AW: Umrüstung auf Autogas
So hier bin ich wieder
Nach dem ich umgezogen bin und im Urlaub einige Testfahrten durchgeführt habe, sind hier nun endlich die Erfahrungen und Ergebnisse. Bilder habe ich noch keine gemacht. Die werden demnächst noch eingestellt.
Hintergrundinfos:
Dank einiger Vorreiter in diesem Forum, bin ich auf den Geschmack gekommen, ebenfalls ein fliegendes Feuerzeug zu fahren. Wenn ich mir momentan die immer weiter steigenden Benzinpreise ansehe und dank Regierung bis 2018 Energiesteuer frei LPG tanke, war die Entscheidung goldrichtig. Mein Umrüster hat auf der Basis des 2,8 L - Motors einen 3,3 L - Motor entwickelt. Somit habe ich mich für eine komplette Herztransplantation entschieden.
Technische Daten:
- Hubraum 3,3 L
- Leistung 192 KW bei 5400 U/min
- Verbrauch 12,5 L Benzin / 15 L LPG (Durchschnitt)
- Tank 40 L Gastank im Kofferraum (in dem jetzt noch zwei Rucksäcke und ein Stullenpacket passt)
- Einfüllstutzen rechts unten in der Stoßstange
- Reichweite ca. 260 Km (ist vom Gas und von der Fahrweise abhängig)
- Beschleinigung Von 0 auf 100 KmH sauschnell (habe ich nicht gemessen)
- Höchstgeschwindigkeit 231 KmH (lt. Leistungsprüfstand)
- Getriebe Automatik
Erfahrungen
Es ist ein schönes Gefühl, wenn man seinen Zetti nach gut vier Wochen Umbauzeit vom Umrüster abholt und die ersten Meter vorsichtig (schließlich muss der "neue" Motor die ersten 1000 Km wieder eingefahren werden) Gas gibt.
Und es ist ein sch... Gefühl, wenn man feststellt, dass bis 3000 U/min nicht viel mehr Leistung als vorher zur Verfügung steht und man sich fragt, wofür die 7500,- Euronen (5000,- für den Motor) ausgegeben wurden. Erst wollte mich der Umrüster beruhigen (abwimmeln). Nach einer Woche (sch... auf die 3000 U/min) reichte es mir. Der Chef fuhr selber ein paar Runden und siehe da, da stimmt wohl was nicht (habe ich doch gleich gesagt). Es wurde ein vom Umbauer verursachter (und auch zugegebener) Fehler im Ansaugtrackt behoben. Anschließend wurde ein Leistungsdiagramm auf dem Prüfstand erstellt, welches sogar (abzüglich Tolleranz) knappe 200 KW bescheinigt. Dies hat zwar wieder einmal 14 Tage Zeit gekostet, aber jetzt waren die ersten Meter ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Man streichelt das Gaspedal, lässt es schließlich den Kontakt mit dem Bodenblech spüren, hört den etwas tieferen und sonorigeren Klang des Serienauspuffs, spürt wie man in den Sitz gedrückt wird und hat dabei soviel Glückshormone abbekommen, dass die Mundwinkel (welche von Ohr zur Ohr gingen) erst nach Stunden wieder ihre Ausgangsposituion einnahmen. Bei 160 KmH schaltet das Getriebe beim Kickdown noch einmal runter und lässt einem den Druck spüren der erst bei ca. 200 KmH langsam abnimmt. Es sieht auch schön aus, wenn sich Drehzahlmesser und Tachonadel gleich schnell nach recht bewegen. So jetzt habe ich genug geschwärmt.
Die automatische und manuelle Umschaltung von Benzin auf Gas und umgekehrt funktioniert ohne Probleme und ist nicht spürbar.
Die Gastankuhr, in dem auch der Umschalter integriert ist, lässt sich je nach Wunsch platzieren. Bei mir befindet sie sich neben dem Wählhebel des Automatikgetriebes. Die fünf integrierten LED zeigen den ungefähren Füllstand des Gastanks an.
Ein Leistungsunterschied zwischen Benzin und Gas ist nicht wahrzunehmen.
Das Tanken ist ebenfalls kein Problem und macht sogar Spaß. Nicht nur weil ich jetzt mehr als die Hälfte weniger Geld ausgebe, sondern auch weil die Gesichter der Tankwarte und der anderen Kunden einfach sehenswert sind. Das LPG-Tankstellennetz nimmt stetig zu, so dass auch bei einer geringen Reichweite nicht mit Benzin gefahren werden muss. Vorausgesetzt man weiß wo sich die Tankstellen befinden. Hier kann ich nur TomTom im
Zusammenhang mit dem POI-Warner empfehlen.