Tod der Zivilcourage?

AW: Tod der Zivilcourage?

als personenschützer hast du ein ziel - deinen "kunden" schützen und mögliche angreifer so schnell wie möglich angriffsunfähig zu machen, ohne gelaber, allerdings verhältnismässig. kann also jemand, der 210cm gross ist und 110kg wiegt, nen angreifer ohne probleme und grossem kraftaufwand mit einer hand festhalten, hat er sein ziel erreicht.
für jemanden wie mich (173cm 66kg) ist es manchmal nicht möglich, jemanden festzuhalten, ohne ihn vorher auf den boden zu bringen. gerade wenn das gegenüber um einiges grösser und schwerer ist, hast da nur eine möglichkeit. dann sei auch noch gesagt, dass bei den meisten "spezialgriffen" die gelehrt und angewendet werden in 30% der fälle ein arm oder paar finger brechen (gerade wenn es ein grösseres gemenge ist und der andere eben nicht so fällt wie er sollte und sich dann der arm verdreht). d.h. du musst nichtmal zuschlagen, damit du am ende ne anzeige wegen körperverletzung hast. also musst du als kleinerer mehr gewalt anwenden als ein grosser.
ob, wie du schreibst, nun grössere öfter sinnlos zuhauen, würde ich so nicht unterschreiben. klar wird das passieren (es gibt viele von haus aus gewaltbereite türsteher, die immer draufhauen

damit haste wohl recht,... nen kleinerer muß in einem gemenge etwas forscher vorgehen...
und ich meine auch nicht, das die größeren immer haudraufs sind... ich meine die die kaum eine kampfsportausbildung haben, ob groß oder klein sind die, die gerne mal übers ziel hinausschießen (in meinen persönlichen erfahrungen) was wohl aber auch dadurch begründet ist, das sie es für ihr durchsetzen auch brauchen, da sie eben nicht wissen, wie man jemanden mit 2 handgriffen kampfunfähig macht, also wird druffgehauen um den angreifer kampfunfähig zu machen... und nach meinen erfahrungen deeskallieren die, die eben was können besser als die, die keine besondere ausbildung haben... ich meinte es so, das die mit eben einer ausbildung bei stress vor der tür eben viel ruhiger und gelassener bleiben (meine reinen persönlichen erfahrungen)
wenn erstmal nen kampfgetümmel da ist, ist es ja eh eigentlich schon zu spät, meine aussagen bezogen sich auch auf den teil der vor dem handgemänge kommt, wenn die leute sich an der tür mit dem türsteher anlegen wollen... da gibt es eben die aggro türsteher und die besonnenen, die eben was können...
ein schönes beispiel ist nen kumpel von meinem bekannten, seines zeichen kampfschwimmer gewesen und macht wohl noch etliche andere kampfsportarten und ist nen zwerg von einem typen... der steht seelenruhig vor dir wenn du stress machen willst und hat die hände in den taschen... der gibt dir 2 möglichkeiten... "du kannst versuchen mir eine reinzuhauen... entweder ich bin schneller und du liegst bevor du mich triffst auf der erde... oder du haust mich einfach um und gewinnst...!"... bislang hats noch keiner probiert... finde ich immer sehr amüsant sich das anzugucken,.. es ist plump, aber selbst die aggressivsten typen werden auf einmal sehr sehr ruhig... er strahlt halt echt die seelenruhe aus... und man merkt, das man höchstwarscheinlich eben nicht gewinnt :)
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Ok Brumm gehen wir zur Praxis: War es körperliche Gewalt als ich den 15 Jährigen nach seiner Attacke gegen mich in den Würgegriff nahm damit er kein weiteres mal zuschlagen konnte oder gar ein Messer ziehen kann? Vor Gericht ganz sicher. Für mich auch, jedoch gezielte Gewalt, da ich ihn weder verletzt habe noch weitere Personen zu Schaden kamen und er dadurch auch nichts schlimmeres anstellen konnte. Sah die Polizei damals übrigens auch so wie ich:M

Ach: Ich hatte es auch schon mit 2 Meter-Typen zu tun...Nicht dass jemand auf den Gedanken kommt ich sei ein handgreiflicher Kindergärtner..*gg*
 
AW: Tod der Zivilcourage?

