Thematik eingehen muss.

Denn diese Probefahrten weckten mein Begehr, neben dem Z4 doch auch mal wieder etwas anderes zu fahren. Und der Citroen C2 HDI meiner Liebsten ist damit ebenfalls nicht gemeint. So stand tatsächlich im Raum, einen Golf GTI Performance anzuschaffen. Die Kosten waren überschaubar. Doch irgendwie hätte ich doch lieber den Golf R gewollt. Beides war natürlich vollkommen unnötig, denn der Alltags-Z4 steht sich aktuell schon die Reifen eckig. Das wäre schlichtweg nur "Geld verbrennen"...und etwas Ottokraftstoff. Daher war der Entschluss gefasst, es kommt nichts Neues. Auch wenn mir der Chevy und der Lada als Abwechslungsmöglichkeiten doch arg fehlen.

Wie das mit guten Vorsätzen so ist, halten diese Ewigkeiten. In diesem Fall etwa einige Wochen...wohlwollend könnte man sogar Monate meinen. Denn eines Tages war ich tatsächlich mal komplett forenabwesend. Und als ich am nächsten Tag versucht habe alles "nachzuarbeiten", sah ich dieses Thema und konnte kaum glauben, was ich dort las. Aber natürlich schwebte im Hinterkopf: "Du brauchst kein weiteres Auto!" Zumal es ohnehin äußerst unwahrscheinlich schien, dass der Wagen noch verfügbar war. Dennoch schickte ich den Link an zwei Bekannte und fragte nach den Kontaktdaten bei @jobo1960 , die prompt kamen. Vielen herzlichen Dank noch einmal für deine Hilfe und dass du dieses Angebot hier eingebracht hast! :t

Von meinen Bekannten erhielt ich nur zögerliche Rückmeldung...es hatte keiner Platz von ihnen. Dafür war ich nicht mehr von meinem Platz vorm PC wegzubekommen. Da war schließlich ein E34 540i zu interessanten Konditionen. Ausgerechnet ein E34 540i... Im E34 habe ich als Kind zig zehntausende Kilometer verbracht, wenn mein Vater mit seinem 525tdsA - zunächst Limousine, später kurz noch einem Touring - quer durch (Ost-)Europa fuhr. Zudem durfte ich diesen Wagen ebenfalls fahren, weil mir zum Glück ein äußerst großzügiges Privatgelände (ehem. Tagebau) zur Verfügung stand. Leider hat es die meisten mit der Abwrackprämie in den Osten oder auf den Schrottplatz getrieben. Doch da war noch das 40i am Ende. So einen fuhr damals, ebenfalls mein kindliches Ich prägend, ein guter Freund der Familie - sogar einen mit Handschaltung. Nachdem das meine Liebste heraushörte, wie ich für dieses Fahrzeug schwärmte, kam nur "Du rufst da jetzt an!". Was dann folgte, gehört eigentlich in die Sparte "zu schön, um wahr zu sein".

Eine ältere Damen nahm den Hörer ab und war überrascht, dass es für diesen alten Wagen solch ein reges Interesse gibt. Aber sie freute sich, denn eines war ihr und ihrem Mann wichtig: Der Wagen sollte nicht verschrottet oder geschlachtet werden. Ebenso wollten sie niemanden, der den Wagen nur kauft und lieblos weiterverkauft. Der gute Preis war ihnen wohl aufgrund der Nachfrage inzwischen aufgefallen. Nach etwas Plauderei folgten die Fakten. Klar, der E34 hat - wie eigentlich alle anderen auch - etwas Rost. Aber da sei wohl auch schon mal etwas gemacht worden. BMW habe auch schon mal das Getriebe gemacht, weil der Wagen immer dort gewesen sei. Im Verlauf des Gespräches wuchs nicht nur das Interesse am Fahrzeug, sondern auch die gegenseitige Sympathie. Wir verabschiedeten uns mit einem Termin und sie reservierte freundlicherweise den Wagen.

