AW: Sind hier auch Taucher unterwegs ?
Hallo Norbert,
danke für die Links zur Siren. Tolles Schiff, aber leider ist auch da Tubbataha schon ausgebucht für 2011 bis auf einen 13 Tage Trip
via Tubbataha für bescheidene 3500 pro Person.
Ich will nicht undankbar sein, jeder Tipp und jeder Link ist wertvoll.
Vielleicht habe ich gerade eine schlechte Phase, aber mir geht die Galle über bei den Preisen, die sich die Anbieter ohne Schamesröte im Gesicht heute erlauben.
Da kostet dann ein also zwei Wochen Urlaub auf den Philippinen mal schnell 10 Kilo zu zweit und ohne weiteren Firlefanz - Verzeihung, das ist ganz schön happig.
Da muss ich mir mal was von der Seele schreiben:
Das ist schon richtig teuer - ich vergleiche dabei den Preis pro Tag mit dem der Seaven Seas, die ist im Roten Meer ja auch nicht gerade im Billigsegment.
Da kann man schon etwas ärgerlich werden, da wird über künstliche Verknappung eine Phantasiepreis gebildet, die Taucher blechen es ja, sonst kommen sie halt nicht da hin....
Die Betriebskosten eines Bootes sind in Asien sicher nicht höher als in Ägypten, oder? Dazu kommen dann sicher auch Lizenzgebühren, aber die sind auch im Red Sea Marine Park nicht unerheblich.
Klar, je individueller man es haben will, desto mehr Geld muss man in der Regel in die Hand nehmen. Aber Alle, die Ihr Geld mit Erwerbsarbeit verdienen, werden mir sicher zu stimmen, dass man da schon ins Grübeln kommen kann.
Das wiederrum lässt mich zu einigen grundsätzlichen Gedanken kommen:
Tauchen ist weltweit ein dickes Geschäft, deswegen machen ja überall Tauchbasen auf. Aber was darf denn der einzelne Tauchgang kosten, wo ist die Obergrenze? An $50 als kumulierten Durchschnittspreis pro TG hat man sich ja schon fast gewöhnt, vielerorts liegt der Preis auch schon deutlich darüber.
Also, wo ist die Schmerzschwelle, bei $100 oder noch höher? Was ist einem das exotische Ziel wert, bei dem angeblich "unvergessliche" Tauchgänge garantiert sind?
Da könnte ich mich fast in Rage schreiben, denn gleichzeitig versucht doch die Tauchindustrie, uns Tauchern immer mehr Beschränkungen auf zu erlegen, die man dann gegen ein kleines Investment in weitere Plastikkarten bei PADI (Put Another Dollar In) wieder aufhebt b:
Gerade hat dieser Verein versucht durch zu setzen, dass auch erfahrene Taucher nur noch 30 Meter tief gehen dürfen, wenn sie nicht ein weiters Kärtchen erwerben

Die Basen werden bei Verstößen mit sofortigem Linzenzentzug bedroht - immer weniger Basen riskieren das - obwohl sie per Unterschrift ohnehin von jeder Haftung befreit sind.
Und Cmas, bisher als Kampftaucher verspottet, weichen auch die Ausbildung immer mehr auf und gleichen sich den anderen Verbänden an.
Das Niveau der Ausbildung wird bei den Urlaubstauchern immer schlechter, dafür macht ein Tec-Tauchverband nach dem Anderen auf. Nach tausenden investierten Euros in Ausbildung und Ausrüstung darf man dann mit Flaschen behängt als lebendes Mini-U-Boot wieder so tief tauchen wie vor dreißig Jahren - nur damals mit nur einer Flasche aber ohne Tarierweste, dafür mit einem Bier zwischen den Tauchgängen.
Wie können wir als Kunden uns dem Sog in unseren Geldbörsen denn entziehen?
Wir waren erstaunt auf der Boot 2010, da war ja nicht gerade viel los in der Taucher-Halle, verglichen mit den Vorjahren.
Ich zitiere einen alten Hasen der Branche (16000 TG), der die Befürchtung äußerte, dass die weltweite Krise in der Tauchindustrie erst noch bevorsteht.
Auch aus diesen Gründen haben wir uns für den nächsten Urlaub für freies Tauchen auf Bonaire entschieden: Das Gerödel selber auf den Pickup wuchten und dann sagt uns keiner mehr, was wir dürfen und was nicht.
Für einen überschaubaren Preis, Mitte Februar geht's los.
Uff, das war jetzt notwendig, das ich das schreibe

Frohe Weihnachtszeit Euch allen,
Grüße Michael