...
ein schönes beispiel ist nen kumpel von meinem bekannten, seines zeichen kampfschwimmer gewesen und macht wohl noch etliche andere kampfsportarten und ist nen zwerg von einem typen... der steht seelenruhig vor dir wenn du stress machen willst und hat die hände in den taschen...

Was du beschreibst, kann man in der Tat immer wieder beobachten. Gut ausgebildetes Sicherheitspersonal ist oftmals sehr geschickt darin, Situationen schon bereits durch souveränes Auftreten zu deeskalieren. Das ist eine von den Dingen, die ich meine, wenn ich davon spreche, den Kopf zu benutzen.

Was die Anektdote mit dem Kampfschwimmer betrifft, so kann ich Ähnliches von einem früheren Bekannten berichten, der - so wurde es jedenfalls behauptet :X - bei der Fremdenlegion war. Auch er ist klein, aber sehr kompakt gebaut und strahlt eine wirklich beeindruckende Souveränität aus.
Es ist schon lange her, dass wir gemeinsam unterwegs waren. Aber ich erinnere mich noch daran, dass es ihn nie mehr als ein nettes Lächeln und ein paar höfliche Worte kostete, um jedwede potentiell gefährliche Situation zu deeskalieren. :)

Grüße
Jan
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Manch einer benutzt auch seinen Kopf, manch anderer eher oder allein die Fäuste. Womöglich kommen du und ich eben einfach in mehrfacher Weise aus unterschiedlichen "Welten". :s

er kanns nicht lassen :T also noch ein abschluss....
dass wir aus unterschiedlichen welten kommen, das stimmt. ich aus der realität und du aus irgend ner glücksbärchiewelt.

du hast das beispiel mit schuss- bzw. stichwaffen gebracht. prima, wenn du diese situationen durch deine wortgewandtheit lösen konntest. :t es war aber das dümmste, was du machen konntest und dass du jetzt noch schreibst, hat mehr mit glück, als deinem verstand zu tun.
mag ja sein, dass du immer alles besser weisst, eins unterscheidet uns jedoch. durch meine kleine personenschützerausbildung bin ich genau auf solche situationen geschult ebenso wie auf deeskalierendes wirken (ist ja immerhin grundsatz bei der bw). deiner theorie nach, müssten ja dann alle mit sochen ausbildungen komplett falsch handeln und die ausbilder erzählen also nur bockmist, wenn sie einem beibringen zu handeln, statt zu reden (gilt jetzt nur, wenn schon waffen im spiel sind oder die ersten gewaltakte schon ihren lauf nehmen - wovon ich schon die ganze zeit spreche, was du aber immer noch nicht kapiert hast).
sobald waffen im spiel sind wird kein profi zum verhandeln und reden anfangen (glaub du hast zu viel lenzen und partner geschaut) weil es mit entdecken der waffe nurnoch ein ziel gibt -> waffenbenutzung verhindern und das so schnell wie möglich - hat was mit eigenschutz zu tun :T
ein bewaffnetes gegenüber zu bequatschen, ist also das dümmste was man tun kann. klar mag derjenige den eindruck erwecken, als ob er auf dich hört, aber gedankenlesen kann noch keiner und wenn derjenige dann doch zusticht / abdrückt, hast ein problem. also nutz jeder der ein bisschen nachdenkt, die möglichkeit den gegner zu entwaffnen, denn darauf ist dieser im normalfall nicht vorbereitet und so hat man noch leichtes spiel. dass reden, bewaffnete gegner, noch mehr verwirrt und diese dann noch unberechenbarer werden ist traurige tatsache. gibt genug beispiele dafür und selbst die deutsche polizei hat es mittlerweile erkannt und ihre vorgehensweise geändert. der jüngste fall in ansbach ist wohl der beste beweis dafür.

da dir der einblick fehlt (sagst ja selbst) solltest dir mal zu herzen nehmen, dass auch körperliche gewalt überlegt ist. kein personenschützer wird einfach aufs gerade wohl zuschlagen oder rumhampeln. im gegenteil - es gibt für jede situation den richtigen handgriff. diese werden bis zum erbrechen geübt, bis sie ein reflex werden. d.h. nur weil man schnell handelt, bedeutet das noch lange nicht, dass man nicht nachdenkt.