Leider folgte einige Tage darauf, kurz vorm Termin ein Anruf. Sie habe eine traurige Mitteilung. Ich dachte schon, der Wagen sei anderweitig verkauft. Doch es war nur die Bitte um eine Terminverschiebung - die mir ebenfalls nur recht war (der erste Termin wäre große Hetzerei geworden). Mir hat es schon gereicht, das Bargeld an diversen Automaten zusammensammeln zu müssen.

So ging es dann am 04.10. mit Schwiegervater in spe auf zur Besichtigung. Etwas Fachkunde kann schließlich nie schaden, auch wenn ich vermutlich sogar Kernschrott gekauft hätte, so unruhig wie die zahlreichen Nächte seit dem ersten Telefonat waren.

Wir kamen an und das stand er bereits in der Sonne. Nach einer kurzen Begrüßung offenbarte mir das ältere Ehepaar, dass allein in der Zeit bereits zwei Passanten den Wagen gekauft hätten. Ebenso sei tags zuvor ein ihn unsympathischer Herr aus Stuttgart (wohl) unangekündigt erschienen. Der wollte den Wagen ebenfalls kaufen, aber natürlich nicht für den aufgerufenen Preis. Sie hofften daher, dass ich das Fahrzeug kaufen würde, sodass sie das endlich hinter sich hätten. Währenddessen sah ich nur meinen Begleiter, der alle wesentlichen Kernelemente prüfte und zuversichtlich nickte. (Er hatte letztlich doch selbst die Kaufsumme dabei, falls ich ihn nicht gekauft hätte.) Die Probefahrt übernahm er auch...der Fahrerwechsel fiel aus. So saß ich nun da...wie schon als Kind: auf dem Beifahrersitz. Nur störte es mich dieses Mal nicht. Es folgte die Sichtung der Papiere...und dies machte mich sprachlos. Das Ehepaar hatte den Wagen als Halbjahreswagen gekauft und selbst knapp 26,5 Jahre gefahren. Der Wagen war abgesehen von einer Ausnahme tatsächlich komplett bei BMW im Service...der letzte lag keine 600km zurück. Zudem hatte er ein komplett neues Getriebe (eine bekannte Schwachstelle) vor etwa 40tkm bekommen. Ebenso erfolgten Reparaturen bei BMW, wie die andere Schwachstelle: die Schwellerspitzen. Da noch über den ohnehin äußerst attraktiven Preis zu verhandeln, wäre einfach nur eines: unverschämt!

Nun war der Wagen meiner und ich fuhr die ersten Meter damit...wie es sich für einen V8 gehört...zur Tankstelle. Der Tankvorgang war noch nicht beendet und ein Skoda-Superb-Fahrer bewunderte den Wagen. Er hätte ihn mir abgekauft, verstand aber mein Einwand, dass ich den Wagen gerne selbst etwas länger als 30 Minuten haben wollte.

Leider """" es während der Heimfahrt. Doch mir war es vollkommen egal. Da die Reifen auch nicht mehr die jüngsten waren und ich das Auto nicht kannte, ging es im LKW-Tempo gen Norden. Dabei sank der Verbrauch auf ungeahnte Tiefen. Die Gesamtreichweite (Tageskilometer seit Tanken + Restreichweite) lag sogar teilweise über 1.000km. Beim Zwischenstopp in Bremen sah auch meine bessere Hälfte, was sie angerichtet hatte.

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Anhang anzeigen 428992

Sodann fuhr sie im Zetti hinterher. Denn der Wagen sollte zum Schwiegervater in die Werkstatt.

Anhang anzeigen 428994

Schließlich ist die erste Amtshandlung eines jeden M60B40-Fahrer, die Schrauben der Ölpumpe zu kontrollieren. Vollkommen zurecht, wie sich herausstellen sollte:

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Bei dieser Gelegenheit wurden gleich noch einige weitere Wartungsarbeiten wie Ölwechsel, Dichtungen erneuern und Kleinkram erledigt. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit fiel zugleich die Entscheidung, dass das Saisonkennzeichen 4-11 ausfallen wird. Denn ich wollte den Wagen ohne Kurzzeitkennzeichen in die - in aller Eile aufgetriebene - Garage überführen und selbst noch einmal damit fahren.

