Sportschützen - Notwehr

AW: Sportschützen - Notwehr

Wenn ich mir da so durchlese muss ich einfach nur schmunzeln...

Ich kann aus Beruflicher Erfahrung nur eins dazu sagen:

Ich wünsche niemandem, dass er mal in die Situation kommen muss, bewusst auf einen Menschen zu schießen (damit beziehe ich mich eher auf die Aussagen des Threaderstellers (crake und dpunkt), nicht auf die letzten Ausführungen des "alten Mannes")...

Mal davon Abgesehen ob ein Schußwaffengebrauch in der dargestellten Situaton berechtigt wäre, oder nicht... Ein "normaler Einbrecher" ist im Normalfall nicht hinter "dir" als Person her, sondern hinter deinen Wertgegenständen... Wenn er einigermaßen "profesionell" vorgehen würde, würde er 1. nicht Einbrechen wenn du daheim wärst! 2. Wenn er hinter "dir" her wäre, wärst du Tod, bevor du den Einbruch bemerkt hättest!
Und 3. ginge ein "Profi" das Risiko einer Begegnung ein, hättest du ein ernsthaftes Problem, wenn du mit einer Waffe, oder einem Baseballschläger vor ihm stehen würdest...

Du würdest nicht zum "schlagen", oder zum "Schießen" kommen... Da bin ich mir zu 100% sicher...

Kümmert euch um die "wichtigen Dinge des Lebens" und nicht um solche "CSI-Miami" Geschichten... :s:d

Ein gewaltfreies Weihnachtsfest wünscht Thomas:b
 
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AW: Sportschützen - Notwehr

Einen wunderschönen guten Abend allerseits,

da ich den Fall des in Notwehr (?) handelnden Mannes natürlich auch mitbekommen hab und nun diesen Thread entdeckt habe möchte ich nun auch noch meinen Senf dazugeben.
Ich habe mir jetzt den gesamten Thread durchgelesen und viele verschiedene Meinungen zu dem Thema gelesen und in vielerlei Hinsicht sind auch beide Seiten nachzuvollziehen. Um mich jetzt einfach mal auf die letzten Aussagen zu beziehen um hier nicht völlige Verwirrung einzubringen muss ich sagen dass ich da durchaus auf der Seite des alten Mannes bin wenn man es denn überhaupt so nennen kann...

Ich denke keiner der schonmal in einer solchen Extremsituation war sollte sich anmaßen zu wissen was er in einer solchen Situation tun würde.
Diejenigen die sich "unterm Bett verstecken" würden genausowenig wie diejenigen die sagen sie würden direkt mit gezogener Waffe richtung Einbrecher aufbrechen... Wenn die Situation denn dann mal eintritt und man nicht dafür ausgebildet wurde (Sicherheitsdienst, Polizei etc.) handelt man dann instinkktiv und das vorherzusagen halte ich für verdammt schwer.
Von daher denke ich mal ist es allgemein verdammt schwierig das Verhalten des Mannes zu beurteilen/ zu verurteilen aber dafür gibt es ja glücklicherweise Menschen die das beruflich machen und wir können uns frei von allem mit unseren persönlichen Meinungen bewerfen worüber man so wunderbar diskutieren kann wie folgender Absatz zeigt:


Von einem 77-jährigen Ex-Bestatter -also wohl eh schon abgehärtet- mit Jagdschein -also Erfahrung und Ausbildung an der Waffe- fordere ich auch in Extremsituation rationales Verhalten - selbstverständlich!

[...]

Genauso sieht es wohl auch umgekehrt aus. Hat hier irgendjemand sein Bedauern kundgetan, dass ein 16-jähriger bei dem Überfall erschossen wurde? Egal ob Intensivstraftäter oder nicht: Der Junge war 16 und hatte massig Zeit was aus seinem Leben zu machen. Ich find es sehr bedauerlich und hoffe, dass sich der Mann korrekt verhalten hat, also keine andere Möglichkeit hatte. Sonst wär's imho absolut nicht vertretbar!
Leider geht eben auch die Tendenz zum "Richtig so! Gleich abknallen!"- sieht man ja hier. Für mich eine äußerst befremdlich Haltung...

