Welchen ökologischen Sinn macht die Wärmewende aktuell?

AirKlaus

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7 Juni 2009
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Hamburg
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BMW Z4 G29 M40i
..... wenn wir das Gas nicht mehr zu Hause verbrennen, sondern in Gaskraftwerken um Wärmepumpen zu betreiben.
Vom Dauerlauf der Kohlekraftwerke mal ganz abgesehen um den Strombedarf der Republik zu decken.

Die Wunschvorstellung der Grünen von der Dekarbonisierung der Republik sind wohl noch Lichtjahre entfernt, wenn man bedenkt, dass alleine der Gasbedarf der BASF in etwa dem Verbrauch von Dänemark entspricht.
Wenn die gesamte Prozesswärme der Industrie in wenigen Jahren elektrisch erzeugt werden soll, dann frage ich mich wo dieser zusätzliche Strom herkommen soll? Zumal noch zigtausende Wärmepumpen und E-Autos dazukommen werden.
Aktuell hat das angeblich grüne Ökövorreiterland Deutschland nach Polen den dreckigsten Strom in der EU um zu heizen. :( Vom Preis für Strom möchte ich gar nicht erst reden.

Inzwischen sind die Länder und Kommunen aufgefordert bis 2026 einen "Wärmeplan" vorzulegen. Das bedeutet u.A. die Nutzung von Fernwärme. Wenn dann alle Ihre Wärmepumpen für viel Geld gekauft und installiert haben, kommt dann die Anschlusspflicht ans Fernwärmenetz und die die Investitionen sind dann ein zweites Mal verloren? Letztendlich hat man in diesem Land aktuell keine Planungssicherheit.

Fragen über Fragen die unsere Regierenden mit Ihren Phrasen für mich bisher nicht konkret beantwortet haben. Außer Verbote und unrealistischen Terminen sehe ich da nichts was in der Wärmewende wirklich ökologisch bewegt wird :(
Vielleicht gibt es ja hier einige/jemanden, die tiefere bisher nicht kommunizierte Einblicke haben und können ohne lange wissenschaftliche theoretische Abhandlungen für Aufklärung sorgen.

Vorweg noch, wir haben PV und Solarthermie auf dem Dach, heizen mit regenerativer Energie, sammeln Regenwasser im unterirdischen 4.000 Liter Tank für Toilette, Waschmaschine sowie Garten und haben eine Wärmepumpe. Als Backup steht eine Gasheizung zur Verfügung. Das E-Auto für die Stadt wird auch fleißig statt des Verbrenners bewegt.
Das geht offensichtlich vielen, wie man in diversen Freds nachlesen kann, wahrscheinlich ähnlich. Am Willen der Bevölkerung auch Geld in die Hand zu nehmen liegt es offenbar nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
..... wenn wir das Gas nicht mehr zu Hause verbrennen, sondern in Gaskraftwerken um Wärmepumpen zu betreiben.
Ich konzentriere mich mal nur auf den physikalischen Aspekt. Bei folgender Betrachtung darf man mich gerne korrigieren. Ich hatte im Studium zwar theoretische Physik – aber die Thermodynamik ist dort so gar nicht meins gewesen. In der Prüfung hab ich dann auch ein T-Shirt mit Schrödingers Katze getragen, um das Thema mehr Richtung Quantenmechanik zu lenken :) :-)

Bei der Stromerzeugung aus Gas kommt man wohl auf einen Wirkungsgrad zwischen 30% und 60%. Also wird aus 1 kWh Gas 0,3 bis 0,6 kWh Strom.
Wenn man den in eine Wärmepumpe mit JAZ 4 steckt, kann damit 1,2 bis 2,4 kWh Wärme erzeugt werden. Damit dürfte man also trotz des Umweges besser dastehen als das Gas direkt zum Heizen zu verbrennen.

