Kontrolliertes Schnellfahren?

Die Antwort auf die obige Frage: man trifft den Fussgänger mit 50 KM/h, weil man bei einer durchschnittlichen Reaktionszeit noch gar nicht mit dem Bremsen angefangen wenn man 30 KM/h schon steht.

So zumindest die Aussage beim ADAC-Sicherheitstraining.

Auch wenn es vielleicht OT erscheint: so viel zu kontrolliertem fahren und was man dafür hält!

Jetzt mal zum eigentlichen Thema:

Ich fahre gerne so schnell, dass ich viel links fahren kann und nicht ständig nach hinten absichern muss. Ich empfinde langsames fahren dann als lästig, wenn in großen Tempounterschieden gefahren wird. Bei Ländern mit Tempolimit passen ich mich gerne an und treibe mit. Empfinde ich dann als stressfrei. In Deutschland gehöre ich lieber zu denen, die vorne wegfahren. Ich passe lieber auf langsamere auf als auf langsamere und schnellere.

Der ideale Geschwindigkeitsbereich dafür liegt für mich für mich zwischen 160 und 180 (schwankt natürlich nach Verkehrsdichte und sonstigen äusseren Faktoren).

Geschwindigkeiten über 200 KM/h sind für mich reine Lustfahrten mit erhöhter Aufmerksamkeit. "Die Erzielung der Höchstgeschwindigkeit" ist für mich keine Zielsetzung. Das passiert in einem Autoleben höchsten 1-2 Mal aus reinem Interesse auf einer freien 3 spurrigen Bahn.

Da ich heuer die 50 überschritten habe kenne ich das noch aus den 80ern. Da war das ein ganz anderes Thema. Mit 180 war man schon richtig schnell. Problem war, dass einige wirklich sehr langsam unterwegs waren und einfach niemand damit gerechnet hat, dass andere "so schnell" daher kommen können. Hinzu kam, dass die Bremsen und Fahrwerke bei weitem nicht so gut waren wie heute. Von elektronischen Helfern mal ganz zu schweigen...

Von daher ist Schnellfahren heute nicht mehr die große Kunst und vom Empfinden nicht so gefährlich wie anno dazumal. Aber vielleicht ist genau das das Gefährlich heute: es ist scheinbar einfach. Wenn ich mich bei 200 noch locker unterhalten kann, Musik höre und womöglich telefoniere oder sonst was machen kann bin ich vielleicht abgelenkter als früher mit meiner Möhre, die ich am Limit bewegte.

Die physikalischen Folgen dürften heute noch die gleichen sein, wenn bei 200 was schief geht... Am Ende kann ein Sekundenbruchteil alles verändern. Darüber sollte man sin immer klar sein.

Auch ich sehe das Hauptproblem nicht in hohen Geschwindigkeiten. Das Hauptproblem sind die Geschwindigkeitsunterschiede, die auf der gleichen Strasse stattfinden. Ein Laster mit 80 und ein PKW mit deutlich über 200 passen schlecht auf benachbarte Spuren...

Am drastischsten sieht man das bei Nebel. Einige bekommen Angst und bleiben fast stehen und andere ignorieren das und fahren ungerührt weiter. Erst dann passieren fürchterliche Unfälle. Würden alle gleich weiter fahren würde wahrscheinlich nichts oder zumindest weniger passieren.

Deswegen sollte man sich immer bewusst sein, was man da gerade tut (auch aus der Sich der anderen). Es gibt nichts blöderes, als sich selbst so zu verhalten, dass man nur "überlebt", wenn andere auf einen aufpassen. So ähnlich definiere ich "rasen".
 