Nun schlummerte er dort friedlich den Winter. Wie es sich gehört, mit der Schnauze nach vorn. Batterie abklemmen erachtete ich für nicht erforderlich. Bei den größeren Motoren ist diese bei BMW schließlich im Kofferraum...ein Irrtum, wie sich vor Kurzem herausstellte. Denn Anfang April wollte ich (nicht am 01.04. um 0 Uhr, wie so manch andere) eine kleine Runde fahren. Beim letzten Kontrollblick Mitte März schien auch noch alles in Ordnung, es war auch noch Strom da. Tja...natürlich kam es, sehr zur (Schaden-)Freude meiner Liebsten, wie es kommen musste: Schlüssel gedreht und nada. Die Zentralverriegelung ging nicht. Aber ich hatte vorgesorgt, das Starterkabel im Zetti griffbereit und sogleich ein wohl echt blödes Gesicht als im Kofferraum keine Batterie vorzufinden war. Die sitzt beim E34 nämlich unter der Rücksitzbank. :rolleyes: Mangels Zentralverriegelung ließ sich jedoch die hintere Tür nicht öffnen. Von vorne gab es keine Chance, die Rücksitzbankfläche zu demontieren. Ich konnte ihn auch nicht aus der Garage herausziehen, weil das Automatikgetriebe in P blockierte und ohne Strom nicht locker ließ. Aber wie sagt der Wender so schön?

Nach einer Trostrunde im Zetti und einem Eis, bestellte ich eine neue Batterie. So ging es dann kurz darauf erneut in die Garage und mit neuer Batterie ließ er sich auch überbrücken. Er fauchte kurz auf und fiel dann bald in seinen etwas unruhigen Leerlauf. Das ist allerdings auf den Kaltlaufregler zurückzuführen, der nicht nur die Steuerlast halbiert, sondern im Kaltlauf auch die Laufkultur.

Der Vorfreude auf die erste richtige Ausfahrt tat dies aber keinen Abbruch. Schließlich ist der 540iA E34 der 90er-Jahre-Traum vieler Vertreter und Selbstständigen. In der Basis über 80.000 DM, mit etwas Ausstattung schnell 100.000 DM und mehr teuer (dafür bekommt man heutzutage sogar Fahrzeuge mit einem 3/4- oder halben Motor wie einen Z4M oder einen nahezu neuen Golf GTI :X ... sorry!). Doch es war auch endlich wieder ein BMW mit V8, was es so zuletzt im BMW 50X in den 50er-Jahren gab.

Diese Faszination von damals, meine Kindheitserinnerungen kamen wieder hoch, hat er bis heute behalten. Man versinkt in die Sitze mit einzelnen Armlehnen, wie ich es zuletzt nur noch aus dem 4-sitzigen VW Phaeton kannte, und rückt wie dort ebenfalls den Automatikhebel, der in seiner Gestaltung einem Schubhebel eines Motorboots nicht unähnlich ist, auf D.

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Langsam setzt sich der Tross mit einem nahezu unauffälligen Brabbeln in Bewegung. Jeder Gasstoß wird mit etwas mehr Sound quittiert. Aber bei städtischem Tempo verebbt die dabei entwickelte Leistung meist im Wandler. Doch nun kaum endlich die Stunde...äh...die Autobahn. Jenes Revier, wo der 540iA hingehört. Schon leichter Druck im Gaspedal zeigt, dass hier einige Reserven schlummern. Aber ein V8 will warmgefahren werden, was etwas länger dauert.