soviel zum thema köpfchen benutzen :T

zur polemik: siehe signatur...
dein geschwollenes gerede macht dich deswegen auch nicht klüger und ist bei genauerer betrachtung ebenso polemisch. also mach erstmal dein auto sauber, bevor über die schmutzigen wagen der anderen herziehst.

trotzdem wünsch ich nen schönen feierabend und ein entspanntes we.
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Ok Brumm gehen wir zur Praxis: War es körperliche Gewalt als ich den 15 Jährigen nach seiner Attacke gegen mich in den Würgegriff nahm damit er kein weiteres mal zuschlagen konnte oder gar ein Messer ziehen kann? Vor Gericht ganz sicher. Für mich auch, jedoch gezielte Gewalt, da ich ihn weder verletzt habe noch weitere Personen zu Schaden kamen und er dadurch auch nichts schlimmeres anstellen konnte. Sah die Polizei damals übrigens auch so wie ich:M

Och bitte. Es bringt doch nicht weiter, einzelne Fälle in der Theorie zu diskutieren - und nur da bewegen wir uns hier im Forum. :s Was soll man denn ernstlich über einen Einzelfall reden, den du hier darstellst?

Natürlich war es Gewalt, das was du gemacht hast. Die Frage ist eine gänzlich andere: Was sie nötig? War sie gerechtfertigt? Gab es andere Möglichkeiten? Ging er nach dem einen Schlag weiter auf dich los? Warst du ernstlich gefährdet? Lebst du in einer Gesellschaft, wo du bei jedem 15-Jährigen ein Messer vermuten muss?

Ich will dir gerne zugestehen, dass du die Situation gut und richtig gemeistert hast. Nur ändert dieses einzelne Beispiel nicht das Geringste an dem Umstand, dass es in viel zu vielen Fällen alles andere als optimal abläuft. Da können wir lang und breit Beispiele diskutieren. Ich könnte auch selbst einige aufführen, bei denen ich mich ach wie toll verhalten habe. Nur ist das immer meine Sicht der Dinge, und letztlich kann ich selbst nicht mit Sicherheit sagen, ob es nicht anders ebenso oder gar besser deeskaliert wäre.

Ich will bei dem Thema wirklich nicht kneifen, aber ehrlich gesagt würde ich allmählich lieber zügig meine Arbeit erledigen, um noch etwas von dem schönen Wetter zu haben. :)

Daher von meiner Seite ein paar - jedenfalls für mich - abschließende Worte:
Ich bin vielleicht nicht gerade der "Fachmann" für dieses Thema und möchte es auch weiß Gott nicht werden. Ich gesteht auch zu, dass ich Gewalt derart verabscheue, dass ich bei dem Thema vielleicht nicht zu 100% sachlich bin. Gleichwohl habe ich - leider - genug Erfahrung mit dem Thema, um mir für die Zukunft inständig zu wünschen, dass
- die Zivilcourage in unserer Bevölkerung wieder wächst, und
- jegliche Zivilcourage mit Köpfchen ausgeübt wird, und nicht nur mit den Fäusten!

Diesen Wunsch wirst du mir auch sicher lassen. :)

Allseits viele Grüße
Jan
 
AW: Tod der Zivilcourage?

...

soviel zum thema köpfchen benutzen :T

Fürchterlich, wie du am Thema vorbei redest. :g

Wenn Waffen im Spiel sind, ist vieles ganz Anders. Darum geht es hier nicht, auch wenn du nun so tust, als ob du die ganze Zeit nur davon geredet hast. Es fällt mir wirklich schwer, bei solchen "Einlassungen" dennoch sachlich zu bleiben. Schön dass ich mir einige Richtigstellungen ersparen kann, weil die schon mein Beitrag erledigt, der deinem direkt vorangeht. :M

Deine Ausführungen zum - mir hinlänglich bekannten - lehrbuchmäßigen Vorgehen gegen Waffengewalt sind sicherlich interessant. Die Diskussion um Zivilcourage in der Bevölkerung und die Vermeidung unnötiger Gewalt bringen sie gleichwohl herzlich wenig weiter.
 
