Update: Zum Z gibt's was neues altes und jetzt noch was älteres...

Leider kam ich am Wochenende nicht wirklich dazu, euch hier auf dem Laufenden zu halten. Sorry!

Daher jetzt hier mal ein Rückblick:

Freitag, Freies Training:
Am Freitag ging es für mich, nach einem Vormittag wo ich noch gearbeitet habe, um 13:30 Uhr hoch zum Ring. Zum Glück habe ich ja nur eine sehr kurze Anfahrt. :D
Ich hatte auch direkt meinen Rennoverall an, habe kurz die Papiere fürs Training erledigt und bin dann um 14:30 Uhr ins Auto. Den BMW 128ti kannte ich ja, wie gesagt, schon aus NLS1. Wenn auch nur mit 5 Runden Erfahrung.
Ich hatte wieder zwei Taxigäste an Bord, denen ich die Rennstrecke und das Feeling näher bringen konnte. Also Anschnallen, Radiocheck und los gings... Voller Freude runter zu Turn 1, Anbremsen und ups... was macht der Wagen denn da? Konnte sich nicht so recht entscheiden wo er hin will. Naja, Reifen waren noch was kalt, also weiter. Das Gefühl wurde aber nicht von Kurve zu Kurve besser, sondern blieb sehr diffus. Gerade beim Anbremsen war von gerade nicht viel zu spüren. Der Wagen versetzte ziemlich unberechenbar, meist nach rechts, manchmal aber auch nach links. Ein ganz anderes Auto, als ich es vom Anfang des Jahres in Erinnerung hatte. Raus auf die Nordschleife. Wenig Verkehr, Strecke recht sauber, beste Voraussetzungen für eine schöne Runde. Beim Anbremsen der Doppelrechts Quiddelbacher Höhe versetzt der Wagen vor dem Einlenken schon nach rechts, das Heck kommt ein wenig nach links. Aber alles ok. Das Gleiche dann beim Anbremsen der schnellen Links zum Schwedenkreuz, Diesmal will das Heck aber nach rechts. Also im leichten Slide in die Links und dann Aremberg anbremsen. Wieder zieht der Wagen stark nach rechts. Ist vielleicht die Bremse vorne links defekt und rechts bremst mehr? Ich bin auf der ersten Runde mit Taxigast ja zum Glück nicht mit 100% unterwegs. Weiter gehts durch die Fuchsröhre, rauf zum Adenauer Forst. Da frage ich immer mal nach dem Befinden. Von rechts kommt ein Daumen hoch und "Super Geil", das interpretiere ich dann mal als ok. Die Fahrt geht also weiter Richtung Breitscheid, zum tiefsten Punkt der Stelle. Auch hier versetzt das Auto wieder unkontrolliert beim Anbremsen. Ihr merkt schon, dass zieht sich jetzt durch die ganze Runde... daher springe ich mal nach vorne und auf die Döttinger Höhe. Hier springt nämlich das Auto, als würde die HA ein richtiges Eigenleben haben. Geradeaus ohne ständige Lenkkorrekturen ist nicht möglich. Das gebe ich per Funk an die Box durch. Beim Stopp schauen sich die Monteure die Bremsen an, alles ok. Vorne rechts hat der Reifen einen zu niedrigen Luftdruck, also neues Rad drauf. Lag es daran? Würde vielleicht das Versetzen beim Anbremsen erklären, aber die bockige HA nicht.
Raus zur zweiten Runde, diesmal mit einer jungen Dame auf dem Beifahrersitz. Ich merke aber schon auf dem GP-Kurs, dass es nicht nur an dem falschen Luftdruck gelegen haben kann. Also mit Bedacht die Runde angehen. Der Wagen versetzt immer noch, mal rechts, mal links beim Bremsen. Nicht vorhersehbar und damit ganz schön tricky.
Der jungen Dame gefällt es aber und sie hat ne Menge Spaß neben mir. Ist die ganze Zeit am Lachen und zeigt immer wieder Daumen hoch. Leider beendet der Veranstalter das Training genau um 15:00 Uhr und alle Streckenposten müssen die rote Flagge zeigen. Das heißt dann nur noch mit 80 und Überholverbot bis zur Box zurück. Wir fahren also ab Pflanzgarten zwei im Bummeltempo und ich kann das Verhalten der HA auf der langen Döttinger Höhe nicht nochmal reproduzieren zum Test.
Rein in die Box, ein paar Fotos für die Taxigäste, dann nimmt mein Carchief den Wagen unter die Lupe. Auto hochbocken und siehe da, das rechte Vorderrad hat gut 5mm Spiel. Wie sich zeigt, hat sich eine Schraube am Querlenker gelöst. Diese wird jetzt eingeklebt, mit Drehmoment angezogen und damit ist das Rad fest. So sollte es auch beim Anbremsen stabil dahin gehen, wo man hin will. Denn das Rad hat je nach Impuls und Fahrsituation halt nicht mehr in die richtige bzw. gewünschte Richtung gezeigt. Dann kommen auch noch Experten von KW dazu, wegen der HA. Denn meine Kollegen waren auch sehr unzufrieden mit der Abstimmung. Es zeigt sich, dass die Einstellungen nicht gut waren, bzw. wohl verstellt. Wer das gemacht hat oder wann ist nicht mehr nachvollziehbar. Aber es gilt jetzt, ein neues Setup einzustellen. Wir sprechen uns mit KW ab, stellen Zug- und Druckstufe im Low- und Highspeedbereich neu ein und vermessen das ganze Auto nochmal. Da ich als letztes auf dem Auto war, werde ich am Samstag zuerst das Qualifying in Angriff nehmen um zu sehen, ob die Veränderungen den gewünschten Effekt gebracht haben.
Wir gehen dann noch zur Fahrerbesprechung und nach einer kurzen Teambesprechung ist der Tag dann für mich zu Ende. Ab nach Hause und ab ins Bett... das Wochenende wird noch lang.