Nehmen wir mal an in Privathaushalten im Mittel 1 kWh Gas allgemein durch 1 kWh Strom ersetzt werden kann.
Der private Gasverbrauch lag 2022 bei etwa 350 TWh. Die Stromerzeugung (brutto, insgesamt) lag 2022 bei 570 TWh mit einem Anteil aus erneuerbaren von 44%, also 250 TWh.
Wenn man also die nochmal 1,5 mal die derzeitige Kapazität von erneuerbaren hinstellt, könnte man also den privaten Gasverbrauch komplett durch erneuerbare Energie ersetzen.
Und wenn man die gleiche Menge nochmal drauf legt, ist man auch die Kohle los.
In dieser Rechnung hier sind natürlich reichlich Haken und Ösen enthalten, man kann damit aber sicher mal ein Gefühl für die Größenordnungen bekommen.

Für die Industrie kommen dann nochmal 500 TWh Gas dazu.
 
Ich verlinke mich mal selber, muss mich ja nicht selbst wiederholen.
Selbstverständlich ist es genau wie @Eck ausgeführt hat sinnvoller, gesamt(!)wirtschaftlich, ökologisch, physikalisch, thermodynamisch, energietechnisch...Gas vorrangig im bestehenden Kraftwerkspark (rein elektrischer Wirkungsgrad über alle Gaskraftwerke Deutschlands schwankt um die 50%) zu verstromen und dann in eine Wärmepumpe zu stecken als zu Hause zum Heizen zu verwenden. Stellt ja auch keiner in Frage ob ein Ottomotor effizienter ist als ne Benzinbetriebene Dampfmaschine...
Aber auch nur alleine der naturwissenschaftliche Umstand rechtfertigt Wärmepumpen, nicht das mit Strom heizen so super toll für die Umwelt ist, sondern weil wir eben nicht 1:1 die Energie die wir jetzt an Primärenergie durch den Schornstein Jagen mit Strom ersetzen müssten und wir uns dadurch faktisch Primärenergie sparen. Oder mal anders: Stromdirektheizungen, wären natürlich im Vergleich zu Feuerstätten physikalisch Quatsch solang wir dafür keine riesigen verfügbaren Stromüberschüsse haben und der Energieträger verlustbehafteter verstromt wird als zur wärmegewinnung verbrannt.

Ich versuchs mal ohne Wissenschaftliche Abhandlungen ;) Wenn die Welt ein Computerspiel wäre und meine Landes Recourchen begrenzt bzw. ich damit irgendwie haushalten müsste um in dem Land das ich gerade Spiele nicht "Game Over zu gehen", wäre klar was die nächsten Mausklicks als König wären: Gesamtwirkungsgrade durch die Bank verbessern, damit Prämärenergie in allen Bereichen reduzieren, damit ich eben nicht 1:1 substituieren müsste, also möglichst nur den effizientesten Energieträger und Technologie für die jeweilige Endanwendung zulassen über alle Sektoren die ich im Land habe, dabei massiv Energiekapazitäten aufbauen dort wo sie für mich (wirklich) am günstigsten ist, zunächst abpuffern mit Einkäufen von Primärenergie die ich selber nicht habe wie im Zusammenhang mit Gas, was dann weniger knapp/gefragt und ich insgesamt weniger brauchen würde. Und so insgesamt stetig die Unabhängigkeit von anderen und deren Preisen zu erhöhen bzw. das Risiko das ich daran "Game Over gehe" zu verringern. Und weil der Ansatz vom Kern her logisch und eben naturwissenschaftlich gegeben ist, ist die bloße Erkenntnis auch ein ziemlich alter Hut, und auch keine neue politische populistische Idee. Lange war die Effizienz halt nur zweitrangig weil die Primärenergie im Überfluss da und sehr günstig war. Am PC würde ich wohl jetzt das Spiel neu starten und bei der nächsten Runde die Abhängigkeitsfalle frühzeitiger vermeiden.
Nur ist die Welt eben kein Computerspiel.
 