Genau diese beiden Meinungen kann ich garnicht teilen...
1.) Was hat sein Beruf als Bestatter (mir übrigens neu, aber ok) mit abgehärtet sein zu tun in diesem Fall?? Es ist doch etwas vollkommen anderes ob man tote Menschen bestattet und ihren Familien ggf Trost spendet oder ob man um sein eigenes Leben bangen muss. Da sehe ich absolut garkeinen zusammenhang.

2.) Die AUsbildung die man für seinen jagdschein benötigt beinhaltet zwar "Waffenrecht", "Nothilfe und Notwehrrecht", sowie "sichere Waffenhandhabung", allerdings sind das 3 sehr begrenzt vermittelte Themengebiete die desweiteren meiner Meinung´nach ebenfalls nichts zur Sache beitragen. Klar, er weiß wie eine Waffe funktioniert, wie er sie aufzubewahren hat und dass er nur in Notwehr handeln darf, keineswegs jedoch wird ihm vermittelt was er zu tun hat wenn in sein Haus eingebrochen wird oder er sich bedroht fühlt. Nur dass er wenn er um sein Leben bangt schießen darf.
Ob letzteres der Fall war weiß man nicht, aber in jedem Fall befand er sich in einer Extremsituation auf die er nie vorbereitet wurde und somit kann man hier auch nicht aufgrund seines Jagdschein rationales denken voraussetzen.

3.) Das ist wohl der Punkt der am ehesten als Streitthema dient. meiner ganz persönlichen Meinung nach hat er sehr wohl "Pech gehabt"... Ich sage keinesfalls "Richtig so, gleich abknallen", aber auch wenn er erst 16 war: Dass er bereits Intensivtäter war lässt darauf schließen dass es nicht eine Arte späte Jugendsünde war sondern er einfach nur kriminelle Gedanken hatte. Und in diesem Fall hat er schlicht und einfach seine Chance vertan. Und jetzt erzähl mit bitte nicht dass er nie eine hatte. Niemand hat in gezwungen bei dem Mann einzubrechen und ihn zu bedrohen.
Und dass sich ein Opfer nunmal zur wehr setzt so wie es der Rentner getan hat und man im schlimmsten Fall stirbt ist nunmal das "Berufsrisiko" eines Kriminellen. Von daher kriegt er auch von mir kein Mitleid..

So das war mein Senf zum Freitag :M

edit.: Ja jch habe gerade auch noch lauter Rechtschreibfehler entdeckt. Ist mir aber zu blöd alle zu korrigieren. Lebt damit... :b
 
AW: Sportschützen - Notwehr

Wenn der Mann eine Vergeltungstat oder dergleichen ahnte, dann spielt das imho sehr wohl eine Rolle. Hat er die Polizei informiert? Oder führte er zwecks Selbstverteidigung daraufhin stets eine geladene Waffe mit sich rum (was er ja nicht darf)?

Wieso spielt das alles eine Rolle? Sollte er etwa eine moralische Mitschuld tragen, wenn er etwas ahnte, aber die Polizei nicht informierte? Bei allem Respekt, das ist doch absurd. Wir sprechen hier von einer schweren Straftat, gemeinschaftlich ausgeübt, die in keinster Weise zu rechtfertigen ist und bei der man nicht versuchen sollte, die Frage der Verantwortung umzudrehen.

Und ganz ehrlich: Sollte er wirklich bedroht massiv worden sein, dann würde ich es nur allzugut verstehen und auch für legitim halten, dass er zu Hause eine Waffe für den Notfall deponiert, selbst wenn dies nicht den gesetzlichen Vorschriften entspricht.