Das, was bei hohen Geschwindigkeiten als konzentrierteres oder gerne auch kontrollierteres Fahren empfunden wird dürfte eine Augenarzt schlicht als Röhrenblick, im Volksmund auch Tunnelblick genannt, erklären. Eine durchaus intensivere Wahrnehmung wird auf ein mit zunehmender Geschwindigkeit eingeschränkteres Sehfeld fokussiert, die für Beurteilung der Gesamtsituation wichtigen Randbereiche gehen verloren. Dazu kommen noch der erhöhte Adrenalinspiegel und ein im Sport+ Modus arbeitender Kreislauf, was sicher kurzfristig Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen verbessert, aber von der Evolution eben nicht als Dauerbetriebszustand vorgesehen und entsprechen belastend (=ermüdend) ist.
Zur Klarstellung möchte ich anfügen, dass ich wie die meisten Teilnehmer dieser angeregten und für das emotionale Thema erfreulich sachlichen Diskussion das schnelle Fahren weder verteufeln, noch selbst drauf verzichten will. Sofern die Verkehrslage es eben zulässt, wie hier ja schon richtig beschrieben wurde (die Leute, denen die Bremse zu schwach ist, weil nach mehrmaligen Abbremsen aus 250 Km/h auf der AB die Scheiben heiß werden, haben da sicher eine andere Sicht der Dinge). Zur "Kontrolle" gehört aber auch, dass Physik und bauartbedingte Einschränkungen des Menschen, der für Geschwindigkeiten jenseits des Sprinttempos nun mal nicht gemacht ist, akzeptiert und berücksichtigt werden. Es wurde ja auch schon darauf hingewiesen, dass es eine individuelle Dauergeschwindigkeit gibt, die tatsächlich über einen langen Zeitraum durchgehalten wird, darüber gibt es einen Bereich, der auch als relativ entspannt gesehen wird, wo aber nach ein oder zwei Stunden die Anspannung spürbar wird und so richtig schnell geht nur kurze Zeit. Wo diese Bereiche liegen, muss jeder für selbst ausloten. Ich nur so meine Zweifel, wenn jemand mehr als 200Km/H noch dem Dauerwohlfühltempo zurechnet. Da wäre mal ein Selbstversuch mit Pulsuhr angebracht.:D
 
Rasen: Das sind Leute, die auf biegen und brechen schneller fahren wollen als erlaubt. Egal wo, ob innerorts oder auf der AB und ohne Rücksicht auf den restlichen Verkehr.

Kontrolliert schnell fahren: Diese Leute fahren dann schnell, wenn es die Situation erlaubt, z.B. auf einer AB, wo kein Tempolimit herrscht und zum jeweiligen Zeitpunkt kein Vekehr herrscht, gute Sicht sowie trockene Strasse. Sie halten sich aber sonst an die Vorschriften und nehmen auf anderen Verkehr Rücksicht, z.B. verlangsamen sie, wenn sie anderen begegnen.
...

Schöner Definitionsansatz. :t
 
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Ich fahre gerne so schnell, dass ich viel links fahren kann und nicht ständig nach hinten absichern muss. Ich empfinde langsames fahren dann als lästig, wenn in großen Tempounterschieden gefahren wird. Bei Ländern mit Tempolimit passen ich mich gerne an und treibe mit. Empfinde ich dann als stressfrei. In Deutschland gehöre ich lieber zu denen, die vorne wegfahren. Ich passe lieber auf langsamere auf als auf langsamere und schnellere...

Zunächst einmal vielen Dank für diese sehr gute, persönliche Zusammenfassung. Denn diese entspricht auch meiner eigenen Erfahrung und Handhabung, wenngleich ich auch gerne öfter als "nur" 1-2 Mal die Vmax angehe. Es muss aber halt passen.

Seit ich den Zetti fahre, bin ich auch wesentlich häufiger langsamer unterwegs. Das liegt auch daran, dass es einfach unangenehm laut wird auf Dauer - erst recht oben ohne. Jedoch merke ich ganz deutlich, das Geschwindigkeiten von 130-150km/h viel mehr Stress bedeuten können, als zuvor 180-200. Genau aus diesem Grund, dass man weder "nur" langsamer Verkehrsteilnehmer berücksichtigen muss, noch nur Schnellere; wie bspw. bei Gespannfahrten mit 80-90.
Für mich ist das auf Dauer bei 120-150 richtig anstrengend.

(Gewiss berücksichtige ich auch, dass dies auch mit am Fahrzeug liegt.)

...Von daher ist Schnellfahren heute nicht mehr die große Kunst und vom Empfinden nicht so gefährlich wie anno dazumal. Aber vielleicht ist genau das das Gefährlich heute: es ist scheinbar einfach. Wenn ich mich bei 200 noch locker unterhalten kann, Musik höre und womöglich telefoniere oder sonst was machen kann bin ich vielleicht abgelenkter als früher mit meiner Möhre, die ich am Limit bewegte.

Die physikalischen Folgen dürften heute noch die gleichen sein, wenn bei 200 was schief geht... Am Ende kann ein Sekundenbruchteil alles verändern. Darüber sollte man sin immer klar sein. ...

Da ich hin und wieder Oldtimer fahre, kenne ich zumindest ältere Fahrzeuge, obwohl ich noch "relativ" jung bin. Da sind Geschwindigkeiten von 180 noch einmal eine ganz andere Hausnummer, während einem diese z.B. im VW Phaeton (oder anderen entsprechenden Reiselimousinen) wie ein gemäßigtes Standardtempo vorkommen.

