Hundebesitzer im Forum

Seit nunmehr fast drei Wochen habe ich eine kleine Shiba Inu Hündin adoptiert.
Nachdem meine Frau mich mit unseren Hunden verlassen hat und ich allein im großen Haus bin, hielt ich das für eine gute Idee.
Ich habe sie bekommen, da war sie bereits 17 Wochen alt (nun 20).
Sie ist ein wirklich sehr sehr lieber Hund. Man kann ihre Zähne anschauen, ihre Krallen kontrollieren etc, das funktioniert alles ohne Murren.
Der ich nenne ihn mal "Vermehrer"(er wollte Sie um die Ecke bringen...) von dem ich Sie habe, hat nichts mit ihr gemacht. Leider ist die Erziehung nicht einfach, bzw. derzeit funktioniert es garnicht.
Wir hatten immer Hunde und ich habe auch Erfahrung mit Hunden aber ich stoße derzeit an meine Grenzen. Vielleicht hat ja jemand Tipps.

- Sie hat panische Angst vors Auto fahren. Sobald wir nur vor die Tür gehen wollen wird sie panisch. Im Auto kotzt Sie und sabbert durchgehend. Danach kann sie über Stunden vor Panik nichts essen (Ich habe es mit und ohne Box probiert).

- Sie nimmt keine Leckerlis an bzw. damit kann man Sie nicht belohnen oder locken. Sie frisst diese irgendwann nach Gut dünken aber nicht als Belohnung und ist auch nicht scharf drauf. Auch wenn ich ihr ihr Futter hinstelle, isst Sie dieses nach und nach. Für ein Lecker oder dergleichen kommt Sie nicht angerannt etc. Sie bettelt auch nicht oder ist präsent wenn ich etwas esse

- Ohne eine Lecker-Belohnung bekomme ich Sie nicht erzogen. Selbst ein "komm" kann ich nicht mit ihr trainieren. Ihre Aufmerksamkeitsspanne mir gegenüber beträgt gefühlt 10Sekunden

- Von Anfang an ist sie Stubenrein macht aber nur in den Garten ihre Geschäfte. Selbst bei 3 Stunden spazieren macht Sie nicht draussen. Wenn sie dann doch mal draussen macht kann ich Sie aufgrund der Leckerproblematik nicht belohnen (nur mit Worten Zuneigung).
 

Anhänge

  • IMG_4565.jpeg
    IMG_4565.jpeg
    169,8 KB · Aufrufe: 34
  • IMG_4566.jpeg
    IMG_4566.jpeg
    180,8 KB · Aufrufe: 29
  • IMG_4567.jpeg
    IMG_4567.jpeg
    177,3 KB · Aufrufe: 28
  • IMG_4568.jpeg
    IMG_4568.jpeg
    182,9 KB · Aufrufe: 30
Eine schöne Hündin 😍, Du weißt nicht, was ihr „Vermehrer“ alles mit ihr angestellt hat, das sie teilweise so panisch reagiert. Lass die Autotüren einfach mal offen, sie kann sich das ansehen, die Leckerchen kannst Du ihr zeigen, dann einfach für sie hinlegen, sie scheint einfach noch Zeit zu brauchen, Tips geben auch Hundetrainer/-psychologen oder einfach mal eine Hundeschule ausprobieren. Drück Dir die Daumen
 
Ich schließe mich der Meinung von @Peschy67 an, in 17 Wochen kann man einen Hund dermaßen "verhunzen" , dass der Hund einige Zeit braucht um wieder Vertrauen zu finden. Kommt aber auch auf den Hund an.

Ich würde ihr einfach die Zeit geben und evtl. professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ich drücke ebenfalls die Daumen!
 
Das ist eine wunderschöne Hündin und ihre Vorgeschichte ist ja furchtbar.

Ich vermute auch, dass alles dauern wird und viel Geduld nötig sein wird. Gut, dass du schon Erfahrung mit Hunden hast und auch die Zeit und Liebe.

Ich würde bei den Leckerlis etwas anderes als bisher wählen, etwas, was sie vielleicht unheimlich gerne mag, was sie dann sofort nimmt. Vielleicht Frischfleisch. Einfach, um das Eis zu brechen, danach kann man sicher auf andere Leckerlis umsteigen.

