Ruhestrom

Was ist denn eine Messung über längere Zeit? :sneaky::+ Schaltest du das dann immer nur von Zeit zu Zeit an fürs ablesen, oder schaltet das nicht automatisch ab? Das tun nämlich all meine Multimeter. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, sollte der Stromkreis aber ja trotzdem weiterhin geschlossen bleiben, sprich den Ruhestrom stört das nicht ob das Multimeter an oder aus ist, richtig? Oder braucht das Multimeter einen offenen Stromkreis (kein Stromfluss) beim einschalten für den korrekten Nullabgleich? &:
 
Ich habe mich bei meinen eigenen Messungen auf die Leerlaufspannung an den Einspeisepunkten im Motorraum beschränkt. Und die immer nur für kurze Zeit in unterschiedlichen Abständen.
Die Stromangaben stammen in meinem Falle von der Werkstatt, die mehrfach nach einem Fehler gesucht und dabei auch gemessen hat.

Aber Deine Frage möchte ich dennoch beantworten:
Die Strommessung würde ich immer so einrichten, dass ich die Klemmen des Messgerätes mit einem dicken Draht o. ä. kurzschließe. Erst mit diesem Kurzschluss einrichten, dann (vorsichtshalber) größeren Strommessbereich einstellen, Kurzschluss entfernen, ablesen, Kurzschluss wieder drauf, Messbereich anpassen (falls nicht Autorange), Kurzschluss wieder weg und ablesen. Nach dem Ablesen Kurzschluss wieder drauf und Messgerät abschalten. Dann kann ich in einer Stunde (oder am nächsten Morgen) wiederkommen und erneut einschalten und ablesen, ohne dass der Stromfluss irgendwann unterbrochen wäre.

Wahrscheinlich hast Du aber auch Recht mit Deiner Vermutung, dass die leitende Verbindung im Messgerät auch dann erhalten bleibt, wenn das Messgerät ausgeschaltet wird oder sich selbst ausschaltet. Andernfalls müsste der Ein-Aus-Schalter des Messgerätes ja die leitende Verbindung zum Messwiderstand unterbrechen. Das wäre nicht nur konstruktiv sehr aufwändig, sondern erzeugt auch eigene Messfehler. Also so gut wie ausgeschlossen.
 
Ich hänge mich mit meinem Problem mal hier dran.
Irgendwo hab ich einen Verbraucher dran gehabt, der mir die Batterie innerhalb einer Woche leerzieht.
Die Batterie habe ich jetzt erneuern lassen, damit ich das als Fehlerquelle ausschliessen kann.
Dann hab ich mal geschaut wie hoch der der Ruhestrom ist.
Der lag bei etwa 0,2 A ( wahrscheinlich ist das nicht die richtige Bezeichnung )
Nach dem Ziehen einer 30iger Sicherung am Steckplatz F50 ist der Ruhestrom auf 0,015 A runter.
Der Sicherungsplatz F19 für eine 20iger Sicherung ist bei mir überhaupt nicht belegt.
Das Kabel für den Verstärker neben der Batterie habe ich mit geprüft, war aber aber in der Messung unauffällig.
Soweit wäre ich dann mal mit meinen Erkenntnissen.
Ab hier bräuchte ich dann euere Hilfe.
Kann einer von Euch mit den Angaben etwas anfangen oder mir Hilfestellung geben ?
 
Moin, irgendeinen Bluetooth Adapter nachgerüstet? Eventuell mal abklemmen und erneut die Stromaufnahme in dem Sicherungskreis messen.

Gruss,
Jan
 
Nein sowas hab ich nicht drin.
Ich hab oben geschrieben Verstärker, das ist nicht richtig.
F50 gehört zum Radio.
Gab es das schon mal als Stromfresser ?
 
Zu einzelnen Punkten:

1. Die Batterie auf Verdacht zu erneuern, war vorschnell. Besser wäre es gewesen, den Ruhestrom vorher zu messen. Denn inzwischen ist ja klar, dass der das Problem darstellt, nicht die Batterie.

2. Die Bezeichnung "0,2 A" ist für einen Ruhestrom von 0,2 Ampere absolut korrekt.

3. Der Rest-Ruhestrom von 15 mA ( = 0,015 A) ist im grünen Bereich.

4. Als nächstes wäre zu untersuchen, welche Verbraucher an der Sicherung F50 hängen. Einer von denen zieht zu viel im Schlafmodus des Fahrzeugs. Als Ursache kommen zwei Dinge in Frage:

a) Es handelt sich um ein nachgerüstetes Gerät, das stets einen gewissen Strom aus dem Bordnetz zieht (Konstruktionsfehler)

b) Es handelt sich um ein Gerät, dessen eigene Steuerungssoftware sich aufgehängt hat und das deshalb nicht mehr in den Schlafmodus geht, sondern weiterhin den Betriebsstrom zieht.