Allerdings besteht diese Gefahr grundsätzlich immer, dass man die Geschwindigkeiten nicht mehr physikalisch richtig einschätzt. Denn ob ein VW Golf mit 120/130 fährt oder mit 180, ändert am subjektiven Sicherheitsempfinden wenig. Ich gehe sogar eher davon aus, dass man sich bei 130 noch viel eher überschätzt und in Sicherheit wiegt als entsprechend bei auffallend höheren Geschwindigkeiten im Vergleich zum Standard (sprich Richtgeschwindigkeit 130).

Ich glaube diese Gefahr wird von vielen auch nicht richtig erkannt. Und das merkt man gerade in den Ferienreisezeiten überdeutlich. (Und hier kommt womöglich noch falsche Beladung oder gar Überladung erschwerend hinzu.)

...Am drastischsten sieht man das bei Nebel. Einige bekommen Angst und bleiben fast stehen und andere ignorieren das und fahren ungerührt weiter. Erst dann passieren fürchterliche Unfälle. Würden alle gleich weiter fahren würde wahrscheinlich nichts oder zumindest weniger passieren. ...

Nebel scheint etwas zu sein, was sehr viele Autofahrer verwirrt. Die einen fahren ungehemmt weiter, obwohl bei Weitem keine Sichtweiten mehr von 500m gegeben sind und andere reagieren über und schalten nerviger Weise die Nebenschlussleuchte ein.
Allein dieses jeweilige Fehlverhalten dürfte sich allein genommen korrigieren lassen. Aber in Kumulation ist es dann schlichtweg extrem, gefährlich.


Das, was bei hohen Geschwindigkeiten als konzentrierteres oder gerne auch kontrollierteres Fahren empfunden wird dürfte eine Augenarzt schlicht als Röhrenblick, im Volksmund auch Tunnelblick genannt, erklären. Eine durchaus intensivere Wahrnehmung wird auf ein mit zunehmender Geschwindigkeit eingeschränkteres Sehfeld fokussiert, die für Beurteilung der Gesamtsituation wichtigen Randbereiche gehen verloren. ...

Dieses physiologisch bedingte "Problem" kommt hinzu. Aber diese Anpassung setzt nicht erst bei 200km/h, sondern abgeschwächt auch schon viel früher ein. Denn der Mensch ist tatsächlich für Schrittgeschwindigkeit bzw. kurzzeitige Geschwindigkeiten von vllt. 30-50km/h gebaut.

Aber wo ist eine Einschränkung des Sichtfeldes fataler?
Auf einer Autobahn (oder autobahnähnlichen Strecke i.S.v. § 1 Autobahn-Richtgeschwindigkeits-V), die baulich getrennt vom Gegenverkehr und in aller Regel mit Standspur versehen ist. Zuweilen sogar über Wildfangzäune verfügt und Mindestsichtweiten erfüllen muss

oder aber

auf einer (wenn überhaupt) zweispurigen Straße, links und rechts mit massiven Bäumen zur Allee gewachsen und von Wiesen, Wäldern und Feldern gerahmt, und gleichwohl die zulässige Höchstgeschwindigkeit 100 Stundenkilometer beträgt und vom Gros der Verkehrsteilnehmer gewissermaßen leichtsinnig auch ausgefahren werden?!

Im letzteren Fall ist es sicherlich viel drastischer, dass das Sichtfeld durch geradeaus gerichtete Fokussierung seitlich minimiert wird.

... Dazu kommen noch der erhöhte Adrenalinspiegel und ein im Sport+ Modus arbeitender Kreislauf, was sicher kurzfristig Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen verbessert, aber von der Evolution eben nicht als Dauerbetriebszustand vorgesehen und entsprechen belastend (=ermüdend) ist.

...

Zur "Kontrolle" gehört aber auch, dass Physik und bauartbedingte Einschränkungen des Menschen, der für Geschwindigkeiten jenseits des Sprinttempos nun mal nicht gemacht ist, akzeptiert und berücksichtigt werden. Es wurde ja auch schon darauf hingewiesen, dass es eine individuelle Dauergeschwindigkeit gibt, die tatsächlich über einen langen Zeitraum durchgehalten wird, darüber gibt es einen Bereich, der auch als relativ entspannt gesehen wird, wo aber nach ein oder zwei Stunden die Anspannung spürbar wird und so richtig schnell geht nur kurze Zeit. Wo diese Bereiche liegen, muss jeder für selbst ausloten. Ich nur so meine Zweifel, wenn jemand mehr als 200Km/H noch dem Dauerwohlfühltempo zurechnet. Da wäre mal ein Selbstversuch mit Pulsuhr angebracht.:D

Das Schnellfahren ist zweifelsohne eine Hochleistungsaufgabe. In dieser Hinsicht ähnlich wie jeder Sport. Da ist Anspannung immer unabdingbar und kein Dauerbetriebszustand.
Trotzdem kann man durch gezieltes Training diese Hochleistungsphasen stückweise verlängern. Zwar nicht ins Unermessliche, aber es geht. Denn der Mensch ist originär gewiss auch nicht darauf ausgerichtet 10km am Stück zu schwimmen, Ski zu fahren oder mit Mach 2+ durch die Gegend zu fliegen. Training ermöglicht es einigen der Spezies gleichwohl - wenngleich auch alles irgendwann ein erschöpfendes Ende hat.