.... Am Willen der Bevölkerung auch Geld in die Hand zu nehmen liegt es offenbar nicht.
Ich täte ja wollen, aber leider fehlt mir das nötige Geld. - Da bin ich sicher nicht allein.

Mal (jenseits aller Ökologie) provokativ gefragt:
Wer kann sich denn überhaupt die Klimarettung leisten, wenn Habecks GEG kommt.

"Klimarettung" (ein selten dämliches Wort) ist wichtig und richtig - aber sie muss auch bezahlbar sein.
 
Ich konzentriere mich mal nur auf den physikalischen Aspekt. Bei folgender Betrachtung darf man mich gerne korrigieren. Ich hatte im Studium zwar theoretische Physik – aber die Thermodynamik ist dort so gar nicht meins gewesen. In der Prüfung hab ich dann auch ein T-Shirt mit Schrödingers Katze getragen, um das Thema mehr Richtung Quantenmechanik zu lenken :) :-)

Bei der Stromerzeugung aus Gas kommt man wohl auf einen Wirkungsgrad zwischen 30% und 60%. Also wird aus 1 kWh Gas 0,3 bis 0,6 kWh Strom.
Wenn man den in eine Wärmepumpe mit JAZ 4 steckt, kann damit 1,2 bis 2,4 kWh Wärme erzeugt werden. Damit dürfte man also trotz des Umweges besser dastehen als das Gas direkt zum Heizen zu verbrennen.

Nehmen wir mal an in Privathaushalten im Mittel 1 kWh Gas allgemein durch 1 kWh Strom ersetzt werden kann.
Der private Gasverbrauch lag 2022 bei etwa 350 TWh. Die Stromerzeugung (brutto, insgesamt) lag 2022 bei 570 TWh mit einem Anteil aus erneuerbaren von 44%, also 250 TWh.
Wenn man also die nochmal 1,5 mal die derzeitige Kapazität von erneuerbaren hinstellt, könnte man also den privaten Gasverbrauch komplett durch erneuerbare Energie ersetzen.
Und wenn man die gleiche Menge nochmal drauf legt, ist man auch die Kohle los.
In dieser Rechnung hier sind natürlich reichlich Haken und Ösen enthalten, man kann damit aber sicher mal ein Gefühl für die Größenordnungen bekommen.

Für die Industrie kommen dann nochmal 500 TWh Gas dazu.
Ölheizungen bereits mit umgelegt, oder kämen die noch drauf ?
 
Ölheizungen bereits mit umgelegt, oder kämen die noch drauf ?
Die habe ich nicht berücksichtigt und wären obendrauf. Laut Statista betrug 2020 der Heizölverbrauch privater Haushalte 473 PJ. Das sind also rundd 130 TWh.
Das sind also etwa 40% nochmal obendrauf. Das kann sich also durchaus noch in der Rechenungenauigkeit bewegen – es ging ja nur um die Größenordnung.
 
"Klimarettung" (ein selten dämliches Wort) ist wichtig und richtig - aber sie muss auch bezahlbar sein.
Ich finde das Thema hochinteressant,
Was mir dabei fehlt, ist die Vorstellung von Nachhaltigkeit.
Es ist ja leider nicht so, das wir nur etwas umstecken müssen.
Was muss an Energie und Ressourcen eingesetzt werden, um den Wandel zu vollziehen..
Der ganze Kram für Umbau an Objekten, Bereitstellungvon Stromspeichern usw, steht ja nicht von selbst da.
Das übersteigt dann meinen Horizont, wie sich das darstellen lässt.
 
Ich konzentriere mich mal nur auf den physikalischen Aspekt. Bei folgender Betrachtung darf man mich gerne korrigieren. Ich hatte im Studium zwar theoretische Physik – aber die Thermodynamik ist dort so gar nicht meins gewesen. In der Prüfung hab ich dann auch ein T-Shirt mit Schrödingers Katze getragen, um das Thema mehr Richtung Quantenmechanik zu lenken :) :-)

Bei der Stromerzeugung aus Gas kommt man wohl auf einen Wirkungsgrad zwischen 30% und 60%. Also wird aus 1 kWh Gas 0,3 bis 0,6 kWh Strom.
Wenn man den in eine Wärmepumpe mit JAZ 4 steckt, kann damit 1,2 bis 2,4 kWh Wärme erzeugt werden. Damit dürfte man also trotz des Umweges besser dastehen als das Gas direkt zum Heizen zu verbrennen.