Von einem 77-jährigen Ex-Bestatter -also wohl eh schon abgehärtet- mit Jagdschein -also Erfahrung und Ausbildung an der Waffe- fordere ich auch in Extremsituation rationales Verhalten - selbstverständlich!

Tut mir leid, das ist für mich in keinster Weise nachvollziehbar. Ich finde sogar, die Situation hätte kaum schlimmer sein können: Ein älterer Mann, dazu noch gehbehindert, wird in seinem eigenen Haus von mehreren jungen Kriminellen gefangen gehalten, massiv bedroht und kann sich nicht zur Wehr setzen bzw. Hilfe rufen. Wie verschiedene andere Fälle in jüngster Vergangenheit gezeigt haben, muss er im schlimmsten Fall sogar mit dem Tod rechnen. Wie soll man da bitte noch rational handeln???

Genauso sieht es wohl auch umgekehrt aus. Hat hier irgendjemand sein Bedauern kundgetan, dass ein 16-jähriger bei dem Überfall erschossen wurde? Egal ob Intensivstraftäter oder nicht: Der Junge war 16 und hatte massig Zeit was aus seinem Leben zu machen. Ich find es sehr bedauerlich und hoffe, dass sich der Mann korrekt verhalten hat, also keine andere Möglichkeit hatte. Sonst wär's imho absolut nicht vertretbar!
Leider geht eben auch die Tendenz zum "Richtig so! Gleich abknallen!"- sieht man ja hier. Für mich eine äußerst befremdlich Haltung...

Menschlich gesehen ist das Schicksal des 16-Jährigen natürlich bedauerlich, aber bei allem Mitleid sollte man nicht aus den Augen lassen, wer hier Täter und wer Opfer war und vor allem, wie die Situation zustande gekommen ist. Und wenn ich einen schweren Raub verübe und jemanden massiv bedrohe (vielleicht sogar mit dem Tod), dann muss ich damit rechnen, dass die Situation eskalieren kann und das Blatt sich eventuell wendet. Ein Freibrief für Selbstjustiz ist das freilich nicht und der Fall sähe anders aus, wenn der Mann die Täter eventuell noch verfolgt und sie dann auf offener Straße erschossen hätte - also in einer Situation, die keine Gefahr mehr geborgen hat. Alles in allem sind meine Gedanken in solchen Situationen aber vor allem bei den Opfern, und nicht bei den Tätern :s
 
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Wieso spielt das alles eine Rolle?

:# Weil eine Vorbereitung auf eine solche Tat natürlich erheblich sein Handeln beeinflusst haben könnte und sich ggf. sein "irrationales Handeln aus Verschreckung" relativiert, da er womöglich schon vorher im Kopf durchspielte wie er sich verhalten würde. Natürlich wird auch das die Ermittler interessieren :s



... Wie soll man da bitte noch rational handeln???
Du tust so, als wäre das unmöglich. Gott sei Dank ist dem nicht so..
Und ich möchte nochmals dran erinnern, dass -nach dem jetzigen Stand der Dinge- der Mann mehrere Schüsse abgab, wovon einer den 10m entfernten Räuber in den Rücken traf. Ich denke, da ist Zweifel durchaus berechtigt, ob die Situation noch so dramatisch für den Mann war, wie du sie geschildert hast.

Alles in allem sind meine Gedanken in solchen Situationen aber vor allem bei den Opfern, und nicht bei den Tätern :s
Meine auch! Ich kann nur nicht ausblenden, dass auch der 16jährige ein Opfer ist - ein Todesopfer!
 