Und wenn man es mal ganz realistisch betrachtet, dann sind die Möglichkeiten, bei denen man tatsächlich mal dauerhaft 200+ durchfahren kann, sehr, sehr beschränkt. Man findet vielleicht mal ein, zwei Gelegenheiten, manchmal sogar tagsüber, aber Normalzustand ist es gewiss nicht.

...Sofern die Verkehrslage es eben zulässt, wie hier ja schon richtig beschrieben wurde (die Leute, denen die Bremse zu schwach ist, weil nach mehrmaligen Abbremsen aus 250 Km/h auf der AB die Scheiben heiß werden, haben da sicher eine andere Sicht der Dinge). ...

Von dieser Einstellung halte ich auch nicht viel. Eine Vollbremsung aus 200+ kann trotz aller Weit- und Umsicht mal vorkommen - obwohl daraus gewiss niemand eine Gewohnheit machen sollte. Aber wenn ich innerhalb kürzester Zeit zwei (oder gar noch mehr) Vollbremsungen machen muss (gar so viele, dass die Bremse ihre Belastungsgrenze erreicht), dann läuft im öffentlichen Straßenverkehr etwas ganz gewaltig falsch!


... Da mich die Rennleitung vor einiger Zeit mal 4 Monate auf die Strafbank geschickt hat, habe ich mein Verhalten verändert. U.a. habe ich eine zeitlang die Fahrzeit meines Arbeitswegs gestoppt und dabei verglichen, wie lang ich brauche, wenn ich mehr oder weniger ungestört 120 fahren kann und wie lange, wenn ich wegen dichtem Verkehr nur ca. 80 fahren kann. Die Unterschiede waren sehr gering, in aller Regel kaum mehr als 5 Minuten. Mit ein Grund, warum ich heut meist nur 100 fahre. Aber nur auf der rechten Spur. Wenn ich aber mal überhole, dann beschleunige ich. Ich fahre viel entspannter und komme trotzdem nicht wirklich nennenswert später an. Und auf den Verkehr um mich rum konzentrieren muss ich mich ja in jedem Fall. Sowohl nach vorn als auch neben mir und nach hinten. ...

Eine Einzelfallbetrachtung, ist leider immer auch irgendwie sehr einseitig. Wie so oft im Leben. Denn es gibt durchaus auch andere "Extreme".
Nehmen wir nur einmal einen Außendienstler/viel reisenden Freiberufler an. Dieser fährt am Tag ca. 8 Stunden. Bei einer (schon eher optimistischen) Durchschnittsgeschwindigkeit von 100km/h, welche man bei Einhaltung der Richtgeschwindigkeit erzielen kann, schafft er so 800km an einem Tag. Fährt er dagegen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 130km/h, welche man mit Passagen von 180-200 durchaus erreichen und übersteigen kann, werden es am Tag schon 1040km. Also ganze 240km am Tag mehr. Oder bei denselben zu erreichenden 800km nur eine Zeitaufwendung von knapp über 6 Stunden. Also knapp 2 Stunden mehr Zeit für Pausen/Erholung/Freizeit oder zum Arbeiten bzw. für Termine.
Das macht schon ganz schnell eine Menge aus.

Und ich bin früher auch mal neben dem Studium mal sehr viel gefahren. Daher kenne ich diese Denkweise und Fahrweise auch sehr gut. (Allerdings ohne selbstverschuldete Unfälle und mit nur einem einzigen Blitzer für 10€ - also fernab von "Raserei".)
 
...wenn bei hoher Geschwindigkeit was "schiefgeht" endet es meist fatal!

Am Sonntag ist ein Autofahrer wieder einmal auf der A95 in Richtung Garmisch mit seinem Porsche (991) tödlich verunglückt!

Ich stand wegen diesem Unfall auch im Stau und im Radio hörte ich, dass der Unfall tödlich endete und habe deshalb heute Online nachgelesen

http://www.tz.de/muenchen/region/toedlicher-unfall-porsche-a95-bilder-tz-3784354.html

Es wird geschildert, dass das Auto bei sehr hoher Geschwindigkeit hinten ausgebrochen (weggeschmiert) ist...

...das ist dann nicht mehr kontrollierbar!

