An sich kann - und sollte man vermutlich auch - man subjektive Wahrnehmungen nur bedingt erwidern. Aber irgendwie sprach' mich das doch aufgrund meiner letzten Erfahrungen an.
...
Ich hab es aber verstanden. Das schöne als BMW Überzeugter ist,
man braucht nicht rechts und links schauen!!!
Das war ich bislang auch. Klar, ein Blick über den Tellerrand kann nicht schaden. Also Automobilist bietet es sich zudem an, einfach offen der eigenen Passion zu folgen. Doch irgendwie bin ich mit BMW aufgewachsen und das verband mich ein Stück weit mit dieser Marke.
Doch irgendwie habe ich mich oder wir uns entfremdet. Ich weiß nicht, ob es an den aktuellen Produkten liegt, mir die "Philosophie" der BMW-Häuser widerstrebt oder ich einfach nur alt werde und noch einmal jugendlich-aufmüpfig sein möchte.
Entweder ist der Wettbewerber schlechter, oder aber wenn vergleichbar gut,
wesentlich teurer... Also das überlasse ich den anderen, diese Marken müssen ja auch irgendwie leben. ...
So kam es neulich dazu, auch in Anbetracht des Alters meines Z4, mal langsam nach einem potenziellen Nachfolger zu schauen. Evtl. auch etwas praktischer, aber immer noch meine Passion befriedigend. Also auf zum BMW-Händler, den ich für Ersatzteile ohnehin aufsuchen musste, und mal umgeschaut. Tja...so schauten wir...15 Minuten, 30 Minuten, 60 Minuten...nach 1,5h - Hochachtung vor meiner besseren Hälfte, ob dieses Durchhaltevermögens! - gaben wir es auf, mal irgendjemanden sprechen zu können. Auch in der neuen Heimat gilt in der BMW-Niederlassung wohl das altbekannte Credo: "Der Kunde steht im Mittelpunkt - und damit im Weg!"
Das führte leider auch dazu, dass die Produkte ganz allein und im recht schlechten Licht dastanden. Zwar war die Ausleuchtung des Glaspalastes vollkommen in Ordnung, aber die angeschauten Produkte nur bedingt reizvoll. Besonders das 2er Cabrio enttäuschte massiv. So sollte der ausgestellte 218i über stolze 50.000 Euro kosten, wirkte aber schlichtweg billig. Da müsste mich ein M240i schon arg überzeugen - sowohl auf der Straße als auch preislich, um darüber hinwegzukommen. Zumal dann noch diese für mich unsägliche Zwangskopplung von Motoren mit "Design"-Paketen eher Hemmnis denn Kaufgrund darstellt.
Der neue 8er käme zwar nicht infrage, aber da der E31 eine meiner Ikonen ist, hat er einen näheren Blick verdient. Genutzt hat es nichts. Außer, dass ich jetzt weiß, dass selbst im Mini Cabrio mehr Platz im Fond ist und BMW selbst bei einem über 130.000-Euro-teuren Fahrzeug an einer Schutzvorrichtigung für die Füße der Fondpassagiere spart.
Blieb der neue Z4. Wenigstens ein Lichtblick neben dem verunstaltetem (X)7er und diesen unsäglichen 2er-Tourer-Vorkommnissen. Aber warum stellt man bitte einen sDrive 30i in den Showroom und den M40i verschämt in den Hof? Wieso verfügt ein Vorführfahrzeug eines Herstellers, der einst mit "Freude am Fahren" warb, nicht über das optionale Sperrdifferential - stattdessen aber dahingehend irrelevanten Firlefanz wie induktives Laden? Vielleicht liegt es daran, dass es die Verkäufer besser bewerben können, sofern sie denn tatsächlich mal mit Kunden sprechen sollten.
Immerhin bot dieser BMW-Besuch doch noch zwei Highligts für mich: der liebevolle Klang eines VW T3 und der elegante Anblick eines Jaguar XJ (X350).
Nun, ich schweite ab...und blickte wohl auch nach links...und natürlich auch rechts, wie mich einst Eltern und Kindergärtnerin es lehrten.
Ich schaute also, was es aktuell noch an Cabrios gäbe, die sich irgendwo unter 70.000 Euro einpendeln, etwas Platz bieten und trotzdem auch einen Automobilisten ansprechen. So ging es zuletzt spontan in ein anderes Autohaus. Auch hier galt es zu warten. Dabei konnte das infrage kommende Objekt näher und ausgiebig betrachtet werden. Die Qualität steht dem 2er Cabrio kaum nach. Nein, sie war sogar in Teilen besser. Und nach nur knapp 30 Minuten wurde vom Verkäufer nicht lange (schon gar nicht ahnungslos daher-)gequasselt, sondern der Schlüssel gezückt. Schon kurz darauf blubberte sonsor der 5,0l-V8 herrlich souverän vor sich hin. Und ich - einst überzeugter BMW-Fahrer - fuhr nun also einen Ford. Noch dazu einen, der sogar einen echten Motor hatte (mehr als doppelt so groß wie jener Klima-Antrieb des 218i), und gleichwohl günstiger war. Das hätte ich so auch nicht gedacht.
Und wenn alle BMW fahren würden, das wäre mir dann doch auch zu langweilig!!
Dann müßte ich auf den teuren Wiesmann umsteigen....
Und daher denke ich mir nun, wenn die Gedanken mal wieder abschweifen, recht selten an einen BMW. Was knapp "25-Minuten-Ford-durch-den-Hamburger-Stadtverkehr-fahren" alles bewirken können.
Mich wundert, dass es hier einige ehemalige BMW Fahrer gibt, die auf was auch immer
Umgestiegen sind, hier im BMW Forum nach Nächstenliebe suchen, um gleichzeitig aber die
Marke BMW nicht so wirklich würdigen.. Raus ist halt raus, im übrigen gibt es Z Fahrzeuge
hier schon zum schmalen Preis, das ist die Eintrittskarte....
Zum Glück habe ich meine alte Rumpelkiste nicht gleich in Zahlung gegeben. Auch wenn der R6 nach dem V8-Genuss eher eine Enttäuschung denn Offenbarung war. Immerhin habe ich so meine Berechtigung zum Verweilen in diesem Forum nicht riskiert.
Ich akzeptiere, das man andere Marken als BMW kauft,
Aber ich verstehe es nicht.
Ich verstehe es inzwischen durchaus. Aber immerhin habe ich noch einen kleinen Hoffnungsschimmer für mich und meine Seele: Ich kann der Audi-Modellpalette immer noch nichts abgewinnen.
In diesem Sinne...einfach mal den Geist frei sein lassen und die automobilie Vielfalt genießen.