Nochmal vielen Dank dir, Robert, für die tolle Hilfe und auch Jürgen für die Halle
Kurz zur Entstehungsgeschichte:
Seit einem Monat war das Mittelteil des Verdecks - mit der Heckscheibe, bei BMW genannt "Dachschale 2" - nur noch "ruckelnd" zu bewegen, wenn überhaupt. In Carly war der Fehler A68D abgelegt, mit einer kryptischen, unzutreffenden Beschreibung. ISTA+ hat für den Fehler dagegen die zutreffende Beschreibung "Mikroschalter Dachschale 2 geschlossen rechts" ausgeworfen.
Dieser Schalter wird von BMW bezeichnet als Sensor
I01241, der sitzt am
unteren Ende der Dachschale und ist inkl. der Verkabelung ohne die
äußerst umständliche Demontage und spätere Montage und Justierung der Dachschale nur sehr schwer zugänglich. Der Schalter selbst ist übrigens nicht verschraubt, sondern thermisch verzapft - k.A. ob man das z.B. mit einem Lötkolben oder einem erhitzten Nagel selbst hinbekommt, falls der Schalter mal wirklich defekt sein sollte.
Zur Ursache:
Bekanntlich liegt die Fehlerursache einerseits in den engen Schlaufen, in denen die Verkabelung und Hydraulikleitungen im Verdeck verlegt sind, besonders im vorderen Teil von Dachschale 2. Die Schlaufen werden bei Öffnung/Schließung teils um fast 180° gebogen, wie auch schon von
@cra3y beschrieben. Andererseits liegt die Ursache in der höchst miserablen Qualität des von BMW verwendeten Litzenmaterials namentlich des Kunststoffmantels - vielen Dank, Ihr @$%# Controller bei BMW, da habt ihr bestimmt 3,50€ eingespart und den Werkstätten ein nettes Folgegeschäft beschert! Bilder hat
@RobbiZ4 schon eingestellt, hier ein Vergleich der ursprünglichen Litze gegen das von Robert verwendete Lify:
Zur Behebung:
BMW tauscht in diesen Fällen ungeniert den gesamten Verdeckkabelbaum, wenn man keine gute Werkstatt an der Hand hat, die auch mal nach Alternativen sucht. Materialkosten: ~1000,-€ zzgl. m.E. mindestens 120 AW u.a. für die äußerst umständliche Montage und Demontage der Dachschale(n).
Als Alternative muss man eben die kritische Knickstelle finden und das Kabel dort ersetzen. Ohne das von Robert entwickelte, in den Signalweg eingeschleifte Messgerät hätten wir die Kabel vermutlich schon vor der eigentlich kritischen Knickstelle gekappt und ausgetauscht. Durch das Messgerät haben wir ganz einfach dynamisch den Sensorzustand verfolgen können, um den Fehler zu lokalisieren.
Ja, und dann kommen ganz viel Sorgfalt, Fingerspitzengefühl und natürlich auch Erfahrung, um die Kabel und Hydraulikschläuche aus den Schellen und Kabelbindern zu befreien und schließlich mit neuen Leitungen sauber und unbehindert neu zu verlegen. Ich selbst hätte wohl an dieser Stelle aufgegeben, das war eine üble, minimalinvasive Pfriemelei wie durchs Knopfloch. Nochmal vielen Dank, Robert!
Ausblick:
So, nun müssten 3 von insgesamt ?? Schlaufen an 4 von insgesamt 26 Sensorleitungen des Verdecks dauerhaft geschützt sein. Zumindest links an gleicher Stelle droht natürlich gleiches Ungemach (s.
@cra3y). Die anderen Schlaufen sind aus meiner Sicht aber auch nicht minder gefährdet. Die eigentliche Aufgabe wäre daher wohl der Aufbau eines komplett neuen Kabelbaums ,it vernünftiger Litze, mit dem man elektrisch für immer Ruhe hätte.
Hier sieht man allerdings noch, dass an der gleichen Schlaufe auch die Hydraulikleitungen gleichermaßen erheblich leiden. Die hellen Stellen kommen durch ein extra Gewebeband, das ab Werk an der besonders engen Biegestelle um Kabel und Hydraulikleitungen gewickelt war, vermutlich um den Radius zu vergrößern. Wir haben nicht zuletzt deshalb versucht, die Schlaufen minimal weiter zu legen, um den Biegewinkel etwas zu reduzieren und den Radius und die Beweglichkeit zu erhöhen.