In beiden Fällen musst Du über weitere Strommessungen an den einzelnen Geräten im Stromkreis 50 herausfinden, um welches Gerät es sich handelt. Diese Messung wird ein wenig erschwert dadurch, dass sich das Fahrzeug dabei im Schlafmodus befinden muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wird vermutlich auf b) hinauslaufen.

Ich glaube das ich mit meinen Fertigkeiten da nicht kompetent genug bin.
Das artet vermutlich in pures Rätselraten aus.
Zumindest hätte ich selbst keine Vorstellung wie ich da weiter vorgehen muss.
Gibt es evtl. eine Empfehlung wer da ansetzen könnte.
Ideal wäre im Raum düsseldorf / Köln / Aachen.
 
Ich verstehe nicht, warum Du Dir das nicht zutraust. Immerhin hast Du doch schon die Stromaufnahme über die F50 gemessen. Die Messung einzelner Geräte ist doch im Prinzip nichts anderes. Nur dass es jetzt nicht mehr die Summer aller Verbraucher an der F50 ist, sondern jeweils ein einzelnes Gerät, das Du natürlich für die Messung von der Stromversorgung trennen musst.

Bevor Du aber auf diese Weise die (Ruhe-) Stromaufnahme aller Geräte einzeln misst, die an der Sicherung F50 hängen, könntest Du noch die Batterie für mind. 10 Minuten abklemmen.
Der Wegfall der Stromversorgung führt bei Geräten, für die Nr. 4 b) in Frage kommt, i. d. R. dazu, dass sie einen Reset hinlegen. Wenn danach der Ruhestrom insgesamt wieder in Ordnung ist, dann weißt Du immerhin, dass es wohl ein solches Software-Problem ist. - Allerdings noch nicht, bei welchem Gerät genau.

Der Ansatz, dass sich die Software eines Gerätes aufhängt, ist übrigens keine bloße Theorie: Ich habe ein solches Problem tatsächlich schon gehabt: Das Telefon (der Teil, der im Fz eingebaut ist) hat sich gelegentlich aufgehangen. Zum Glück brauchte ich damals nicht selber suchen, weil das noch unter Gewährleistung fiel.
Vielleicht ist das aber für Dich auch noch ein Hinweis: Dass sich das Gerät aufgehangen hatte, konnte ich daran erkennen, dass die Option Telefon im Bordmonitor ausgegraut war. Dann ging auch kein Telefonat mehr über das Fahrzeug. Und dann ging auch die Batterie innerhalb von ein paar Tagen leer ...
Wenn Du also an irgendwelchen Indizien erkennst, dass eine Funktion nicht normal zur Verfügung steht, dann hast Du einen Verdächtigen. Und wenn der auch noch über F50 versorgt wird, dann dürfte das ein Treffer sein.
 
An der 50 hängen übrigens nur Radio und der absolute Klassiker für dein Problem: der HiFi-Verstärker.
 
Erst mal Danke für euere Antworten.
Die Batterie werde ich dann mal abklemmen.
Das mit dem Telefon hatte ich auch schon.
Das war im Zusammenhang mit der defekten Navi Antenne.
Ich dachte der Verstärker läuft nur über die Sicherungen im Kofferaum.
Den hatte ich auch geprüft indem ich ihn länger vom Netz genommen habe.
Hängt der trotzdem noch an Steckplatz 50 dran?

Das Radio ist seit dem Ziehen ohne Funktion.
Wenn ich das messen wollte, wo wird gemessen ?
Ggf. Radio ausbauen ?

Beim Verstärker hab ich gelesen wird dann ein Relais vorgesetzt.
Würde das Sinn machen da grundsätzlich ein Relais vorzusetzen ?
 
Hängt der trotzdem noch an Steckplatz 50 dran?
Stromlaufplan sagt ja.

Wenn du den Verstärker ausschließen kannst, dann für das Radio das Lüftungsgitter Mitte ausbauen (Anleitungen schwirren hier im Forum herum), dann ist das Ausbauen/Abklemmen des Radios nur noch eine Formalität.
 
Wenn der Verstärker beim M noch zusätzlich über die 50 läuft dann hätte ich den immer noch als Verdächtigen drin.
Ich bin davon ausgegangen, dass der ausschliesslich von hinten über die 40 A ( ? ) Sicherung läuft.
 
Hi Stonie128, schalt doch mal Deine Unterhaltung frei, so dass man Dir auch mal eine PN (persönliche Nachricht) schicken kann.
 
Dann unterscheiden sich hier die Varianten HiFi / Top-Hifi. Der Verstärker wäre dann hinfällig und es bleibt das Radio, wenn du DSP hast. Am Radio könnte wie vorher schon angemerkt auch ein spinnender Bluetoothadapter eines Vorbesitzers hängen, von dem du evtl. nichts weißt.

Im Stromlaufplan der Sicherung 50 war das nicht gekennzeichnet, erst im Versorgungsplan des Verstärkers. Mein Fehler :rolleyes:
 
Unterhaltung müsste jetzt frei sein.