Ich kann nur sagen, mich hat dieser Unfall sehr nachdenklich gestimmt...

Gruß
Hannes
 
Das ist wieder einmal eine typische Berichterstattung. Zeugen berichteten, bei 200km/h überholt worden zu sein. Jede durchschnittliche Mittelklassenlimo fährt Vmax jenseits der 200km/h. Aber weil es ein Porsche war, ist es natürlich gleich eine "Raserstrecke". Immerhin wird berichtet, dass die Fahrbahn feucht war. Damit kann man von einer falschen Einschätzung der Fahrbahnverhältnisse ausgehen. Also nichts, wovon wir hier diskutierten. Der Mann hatte wohl Pech, da er frontal auf einen Baum prallte. Die Frage die sich stellt ist die, wie wäre der Frontalaufprall mit z.B. 170km/h ausgegangen? Wohl ebenso. Auch die abschließende Bemerkung über die Schadenshöhe ist nicht hilfreich. Das Auto hat Totalschaden und ein 911 kostet halt um die 140k.

Mit unserer Diskussion hat der Fall wenig zu tun. Ebenso könnte man 200km/h auf trockener Strasse verteufeln und als Beweis einen Unfall bei 200km/h auf Schnee zitieren.
 
Ja, das persönliche Empfinden:
Wie oft haben meine Eltern von den Nachbarn zu hören bekommen, was ich doch für ein Raser sei!
Die Krönung dann, als ich mit etwa 25km/h im 1.Gang in unserer Tempo 30-Zone einer 80jährigen (Der Schrecken der Strasse!) in ihrem Polo hinterherzuckeln musste.
Auch hier wurde dann wieder berichtet, ich sei mit dem "Angeber-BMW" gerast, man hatte das genau "gehört"! :t

Ich vermute mal, beim Porsche-Fahrer konnte man das auch genau hören, wie schnell er gewesen ist...
Und weil man selbst in seiner Mercedes-Rentner-Klasse dann wegen des Überholens gefrustet ist, hört man auch noch mal so gut hin, gell!
.. und packt auch schnell noch mal ein Kilometerchen obendrauf! :y

Ich hatte dem ADAC mal vorgeschlagen, von "Zeugen" die Geschwindigkeiten von vorbeifahrenden Autos in unterschiedlichen Situationen schätzen zu lassen...
 
Das ist wieder einmal eine typische Berichterstattung. Zeugen berichteten, bei 200km/h überholt worden zu sein. Jede durchschnittliche Mittelklassenlimo fährt Vmax jenseits der 200km/h. Aber weil es ein Porsche war, ist es natürlich gleich eine "Raserstrecke"..
Warum bist du denn so empfindlich?

Ich habe den Beitrag gewählt, weil er mich „getroffen“ hat und nicht, weil es ein Porsche war! Wie du schreibst hätte es auch jedes andere Auto sein können, das mehr als 200km/h „schafft“…
…ich habe deshalb auch bewusst „Autofahrer“ mit seinem „Porsche“ und nicht „Porschefahrer“ geschrieben!
Für mich ist die Information „Porsche (991)“ nur insofern wichtig, weil ich damit sagen möchte: moderner Sportwagen mit super Fahrwerk und sicher auch mit perfekt funktionierenden elektronischen Helferlein an Bord können einen individuellen Fahrfehler nicht verhindern.
Mit unserer Diskussion hat der Fall wenig zu tun.
...für mich hat der Fall insofern damit zu tun, weil kontrolliertes Schnellfahren eine Illusion zu sein scheint, der auch ich ab und an gerne erliege! Wie dieser Fall zeigt endet diese Illusion wie so oft dann, wenn etwas „unvorhersehbares“ passiert! Vielleicht hat den Fahrer die feuchte Straße in der Kurve überrascht?
Ebenso könnte man 200km/h auf trockener Strasse verteufeln und als Beweis einen Unfall bei 200km/h auf Schnee zitieren.
Ich habe weder was „verteufelt“ oder gar verurteilt! Kurz bevor ich in dem Unfallstau stand war ich selbst - Sonntag, 9:00 Uhr morgens, kein Verkehr, Straße trocken - mit 240km/h unterwegs!

…und dein Vergleich „hinkt“ sehr! Aus welchen Zeilen in meinem Post entnimmst du die Grundlage für dein Beispiel?

Gruß Hannes
 
Warum bist du denn so empfindlich?
Ich bin nicht empfindlich. Du hast nur etwas falsch verstanden. Ich kritiserte die Berichterstattung, nicht dich.

