Ich habe eine ähnliche Diskussion mit meinem Händler bei der letzten Inspektion gehabt. Der wollte mir auch erzählen, dass das Mobil 1 nicht mehr zulässig sei. Ich habe das dann ziemlich kurz abgewürgt, als ich ihm sagte, dass es mein tagtäglicher Job ist, Kolben und Lager zu entwickeln und da auch mit Additiv- und Ölherstellern eng zusammenzuarbeiten...da war dann Ruhe und es wurde mein mitgebrachtes Öl verwendet.
Und übrigens habe ich genau die Frage mal an den weltweit größten Additivhersteller gestellt, was das Mobil 1 so gut macht, denn meine Kontaktpersonen dort haben es ebenfalls als das so ziemlich beste Öl für den Privatmarkt bezeichnet. Exxon leistet sich hier eine eigene Mannschaft, die eine optimale Additivkombination entwickelt bzw. auswählt und erprobt. Das ist so nicht üblich. In der Regel kaufen die Ölfirmen nur ein Additivrezept von einem der vier Hersteller die es so gibt (Chevron Oronite, Lubrizol, Infineum, der vierte fällt mir gerade nicht ein). Das Mobil 1 ist im Prinzip nochmal eine "Best Of" Rezeptur der Additive verschiedener Hersteller und hat zudem den höchsten Anteil an PAO, die ebenfalls sehr gute Schmiereigenschaften mitbringen. Diese sind aber teuer und die Kapazitäten würden bei weitem nicht reichen, den gesamten Ölmarkt damit zu beliefern und die klassischen Gruppe III oder IV Grundöle zu ersetzen. Der Unterschied für Diesel oder neuere Benziner kommt vor allem aus der Forderung nach Low SAPS für die DPF und im Zuge dessen eine Vereinheitlichung der Öle aus Kostengründen. Das Mobil 1 0W-40 ist aber eine High- bis Mid SAPS. Dabei geht es vor allem um Anteile von metallischen Phosphorverbindungen die einen guten Verschleissschutz bieten, z.B. ZDDP. Diese Anteile müssen bei Motoren mit Filtern kleiner sein, da sie bei der Verbrennung Aschen bilden und die Filter zusetzen. Oder kurz gesagt: Was unseren Motoren beim Verschleiß eigentlich gut tut sorgt bei den Filtern für Probleme und wurde deshalb reduziert. Heißt für mich, dass da auf keinen Fall anderes Öl reinkommt als das Mobil 1.