AW: Tod der Zivilcourage?

hallo, ich befasse mich schon seit über einem jahr sehr intensiv mit dem thema zivilcourage, nitwehr und nothilfe. warum - weil ich selber einmal bei einer schlägerei dazwischen gegangen bin, als auf einem ambodenliegenden eingetreten wurde. mit dem ergebnis, dass die beiden 17jährigen täter zuerst mal geflüchtet sind und sich dann mit verstärkung mir gewidmet haben. dies alles mit dem ergebnis, dass ich ca. 30 schlag und trittabdrüche am körper hatte, mein gesicht grün und blau geschlagen war und sich meine verdere linke kieferhöhlenwand samt jochbein in 17 teile aufgelöst hat.

mein fazit aus der geschichte, das ich auch jedem rate, ist bei sowas auf keinen fall dazwischen gehen, wenn man nicht zu mehreren ist oder dem gegener haushoch überlegen ist.
ansonsten lasst die finger davon, ruft die polizei, beobachtet und folgt den tätern gegebenenfalls unauffälig, macht nicht mehr, ihr könntet es bereuhen.

mfg stefan


Genauso sehe ich das auch!
Endlich traut sich mal jemand, eine andere Meinung zu vertreten, sonst ecke ICH ja immer nur überall an.
Hallo Ihr lieben Juristen: Wo steht eigentlich geschrieben, dass ich verpflichtet bin, mich selbst in Gefahr zu bringen?

Und noch eins: Wenn ich über 20 Anzeigen bekomme wegen Körperverletzung, dann können diese Verurteilungen ja wohl bei weitem nicht alle zu unrecht erfolgt sein, erzähl(t) das bitte einem Anderen!

Andreas
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Fürchterlich, wie du am Thema vorbei redest. :g
Wenn Waffen im Spiel sind, ist vieles ganz Anders. Darum geht es hier nicht, auch wenn du nun so tust, als ob du die ganze Zeit nur davon geredet hast.

dann solltest einfach mal das ganze thema nochmal von vorne lesen und nichtnur das, was du gegen andere verwenden kannst - ich kann dir die entsprechenden textpassagen auch raussuchen und farblich markieren :T

komisch auch, dass du meine kernaussagen, die andere bemerken und auch zustimmen, links liegen lässt und stattdessen immer nur auf dem selben argument rumhampelst :s

Und noch eins: Wenn ich über 20 Anzeigen bekomme wegen Körperverletzung, dann können diese Verurteilungen ja wohl bei weitem nicht alle zu unrecht erfolgt sein, erzähl(t) das bitte einem Anderen!

also ich hab mir jetzt das komplette thema nochmal durchgelesen, aber keinen hinweis darauf gefunden, dass hier jemand wegen 20 körperverletzungsanzeigen verurteilt wurde. &:

da jetzt die üblichen wortverdreher :11stupidzkommen, ists echt zeit zu gehn. bis jetzt wars wenigstens noch einigermassen sachlich.
 
AW: Tod der Zivilcourage?

...
Und noch eins: Wenn ich über 20 Anzeigen bekomme wegen Körperverletzung, dann können diese Verurteilungen ja wohl bei weitem nicht alle zu unrecht erfolgt sein, erzähl(t) das bitte einem Anderen!

Andreas

Sicherlich meintest du das Wort "Strafanzeigen". Denn eine Verurteilung ist etwas völlig anderes. ;)

Natürlich kann es passieren, dass man ungerechtfertigter Weise eine Strafanzeige kassiert - die dann dementsprechend aber nicht zu einer Verurteilung führt. Vielleicht kann das auch wiederholt passieren. Daraus darf man aber m. E. nicht einfach folgern, dass "schon was dran gewesen sein wird". Denn wie gesagt: ohne eine Verurteilung (oder einen Strafbefehl) ist es eben nicht mehr als eine Strafanzeige.

Bei über 20 Strafanzeigen - und das ist nun wieder meine höchstpersönliche Meinung - kann man sich freilich fragen, ob derjenige vielleicht doch etwas falsch macht. Ich halte jedenfalls nichts davon, in einem Milieu unterwegs zu sein, wo es überhaupt so weit kommt.