Viel Glück und Erfolg Euch beiden.
 
Ich habe wirklich alles probiert an Lecker, also auch Frischfleisch etc.
Nun ist es so, dass shibas wohl leider eh eine Rasse für sich sind. Die nicht unbedingt mit Aufmerksamkeit und Fresssucht glänzen.

„Fresssucht“ sollte es auch nicht sein. Wenn Hund oder Katze pappsatt sind, nutzen Leckerlis wenig.

Die Shibas sollen dickköpfig sein, sehr intelligent und Jagdtrieb besitzen. Das heißt in jedem Fall viel Arbeit. Vielleicht weiß @Troubadix da weiter.
 
Mit Fresssucht meinte ich eher, dass sie nicht so einfach für fressen oder lecker zu begeistern ist wie zb ein labbi.
Wir hatten sonst immer kelpies für den hundesport die waren auch sehr fressgierig.
 
Gib euch Zeit… Wenn Leckerlies überhaupt nicht funktionieren, ist sie wahrscheinlich zu satt und die Neugier zu klein…

Versuch es spielerisch, mit Ansprache… Geduld, auch wenn es schwerfällt.

Meinen Yuma haben wir über Monate mit dem Löffel gefüttert… Dann ging es auch wieder besser…

Ihr braucht Zeit… Dann wird das werden…
 
Ich habe wirklich alles probiert an Lecker, also auch Frischfleisch etc.
Nun ist es so, dass shibas wohl leider eh eine Rasse für sich sind. Die nicht unbedingt mit Aufmerksamkeit und Fresssucht glänzen.

Ohne die Rasse Shiba Inu genau zu kennen, wage ich mich jetzt kurz an eine Einschätzung auf Basis meiner Huskys.
Die Rassen Husky und Shiba Inu sind laut Recherche ein gutes Stück weit vergleichbar. Beides "Spitz-artige" Rassen mit starkem Charakter.

Deine Aussage bzgl Futter und Co kenne ich genauso von meinem Falco.
Einen heikleren Hund kenne ich nicht. Falco könnte sehr gut als Katze durchgehen. 2-3 Tage das gleiche Futter im Napf -> Ignoranz...
Sobald er satt ist oder einfach nichts mehr will, wird der Napf einfach stehen gelassen. Kann auch nach einem "Maul-voll" sein.

Falco hatte auch eine eher unschöne Vorgeschichte. War als Rassehund verkauft worden und die neue Besitzerin hat Ihn nach ca 4 Wochen in der Hundepension abgegeben, wo ich den armen Kerl mit ca 6 Monaten abgeholt habe. Das waren dann ca 2 Monate alleine in der Hundepension. Falco ist mittlerweile 10 Jahre alt, topfit und gesund. Min 10km am Tag wird Fahrrad gefahren (25er bis 30er Schnitt).

Ich würde versuchen, mich mit deiner Hündin besser bekannt zu machen. Also z.B. spielen und lange kuscheln. Was für die persönliche Bindung wirklich viel bringt, ist den Hund im Schlafzimmer schlafen zu lassen. Im Bett mag ich auch überhaupt nicht, aber vorm Bett am Boden ist gut.

Du musst ein Gefühl entwickeln, was Ihr gut gefällt und darauf aufbauen.
In deinem aktuellen Stadium ist noch nicht entscheidend Ihr irgendwelche Befehle beizubringen, sondern die Beziehung muss gestärkt werden.
Ihre Aufmerksamkeitsspanne mir gegenüber beträgt gefühlt 10Sekunden

Das ist nicht gut. Dann hat Sie dich noch nicht akzeptiert.

Wenn ich den Vergleich anstelle mit einem Husky - der Charakter ist sehr stark. Du kannst (was leider immer noch passiert... ) den Willen per Schmerz brechen oder beste Freunde über gemeinsame Aktivitäten werden.
Du kannst nicht den selben Maßstab, wie Labrador, Schäferhund, Border Collie oder viele andere Rassen ansetzen. Das wird nicht funktionieren.