Samstag, NLS6:
Da das Qualy schon um 08:00 Uhr beginnt muss der Wecker halt noch früher ran. Ich bin um 07:15 Uhr fertig angezogen in der Box und wir bereiten das Auto für den Tag vor.
Es kamen neue Bremsbeläge auf die VA sowie alle Flüssigkeiten wurden erneuert. Die Spannung steigt morgens immer und es ist ein tolles Gefühl wenn immer mehr Motoren gestartet werden und sich der Sound durch das Fahrerlager und die Boxengasse verbreitet. Wird wohl nicht mehr so sein, wenn man nur noch E-Autos da sind... besser nicht dran denken.
Ich setze mich um 07:50 Uhr ins Auto, mein Carchief Flo (Florian), der bei diesem Rennen zum ersten Mal ein Auto in Eigenregie betreut, schnall mich fest und checkt nochmal alles. Dann geht die Ampel auf Grün und die ersten fahren los. Da wir mit 6 Autos vom Team Sorg in der Box sind, ist es schon eng. Aber dann kommt eine Lücke und Flo schickt mich auf die Reise. Raus auf die Strecke, die in diesem Lauf so lang ist, wie sonst eigentlich nie. Wir fahren den GP-Kurs mit Mercedes Arena und Müllenbachschleife plus natürlich die Nordschleife. Länger geht nicht. Wir haben besprochen, dass ich eine Sicht/Testrunde direkt über die Nordschleife fahre und dann eine fliegende Runde um eine Qualifikationszeit zu haben. Der Wagen fühlt sich viel besser an als am Freitag. Beim Anbremsen bleibt er sauber in der Spur, das Heck wird natürlich etwas leicht, aber schön vorhersehbar. Das Versetzen ist weg und ich habe direkt Vertrauen ins Auto. Also einmal rund durch die Eifel. Sieht auch alles gut aus, bis ich zur Hohen Acht komme. Da wird Gelb und direkt Doppel-Gelb gezeigt und ich sehe den Grund: ein Cayman ist eingeschlagen und steht quer auf der Fahrbahn. Seine Kühlflüssigkeit läuft natürlich schön über die Strecke und ich muss da durch. Also die nächsten Kurven mal etwas vorsichtig machen. Mir ist aber klar, dass es an dieser Stelle dann bestimmt in der nächsten Runde eine C60 (Code60, also max. 60 km/h) geben wird. Ich funke kurz mit der Box und werde trotzdem eine Zeit setzen.
Ich komme auch gut durch meine fliegende Runde und habe relativ wenig Verkehr. Die schnelleren Fahrzeuge kann ich gut passieren lassen ohne selbst viel Zeit zu verlieren. Dann kommt aber die schon erwartete C60 bei der Hohen Acht und vorher die normale Postenkette mit Gelb und Doppel-Gelb (da gilt dann max. 120 km/h). Im Brünnchen sind schon viele Fans an der Strecke wie ich aus den Augenwinkeln sehen kann. Brünnchen ist mit dem Auto auch eine heikle Stelle. Man kommt durch die Links Eschbach den Berg runter und wenn es in die Rechts (Brünnchen 1) geht, hat die Strecke eine kleine Kuppe und fällt dann rechts ab. Der 128ti wird da hinten durch Anbremsen und den Lastwechsel sehr leicht und man verliert schnell das Heck. Aber wenn man so Sachen weiß, kann man sich ja drauf einstellen. Meine Runde verlief soweit sonst problemlos und ich konnte den Wagen an meine Fahrerkollegen übergeben. Das Setup war für mich passend und ich war zufrieden. Leider gab es in dem ganzen Qualifying nur ein kleines Zeitfenster von ca. 5 Minuten, wo man eine freie Strecke hatte. Und genau das haben wir nicht getroffen. Daher sind wir auf P12 von 13 Startern ins Rennen gegangen.
Nach dem Qualifying wurde das Auto nochmal komplett gecheckt. Für die Fans gab es dann in der Boxengasse eine Autogramstunde mit allen teilnehmenden Fahrern. Das war eine schöne Sache. Auch wenn mich da wohl keiner kennt. :roflmao:
Rennen NLS6:
Wir haben im Team ausgemacht, dass Bernhard Wagner den Start übernehmen wird. Er würde dann an Simon Tibbett (aus den USA) übergeben, ich würde den dritten Stint in die Dämmerung fahren und Kurt Strube den letzten in der Dunkelheit. Kurt hat schon mehrmals am 24 Stunden Rennen teilgenommen und entsprechende Erfahrung im Dunkeln. Aber dazu später mehr.
Der Start verlief für Bernhard sehr gut, er konnte ohne Berührungen durch die ersten Kurven und auch an einigen Autos vorbei. Leider hat es Ausgang Mercedes-Arena den roten Cayman, auf dem ich beim letzten Rennen saß, ziemlich getroffen. Spoiler: der Wagen wurde aber vom Team vorne komplett neu aufgebaut in der Box und ist noch am Abend ins Rennen zurück gekehrt, wenn auch zum Test. Am Sonntag ist er dann wieder normal mitgefahren.
Bernhard kam zum Glück an dem quer zur Fahrtrichtung stehendem Cayman vorbei und sein Stint verlief gut. Er konnte den Wagen im vorderen Mittelfeld auf Simon übergeben. Simon ist beruflich Race-Coach und hat z.B. die 24h Dubai mit dem Team Sorg gewonnen. Der weiß also auch, wie der Hase läuft. Er kam auch klasse durch seinen Stint, meldete jedoch schon eine etwas unruhige HA. Die Strecke war durch einige Unfälle schmutzig.
Ich bin dann für meinen Stint ins Auto. Dabei wurden vorne die Reifen getauscht (wir fahren da Medium) und getankt. Leider ist wohl beim Tanken was schief gegangen und ich hatte nicht die volle Menge Spritt an Bord. Aber egal, erstmal fahren. Im ganzen Stint gab es keine einzige freie Runde. Immer war irgendwo Gelb oder C60 und gefühlt hatte ich auf jeder Runde einen Schleppverband oder ein langsames Auto auf der Strecke welches abgesichert wurde. Sehr schwierig da einen Rhythmus zu finden und man muss durchgehend hoch konzentriert sein. Die HA wurde mehr und mehr zum Problem. In langsamen und mittelschnellen Kurven kein Problem, aber im Highspeedbereich wurde das Auto richtig fies zu fahren. Bei dem Fronttriebler ist es so, dass die HA schwer auf Temperatur kommt, daher fahren wir da sogar die Soft Mischung, also die weichsten Reifen, die wir fahren dürfen. Um den Wagen einigermaßen stabil zu haben und die HA abzustützen muss entsprechender Sturz her. Das bedeutet aber, dass die Mitte- und Innenseite des Reifens nicht wirklich warm werden und sich dort mehr und mehr Pickup, also Gummiabrieb, sammelt. Und im Highspeed kommt die Mitte des Reifens doch mehr in Kontakt mit der Strecke und man fährt auf einer Gummiwurst. Ist nicht wirklich lustig, wenn man da aufs Schwedenkreutz oder Antoniusbrücke zufährt mit 230. Tiergartensenke gehen ca. 245 km/h mit dem Auto.
Die Eifel ist ja berühmt für ihre schönen Sonnenuntergänge, wenn es mal nicht grade """", schneit oder neblig ist. Wenn man im Auto aber gerade ein Rennen fährt und dir die Sonne waagerecht an verschiedenen Stellen in die Augen strahlt, z.B. über die Kuppe beim Pflanzgarten oder beim Anbremsen Schwalbenschwanz, dann wird es teilweise spannend. Ich kenne ja zum Glück die Strecke schon recht gut, aber bei so manch einem Einlenkpunkt muss man da richtig aufpassen. Das gleich gilt natürlich auch Morgens beim Sonnenaufgang im Qualy, nur da halt eher dann Kesselchen oder Hohe Acht hoch. Aber es ist ein tolles Gefühl und eine tolle Stimmung, wenn so langsam die Dämmerung kommt. Ich bin nach drei Runden dann wieder an die Box zum Nachtanken und natürlich Scheiben reinigen. Dann ging es für 6 weitere Runden raus auf die Strecke. Ich hatte einige schöne Kämpfe mit Autos aus anderen Klassen, die aber so ziemlich gleiche Rundenzeiten fahren. Erschreckend und ernüchternd ist, dass ein E90 V4 richtig schwer zu knacken ist, wenn es kurvig wird. Da spielt das Gewicht und die Balance eine große Rolle. Mit den 240i Cup Autos kann man teilweise gut mithalten (von der Spitze der Klasse da mal abgesehen).
Die GT3 stellten diesmal auch kein Problem dar, ich fand das Verhalten von denen sehr fair und die kamen gut vorbei. Einige GT4 und Cup Porsche waren da grenzwertiger. Ich merke jedoch, dass ich immer mehr Erfahrung mit dem Verkehr habe und immer besser damit klar komme. Man beobachtet ja ständig den Rückspiegel und ich kann meist recht gut abschätzen, wann der Schnellere auf mich aufläuft. Dann entscheide ich mich, wo ich am sichersten und mit möglichst geringem Zeitverlust Platz machen kann.
Ich konnte das Auto an P5 an Kurt übergeben und nahm den letzten Stint in Angriff. Lief auch alles sehr gut und routiniert ab. Bis auf einen kleinen Funkspruch... "äh, vielleicht war in einer Doppel-Gelb etwas zu schnell". Blick auf den Monitor, wo die Rennleitung Meldungen zeigt... da stand nix. Also erstmal alle aufatmen. Jedes Auto hat ja GPS an Bord und wird genau kontrolliert. Also auf P5 ins ParcFermé.
Dann kam aber die Meldung mit den korrigierten Strafen der Rennleitung. Kurt war mit 137 km/h in eine C60 rein gefahren. Dadurch bekamen wir als Team 6:25 min. Zeitstrafe und Kurt durfte bei NLS7 direkt mal nicht an den Start gehen. Shit, sowas kann in der Dunkelheit passieren, sollte aber nicht. Dadurch sind wir auf P6 zurück gerutscht.
Aber damit waren wir besser als unser Ziel, was min. P8 war.
 
NLS7:
Zweiter Teil des 12H Rennens 2023.
Der Tag ging für mich etwas später los, da das Qualy diesmal um 08:22 begann. Jedoch war meine Nacht im Vergleich zum Team super lang... denn beim Check nachdem das ParcFermé aufgehoben war, also ca. 22:30-23:00 Uhr hat unser CarChief Flo gesehen, dass die Downpipe gerissen war. Der Flexschlauch hatte sich verabschiedet. Also hieß es für das Team Nachtschicht. Es ist wohl nicht so ganz einfach die Downpipe beim 1er zu tauschen und entsprechend viel muss ab- und wieder anmontiert werden. Die Jungs und Mädels haben sich die Finger wund geschraubt und waren um 04:00 Uhr im Bett. Um 06:20 Uhr ging für die dann wieder der Wecker. Meinen absoluten Respekt vor der Truppe! Die machen das fast alle aus Spaß an der Freud wie man so schön sagt, also nur weil die den Motorsport so lieben. Die bekommen zwar auch eine Aufwandsentschädigung, aber reich wird man damit sicher nicht. Ich habe mich auch bei jedem einzelnen bedankt, das gehört für mich einfach dazu. :inlove:

Lange Rede kurzer Sinn, der Wagen stand am Sonntag fertig vorbereitet in der Box. Wir haben mit unserem Reifentechniker dann noch besprochen, wie wir die Reifen aufteilen und abgestimmt, dass wir mit zwei Sätzen an der HA arbeiten. So fuhren wir mit einem Satz das Qualy, der andere wurde geschält, das heißt vom Pickup befreit. Im Rennen haben wir dann einen Satz für die ersten drei Stints genutzt und den zweiten, wieder geschält, für die weiteren Stints. Das hat das Fahrverhalten des Autos deutlich verbessert.
Den Anfang hat im Qualy Bernhard gemacht. Auch er ist sehr erfahren und war schon in vielen Rennserien auf verschiedenen Strecken und Autos unterwegs. Er hatte eine halbwegs freie Runde, wo er eine Zeit unter 10 Minuten schaffte. Nach zwei Runden bin ich dann ins Auto gestiegen. Jedoch war bei mir wieder mal keine freie Fahrt, genau wie bei Simon, der zum Schluss noch zwei Runden gemacht hat. Aber das Auto war heile und wir qualifiziert für den Start.
Da wir ja diesmal nur zu dritt als Fahrer waren, mussten wir die Aufstellung und die Taktik anpassen. So kam ich zu der ehrenvollen Aufgabe, mein Debüt als Startfahrer in der NLS zu geben. Ok, irgendwann ist immer das erste Mal. Kann ja nicht so viel anders sein als bei diversen 3H-Rennen in der RCN dachte ich mir.
Naja... es ist schon eine tolle Sache wenn man da auf der Start-Ziel Gerade steht, in Startgruppe 2, die großen GT3 und Cup Autos fahren an dir vorbei. Ein paar (wenige) Fans verirren sich auch mal ans Ende der Gruppe und schauen ins Auto und machen Bilder, zeigen dir mal nen Daumen hoch. Warm ist das da im Overall natürlich auch, aber zu einem guten Team gehört auch ein Schirm um etwas Schatten zu spenden und eine Flasche Wasser. :thumbsup:
Dann kommen die Marshals durch und bitte darum sich ins Auto zu begeben. Also alles fertig machen, Helm auf, anschnallen, Radiocheck, Einstellungen im Auto vornehmen (Sport individual, DSC OFF), Driver-ID einstellen. Dann verlassen mich alle und ich sitze das erste Mal im Auto zum Start eines NLS Rennens. Aber, viel Zeit zum Nachdenken hab ich da nicht. Es dauert nicht lange und die Startgruppe zwei setzt sich in Bewegung. Und teilweise deutlich schneller als ich es erwartet hätte. Man muss sich schon sehr konzentrieren, da es teilweise zu Ziehharmonikaeffekten kommt. Also immer schön die Augen nach vorne. Dem ein oder anderen Streckenposten und Fans kann ich trotzdem kurz winken. Es ist schon toll, wie die einen da alle feiern. Auch die Fans an den gut besuchten Stellen wie z.b. Hatzenbach, Adenauer Forst, Breitscheid, Brünnchen, etc. winken und jubeln. Am Lauda-Knick sitzen zwei hoch oben am Berg rechts und schwingen BMW Fahnen.
Mir fällt ein metallisches Geräusch aus dem vorderen Bereich des Wagens auf. Kurzer Funkverkehr mit der Box, weil auch Simon gestern wohl ähnliche Geräusche hatte. Teamchef Benjamin schaltet sich ein und sagt mir, dass die Bremse mehr Temperatur braucht. Die Scheiben sind schwimmend gelagert und wenn die kalt sind hört sich das richtig komisch an. Also vermehrt mal den linken Fuß auf der Bremse stehen lassen, vor allem beim Anwärmen der Reifen auf der Döttinger Höhe. Es hilft, das Geräusch ist weg.
In Höhe der Antoniusbrücke halten die Streckenposten das Grid Schild hoch. Ab hier wird in die Formation wie in der Startaufstellung gefahren. Durch die Tiergartensenke und Hohenrainschikane... das Tempo zieht merklich an, leider bin ich rechts in der Fahrspur und damit auf der Seite wo dort der Abrieb liegt. Über Funk kommt "Grün" aber ich steh eh schon voll auf dem Gas. Der BMW ist in der Beschleunigung nicht der Schlechteste und ich komme gut mit dem Feld mit. Anbremsen der ersten Kurve, eine große Staubwolke zeigt schon, dass einige die Streckenbegrenzung neu definieren. Ich halte mich etwas außen und kann damit in der nachfolgenden Links innen bleiben. Die Mercedes-Arena erstmal heil überstehen... klappt und ich komme gut mit. Ein Cayman GT4 ist wohl aus der Box gestartet und schießt nach der Kurzanbindung durch das Feld der etwas langsameren Autos. Ich will kein Risiko eingehen und lasse ihn außen vorbei. Soll der ruhig durch den Pickup fahren. Wir hatten besprochen, dass ich 6 Runden fahren soll aber über Funk entscheiden wir uns, die Taktik zu ändern, etwas früher schalten, etwas Spritt sparen und so eine Runde länger draußen bleiben. Ok, setze ich so um. Es geht auf die Nordschleife. Schon eine andere Nummer, wenn man so im Pulk mal durch den Hatzenbach fährt. Richtung Schwedenkreuz zeigt sich aber schon, was dem ti fehlt... Topspeed. Im Hatzenbach hat mich ein 330i noch aufgehalten, jetzt fährt er mir davon. Aremberg kann ich mich zwar wieder ran bremsen aber runter zur Fuchsröhre nimmt er mir wieder bestimmt 100 Meter ab. So zieht sich das bis runter nach Breitscheid, ich kann aber dran bleiben. Als es dann den Berg hoch Richtung Kesselchen geht, fehlen mir wieder die entscheidenden km/h. Der 128ti ist halt nicht so aerodynamisch wie die Limousine 330i. Gegen die Hyundai i30 und Scirocco haben wir eh keine richtige Chance. Unser Ziel ist wieder ankommen, die Taktik sauber umsetzen und dann schauen was geht. Das Auto jedenfalls ist top. Die Bremse funktioniert gut (hatten neue Scheiben und Beläge vorne und neue Beläge hinten), das Fahrwerk passt, die Reifen auch. Ich habe es eigentlich immer geschafft, den Zielluftdruck fast exakt zu treffen. Also steht einem guten Stint nix im Wege. Ich komme über Start-Ziel und auch Flo sagt mir, alles top. Rein gehts in Runde zwei. Die ist recht unspektakulär wenn man von den ersten Gelbphasen absieht. Eigentlich schade, dass es manche direkt übertreiben. Das Rennen geht über 6 Stunden! In Runde drei geht es dann los und wird stressig. Die Spitze kommt von hinten angeflogen. Zum Glück sind die ersten drei ein wenig auseinander und somit kann ich alle gut einzeln passieren lassen. Dann kommt ein D-Zug aus Cup2 Porsche GT3 mit anderen GT3s noch als Würze. Ich weiß nicht genau, aber das waren mehr als 10, die im Fight untereinander waren. War das Adenauer Forst Richtung Metzgesfeld? Ich bin mir ehrlich gesagt nicht mehr ganz sicher. Denn ab da geht halt das Überrundetwerden so richtig los und man muss ständig damit rechnen, dass von hinten jemand richtig schnelles kommt. Aber auch dieses Mal geht es im ganzen Stint gut.
Eine Schrecksekunde habe ich, als in der letzten Rechts vom Hatzenbach eine kleine Ölspur ist und der Wagen doch ein wenig weiter in Richtung Wiese möchte. Aber ich kann die Bremse noch genug lösen und die Vorderräder finden ein wenig Gripp um doch noch auf der Strecke zu bleiben und weiter zu fahren. Ab Ausgang Hocheichen wird dann auch die Schmutzflagge wegen einer Ölspur gezeigt. Denke mal, da ging halt schon vorher was verloren. Generell wird die Strecke, wie erwartet, von Runde zu Runde schmutziger. Wie auch schon am Samstag liegen doch einige Trümmerteile rum und an manchen Stellen ist die Strecke deutlich grün-braun vom Dreck. Ich halte mich aber an die besprochene Taktik, versuche Spritt zu sparen und mich aus den Scharmützeln raus zu halten. Es klappt auch und ich kann 7 Runden plus die Einfuhrungsrunde fahren. Dadurch komme ich auf P5 in die Box und übergebe an Bernhard. Er bekommt Spritt und neue Reifen auf der Vorderachse. Dann startet er zu einem 7 Runden Stint. Nach einem weiteren Stop und 7 Runden Stint hat er noch eine Position auf P4 gutmachen können. Wechsel dann wie geplant auf Simon. Er bekommt auch auf der HA jetzt frische, wenn auch nicht neue Reifen, die vom Pickup befreit sind. Die Zeit läuft und Simon dreht seine Runden. Für Flo am Funk ist es etwas schwierig, denn Simon spricht wie halt die meisten Amerikaner sprechen. Man hört seinen Akzent doch deutlich. Aber die Verständigung klappt und er kommt zum letzten Stop in die Box. Nochmal Tanken, neue Reifen für die VA und die restlichen Sekunden von der Mindestboxenzeit absitzen. Durch unsere Taktik kommen wir da recht gut hin. Sein letzter Stint sollen planmäßig dann 6 Runden sein. Aber da der Spitzenreiter kurz vor 18 Uhr nochmal über die Linie geht, gewinnt Simon noch eine Runde extra. Aber 7 gehen mit dem Auto ja sicher. Auf jeden Fall kommt er ca. 18:15 Uhr dann durchs Ziel und wir haben Platz 4 sicher. Nach vorne ging leider aus eigener Kraft nicht mehr und nach hinten auf P5 hatten wir genügend Luft.

Für das Team Sorg war es ein sehr erfolgreiches Wochenende. Durch zwei Siege in der Cup3 (PETN - Porsche Endurance Trophy Nürburgring) auf dem Cayman GT4 wurde da schon der Titelgewinn 2023 klar gemacht. Und das zwei Rennen vor Schluss. Auch sonst sind alle Autos (bis auf den B-Permit Cayman) fast ohne Feindkontakt heil ins Ziel gekommen.
Im Livestream und auf so manchen Bildern sieht der 128ti zwar wie angeschossen hinten links aus, aber da war ein Halter der Schürze gebrochen. Trotz Tape bei jedem Boxenstopp hat der Wind die Heckschürze da immer wieder umgebogen. :(;)

Für mich persönlich ein sehr lehrreiches, tolles, anspruchsvolles, lustiges, anstrengendes aber vor allem schönes Wochenende. Mit P6(theoretisch P5) und P4 sind wir als Team und ich persönlich super zufrieden.
Bilder folgen wieder...
 
Hier schon mal ein paar vom Samstag, NLS6.

Speziellen Dank an @Touri320 für die Unterstützung.
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Autogrammstunde:
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Unser Carchief Flo bei der Arbeit.
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Irgendein Typ in der Sonne.
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Selfie und nix als Selfie!
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Die Fahrer...
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Start-Ziel vor richtig vielen Fans.
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Anfahrt Mutkurve.
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Hatte das Vergnügen in die Goldene Stunde zu fahren.
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Zuletzt bearbeitet:
Hier ein paar Eindrücke vom Sonntag, NLS 7:

Vor dem Start.
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Carchief Florian schnallt mich an, verkabelt mich und checkt alles nochmal.
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Anfahrt Pflanzgarten 1.
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Brünnchen
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Ausgang Eiskurve
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Anfahrt Karussell.
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Einfahrt Karussell
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Mitten im Karussell
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Am Wochenende steht der letzte Lauf der NLS an.
Freitag ist von 16-19 Uhr das Freie Training. Ich werde da mit Taxigästen auch wieder ein paar Runden drehen. Mein Einsatzfahrzeug wird, wie dann auch am Samstag im Rennen, wieder der BMW 128ti sein. In unserer Klasse VT2-Front sind 12 Autos gemeldet.
Für den Samstag sieht der Zeitplan so aus:
08:30 – 10:00 UhrQualifying
10:20 – 11:00 UhrPitwalk
11:10 – 11:30 UhrGridwalk
11:00 – 11:40 UhrStartaufstellung
12:00 – 16:00 Uhr Rennen (4 Stunden)

Für unsere Besetzung geht es in der Wertung um nichts mehr. Daher steht der Spaß im Vordergrund und für einen Kollegen sind noch ein paar Runden in Sachen Permit wichtig.
Für das Team Sorg geht es in einer anderen Klasse aber um die Meisterschaft als Gesamtsieger in der NLS. Erst in diesem letzten Lauf entscheidet sich, ob die Kollegen auf dem Porsche Cayman mit der Startnummer 959 oder das Team Adrenalin mit einem BMW 330i aus der VT2-Heck die Meisterschaft für sich entscheiden.

Die Wetteraussichten sind sehr gut für den Oktober in der Eifel. Vielleicht kommt ja mal wieder der ein oder andere vorbei. Ich bin wieder in Box 27 beim Team Sorg Rennsport zu finden.
 
Am Wochenende steht der letzte Lauf der NLS an.
Freitag ist von 16-19 Uhr das Freie Training. Ich werde da mit Taxigästen auch wieder ein paar Runden drehen. Mein Einsatzfahrzeug wird, wie dann auch am Samstag im Rennen, wieder der BMW 128ti sein. In unserer Klasse VT2-Front sind 12 Autos gemeldet.
Für den Samstag sieht der Zeitplan so aus:
08:30 – 10:00 UhrQualifying
10:20 – 11:00 UhrPitwalk
11:10 – 11:30 UhrGridwalk
11:00 – 11:40 UhrStartaufstellung
12:00 – 16:00 UhrRennen (4 Stunden)

Für unsere Besetzung geht es in der Wertung um nichts mehr. Daher steht der Spaß im Vordergrund und für einen Kollegen sind noch ein paar Runden in Sachen Permit wichtig.
Für das Team Sorg geht es in einer anderen Klasse aber um die Meisterschaft als Gesamtsieger in der NLS. Erst in diesem letzten Lauf entscheidet sich, ob die Kollegen auf dem Porsche Cayman mit der Startnummer 959 oder das Team Adrenalin mit einem BMW 330i aus der VT2-Heck die Meisterschaft für sich entscheiden.

Die Wetteraussichten sind sehr gut für den Oktober in der Eifel. Vielleicht kommt ja mal wieder der ein oder andere vorbei. Ich bin wieder in Box 27 beim Team Sorg Rennsport zu finden.
Ich wünsche Euch viel Spaß und Erfolg, leider bin ich erst das nächste WE am NBR 🤷🏻‍♂️
 
Hallo Achim,

viel Spaß beim Rennen und alles heile lassen.

Ich bin am Samstag in Herschbroich also nicht weit weg von der Nordschleife, René zieht nach Mayen zu Ramona. Sonst wäre ich vielleicht einmal vorbei gekommen.

VG Rainer
 
Guten Morgen aus der Eifel!
Gestern war ja Freies Training und wieder die Möglichkeit mal als Taxigast mitzufahren.
Unser Forumsmitglied (und mein Sponsor :t) Siefke aka @Touri320 mit seiner Partnerin Sabine sowie ein Kollege von mir nutzen die Chance und hatten wohl eine Menge Spaß. Siefke hat direkt mal zwei Runden genommen.

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Heute steht Lauf 9 und damit das Finale der NLS an. Qualifying ist für uns beendet, aktuell stehen wir auf P5 von 11.
Mir ist es noch ein persönliches Anliegen, euch zu informieren, dass Christian aka @F1Schumi in Gedanken und auch namentlich bei diesem Lauf mich begleitet. Leider konnten wir die gemeinsame Runde im Rennwagen ja nicht mehr fahren.

Chris, das ist für dich! b18b3c81-c4e8-466b-8984-4af1820820ba.jpeg

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Und hier der erste Bericht von NLS9:
Das Qualifying...
Unser Auto, der BMW 128ti war, genau wie die drei Fahrer, top vorbereitet um in das Qualifying zu starten. Unser Carchief Gilbert (Flo war leider krank und konnte uns nicht zur Seite stehen) hat den ersten Fahrer, Kurt, auch in einer guten Position um 08:22 (da geht die Ampel der Boxengasse auf Grün) auf die Strecke gebracht. Kurt hat eine Sichtrunde gefahren und direkt berichtet, dass der Bereich Hatzenbach bis Hocheichen sowie Bergwerk noch nass sind von der Nacht. Er ging dann in seine fliegende Runde und hatte direkt eine Code60 im Hatzenbach. Ein anderer Teilnehmer hatte die feuchte Strecke wohl nicht richtig interpretiert und seinen Wagen ein wenig aerodynamisch in der Bande optimiert. Tja, damit war es wohl keine gute Zeit für Kurt. Aber er machte seine Runde gut und kam mit 10:05 glaub ich über die Linie.
Als zweites ging Matthias ins Auto. Er ist eigentlich Carchief auf einem der 330i in unserem Team. Wir kennen uns schon ein paar Jahre aus der RCN und kommen sehr gut zusammen klar. Da die Code60 noch immer angezeigt war, fuhr er auch nur eine Runde um nochmal rein zu kommen. Auf seiner Runde meldete er leichten Niesel auf der Döttinger Höhe. Aber noch nichts wildes.
Also ging auch ich zu einer Runde ins Auto. Auf den Slicks, was bei den Verhältnissen auch noch Sinn machte. Auf dem GP Kurs waren dann auch ein paar Tropfen auf der Scheibe. Ich habe versucht, die Reifen auf eine möglichst gute Temperatur zu bringen und ging über die Start-Ziel-Linie auf eine schnelle Runde. Am Freitag im Training hatten wir noch ein paar verschiedene Einstellungen mit dem Luftdruck an der HA getestet und einen guten Zielluftdruck gefunden.
In der Kurzanbindung waren dann ein paar mehr Regentropfen aber noch nichts, womit man mit Slicks bei ausreichender Temperatur Bedenken hätte. Raus auf die Nordschleife... die Code-60 im Hatzenbach war immer noch, jetzt dazu noch mit verlängerter Gelbphase davor. Also runter vom Gas, so wenig wie möglich durch den Dreck und das Bindemittel fahren und in Richtung Hocheichen ab der Grünen Flagge wieder rauf aufs Gas. Flugplatz, Schwedenkreutz, Aremberg... Auto ist stabil und die Bremse passt auch. Am Freitag war das Pedal etwas lang aber da sind wir auch noch gebrauchte Beläge gefahren, für mich schon ein bekanntes Prozedere. Jetzt hatte ich Beläge, die erst zwei-drei Runden im Einsatz waren drauf. Beim Anbremsen Aremberg wird der 1ser auf der HA immer recht unruhig. Man muss wirklich versuchen, den Wagen nach der schnellen Links über die Kuppe genau gerade zu stellen bevor man die Bremse tritt.
Runter zur Fuchsröhre. In der Links-Rechts-Links, die man quasi gerade durch fährt springt der Wagen ähnlich stark wie der 240i Cup vom letzten Jahr. Ich habe mit dem Auto in der Senke ca. 205-215 drauf, je nach Verkehr und aktuellem Befinden. :whistle: Hoch gehts und ab durchs Adenauer Forst. Die Stelle liegt dem Wagen sehr gut finde ich. Ab Metzgesfeld setzt leichter Niesel ein, der sich bis Breitscheid zieht. Aber die Strecke ist noch trocken soweit. Weiter geht es dann den Berg hoch und durch die Lauda-Links zum Bergwerk. Der Niesel hat aufgehört, dafür gelbe Flaggen... also etwas verhaltener durch die Rechts am Bergwerk. Und siehe da, ein Schleppverband... mir fehlen damit ein paar km/h den langen Weg hoch durchs Kesselchen und Klostertal. Dazwischen, die Mut-Kurve, die mir mit dem Auto auch nicht so richtig Spaß macht. Auf den Bodenwellen vorher wird der 1er sehr unruhig auf der HA und man ist ständig am korrigieren. Die folgenden Abschnitte Karussel, Hohe-Acht, Hedwigshöhe, Wippermann, Eschbach und Brünnchen sind so mein Lieblingsbereich. Aber auch hier ist der 1er ganz anders als z.B. der 240Cup, der Cayman und vor allem der E36. Die drei lassen sich deutlich flüssiger durch den Bereich fahren und sich vor allem auch beim Bremsen ins Brünnchen rein viel stabiler.
Raus aus dem Brünnchen, Eiskurve und Pflanzgarten 1 und 2 folgen. Geht alles gut, auch wenn man bei Pflanzgarten 2 immer am Sprung nach rechts korrigieren muss, weil das Heck nach außen drückt. Bellof-S ist mit dem Wagen auch eine Herausforderung... ab durch den Schwalbenschwanz, welcher dem Wagen gut liegt und über den Galgenkopf auf die Döttinger Höhe. Ich hab trotz allem ein gutes Gefühl mit der Runde und der Zeit... bis dann vor der Tiergartenbrücke Gelb geschwenkt wird, gefolgt von Doppel-Gelb und Code60... ein 240Cup hat wohl gebrannt und steht auf der Strecke. Löschmittel bedeckt auch schön die Fahrbahn. Aber der Fahrer steht hinter der Planke und es geht ihm gut. Das ist immer die Hauptsache würde ich sagen.
Also war die Rundenzeit am Ende doch im Eimer und unwichtig.
Mit der ersten Zeit von Kurt stehen wir auf P5 in der Klasse und da die Code60 bleiben, bleiben wir auch da stehen.
Ab in die Box und die Zeit bis zum Start überbrücken...
 
Und der zweite Bericht von der NLS 9:
Das Rennen...
Die Zeit zwischen Qualifying und dem Rennen selbst ist mich als Fahrer immer ein wenig undefiniert. Ich bin da noch nicht wirklich angespannt, aber so ruhig wie zu Hause auf der Couch bin ich auch nicht.

Dieses Mal gab es am Auto nichts zu reparieren, also wurde nur ein kompletter Check gemacht und alles gereinigt. Zu dem Zeitpunkt wusste ja auch noch keiner was kommt…

Ich fand es sehr schön, dass Fans auf einen zukommen, mit Autogrammkarten oder Fotos und bitten mich, als total unwichtiges Rädchen im ganzen Motorsportzirkus um ein Autogramm. Ein älterer Herr, den ich aber schon öfter mal gesehen habe im Fahrerlager, kam mit einem richtig dicken Ordner, beschriftet mit 2023, schön säuberlich DIN A5 Hüllen drin, darin nach Startnummern sortiert die Karten. Und er hatte sogar noch Karten von mir im 240i Cup vom letzten Jahr, die er mich bat, zu unterschreiben. Da geht mir voll das Herz auf. Der hat sich total gefreut und gesagt, dass er das schon seit vielen Jahren macht. Und er schaut immer, dass er alle Fahrer, die zum Einsatz kamen, erwischt. Ich will nicht wissen, wie viele Ordner der zu Hause hat.
Auch Kinder kommen immer gern in die Box und schauen in die Fahrzeuge, fragen und staunen… kenn ich irgendwie von früher. Selbst einen Jungen mit 1.FC Köln-Trikot habe ich eine Autogrammkarte gegeben. Naja, der hat es bestimmt schwer wenn man so rumlaufen muss dachte ich und ich hatte da meinen Sozialen Tag glaub ich... oder schon nen Sonnenstich.

Naja, irgendwann ist es dann soweit und der erste Fahrer macht sich bereit um in die Startaufstellung zu fahren. Wir hatten ja abgemacht, dass Kurt den Start fährt, dann Matthias und ich dann den Schluss übernehme.

In der Startaufstellung ist es auch immer schön. Im hinteren Bereich sind zwar nicht so viele Fans wie bei den GT3 aber die ein oder anderen verirren sich schon dahin und wünschen einem Glück.
Dann hört man die bekannten Trillerpfeifen und die Startaufstellung muss geräumt werden. Kurt ist jetzt alleine für sich. Ich bin mit meinem Kollegen zur T12 gegangen um von dort die ersten paar Runden zu schauen.

Der Start verlief in unserer Startgruppe gut und Kurt konnte den Startplatz 5 behaupten. Die ersten drei Runden kam er auch in einen guten Rhythmus und hatte zu P6 genügend Luft. Doch in Runde 4 war er nur noch auf P6 und in Runde 5 sogar auf P7. Das war ungewöhnlich… also bin ich zurück zur Box.

Kurt ist dann in Runde 5 auch in die Box gefahren und es wurde geprüft ob alle Stecker fest sind. Machte alles einen guten Eindruck, nichts äußerlich zu sehen. Er hatte den Wagen zweimal auf der Runde in einer Parktasche neben der Strecke schon resettet, aber da hat nichts geholfen.

In Runde 6 kommt er wieder rein. Wieder keine Leistung. Also den Fehlerspeicher auslesen. Es war kein eindeutiger Fehler zu erkennen, also wurde die vorhandenen gelöscht und er ging nochmal raus. Aber keine Besserung...
Matthias ging dann auf die Strecke. Raus aus der Boxengasse, durch die Mercedes-Arena… Funkspruch: alles klar, Leistung ist da. Weiter über den GP-Kurs, alles gut, Auto läuft. Links auf die NOS und über die Kuppe zur Sabine-Schmitz-Kurve… böööp, keine Leistung, Auto geht in den Notmodus. Also eine ganze Runde mit maximal 80. Bergauf zur Hohen Acht konnte Matthias sogar nur noch knapp 50 fahren. Zum Glück sichern die Streckenposten ein langsameres Auto mit der weißen Flagge ab, so dass der Verkehr gewarnt ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er in die Box und die Mechaniker lesen nochmal den Speicher aus. Fehler Unterdruck OPF (oder so ähnlich). Kann also nur ein Sensor oder der Druckschlauch sein. An den Druckschlauch kommen die Monteure dran. Das ist jedoch sehr aufwändig und vor allem heiß… Nach knapp 30 Minuten ging das Auto dann wieder auf die Strecke. Jetzt läuft der Wagen. Aber dann der Funkspruch von Matthias: Probleme Lenkung, Geräusche links. Also wieder in die Box… Rad runter, Lenkung komplett prüfen, Fehlerspeicher auslesen, alle Schrauben und Muttern nachziehen. Es ist reich optisch nichts festzustellen. Und wenn man nix findet, dann fährt man. Matthias geht also wieder raus und alles ist in Ordnung. Er dreht noch zwei Runden und dann bin ich dran. Man geht schon mit einem etwas komischen Gefühl dann raus auf die Strecke, wenn das Auto so repariert wurde. Aber ich hatte mir vorher schon eine ruhige Ecke gesucht, mich so weit wie möglich fokussiert und ich fand auch direkt gut in einen Rhythmus.

Die Strecke war bis auf die üblichen Trümmerteile und Gras sowie Kies eigentlich gut aber ich hatte nicht eine Runde ohne Flaggen, die mich einbremsten. Das macht aber nichts. Die ersten zwei Runden fährt sich der Wagen wieder so undefiniert. Dabei habe ich auf der HA geschälte Slicks, also noch keinen Pick-Up drauf. Ich denke, der Luftdruck ist da etwas zu niedrig. Ich versuche, soweit ich das als laienhafter Amateur kann, denn Wagen beim Anbremsen mehr mit dem Heck arbeiten zu lassen um so Temperatur in die Reifen zu bekommen. Und es scheint zu wirken. Mit jeder Kurve wird das Heck besser. Und so komme ich auch gut durch die Eifel. Da wir ja mehrere Runden Rückstand haben, greife ich auch nicht mehr in Kämpfe innerhalb der Klasse ein. Der Führende läuft auf mich auf, ist also eh schneller (die i30 sind dem 128ti schon deutlich überlegen), ich zeige ihm auf der Start-Ziel Gerade an, dass ich links bleibe und er die Innenbahn hat. Er bedankt sich auch freundlich und ich kann ihm bis zur NOS sogar fast folgen. Selbst auf der NOS ist er erst nach dem Adenauer Forst außer Sichtweite. Dafür läuft ein M240Cup auf mich auf, mit dem ich mich eine Runde lange schön beschäftige. Als er mich auf der Döttinger Höhe überholt bleibe ich ihm noch fast eine Runde am Heck. Das macht schon Spaß.

In der zweitletzten Runde gibt es dann im Abschnitt Fuchsröhre noch einen Unfall mit drei Beteiligten Fahrzeugen. Also Gelb – Doppelgelb – Code60 und wieder nix mit guten Runden. Die Fahrer sind aber alle aus den Autos raus und somit gab es wohl nur Blechschäden. In der letzten Runde wird man von den Marschalls komplett über ca. 200 Meter Bindemittel geschickt, weil Bergefahrzeuge die Rennautos huckepack nehmen.

Und dann… meine erste Zieldurchfahrt in der NLS. Das Team schießt für jedes Auto mit Glitterkanonen... das ist schon ein schönes Gefühl, wenn man weiß, wir haben es als Team zusammen geschafft. Ja, richtig, wir sind nicht da, wo wir sein wollten. Denn P4-5 war unser Ziel und eventuell wäre sogar P3 drin gewesen. Aber wir haben nicht aufgegeben, wie so manch andere Teams und haben den Wagen ins Ziel gebracht. Und ja, der 128ti ist spaßig, aber ich weiß nicht, ob er für die Zukunft der richtige Wagen für mich und meinen Fahrstil ist.

Tja, nach dem Rennen gab es dann noch ein kühles Getränk und ich habe Siefke ein (meiner Meinung nach) schönes Andenken und kleines Dankeschön für die Unterstützung in diesem Jahr mit gegeben.
Bilder folgen natürlich auch diesmal wieder…
Abends hatten wir dann in der Lounge vom Team noch eine kleine Season-End-Party. Nettes Essen, nette Leute, gute Gespräche… davon poste ich aber keine Bilder!

Ich habe aber mit den Sorg Brüdern schon ein wenig über die Aussichten und Möglichkeiten 2024 gesprochen und die sehen nicht so schlecht aus. Aber dazu zum passenden Zeitpunkt mehr.
 
Aber auch hier ist der 1er ganz anders als z.B. der 240Cup, der Cayman und vor allem der E36. Die drei lassen sich deutlich flüssiger durch den Bereich fahren und sich vor allem auch beim Bremsen ins Brünnchen rein viel stabiler.

Wieder mal ein toller Bericht und ich bin sehr beeindruckt. Wenn die Nordschleife noch so nahe wäre wie zu der Zeit als wir in Hennef/Sieg gewohnt haben, würde ich sicherlich zu jedem Rennen kommen.

Habe da nochmal eine laienhafte Frage, wieso entscheidet man sich als Team für ein Fahrzeug wie den 128ti wenn es doch den Eindruck macht, daß er nicht unbedingt gut zur Nordschleife passt (so interpretiere ich Deine obigen Aussagen)? Oder war das Fahrzeug quasi ein Versuchsballon und es gab im Vorfeld noch keine detaillierten Erfahrungen?
 
Achim, vlt kannst du deine Beiträge bei Gelegenheit als Sammlung in einem Buch binden lassen
Bis dahin müssen wir hoffen, dass dieser Fred nie verloren geht. :kniefall
Für mich ist er absolut erste Wahl.

Vielen Dank Achim, dass du uns auf diesem Weg so bildlich, fast realistisch dabei sein lässt. :t:t:t
 
Boah, Leute... danke für das Feedback! :inlove:
Freut mich sehr, dass es euch gefällt so ein bisschen dran teilhaben zu können. Macht mir auch Spaß euch immer mal was von der Stimmung und der Situation vor Ort hier mitteilen zu können.
 
Wieder mal ein toller Bericht und ich bin sehr beeindruckt. Wenn die Nordschleife noch so nahe wäre wie zu der Zeit als wir in Hennef/Sieg gewohnt haben, würde ich sicherlich zu jedem Rennen kommen.

Habe da nochmal eine laienhafte Frage, wieso entscheidet man sich als Team für ein Fahrzeug wie den 128ti wenn es doch den Eindruck macht, daß er nicht unbedingt gut zur Nordschleife passt (so interpretiere ich Deine obigen Aussagen)? Oder war das Fahrzeug quasi ein Versuchsballon und es gab im Vorfeld noch keine detaillierten Erfahrungen?

Danke!

Tja, der 128ti war ja schon in der Klasse VT2 eingesetzt worden, als noch nicht zwischen Front- und Heckantrieb unterschieden wurde. Das Fahrzeug hatte zu dem Zeitpunkt auch Potential und es war auch für BMW schön zu sehen, dass ein Team den (damals halt noch recht) untypischen Antrieb für einen BMW erstmalig auf der Rennstrecke einsetzen wollte. Es gab zwar keinen Werkseinsatz aber schon guten Kontakt zu BMW.
Im 6H Rennen 2022 hat der Wagen ja auch mal einen Klassensieg geholt (wenn auch mit Glück aber das Ergebnis zählt).
Jedoch sind jetzt die anderen HotHatches einfach ein Stück enteilt, der aktuelle i30 genau wie der Scirocco R (welcher ja aber eigentlich nicht so neu ist) Das ist halt anders als in der VT2-Heck Klasse, wo mehr oder wenig nur BMW Limousinen (wenn auch noch aus verschiedenen Baureihen F30/G20) gegeneinander antreten.
Es ist schon erstaunlich, wenn man hinter einen anderen Fahrzeug der Klasse her fährt, wie stabil die sind. Wir hatten schon mehrfach Ingenieure von KW da, die auch schon verschiedene Sachen mit uns probiert haben. Natürlich muss ein Fronttriebler hinter aktiv arbeiten und mitlenken, aber gerade in den schnellen Passagen sagt dir das Auto wo es hin will und nicht umgekehrt. Das macht dann nicht wirklich Spaß und richtiges Vertrauen ins Auto kommt auch nicht auf. Wenn man z.b. die Kuppe bei der Tiergartenbrücke nimmt und mehr nach rechts lenkt als links weil das Auto dermaßen das Heck nach rechts drückt bei über 230... Vielleicht liegt es auch an meinem Fahrstil... aber es gibt halt eigentlich von allen Fahrer eher negatives Feedback zum Auto. Daher auch schon meine Gespräche mit den Teamchefs um nächstes Jahr auf einem anderen Auto zu sitzen...
 
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