Nehmen wir mal an in Privathaushalten im Mittel 1 kWh Gas allgemein durch 1 kWh Strom ersetzt werden kann.
Der private Gasverbrauch lag 2022 bei etwa 350 TWh. Die Stromerzeugung (brutto, insgesamt) lag 2022 bei 570 TWh mit einem Anteil aus erneuerbaren von 44%, also 250 TWh.
Wenn man also die nochmal 1,5 mal die derzeitige Kapazität von erneuerbaren hinstellt, könnte man also den privaten Gasverbrauch komplett durch erneuerbare Energie ersetzen.
Und wenn man die gleiche Menge nochmal drauf legt, ist man auch die Kohle los.
In dieser Rechnung hier sind natürlich reichlich Haken und Ösen enthalten, man kann damit aber sicher mal ein Gefühl für die Größenordnungen bekommen.

Für die Industrie kommen dann nochmal 500 TWh Gas dazu.
Das mit dem Wirkungsgrad ist richtig.
Aber eine Wärmepumpe macht nur 40 Grad wo das Finanzielle noch erträglich ist.

Ich benötige bei kalten Temperaturen im Vorlauf 65 Grad.

Wenn ich jetzt für einen Wärmepumpenbetrieb umbauen würde sind ca.100000 € inklu.Wärmepumpe futsch.

Ich renovier die Hütte und in 2 Jahren wenn ich in Rente gehe sammel ich Pfandflaschen.

Ich schließe ungefähr 4 Wärmepumpen im Monat an und habe auch mit den Kunden Kontakt welche Häuser von meinem BJ. haben.

Im Winter schießen die Stromkosten unwahrscheinlich in die Höhe,weil der Zusatzheizer dauern läuft.

Das sind meistens Kunden ,auch Rentner, welche noch mal 30000€ investiert haben aber kein Geld mehr haben um in Wärmedämmung zu investieren.

Heizungsinstallateur hat gut verdient,Kunde friert im Winter.

Ich habe mir noch ein Brennwertgerät bestellt,bis zu meinem Ableben sollte ich dann im Winter wenigstens nicht frieren.
 
Bin kein Experte sondern ein ganz normaler Familienvater und verstehe nicht warum WIR das Weltklima retten sollen.

Fakt ist doch, was ja in dem jetzigem Stadium keiner mehr anspricht, Deutschland hat 2% Anteil und Österreich 0,2% Anteil am Weltklima. Also ich habe bereits in der Volksschule verstanden wie viel 2% oder 0,2% von 100% ist.

Vorreiter oder Vorbild: Meine Eltern waren Vorbilder, danach habe ich einen Teil meines Lebens danach gelebt. Vorbilder für das Weltklima? hat schon mal jemand von unseren Politikern zurück gesehen wie sich der Rest der Welt sich krumm und dämlich lacht über uns? Der Rest der Welt baut weiterhin Atomkraftwerke oder Kohlekraftwerke auf Teufel komm raus!!!!!!!!!!!!

Kann mir eigentlich wer sagen wie viele Menschen sich in D/Ö ein E-Auto, Haus mit PV-Anlage oder Wärmepumpenanlagen leisten können bzw. besitzen? Habe mal gelesen von 20-25% der Bevölkerung. Der Rest wohnt in Eigentums oder Mietwohnungen mit Zentralen Heizungsanlagen und ohne Stromanschlüssen am Parkplatz vor der Wohnung.

Nachhaltig und Umweltbewusst leben wir doch schon seit Jahren wie auch schon die Vorredner nobbo oder AirKlaus bereits geschrieben haben.