Vom Fressen oder Leckerli her, musst Du einfach mal probieren. Falco fährt z.B. voll auf Naturjoghurt ab. Warum auch immer hauptsächlich "Weihenstephan". Da dreht er direkt durch, wenn man so nen Becher in der Hand hält. Er bekommt immer nur den praktisch leeren Becher.

IMG-20161014-WA0030.jpg
 
Noch ein Update zu unserer Pflegehündin.
Sie wurde heute vom Freund der Besitzerin abgeholt da sie zum Tierarzt musste wegen Impfung und einem Problem am Auge.
Er wollte unbedingt eine französische Bulldogge, nicht seine Freundin und er kam extra aus Basel nach Zürich um sie abzuholen. Sie hat sich gefreut ohne Ende als er sie abgeholt hat. Diese Information war mir und meiner Freundin Neu.
Er bringt sie am Sonntag wieder zu uns da seine Freundin immer noch im Urlaub ist und er arbeiten muss und keine Zeit hat. Sie ist bei ihm also denke ich mal in guten Händen da er sie darum wieder zu uns bringt.
Behalten können wir sie aber dann wohl nicht obwohl die Besitzerin immer wieder fragt, denke er möchte sie behalten. Aber das müssen die beiden dann unter sich ausmachen, von mir aus kann sie bleiben. Das darf dann einfach kein Hin und Her geben.

IMG-20230601-WA0012.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne die Rasse Shiba Inu genau zu kennen, wage ich mich jetzt kurz an eine Einschätzung auf Basis meiner Huskys.
Die Rassen Husky und Shiba Inu sind laut Recherche ein gutes Stück weit vergleichbar. Beides "Spitz-artige" Rassen mit starkem Charakter.

Deine Aussage bzgl Futter und Co kenne ich genauso von meinem Falco.
Einen heikleren Hund kenne ich nicht. Falco könnte sehr gut als Katze durchgehen. 2-3 Tage das gleiche Futter im Napf -> Ignoranz...
Sobald er satt ist oder einfach nichts mehr will, wird der Napf einfach stehen gelassen. Kann auch nach einem "Maul-voll" sein.

Falco hatte auch eine eher unschöne Vorgeschichte. War als Rassehund verkauft worden und die neue Besitzerin hat Ihn nach ca 4 Wochen in der Hundepension abgegeben, wo ich den armen Kerl mit ca 6 Monaten abgeholt habe. Das waren dann ca 2 Monate alleine in der Hundepension. Falco ist mittlerweile 10 Jahre alt, topfit und gesund. Min 10km am Tag wird Fahrrad gefahren (25er bis 30er Schnitt).

Ich würde versuchen, mich mit deiner Hündin besser bekannt zu machen. Also z.B. spielen und lange kuscheln. Was für die persönliche Bindung wirklich viel bringt, ist den Hund im Schlafzimmer schlafen zu lassen. Im Bett mag ich auch überhaupt nicht, aber vorm Bett am Boden ist gut.

Du musst ein Gefühl entwickeln, was Ihr gut gefällt und darauf aufbauen.
In deinem aktuellen Stadium ist noch nicht entscheidend Ihr irgendwelche Befehle beizubringen, sondern die Beziehung muss gestärkt werden.


Das ist nicht gut. Dann hat Sie dich noch nicht akzeptiert.

Wenn ich den Vergleich anstelle mit einem Husky - der Charakter ist sehr stark. Du kannst (was leider immer noch passiert... ) den Willen per Schmerz brechen oder beste Freunde über gemeinsame Aktivitäten werden.
Du kannst nicht den selben Maßstab, wie Labrador, Schäferhund, Border Collie oder viele andere Rassen ansetzen. Das wird nicht funktionieren.

