AW: Porsche Boxster S Probefahrt - Bilder, Eindrücke
Für alle, die das Thema Boxster ebenso interessiert:
Nun bekam ich die Probefahrt im "normalen" Boxster.
Die Ausstattung unterschied sich als wichtigste Punkte wie folgt vom zuvor gefahrenen S:
- keine Volllederausstattung
- kein Navi (das lasse ich hier mal raus)
- PASM (verstellbares Fahrwer inkl. 6 Gang Schaltung (zusammen "Sportpaket" genannt))
- Sportchrono Paket
- Sportlenkrad
Zur Volllederausstattung: Nun sind weder Türpappen, noch Mittelkonsole, noch Seitenteile der Mittelkonsole noch Tachoabdeckung mit Leder bezogen - dafür spart man ca. 1700 Euro. Der Kunststoff fühlt sich ungefähr so an, wie die Mittelkonsole des E46 - ist also keineswegs schlecht. Aber wer einmal die Volllederausst. hatte, wird sie wohl bei jedem Anblick vermissen.
Meine Meinung: Ich würde die wunderschönen Ledernähte an Türen und Mittelkonsole vermissen. Ich würde zu der Investition raten, aber schaut selbst:
Auf dem Bild auch das Sportlenkrad. Es ist lediglich minimal kleiner, aber keineswegs dicker gepolstert. Das gepolsterte Glattledermodell kostet nicht wie dieses knapp über 200, sondern 835,20 Euro Aufpreis - dafür macht ein Sattler sicher auch sehr schöne Arbeit, besonders, wenn man bedenkt, dass das gezeigte Lenkrad mit dem Kunststoffkranz in eher schwacher Titannachbildung nicht gerade für einen Premiumanspruch steht. Zum Vergleich: Das Serienlenkrad ist mit Leder bespannt und hat lediglich die Seitenteilen in dem gleichen silber, wie am Sportlenkrad. (Vgl. Bilder Boxster S).
Auf dem Bild erkennt man ebenso ganz klein unten in der Mittelkonsole die Schalter für das PASM und das Sportchronopaket (inkl. des Chronographen auf dem Armaturenbrett).
Sportchronopaket:
Der Chronograph ist optsich Geschmackssache und lässt sich detailverliebt sogar Richtung Beifahrer drehen. Die Bedienung mittels Lenkstockhebel ist jedoch mehr als schwierig: zum starten muss man den Lenkstockhebel in drei Positionenbewegen, zum Reseten erneut drei Bewegungen. Das erfordert wenn man es nicht täglich macht eine gewisse Konzentration.
Das Sportchronopakt lässt einen per Knopfdruck in die Elektronik eingreifen - das Gaspedal reagiert nun etwas spontaner. Angenehm, aber nicht wirklich im Alltag von großem spürbaren Vorteil. Da man auch sonst durchaus das Gefühl hat in einem Sportwagen zu sitzen und die meisten die Nordschleife wohl nicht in regelmäßigen Abständen testen, sind die 742,40 Euro vielleicht woanders besser angelegt.
Das PASM (hier inkl. 6 Gang Getriebe (heißt als komplett Angebot: "Sportpaket"):
Mittels eines Schalters kann man während der Fahrt das Fahrwerk etwas straffer schalten - um das zu merken braucht man aber ein sehr gutes Popometer. Die Tieferlegung von 10mm ist nicht wirklich weltbewegend - der Unterschied zwischen Boxster S (ohne) und Boxster (mit) auf meinen Bildern zeigt, wie wenig gravierend sich ein einziger Zentimeter auswirkt.
In dem 2088 Euro teuren Paket ist dann auch die 6-Gang-Schaltung. Ihre Schaltwege sind angenehm kurz und präzise, genauso wie im 5 Gang Getriebe auch (die Schaltwegverkürzung für ca.550 Euro kenne ich nicht, aber da Porsche eine erhöhte Schwergängigkeit einräumt, würde ich behaupten: das Seriengetriebe ist knackig genug!). Insgesamt macht das Schalten viel Spaß, da präzise und kurz. Das 6 Gang Getreibe ist nur denen zu empfehlen, die wirklich auf der Autobahn den Schongang brauchen. Ansonsten ist die Übersetzung schon ganz Autobahntauglich ausgelegt: der 2te Gang ist zum Beispiel problemlos bis 105km/h ausgelegt - recht lang wie ich finde.
So sah das ganze außen aus (Felgen 18 Zoll):
Hier übrigens wegen der Nachfrage mal ein Bild des Kofferraumes hinten (Volumen entspricht ungefähr dem des vorderen Kofferraumes) - als Anhaltspunkt: da liegt eine Lederjhacke und eine 12cm hohe Aktentasche drin - noch annehmbar viel Platz übrig wie ich finde:
Die Fahrleistungen:
Die 240 PS bringt der Porsche gut auf die Strasse - man wünscht sich hinten sofort breitere Reifen, denn die Kraft schiebt doch nach vorne. Ich würde ihn in die Nähe des aktuellen 3 Liter Motors von BMW einsortieren. Im Vergleich zur Probefahrt im Boxster war der Unterschied lediglich die gleichmäßigere Kraftentfaltung. Die Tptronic des S muss ihn doch leitung gekostet haben, denn der 40PS Unterschied war absolut marginal. Ich finde den Aufpreis des S aufgrund der Höhe nicht gerechtfertigt, da auch die Bremsanlage des S nur minimal besser ist. Selbst der Boxster hat gelochte Bremsscheiben ab Werk mit denen er knallhart verzögert. Klar konnte ich keinen Nürburgringtets machen, aber der Wagen wußte auch hier zu beeindrucken.
Wer mehr als den Boxster will, der sollte nach meiner Meinung lieber gleich bei Porsche zu einem anderen Modell greifen. Die meisten Dinge, die Porsche für den S mehr spendiert und die den Aufpreis rechtfertigen sollen, halte ich für wenig relevant: ca. 1000 Euro bei Felgen gespart, wer nicht zum großen Lederpaket greift bekommt wenige kleine Teile in Leder dazu, Alarmanlage (Innenraumüberwachung kostet immernoch extra - also Preisvorteil lediglich ca. 200 Euro), weiße Ziffernblätter und die erwähnten leicht größeren Bremsen - that's it. Dafür fast 9000 Euro Aufpreis - macht für die 40 PS bereinigt ca. 7800 Euro - was bei dem gezeigten Modell in der Ausstattung ca. 15% Aufpreis ausmachen würde.