Ich bin auch erfahrungsgemäß skeptisch, wenn mir Jemand erzählt, er sei ach so oft angezeigt, aber nie "verurteilt" worden. Denn nicht selten hat sich dann herausgestellt, dass das entweder schlicht gelogen war, oder derjenige mal kurz verschwiegen hat, dass er zwar nicht verurteilt wurde, aber er mehrere Strafbefehle kassiert hat und/oder die Verfahren nur gegen Auflagen eingestellt wurden. :M

Zur Information, sehr knapp zusammengefasst:
Eine Strafanzeige führt in aller Regel zur Aufnahme eines staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahrens. Das kann unterschiedlich ausgehen:
a) Einstellung des Verfahrens
b) Einstellung der Verfahrens gegen Auflagen (z. B. in Fällen minderer Schuld, glaube ich)
c) Strafbefehl (z. B. wenn der StA der Auffassung ist, dass zwar Schuld vorliegt, aber dennoch von einer Anklageerhebung absehen möchte)
d) Erhebung der Anklage --> Strafprozess --> richterliche Verurteilung oder Freispruch.

Sorry wenn ich in der Zusammenfassung sehr unpräzise war und vielleicht auch Fehler gemacht haben sollte. Strafrecht ist nicht gerade mein Metier. ;)

Grüße
Jan
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Sicherlich meintest du das Wort "Strafanzeigen". Denn eine Verurteilung ist etwas völlig anderes. ;)


So ist es, du hast Recht!
Das kommt dabei raus, wenn die Finger schneller sind, wie der Kopf :-).
So passt es und so war es auch gemeint.

Andreas
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Neben Verstand gehört viel Mut und Risikobereitschaft zum Eingreifen. Für mich stellt sich die Kernfrage, wann überwiegt eine analytische Sachebene die spontan emotionale Ebene, z.B. in einem lebensbedrohenden, unmittelbaren Konfliktfall. Provokantes Beispiel: Die eigene Frau/Freundin bangt unmittelbar um ihr Leben. Oder: Reagiere ich analytisch, wenn es nicht meine Frau ist?

Das Thema ist kompliziert.
Typbedingt, situativ, stark emotional.

Ich hätte gehandelt.
 
AW: Tod der Zivilcourage?

... Und jetzt hängt man ihm doch noch das Bundesverdienstkreuz über den Grabstein.
Das ist einfach nur noch peinlich.

Andreas
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Hach, ist das nicht schön, wie sich das Medienfähnlein zum Mainstream-Wind dreht? :a
Da wird der Herzfehler Brunners ins Spiel gebracht (der kann zwar u.U. eine Rolle spielen, aber die Hauptkomponente bleibt die ABSICHT der Jugendlichen festzustellen), und die Aussage des S-Bahnfahrers als entscheidend gewertet, obwohl der gerade NICHT erkannt hat, dass die Situation eskaliert.
Das ist übrigens der Punkt, an dem ich persönlich festmachen würde, dass hier keine Notwehrhandlung der Jugendlichen vorlag (falls Brunner tatsächlich den ersten Schlag ausführte). Falls dieser Schlag geschah, muss es danach zu einer heftigen Diskussion gekommen sein. Die S-Bahn fuhr weiter. DANACH kam es zu den Schlägen und Tritten der Jugendlichen. Aussagen wie "ich bring dich um" dürften der Absicht einen guten Schritt näherkommen.
Ich tippe momentan auf Urteil Mord (für den Haupttäter) sowie schwere Körperverletzung mit Todesfolge.
 
AW: Tod der Zivilcourage?

schade schade was da passiert...

als Elternteil für meine Kids hat ma wohl nur den Wunsch sie da rauszuhauen und für die familie Brunner muß das ein Faustschlag ins Gesicht sein ...

wo ist die Wahrheit? Aber wenn man diese Diskussionen um seinen Tod verfolgt, sollte man sich echt eher umdrehen und gehen bevor man noch selbst schuld ist geholfen zu haben ... wie macht man es richtig ?

ist das eine Welt in der wir leben...
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Ich tippe momentan auf Urteil Mord (für den Haupttäter) sowie schwere Körperverletzung mit Todesfolge.