Für mich ist die Information „Porsche (991)“ nur insofern wichtig, weil ich damit sagen möchte: moderner Sportwagen mit super Fahrwerk und sicher auch mit perfekt funktionierenden elektronischen Helferlein an Bord können einen individuellen Fahrfehler nicht verhindern.
Gerade ein 911, Boxster, Z3M um nur einige zu nennen sind mit Heckantrieb und entsprechender Leistung bei Nässe empfindlich. Ein 5er M Allrad wäre wohl nicht abgeflogen. Ich habe so ein Beispiel selbst erlebt.
...für mich hat der Fall insofern damit zu tun, weil kontrolliertes Schnellfahren eine Illusion zu sein scheint, der auch ich ab und an gerne erliege! Wie dieser Fall zeigt endet diese Illusion wie so oft dann, wenn etwas „unvorhersehbares“ passiert! Vielleicht hat den Fahrer die feuchte Straße in der Kurve überrascht?
Ok, da bin ich ganz bei dir. Obwohl der Bericht dies nicht so darstellt.

Aus welchen Zeilen in meinem Post entnimmst du die Grundlage für dein Beispiel?
Wie gesagt, nicht aus deinen Zeilen.
Gruß Axel
 
Die Frage lässt sich doch ganz einfach auf den Punkt bringen: Je höher die Geschwindigkeit
bei gleicher "Verkehrssituation" (=Straßenbeschaffenheit, Verkehrsaufkommen, Tageszeit, Witterung,
eigene Fitness, genutztes Fahrzeug), desto höher das Risiko/der Mangel an Kontrolle.
Ich fahre auch gern schnell, aber ich habe immer gern ein gewisses Abstandspolster rings um mich
herum. Wenn jemand mir nach meinem Empfinden zu dicht auffährt, lasse ich ihn gern vorbei.
Wenn jemand mit 200 km/h vor mir fährt, halte ich den erforderlichen Abstand, auch wenn er mich
vorbeilassen "müsste/könnte".
An Tempolimits halte ich mich grundsätzlich, innerorts immer.
Der Trick: wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, bin ich nie in Eile, da ich stets rechtzeitig losfahre.
Natürlich bin ich nicht schon immer so gefahren...
 
Die Frage lässt sich doch ganz einfach auf den Punkt bringen: Je höher die Geschwindigkeit
bei gleicher "Verkehrssituation" (=Straßenbeschaffenheit, Verkehrsaufkommen, Tageszeit, Witterung,
eigene Fitness, genutztes Fahrzeug), desto höher das Risiko/der Mangel an Kontrolle.
Ich fahre auch gern schnell, aber ich habe immer gern ein gewisses Abstandspolster rings um mich
herum. Wenn jemand mir nach meinem Empfinden zu dicht auffährt, lasse ich ihn gern vorbei.
Wenn jemand mit 200 km/h vor mir fährt, halte ich den erforderlichen Abstand, auch wenn er mich
vorbeilassen "müsste/könnte".
An Tempolimits halte ich mich grundsätzlich, innerorts immer.
Der Trick: wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, bin ich nie in Eile, da ich stets rechtzeitig losfahre.
Natürlich bin ich nicht schon immer so gefahren...

Dem kann ich nur zustimmen. Besonders der erste Satz ist einfach ein unumstößlicher Fakt, egal, wie gut man fahren kann oder wie viel Erfahrung man hat. Natürlich lässt sich daraus schlussfolgern, dass es am sichersten ist zu Hause im Bett liegen zu bleiben und gar nicht auf die Straße zu gehen. Aber das ist natürlich keine praktikable Lösung und macht auch nicht so viel Spaß wie Autofahren
Na ja, kommt auch drauf an, ob da im Bett ... ok, bleiben wir beim Thema :-)