Warum wird jetzt unter dem Deckmantel Umweltschutz/Weltklima unser Wohlstand den wir uns die letzten dreißig/vierzig Jahren aufgebaut haben mit Füße getreten und wenn es so weiter geht in die Armut treiben?

Grundsätzlich geht mir schön langsam das Thema bei A.... vorbei aber es musst jetzt mal raus.

Noch einen schönen Abend und ich freu mich schon auf Morgen wen ich meine Dreckschleuder auspacke und eine schöne Runde um die Salzburger Seen drehe ;) ............. und glaubt mir, deswegen wird sich das Weltklima nicht ändern!!!!!!!!!!
 
Das mit dem Wirkungsgrad ist richtig.
Aber eine Wärmepumpe macht nur 40 Grad wo das Finanzielle noch erträglich ist.

Ich benötige bei kalten Temperaturen im Vorlauf 65 Grad.

Wenn ich jetzt für einen Wärmepumpenbetrieb umbauen würde sind ca.100000 € inklu.Wärmepumpe futsch.

Ich renovier die Hütte und in 2 Jahren wenn ich in Rente gehe sammel ich Pfandflaschen.

Ich schließe ungefähr 4 Wärmepumpen im Monat an und habe auch mit den Kunden Kontakt welche Häuser von meinem BJ. haben.

Im Winter schießen die Stromkosten unwahrscheinlich in die Höhe,weil der Zusatzheizer dauern läuft.

Das sind meistens Kunden ,auch Rentner, welche noch mal 30000€ investiert haben aber kein Geld mehr haben um in Wärmedämmung zu investieren.

Heizungsinstallateur hat gut verdient,Kunde friert im Winter.

Ich habe mir noch ein Brennwertgerät bestellt,bis zu meinem Ableben sollte ich dann im Winter wenigstens nicht frieren.
Wenn ich das hier mal auf die Häuser in unserer Nähe übertrage, wären viele Häuser im Grunde genommen nahezu ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Doppelhäuser Bj. 1960, von den Leuten abbezahlt und durchschnittlich über die Jahre renoviert / modernisiert.
Fernwärme ist nicht vorgesehen und um die Häuser aufzurüsten müssten Aussendämmung, Fussbodenheizung und alle Nebenarbeiten für eine WP erledigt werden.
Ich schätze so eine Massnahme ab 70.000 Euro aufwärts.
Selbst abzüglich der Förderung in Höhe von X kann sich unsere Nachbarin mit Ihren 70 Jahren dafür auch noch für ein paar Jahre Öl kaufen.
Das fossile Brennstoffe ein Auslaufmodell sind, wird Sie da wenig motivieren können, obwohl Sie an der Notwendigkeit keine Zweifel hätte.
Bedauerlich, das dies kein Einzelfall sein wird.
 
Ich beschäftige mich beruflich mit den Immobilien, deren Werten und den Menschen dazu…

Dass es im Neubau keinen Grund mehr gibt eine Öl- oder Gasheizung einzuplanen ist klar. Da gehört mit einer Wärmepumpe oder Erdwärmeanlage o.ä. + PV geplant.
Das war aber auch schon vor 10 Jahren so…
Was ich derzeit allerdings noch von keinem der Befürworter des GEG in der Regierung gehört habe, ist, was machen wir mit den Häusern die eben überhaupt gar nicht umgerüstet werden können?

Es ist eben nicht mit einer Wärmepumpe für 25.000 Euro getan. Man kann doch nicht eine Pflicht zur Umrüstung nur an einen neue, benötigte Heizung koppeln.
Wenn das Gebäude eh saniert wird… klar, dann nur Energetisch optimiert.

Aber eine neue Heizung alleine muss immer möglich sein.