2 x KV mit Todesfolge aufgrund des jugendlichen Alters der Täter und "Ironiemodus an" ihrer
Unfähigkeit, die Folgen ihres Tuns abzuschätzen.
Die Jugendlichen möchten ihr Tun mit Notwehr rechtfertigen ? Das ist ein nun wirklich lächerlicher
Versuch - selbst wenn Herr Brunner zuerst zugeschlagen haben sollte (was ich bezweifele),
ist diese Handlung in dieser Situation (wenn diese so war, wie in den Medien berichtet) ganz
eindeutig durch sein Notwehrrecht gedeckt.
Warten wir mal ab...
 
  • Like
Reaktionen: Z28
AW: Tod der Zivilcourage?

schwieriges thema, weil unglaublich emotional...

ohne jetzt für irgend eine seite partei zu ergreifen:
ein gerichtsprozess sollte m.m.n. so objektiv wie möglich geführt werden. dazu gehört eigentlich auch eine objektive berichterstattung.

dies passiert hier ganz deutlich nicht. herr brunner wurde in den medien von anfang an als held gefeiert, die gegenseite als mörder. die medien (allen voran die 4 buchstaben) berichten hier sehr parteiergreifend.

natürlich wird die verteidigung schauen, das sie das strafmaß so weit wie möglich senken kann, da kommt so ein herzfehler gerade recht - ist aber an der stelle denke ich einfach "business" der verteidigung...

zu einem ordentlichen prozess gehört auch, das handeln von herrn brunner kritisch zu hinterfragen. persönlich finde ich das gut. sonst könnte man die jungs auch einfach am wegesrand aufknüpfen, die allgemeinheit hat ja schon geurteilt und die medien haben es bestätigt...
 
AW: Tod der Zivilcourage?

2 x KV mit Todesfolge aufgrund des jugendlichen Alters der Täter und "Ironiemodus an" ihrer
Unfähigkeit, die Folgen ihres Tuns abzuschätzen.

Auch wenn ich das befürchte, hoffe ich dennoch anders... Zumindest ist es ein nicht zu weicher Richter, ich bin gespannt.
 
AW: Tod der Zivilcourage?

ohne jetzt für irgend eine seite partei zu ergreifen:
ein gerichtsprozess sollte m.m.n. so objektiv wie möglich geführt werden. dazu gehört eigentlich auch eine objektive berichterstattung.

dies passiert hier ganz deutlich nicht. herr brunner wurde in den medien von anfang an als held gefeiert, die gegenseite als mörder. die medien (allen voran die 4 buchstaben) berichten hier sehr parteiergreifend.

Das sehe ich ganz genauso. Medien wollen eben nur Schlagzeilen - DIESEN kommen Herzfehler & Co gerade recht, so können sie mal etwas Neues schreiben. Bei all dem Einklang frage ich mich, warum eine Zeitung derart wenig Courage aufbringen kann - das würde sich sicher auch gut verkaufen.
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Sehr bedauerlich ist, dass es unter dem Druck der Medien, allen voran der Bild, zu einem ähnlich fragwürdigen Urteil wie im sog. "Todesraser" Prozess (http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrsunfall_auf_der_Bundesautobahn_5_im_Juli_2003) kommen wird.

Die Bildzeitung würde sich selber ein Stück Glaubwürdigkeit zurückgeben, wenn sie eingestehen würde, das Opfer vorschnell zum bedingungslosen Helden hochstilisiert zu haben.

Um es klar zu stellen, ich wünsche mir für die Täter eine empfindliche Strafe, ich wünsche mir aber auch eine, die eines Rechtsstaates würdig ist. Denn wenn der Medienmop zukünftig festlegt, wie ein Strafverfahren auszugehen hat, wird mir angst und bange.

Sascha
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Wie Wolfman weiter oben, glaube ich auch, dass das Herausreden auf Notwehr so leicht nicht werden wird.

Das die Täter nach den bereits vorher erfolgten verbalen und tätlichen Angriffen, sowie dem in der S-Bahn angekündigten, späteren Raub, dann auch noch zwei Stationen weiter als sie eigentlich wollten mitgefahren sind, macht doch ganz klar was die vorhatten...