Dann werd ich mal sehen wie ich dem Radio auf die Pelle rücken kann.
Bei dem schönen """" Wetter fällt mir eh nicht so viel besseres ein.
 
Das Radio hab ich Dank Anleitung ruck zuck rausgehabt.
Da hängt nichts unerwartetes dran. Fast leider.
Den Verstärker kann ich aber doch nicht so ganz ausschliessen.
Evtl. interpretiere ich aber die Ergebnisse falsch.
Da meine Kenntnisse sich üblicherweise darauf beschränken eine gefunkt zu kriegen kann das wohl sein.
Wenn ich am Massekabel Batterie mit deem Zangenmessgerät messe, habe ich 0,03 A .
( Sicherung Steckplatz 50 gezogen )
Wenn ich zusätzlich am separaten Verstärkerkabel messe liege ich da mit starken Schwankungen bei 0,1A.
Kann das überhaupt sein ?
 
Da wir nach wie vor noch vergeblich auf das perpetuum mobile warten, kann es nicht sein, dass der Summenstrom aus derselben Quelle kleiner ist als ein Teilstrom. Denn aus der Batterie muss es ja kommen, wenn der Motor nicht läuft.

Ergo sehen wir hier ein Beispiel für durchaus nennenswerte Messfehler. Konkret würde ich nur im Notfall einen Strom von weniger als 1 Ampere mit der Zange messen. Kann die Zange überhaupt Gleichstrom? Die meisten arbeiten induktiv und können deshalb nur Wechselstrom. Und wenn ja, muss die vor der (jeder) Messung auf Null abgeglichen werden.

Ich würde hier die Messung durch Leitung bevorzugen. Messgerät im Strombereich (Messbereich ca. 1 A) an Batterie bzw. den zu messenden Verbraucher anschließen, dabei das normale Kabel auftrennen. Dann die aufgetrennten Enden wieder mit einem zusätzlichen Kabel (am besten mit Krokodilklemmen) verbinden und warten, bis das Auto in den Schlafmodus geht. Bis dahin kann das Messgerät ruhig aus sein. Wenn konkret gemessen werden soll, das Messgerät anschalten und dann das genannte Überbrückungskabel aufmachen.

Zur Messtoleranz noch einige Hinweise am Beispiel meiner Messgeräte: Wenn mein Fluke 87 über Draht gemessen einen Strom von 30 mA anzeigt, dann repräsentiert das mit der dabei geltenden Toleranz (0,2 % + 2 Digits) einen Bereich von 27,94 bis 32,06 mA. Wenn meine Stromzange Amprobe 54NAV dasselbe anzeigt, dann repräsentiert das mit deren Toleranz (1,5 % + 5 Digit) einen Bereich von 0 (theoretisch -20,45 mA) bis 80,45 mA. Wesentlicher Grund für diese Diskrepanz ist nicht die Grundtoleranz (0,2 % bzw. 1,5%), sondern der Umstand, dass das Fluke im interessierenden Bereich (4 A) noch 1 mA auflöst (d. h. 2 Digits = 2 mA), während die Zange in ihrem kleinsten Bereich (immerhin 100 A) nur 10 mA auflöst (d. h. 5 Digits = 50 mA [sic!] ). Daraus folgt unmittelbar, dass man mit einer solchen Zange nicht in der Gegend von 30 mA messen sollte, wie Dein Fall ja eindrucksvoll beweist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für Deine verständliche und umfangreiche Erklärung.
Das hat mein Verständnis für das was ich da mache mal deutlich verbessert.
Dann war das mit meinen Messmethoden eher mal ein schätzen der Werte ohne allzu grosse
Aussagekraft.
Ich werd mal das Zubehör aufrüsten , deine Vorgaben befolgen und versuchen mit realistischen Werten wieder aufzulaufen.
Solange werd ich mal die Sicherung an F50 rauslassen und sehen ob die Batteriespannung stabil bleibt.
 
Das Problem mit dem Stromfresser ist gelöst und ich möchte hier kurz den Verlauf schildern.
Die Beiträge ( nochmals vielen Dank dafür ) haben mir zu denken gegeben und ich habe dann Leute aufgetan, die vom Sachverstand da völlig anders aufgestellt sind.
Diese haben in kurzer Zeit den Fehler im Telefonmodul lokalisiert, 2 Relais dazwischen gesetzt und gut ist.
Ich kann jetzt nicht mehr telefonieren ohne das die Zündung an ist, womit ich durchaus leben kann.
Mit meinen Möglichkeiten, sowohl an Ausstattung und Verständnis hätte ich das nicht lösen können.
So hab ich 140 Euro auf den Tisch gelegt und dafür hätte ich noch nicht mal ein wirklich gutes Messwerkzeug bekommen.
 
Danke für die Rückmeldung! :thumbsup:
 
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