AW: Sportschützen - Notwehr

Wollte hier eigentlich nichts zu schreiben, aber irgendwie muss man es sich ja dann doch von der Seele schreiben.
Was genua in der Nacht passiert ist, kann keiner von uns wissen oder einschätzen. Fakt ist ein RAUBüberfall, war ja kein normaler Einbruch. Jmd. zu sechst in sein drängen ist kein Einbruch (Definition ist eine andere), sondern Androhung/Anwendung von körperlicher Gewalt mit dem Ziel dem Opfer etwas zu klauen --> RAUB.
Ich finde es ehrlich gesagt erbärmlich sich zu 6!! jungen und gesunden Jungs/Männern das Alter/die Behinderung eines so alten Mannes auszunutzen.

Bei seinem Alter und dieser Streßsituation hätte manch 77 Jähriger sicherlich einen Herzinfarkt bekommen. Meint ihr die Räuber hätten dann Erste Hilfe geleistet oder einen Notarzt gerufen?
Sicher nicht. Dann wäre der alte Herr wegen eine paar Wertsachen gestorben.

Waffenrecht hin oder her. Ich bin auch gegen Waffen in Privatbesitz. Nicht wegen Amokläufen/Beziehungstaten o.Ä., sondern weil ich beim Bund eins gelernt habe. Der Umgang mit Waffen muss immer absolut vernünftig durchgeführt werden und die Gefahr, die durch eine geladene Waffe ausgeht wird meiner Meinung nach total unterschätzt.
Klar ich schau auch Action/Ballerfilme etc., in fast jedem Film in dem eine Waffe auftaucht, wird damit wild rumgefuchtelt. Absolut realitätsfern...
Sorry ich schweife ab.

Also ich sehe das hier wie einige andere im Bezug auf den Erschossenen: Pech gehabt, jeder kriegt was er verdient.
Wer 16 is und schon INTENSIVtäter, dh. der ist nicht nur 1,2,3 Mal mit Kleinigkeiten aufgefallen, der hat seine Chancen def. gehabt.
Will damit nicht sagen, dass jeder Intensivtäter erschossen werden sollte o.Ä., aber is halt dumm gelaufen für ihn... Wenigstens können seine früheren Opfer jetzt sicherlich gut schlafen und seine Komplizen werden sicherlich auch keine Raubüberfälle mehr verüben. Klar, ist scheiße für die Angehörigen, aber denen war ja anscheinend egal in welchen Kreisen der Junge rumgehangen hat und wie er sich mit dem Gesetz gestellt hat. Meine Eltern hätten mir beim ersten Vorfall direkt die Ohren langezogen und mich an soner kurzen Leine gehalten, dass niemals ein zweiter Vorfall stattgefunden hätte...


Nun zum Rentner: Muss halt geklärt werden, wann er geschossen hat. Da werden sicherlich die Zeugenaussagen der 5 Überlebenden ne große Rolle spielen und ihm vielleicht noch zum Verhängnis werden.
Wenn die nämlich schon auf der Fluicht waren und der noch hinterhergeschossen hat, dann könnte es böse ausgehen für den Rentner...
Alternatives Szenario: mehrere Warnschüsse abgegeben und dabei einen dummerweise/gewollterweise getroffen (wie mans halt sieht).

Naja werden wahrscheinlich eh nie den ausgang des Verfahrens mitkriegen, da sicherlich nciht mit einem Ergebnis in den nächsten Wochen zu rechnen ist. Demnach wird die Geschichte uninteressant für die Presse und es wird sich ein neues Seite1-Thema gesucht...

PS: wieso ich hier sowas schreibe? Kann mich sehr wohl in die Lage des Rentners versetzen. Bin Ende Oktober auch auf offener Straße überfallen und beraubt worden. Bin dem einen Täter noch hinterher gelaufen.
Leider hatte er einen vorsprung, da ich auf den Boden geschubst wurde nach dem Raub. Hätte ich ihn noch eingeholt, dann hätte ich sicherlich auch eine Anzeige wegen Körperverletzung bekommen...Wäre ja dann auch keine Notwehr mehr. In der NAcht hätte ich mir nen Ziegelstein oder sonen kleinen Pflasterstein als hinterherwerf-Objekt gewünscht :-P
 
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