Spätestens in dem Augenblick, in dem der Herr Brunner die Kinder verlassen hätte, möglicherweise auch schon früher, hätten sie die Jugendlichen/Kinder wieder überfallen. Was hätte der Herr Brunner also tun sollen... weggehen - wie der S-Bahn-Fahrer ausgesagt hat - und die Kinder sich selbst überlassen? Das wäre für einen anständigen Menschen doch nicht möglich gewesen...

Ja, vielleicht würde er noch leben, wenn er bei den Kinder geblieben wäre und die Provokationen und Pöbeleien, sowie mögliches Gerangel mit den Tätern, bis zum Eintreffen der Polizei "ausgesessen" hätte...
Stattdessen hat er sich dafür entschieden selbst die Initiative zu ergreifen... was durchaus hätte klappen können... Schließlich waren die Täter zunächst auch völlig verdutzt, zogen sich zurück und beratschlagten sich.
Ich wage die Vermutung auszusprechen: Wenn die Täter nicht durch Alkohol und Drogen enthemmt gewesen wären, dann wären sie wg. des unerwarteten Widerstands und der bereits alarmierten Polizei wahrscheinlich abgezogen.

Ich finde, wenn Herr Brunner wirklich als erster zugeschlagen haben sollte, dann muss das bei der Beurteilung des Falles natürlich berücksichtigt werden... es bleibt für mich aber nur ein Detail... denn letztenendes war er, zusammen mit den Kindern, einer sich ständig zuspitzenden Bedrohung durch die Täter ausgesetzt und musste irgendwie reagieren.

Was man jetzt im nachhinein allerdings in manchem Blatt lesen muss... "Wurde Brunner zu Unrecht zum Helden erklärt", u.s.w., finde ich beschämend!

Grüße, Holger
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Um es klar zu stellen, ich wünsche mir für die Täter eine empfindliche Strafe, ich wünsche mir aber auch eine, die eines Rechtsstaates würdig ist. Denn wenn der Medienmop zukünftig festlegt, wie ein Strafverfahren auszugehen hat, wird mir angst und bange.

:t ganz Deiner Meinung !
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Endlich mal ein Zeuge, der wenigstens hinterher den Mut zuzugeben das er sich seinerzeit gedrückt hat:

http://www.welt.de/vermischtes/welt...euge-beschreibt-beaengstigende-Situation.html

...und nicht wie der S-Bahn-Fahrer, der meinte, der Brunner hätte ja nur weggehen müssen und er wäre ja schließlich selbst der Angreifer gewesen. Es scheint das einige Zeugen ihre eigene Untätigkeit heute zu Lasten Brunners kaschieren wollen.

Grüße, Holger
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Ich habe diesen, eigentlich alten, thread erst jetzt entdeckt und interessiert gelesen.
Ich muss sagen, wenn ich hier so lese weiss ich gar nicht, woher dieses "Zivilcourage -Problem" kommt. Schließlich sind hier anscheinend alle mutig und würden sofort einschreiten. :T

Ich muss dazu eine völlig unlöbliche Geschichte erzählen, die aber zumindest der Wahrheit entspricht:
Ist schon ein paar Jahre her, ich war in der Dunkelheit in unserem großen Stadtpark unterwegs. Hab plötzlich eine Gruppe Jungs entdeckt, die sich an einem Jungen zu schaffen machten. Ich schrie, ohne nachzudenken: "Hey!" Das hat gereicht, um die ganze Gruppe sich nach mir umsehen zu lassen. Als die ersten aus der Gruppe in meine Richtung losliefen bin ich gerannt! Und zwar um mein Leben! Was mit dem armen Kerl am Boden dann noch passiert ist, weiß ich nicht. Ich war froh, als ich nicht mehr verfolgt wurde und hab mich fast angepisst vor Angst.. Also bin ich wahrlich kein Held und somit hier anscheinend die Ausnahme..
LG
Didi
 
AW: Tod der Zivilcourage?

ich weiss nicht ob ich einschreiten würde, wenn ich a) die situation nicht genau kenne/mir ersichtlich ist was da überhaupt los ist und b) ich habe angst den täter zu verletzten
 
Zurück
Oben Unten