Vom Fressen oder Leckerli her, musst Du einfach mal probieren. Falco fährt z.B. voll auf Naturjoghurt ab. Warum auch immer hauptsächlich "Weihenstephan". Da dreht er direkt durch, wenn man so nen Becher in der Hand hält. Er bekommt immer nur den praktisch leeren Becher.
Danke für deine Erfahrungen. Ich schlafe, seitdem meine Frau mich verlassen hat, auf der Couch im Wohnzimmer. Dort darf die kleine täglich bei mir schlafen. Ich wähle aufjedenfall die beste Freunde Option :-)
 
Ich habe wirklich alles probiert an Lecker, also auch Frischfleisch etc.
Nun ist es so, dass shibas wohl leider eh eine Rasse für sich sind. Die nicht unbedingt mit Aufmerksamkeit und Fresssucht glänzen.
Hallo, hier wurde schon vieles gesagt, was ich auch so sehe - Beziehungsaufbau ist das A und O.
Sicherheit vermitteln, Auslöser für Ängste herausfinden (unsere Molly hat panische Angst vor Menschen, unser alter Hund, mit 15 Jahren verstorben, wurde schwerst misshandelt und kam mit 7 Monaten zu uns, brauchte lange Zeit, um verlässlich Vertrauen aufzubauen ….)

Aber wie?
Auch hier wurde das Wesentliche schon gesagt.
-Geduld, selbst ruhig bleiben,
- wenn Leckerlis nicht funktionieren, evtl. Bällchen, Quitschie…
- nicht drängen, selber kommen lassen (im eigenen Umfeld, Beispiel wie @Peschy67 mit den Autotüren ausführt …)

Wenn mit Leine (10 m zum Beispiel) gearbeitet werden kann, gut, aber nicht um Zwang durchzusetzen. Nur um kurz zu zuppeln bzw. das Weglaufen verhindern, aber nicht heranziehen.

- klare einfache Kommandos aufbauen, Bestätigung (Lob, Streicheln.

Achtung: bei panischen Hunden kann selbst das tröstliche Streicheln die auslösende Paniksituation bestätigen und festigen. Wichtig, mit ruhiger Stimme und ruhigen Bewegungen arbeiten, nicht hektisch tätscheln.

Hund die Möglichkeit lassen, Situationen auszuweichen (Bogen gehen), nicht in Kontakt oder Situation hineinzwingen.

Übers Füttern wird auch Beziehung aufgebaut.

Monatelang konsequent ggf. aus der Hand füttern, nicht im Napf.

Es wird deutlich (neben den speziellen Rassemerkmalen gibt es gelernte und eben auch nicht gelernte Verhaltensweisen) - du brauchst viel Geduld, lernst möglicherweise viel über dich selbst (Nerven, Beherrschung, Schimpfen …) - da hilft eine professionelle Unterstützung weiter (Achtung, da gibt es große Unterschiede, nicht jeder ist ein Martin Rütter).

Viel Erfolg und behalte die Nerven. Es dauert.

Ich habe derzeit die Herausforderung, zwei absolut konträre Hunde zu haben.
Die eine muss ich einbremsen (stellt und verbellt, statt gelassen zu bleiben, wenn die Person Abwehrreaktionen zeigt und nicht ruhig bleibt), die andere locken (panische Angst vor Menschen).

Gleichzeitig (Spaziergang/Freilauf usw.) ist es schwierig, ich muss die Situationen vor den Hunden wahrnehmen, antizipieren bzw. rechtzeitig vorher abrufen

Da habe ich monatelang mit der Schleppleine gearbeitet, bei der Kleinen (aus anderen Gründen, um außerhalb der gewohnten Umgebung panisches Weglaufen zu verhindern) wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Ergänzung:

Es gibt auch immer wieder Rückschritte, lass dich nicht entmutigen.

Unser Alter zeigte selbst bis ins hohe Alter (15 Jahre) immer mal wieder ein altes Verhalten.

Da stand er stocksteif in 15, 20m Entfernung und war nicht heranzulocken, kein Bewegung.

Da half immer nur Weggehen, zurück ins Haus, dann löste sich die Erstarrung und er kam, wurde dann ruhig gelobt (nicht überschwänglich) - und weitergehen.
Verlustängste können sich auswirken (Alleinlassen üben, langsam aufbauen…).

Aus der Entfernung ist es schwierig, was Passendes zu sagen.

In erster Linie jetzt Beziehungs-/Vertrauensaufbau.

Ggf. sich durch professionelle Hilfe, auch Einzelhilfe, unterstützen zu lassen, um den passenden Weg herauszufinden 🙋🏻‍♂️
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten