Gerade BMW hat schlechte Erfahrungen mit unzufriedenen Kunden gemacht, denen eine Reihe Motoren kaputt gingen, nachdem die heute üblichen langen Ölwechseluntervalle eingeführt waren. Und die vorher brav alle 10.000Km eingefüllte Ölmenge plötzlich nicht mehr bis zur nächsten Inspektion reichte, weil nicht nur Hausfrauen, sondern auch Sportfahrer (jedenfalls nach Selbsteinschätzung) nicht oft genug im Motorraum rumfummelten. Dann gab es irgendwann die Ölwarnleuchte und später konsequenterweise den Verzicht auf den Peilstab. Da für den Sensor der Warnlampe eh ein Loch in die Ölwanne gebohrt werden musste, konnte man dann da auch gleich einen Sensor einbauen, der den Ölstand misst und nicht nur bei Minimum anschlägt. Und auf das zweite Loch für das Peilstabrohr verzichten. Das ist eh nur ein weiteres Risiko für eine Ölundichtigkeit. Wer mal, wie ich beim E46, das halbe Kühlsystem ausbauen durfte, nur um dieses elegant geschwungene Rohr zum Wechsel des O-Rings herauszuziehen (gab trotzdem noch Gewürge und blutige Finger, aber den Motor wollte ich dafür nicht ausbauen) sieht das alte Ritual der Ölstandskontrolle mittels Peilstab in einem anderen Licht. Auch wenn dem technischen Laien damit die Möglichkeit genommen wurde, durch wichtige Gesten und kritisch kundige Blicke die Achtung der noch Unbedarfteren im Familienkreis oder an der Tankstelle zu erheischen.

Wer bei Aufleuchten der gelben Lampe einfach einen Liter Öl nachfüllt, wird nie Gefahr laufen, vermeintlich oder tatsächlich zu wenig Öl im Motor zu haben.