Isar330
macht Rennlizenz
An sich kann - und sollte man vermutlich auch - man subjektive Wahrnehmungen nur bedingt erwidern. Aber irgendwie sprach' mich das doch aufgrund meiner letzten Erfahrungen an.
Das war ich bislang auch. Klar, ein Blick über den Tellerrand kann nicht schaden. Also Automobilist bietet es sich zudem an, einfach offen der eigenen Passion zu folgen. Doch irgendwie bin ich mit BMW aufgewachsen und das verband mich ein Stück weit mit dieser Marke.
Doch irgendwie habe ich mich oder wir uns entfremdet. Ich weiß nicht, ob es an den aktuellen Produkten liegt, mir die "Philosophie" der BMW-Häuser widerstrebt oder ich einfach nur alt werde und noch einmal jugendlich-aufmüpfig sein möchte.
So kam es neulich dazu, auch in Anbetracht des Alters meines Z4, mal langsam nach einem potenziellen Nachfolger zu schauen. Evtl. auch etwas praktischer, aber immer noch meine Passion befriedigend. Also auf zum BMW-Händler, den ich für Ersatzteile ohnehin aufsuchen musste, und mal umgeschaut. Tja...so schauten wir...15 Minuten, 30 Minuten, 60 Minuten...nach 1,5h - Hochachtung vor meiner besseren Hälfte, ob dieses Durchhaltevermögens! - gaben wir es auf, mal irgendjemanden sprechen zu können. Auch in der neuen Heimat gilt in der BMW-Niederlassung wohl das altbekannte Credo: "Der Kunde steht im Mittelpunkt - und damit im Weg!"
Das führte leider auch dazu, dass die Produkte ganz allein und im recht schlechten Licht dastanden. Zwar war die Ausleuchtung des Glaspalastes vollkommen in Ordnung, aber die angeschauten Produkte nur bedingt reizvoll. Besonders das 2er Cabrio enttäuschte massiv. So sollte der ausgestellte 218i über stolze 50.000 Euro kosten, wirkte aber schlichtweg billig. Da müsste mich ein M240i schon arg überzeugen - sowohl auf der Straße als auch preislich, um darüber hinwegzukommen. Zumal dann noch diese für mich unsägliche Zwangskopplung von Motoren mit "Design"-Paketen eher Hemmnis denn Kaufgrund darstellt.
Der neue 8er käme zwar nicht infrage, aber da der E31 eine meiner Ikonen ist, hat er einen näheren Blick verdient. Genutzt hat es nichts. Außer, dass ich jetzt weiß, dass selbst im Mini Cabrio mehr Platz im Fond ist und BMW selbst bei einem über 130.000-Euro-teuren Fahrzeug an einer Schutzvorrichtigung für die Füße der Fondpassagiere spart.
Blieb der neue Z4. Wenigstens ein Lichtblick neben dem verunstaltetem (X)7er und diesen unsäglichen 2er-Tourer-Vorkommnissen. Aber warum stellt man bitte einen sDrive 30i in den Showroom und den M40i verschämt in den Hof? Wieso verfügt ein Vorführfahrzeug eines Herstellers, der einst mit "Freude am Fahren" warb, nicht über das optionale Sperrdifferential - stattdessen aber dahingehend irrelevanten Firlefanz wie induktives Laden? Vielleicht liegt es daran, dass es die Verkäufer besser bewerben können, sofern sie denn tatsächlich mal mit Kunden sprechen sollten.
Immerhin bot dieser BMW-Besuch doch noch zwei Highligts für mich: der liebevolle Klang eines VW T3 und der elegante Anblick eines Jaguar XJ (X350).
Nun, ich schweite ab...und blickte wohl auch nach links...und natürlich auch rechts, wie mich einst Eltern und Kindergärtnerin es lehrten.