Hierzu ein unschönes Erlebnis, das ich vor zwei Wochen auf einer Autobahnauffahrt auf der Rückfahrt aus einem Kurzurlaub in Süddeutschland hatte:
Ich fuhr auf die besagte Autobahnauffahrt auf. So eine „Kleeblatt“-Auffahrt, wie sie bei Autobahnkreuzen üblich ist, also eine langgezogene Rechtskurve. Nun hat diese Kurve einen Radius der so groß ist, dass man diese Kurve mit jedem Durchschnittsauto mit 80 km/h nehmen kann. Mit dem Z4 auch schneller. Die Auffahrt war noch etwas feucht vom abtrocknenden """", aber keinesfalls so nass, dass Aquaplaning entstehen konnte, schon gar nicht bei nur Tempo 80. Ich fuhr diese Auffahrt an diesem Tag sogar nur mit 60 km/h - aus welchem Grund auch immer, vielleicht, weil ich es nicht eilig hatte und erst am Ende der Kurve beim Beginn des Beschleunigungsstreifens wirklich beschleunigen wollte. Plötzlich brach völlig unerwartet das Auto aus (erst vorne, sofort danach auch hinten) und kam deutlich quer. Ich konnte es zwar gut wieder abfangen, war allerdings völlig irritiert, weil es absolut keinen für mich nachvollziehbaren Grund gab, warum das Auto ausbrechen sollte. Kaum hatte ich das Auto stabilisiert und mein ohnehin geringes Tempo dabei weiter reduziert, brach es erneut aus. Auch beim zweiten Mal konnte ich es zum Glück wieder auf Kurs bringen. Völlig irritiert bin ich dann auf die Autobahn aufgefahren (blieb ja auch nichts anderes übrig) und an der nächsten Abfahrt sofort wieder runter gefahren. Mein erster Gedanke war, dass ich vorne links einen Platten oder erheblichen Druckverlust im Reifen haben muss. Ich habe RFT-Reifen drauf, bei denen man ja Druckverlust nicht sofort sieht und hatte den Druck auch am Abend vorher kontrolliert. Die Reifendruckkontrolle zeigte keine Auffälligkeiten an. Trotzdem habe ich dann auf einem Parkplatz alle Reifen mit einem kleinen Druckprüfer, den ich immer dabei habe, kontrolliert. Und alle Reifen waren im Soll. Ich bin dann wieder auf die Autobahn aufgefahren und alles war für den Rest der Reise unauffällig.
Im Nachhinein kann ich mir dieses zweimalige völlig unverhoffte Ausbrechen bei niedriger Geschwindigkeit nur so erklären, dass in dieser Kurve eine frische Öl-/Dieselspur gewesen sein muss, auf die ich geraten bin und die wegen der feuchten Straße nicht sofort erkennbar war.
Das zeigt wieder mal, dass man immer froh und dankbar sein kann, wenn man nach einer Reise heile zu Hause ankommt.
Wobei ich sagen muss, dass die Gefahren für mich, die von den vielen Urlaubsfahrern, die an diesem Tag unterwegs waren und an alles mögliche dachten, nur nicht ans gute und sichere Autofahren, weit höher waren als die beiden Wegrutscher, die ich hatte.
Trotzdem hätten die Wegrutscher bei deutlich höherer Geschwindigkeit fatal enden können - vielleicht für meine Gesundheit, mit Sicherheit für den Zettie.

Egal, wie gut man das Autofahren beherrscht, egal wie zuverlässig man Gefahrensituationen oder das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer aufgrund seiner Erfahrung und/oder einer besonderen Begabung vorausahnen kann - je höher die Geschwindigkeit, desto höher das Risiko, dass ein unvorhergesehenes Ereignis fatel endet.

Natürlich gibt es auch Argumente für ein zügiges Fahren. Auch mir fällt es schwer, mich dauerhaft bei Tempo 120 zu konzentrieren. Bei Tempo 160 habe ich tatsächlich eine höhere Konzentrationsspanne. Bei Tembo 5 auf dem Mähdrescher habe ich übrigens die höchste Konzentrationsspanne (das liegt aber nicht am Tempo sondern an den besonderen Herausforderungen beim Mähdreschen). Da hat jeder sicher seinen persönlichen Bereich, in dem die Konzentration am höchsten ist. Trotzdem ist es tendenziell gefährlicher 160 zu fahren als 120. Einfach weil der Bremsweg länger ist und im Falle eine Zusammenstoßes mit wem oder was auch immer der Abbau der kinetischen Energie deutlich heftiger ausfällt. Trotzdem fahre ich gelegentlich schneller als 160, aber nur, wenn ich mich dabei wohl und halbwegs sicher fühlen kann - und das gelingt mir nur unter ganz bestimmten Rahmenbedingungen, die für mich ganz persönlich auf unseren Autobahnen immer seltener gegeben sind.

Gruß
mabel
 
Zuletzt bearbeitet:
Gestern auf NTV wurde ein Bericht gezeigt in dem es um schnelle Fahren auf deutschen Autobahnen ging.
Ein Porschefahrer (Familienvater) wurde interviewt zu seinem Fahrstil, und er sagte er wäre zwar kein typischer Raser, läßt es gerne aber flott gehen da ihm langsames Fahren zu langweilig ist.
Da er ein "kontrollierter Schnellfahrer" ist, wäre sein Unfallrisiko gering.
Und diese Aussage stelle ich in Frage, oder ist schnelles kontrollierbares Fahren jenseits von Tempo 200 überhaupt möglich?
Es können jederzeit plötzlich und unerwartet gefährliche Situationen im Straßenverkehr entstehen, auf die man sich nicht vorbereiten kann.
Und gerade bei sehr hohen Geschwindigkeiten kann das sehr böse enden wenn man nicht rechtzeitig oder falsch reagiert.
Moderne leistungsstarke Fahrzeuge vermitteln dem Fahrer bei hohen Tempo eine Sicherheit die in Wirklichkeit nicht existent ist.
Im gestrigen Beitrag der Sendung wurden auch Crashtests gezeigt die mit hohen Tempo durchgeführt wurden, und die Fahrzeuge wurden dabei fast vollständig zerlegt.
Die Überlebenschance ist gleich null.