Sobald jedoch das Verkehrszeichen 282 erscheint, kann man das Potenzial mal langsam antesten. Und er hat für einen Fast-Oldtimer wirklich gutes Potenzial. Mühelos schiebt er davon. Wo ein Smart Brabus Roadster vollkommen am Ende seiner Kräfte ist, legt die ZF5HP30-Automatik die nächste Stufe nach - vollkommen ohne Kickdown - und der E34 drückt seine breiten Nieren immer heftiger in den Gegenwind. Untermalt wird das Ganze mit einem zwar präsenten, aber keinesfalls krawalligem V8-Sound. Man könnte es tatsächlich mit einem Motorboot vergleichen. Kein Speedboot, aber doch ein sportiver Gleiter, der souverän über die (Boden-)Wellen zieht. Ob er allerdings tatsächlich bei 240km/h abgeregelt ist (ja, die 250 gab es damals nur für den M5 und 750i sowie E31, erst später auch für die 40i-Modelle im E34 und E32), weiß ich nicht. Vielleicht werde ich es eines Tages testen. Eventuell aber auch erst, wenn er das H-Kennzeichen hat.

Zwischenzeitlich hatte meine Liebste kurze Anflüge es zu bereuen, mich damals zum Anruf gedrängt zu haben. Doch als sie uns bei dieser ersten wirklichen Ausfahrt begleitete, sah sie mir meine kindliche Freude an, die ich bei diesem Fahrzeug habe. Der Plan ist daher, den Wagen zu genießen, Richtung Oldtimer zu begleiten und ihn dabei ein wenig aufzubereiten. Bis zum H-Kennzeichen werden nun jeden Mai zwei Geburtstage "gefeiert". Denn meine beiden Schmuckstücke liegen nur wenige Tage auseinander. Und das erste Geschenk liegt auch schon parat. Nein, kein KW V3 und keine Sperre...nur, ein simpler Tempomat, der ihm noch zum vollkommenen Fahrgenuss fehlt.

Allerdings steht er jetzt erst einmal wieder in der Garage. Da man aus Fehlern lernen sollte, nun jedoch unabgeschlossen und mit der Schnauze nach vorn. Und auch in der anderen Garage, die einst dem Zetti zugedacht war. Der hat ausgiebig bewiesen, dass er unter freiem Himmel nicht stirbt. Daher gilt das Altersvorrecht. Auf dieses beharrt auch Keule sen. Er wollte endlich auch mal einen 540i fahren...leider kam nun etwas dazwischen (und nein, es war kein Golf R).
hallo max, ein wirklich sehr schön rührend geschriebener text, man merkt dir die freude sehr an :)
 
Der Traum-Oldtimer meiner Frau, weil sie als Kind von ihrer Tante auf Sizilien ständig damit umhergefahren wurde. Ich durfte vor Jahren leider nur einmal kurz damit fahren ehe er wegkam. Hätte ich noch ne Garage und mehr Schraubertalent wäre das für mich für später (wenn die Kinder größer sind) so ein Restaurations-traum.
Ist einfach das knuffigste Auto aller Zeiten.
 
Schwebt mir schon länger vor: so einen alten Fiat 500 zu mieten, mit dem Flugzeug nach Zentral-Italien, Siena, Herkulaneum, Pompeji, Pisa, Amalfi, Rom... da kommt man durch und findet einen Parkplatz. Größenvergleich:IMG_20180527_103558431_HDR_copy_816x459.jpg
 
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Man könnte meinen, es liegt nur daran, dass man es aus jahrelangen Sehgewohnheiten kennt:
Aber ich finde: Das Auto passt in diese Umgebungen/Szenarien einfach rein wie die Faust aufs Auge :)
 
Hab Bilder aus den 90ern rausgekramt.
Ein 8l- DeVille, die Farbe war ein Wunsch der Schwiegermutter (Elvis-Fan) - sie kam mit einer Vernel-Weixhspüler-Flasche an und gab die Farbe vor :D - gemeinsames Projekt mit Schwiegervater, leider nicht mehr da, wir hatten sooo viel Spaß zusammen!
Der Kumpel auf der Kühlerhaube ist über 2m, nur um die Dimensionen zu verdeutlichen ;)

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