Ich schaute also, was es aktuell noch an Cabrios gäbe, die sich irgendwo unter 70.000 Euro einpendeln, etwas Platz bieten und trotzdem auch einen Automobilisten ansprechen. So ging es zuletzt spontan in ein anderes Autohaus. Auch hier galt es zu warten. Dabei konnte das infrage kommende Objekt näher und ausgiebig betrachtet werden. Die Qualität steht dem 2er Cabrio kaum nach. Nein, sie war sogar in Teilen besser. Und nach nur knapp 30 Minuten wurde vom Verkäufer nicht lange (schon gar nicht ahnungslos daher-)gequasselt, sondern der Schlüssel gezückt. Schon kurz darauf blubberte sonsor der 5,0l-V8 herrlich souverän vor sich hin. Und ich - einst überzeugter BMW-Fahrer - fuhr nun also einen Ford. Noch dazu einen, der sogar einen echten Motor hatte (mehr als doppelt so groß wie jener Klima-Antrieb des 218i), und gleichwohl günstiger war. Das hätte ich so auch nicht gedacht.
Und daher denke ich mir nun, wenn die Gedanken mal wieder abschweifen, recht selten an einen BMW. Was knapp "25-Minuten-Ford-durch-den-Hamburger-Stadtverkehr-fahren" alles bewirken können.
Zum Glück habe ich meine alte Rumpelkiste nicht gleich in Zahlung gegeben. Auch wenn der R6 nach dem V8-Genuss eher eine Enttäuschung denn Offenbarung war. Immerhin habe ich so meine Berechtigung zum Verweilen in diesem Forum nicht riskiert.
Ich verstehe es inzwischen durchaus. Aber immerhin habe ich noch einen kleinen Hoffnungsschimmer für mich und meine Seele: Ich kann der Audi-Modellpalette immer noch nichts abgewinnen.
In diesem Sinne...einfach mal den Geist frei sein lassen und die automobilie Vielfalt genießen.
Danke für diesen tollen Bericht!!!
Man spürt förmlich die Sympathie für die Bayerischen Motoren Werke.
Mir gefällt auch nicht ALLES was BMW da so produziert..
Dennoch müsste schon viel passieren, die Marke zu verlassen.
Ich komme eben aus Dubai zurück, dem Land der V8 !!!
Dort sieht man im normalen Straßenverkehr McLaren, Rolls Royce,
Lamborghini, Ferrari, und sehr viele Mustang (das ist dort der Manta)
Ein BMW X5 ist dort der Golf und somit eher den nicht so vermögenden vorbehalten,
weil viel zu klein, daher hat BMW endlich den X7 nachgereicht.
Von den deutschen Modellen sieht man meist nur die absoluten Topmodelle....
Also mir gefallen die Ponycars optisch auch sehr gut.
Kraftvolle V8 Motoren, und mittlerweile sollen die ja auch ganz gut fahren.
Preis - Leistungsverhältnis z. B. einer Corvette ist unschlagbar...
Dennoch sind es technisch uralte Motoren, der Sound und die Leistung sind klasse,
aber das darf man auch erwarten bei diesem Hubraum.
Beim Fahrwerk sollen sich ja einige auch schon von der Starachse und Blattfedern verabschiedet haben...
Dennoch, diese im Ursprungsland um 90 miles per Hour gerade aus zu fahren gebauten Boliden,
auf die gleiche Stufe mit einem z. B. 6er oder gar 8er zu stellen, erschließt sich mir nicht.
Neue Autos sind natürlich immer gut, aber wenn ich für das gleiche Budget z. B. einen E60 M5 oder gar M6
mit dem famosen V10 als Gebrauchtwagen erstehen könnte, würde ich keine Sekunde überlegen.
Mir persönlich sind diese Autos aber alle samt zu groß, ich finde 4,50m Länge ist bezüblich der Dynamik mehr als genug. Vom Aufbau der Motoren ist der R6 der Motor mit den geringsten eigen Schwingungen, also
reicht das mir auch.
Da ich meist mehr als ein Auto besitze, muss auch das Budget auf zwei Reihen 6 Zylinder aufgeteilt werden.
Also wünsche ich viel Spaß mit dem Pony. Schön, das der Z4 noch behalten wird. Macht auch Sinn im Z Forum.