Und diese Aussage stelle ich in Frage, oder ist schnelles kontrollierbares Fahren jenseits von Tempo 200 überhaupt möglich?

Ja sicher ist das möglich, guck mich an, außer ein halbes Jahr mit einem 1502er und zwei Jahre mit einem Fiesta D, die nicht über 200 Km/h schafften...;) und das unfallfrei-toi toi toi...
Zu einigen Kommentaren könnte ich Romane antworten, leider fehlt mir die Zeit, aber auch die Lust dazu...
 
Ein Fahrer, der so 'kontrolliert schnell fährt', wie ich das in einer Antwort mal umrissen habe, ist mir immer noch lieber als einer, der z.B. eine Ferienfahrt von Hamburg nach Barcelona auf 'einer Arschbacke', sprich nonstop, durchzieht. Egal, mit welchem Tempo der fährt. Der dann irgendwann übermüdet ist und so eine extreme Gefahr für sich und andere darstellt.

Und es braucht keine 200km/h, um einen Unfall zu haben, der den Feierabendverkehr empfindlich stört. So haben sich am letzten Freitag 3 Fahrzeuge am Nordportal des Gubrist-Tunnels geküsst (aka Auffahrunfall), was dazu führte, dass ich sowie viele weitere Leute, die wohl überwiegend auf dem Heimweg waren, einen mühsamen Stop'n'Go-Marathon erlebten. Weil vermutlich die 3 Beteiligten zu wenig Abstand hielten und der Verursacher wohl nicht genügend aufgepasst hat. Es war so ein Handwerker-Bus. Daher wäre es möglich, dass der Fahrer aufgrund der vorangegangenen Arbeit auch einigermassen müde war.

CU
Peter
 
Weil vermutlich die 3 Beteiligten zu wenig Abstand hielten und der Verursacher wohl nicht genügend aufgepasst hat. Es war so ein Handwerker-Bus. Daher wäre es möglich, dass der Fahrer aufgrund der vorangegangenen Arbeit auch einigermassen müde war.

CU
Peter

.,.. und da sind sie schon wieder, die Vermutungen!
Keiner weiß was, aber es wird geredet - das ist "Journalismus" auf Bild-Zeitungs-Niveau!
 
ich finde es amüsant daß bei der Diskussion "Reh rennt rein" oder "rechts zieht ein Fahrer raus"nicht bedacht wird, daß wenn man noch schneller gefahren wäre, das Unheil hinter einem reingebrochen wäre und man schon vorbei wäre.

Das ist nur eine kleine provokative Anmerkung, ohne daß ich jetzt für noch schnelleres fahren plädiere! Aber ich möchte damit zeigen daß es auch anders laufen kann. Ich bin nämlich bei einem Freund mitgefahren mit ca. 180km/h als direkt hinter uns aus dem nichts heraus direkt nach dem überholen ein Unfall mit 3 Fahrzeugen entstand. Wären wir 130km/h Richtgeschwindigkeit gefahren wären wir vielleicht voll mit reingekracht ;)

Ich denke die meisten hier fahren nicht 200km/h+ wenn es die Strecke/Verhältnisse nicht zulassen. Und das unterscheidet uns von den Rasern, die eben die äußeren Bedingungen nicht mit einbeziehen und nur sagen "ich möchte jetzt schnell fahren".
 
Es hat doch rein gar nichts mit der gefahrenen Geschwindigkeit zu tun, ob man einen Unfall gerade noch 'verpasst' oder ob man darin verwickelt wird. Auch mit 130 kann es passieren, dass der Unfall erst geschieht, wenn Du schon dran vorbei bist.

CU
Peter
 
Schwieriges Thema... Wenn man nicht rücksichtslos und drängelnd durch die Gegend fährt, ist der Unfall,den man evtl trotzdem baut, einfach Schicksal ...
Es gibt Dinge, die können wir nicht beeinflussen.
Menschen machen Fehler, auch ist die Tagesform mitentscheidend, wie schnell ich reagiere.


Gruß
Markus
 
Ich fahre immer so schnell wie es geht auf der Autobahn um zeitlich den Gefahren auf der Autobahn so kurz wie möglich ausgesetzt zu sein.8-)
 
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