RainerW
"Black Nose Diva“ in Frozen Grey mit Leder Cognac
...ein korrekt eingestellter Z4M mit KW CS und PS4S dürfte im Odenwald ein ernstzunehmender Gegner für einen G29 mit KW Fahrwerk sein. Und genau das zeigt auf dass es eben kein Quantensprung sondern automobile Evolution ist. ...
...tja, da muss ich dann die Frage zurück in den Ring werfen:
- hast Du denn überhaupt schon mal einen G29 M40i oder 30i selbst ausgiebig gefahren?
- hast Du denn überhaupt schon einmal einen optimierten (nach Deiner Schilderung) Z4M E85M gefahren?
Warum behaupte/vermute ich dies?
Weil ich 12 Jahre selbst einen optimierten Z4M bewegt habe (Leistungsabstimmung bei Schmickler, KWv3 mit Abstimmung durch wwmotorsport auf Bergpässe (CS bewusst nein, weil ich damit niemals auf einem Rundkurs unterwegs war/sein wollte), veränderte Bremsanlage, Michelin PSS Bereifung - bewusst keine CUP, weil ich ja im Alltag auf Touren bei Starkregen nicht das Auto selbst tragen wollte, usw...).
Ich liebte (und trauere ihm noch immer nach - aber zwei offene 2-Sitzer waren einfach einer zu viel für mich) meinen Z4M und war mit etlichen sportlich veranlagten, bekannten Forenmitgliedern auf vielen, vielen Touren, wo es weniger um Landschaft, als vielmehr um Performance-Passfahrten ging. Daher maße ich mir durchaus zu, diesen Vergleich zu meinem jetzigen M40i zu bewerten.
Der E85, speziell als Z4M, ist eine hervorragende, äußerst agile Basis - wie Du schon richtig anmerktest, liegt dies zum Teil auch am Gewicht. Dennoch spricht alleine der Umstand der Nürbergring-Zeit des G29 auf seiner Serienbereifung eine äusserst klare Sprache (zugegeben, durch kundige Hand - ich will mich da nicht einmal ansatzweise vergleichen, aber es zeigt deutlich die Veränderung des G29 auf). Klar, er ist etwas schwerer (als M40i zum Z4M), aber die veränderte Größe des G29 wirkt sich extrem gut auf das Fahrverhalten aus und die Agilität des G29 im Serientrimm liegt immer noch über dem meines vorherigen, optimierten Z4M.
Der G29 hat serienmäßig die Fahrwerksgeometrie mit der breiteren Spur aus dem Haus der M-GmbH, speziell mit dem Ziel "Agilität & Performance" erhalten. Ein "normaler" E85 hat meines Wissens kein Sperr-Diff und war gerade bei der Spur und der Hinterachsgeometrie immer etwas "speziell", ich würde es als nervöser titulieren. Auch die Bremsanlage ist deutlich standfester. Gerade weil der G29 und mein ehemaliger Z4M auf identischer 19" Bereifung mit Michelin PSS abgestimmt war, ist ein Vergleich deutlich leichter möglich. Ich kann mit dem G29 Kurvengeschwindigkeiten locker fahren, wo mit dem optimierten Z4M schon durchaus die Hände leicht feucht wurden.
Klar ist bei neueren Generationen Evolution angesagt - aber gerade beim G29 ist es nicht nur Evolution, sondern ein großer Schritt in Richtung Performance.
Verglichen mit meinem ehemaligen Z4M gibt es exakt folgende Punkte, welche dieser besser beherrschte:
- die deutlich bessere Lenkung mit einer viel eindeutigeren Rückmeldung (aber die kennst Du als AG-E85 Fahrer vermutlich eh nicht, denn die "normalen" E85 haben auch eine recht "überleichtgängige" Lenkung mit weniger Rückmeldung)
- das bessere (leichtere) Grundgewicht - wenngleich man hier anmerken muss, dass der Unterschied keine Welten sind, denn ein fahrwerkstechnisch überarbeiteter Z4M hat bei weitem auch ein höheres Gewicht, wie ein normaler E85 und gegenüber diesem ist ja schon der Standard-Z4M deutlich schwerer. Ohne Fahrer und mit 90% Tankfüllung liegen da ca. 60 kg dazwischen (wobei der G29 M40i noch mit dem schwereren Automatikgetriebe und der Z4M mit dem leichteren manuellen Getriebe bestückt ist)
- das Sauger-typische, feinnervige und äußerst gute Ansprechverhalten seines Hochdrehzahlmotors (damit kann man hervorragend "auf Zug" fahren)
- er liegt deutlich "satter" auf der Straße und bringt selbst bei forscher Gangart erheblich mehr Ruhe ins Fahrzeug (und damit verbunden vermittelt er Sicherheit & Vertrauen)
- er hat erheblich mehr Kraft (das ist dem viel höheren Drehmoment zuzuschreiben - aber man muss sich auch desshalb in der eigenen Fahrweise deutlich umstellen)
- das Sperr-Diff reagiert im Vergleich besser als das des Z4M - das dürfte aber am technischen Fortschritt und der Weiterentwicklung liegen
- die Bremsleistung liegt deutlich über dem des Z4M (auch bei wiederholten, scharfen Bremsen)
- die Agilität (zumindest die vom Fahrer zu spürende) liegt etwa im Serientrimm gleich auf mit leichten Vorteilen des G29 M40i zu meinem ehemalig aufwendig optimierten Z4M
Selbstredend versteht sich meine Beschreibung nur auf meine bescheidenen Fahrkenntnisse und ist NICHT vergleichbar mit jemanden, welcher semi-professionell Rennsport betreibt - beispielsweise @dwz8
Ob jemanden das Design gefällt/anspricht, steht auf einem anderen Blatt Papier - aber auch dies trifft für jede Zetti-Baureihe zu.
Den "Technik-Quatsch" als optionale Sonderausstatung darf man ja auch weg lassen - das wirkt sich beim G29 auch positiv auf's Gewicht und den Geldbeutel aus.
Ich mag den Technik-Quatsch, weil es den G29 ins moderne Zeitalter hievt und das war durchaus für mich auch ein Argument...


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