Wir haben in Deutschland einen massiven Bestand an Gebäuden aus den 1960-70er Jahren. Eine Umrüstung bedeutet eine Kernsanierung mit Nachrüstung Fußbodenheizung, Dämmung Fassade, Dach und neuen Fenstern. Da liegen wir bei einem EFH schnell im Bereich 100.000 – 200.000 Euro, bei Mehrfamilienhäusern bei mehreren 100k bis teilweise mehreren Millionen.
Wer bezahlt das?

Die Regierung sagt im Zweifel soll man einen Kredit aufnehmen.
Allerdings ist ein Eigentümer 50+ in vielen Fällen nicht mehr Kreditwürdig da er diesen bis zum Rentenalter nicht mehr abbezahlen kann. Wo kommt das her? Aus der Wohnimmobilienkreditrichtlinie.
Die jungen Familien, welche sich das Haus erst vor wenigen Jahren gekauft haben, bekommen die Finanzierung auch nicht.

Die Eigentümergemeinschaft eines Mehrfamilienhauses müsste dafür Rücklagen aufbauen. Mit derartigen Kosten hat bis zum letzten Jahr aber niemand kalkuliert. Der Aufbau der Rücklagen dauert Jahrzehnte. Pech, wenn dann ab 2024 die Heizung kaputt geht.
Und das obwohl die Gasheizung bis einschließlich 2021 sogar noch mit 35% gefördert wurde.

Was machen wir in den Regionen, in denen das Einfamilienhaus eh nur 100.000 Euro wert ist. Und das betrifft eben viele Regionen in „Ostdeutschland“. Ganze Landstriche in denen seit der Wende nur noch Wegzug herrscht. Der letzte Bäcker im Ort hat längst geschlossen… die Jugend sucht sich Arbeitsplätze in den weit entfernten Städten.
Wer investiert da 150.000 Euro in die Sanierung derartiger Häuser? Das Geld bekommst vermutlich nie mehr zurück. Zumal das wohl keine Bank finanzieren wird.

Seit Jahren wird propagandiert, man soll sich nicht auf die gesetzliche Rente verlassen und selbst u.a. Vermögen aufbauen… Das haben die Leute getan und Immobilien gekauft und selbst bewohnt oder vermietet. Und nun im Alter wenn sie davon zehren sollen, sehen sie sich mit derartigen Kosten konfrontiert. Das ist für viele nicht zu tragen. Der empfohlene Plan geht nicht auf.

Hinzu kommt die Zinsentwicklung.

Was macht die junge Familie, welche 2015 ihr Bestandshaus aus den 1980er Jahren gekauft und zu 1% finanziert hat. 2025 müssen sie die Anschlussfinanzierung bekommen. Dann zu 4%, 5%, 7%? Keiner weis es aktuell. Zusätzlich geht dann die Gasheizung aus dem Jahr 2005 kaputt und es muss umgerüstet werden. Wie soll zur teuren Anschlussfinanzierung noch die teure Sanierung gestemmt werden? Sie können ja verkaufen… Allerdings, wer kauft die Bude? Sind doch alle in der gleichen Situation. Sie werden nur mit Verlust aus der Sache raus kommen oder trotz Verkauf nicht mal Schuldenfrei sein.

Und das alles zusätzlich zu den immens steigenden Lebenshaltungskosten der letzten 1,5 Jahre. Wie sich die die Kosten der Sanierungen entwickeln, wenn alle darauf angewiesen sind, lässt sich nur mutmaßen.

Ich lebe in einer Region, in denen die Immobilien viel Wert sind und die Menschen häufig relativ vermögend sind. Diese Region und die Menschen werden zurecht kommen.
Allerdings geht die Schere gerade extrem auseinander.

Es gibt einen immensen Anteil an Menschen und deren Immobilien, welche eben nicht vermögend sind es auch jetzt schon gerade noch irgendwie funktioniert… Da nützen auch 40% Förderung nichts wenn die anderen 60% nicht da sind.

Für mich gehen die Planungen der Regierung völlig! an den Möglichkeiten des Großteils der Bevölkerung vorbei.

Sinn macht sicher:
Neubau = Autark, 0 Energiehaus etc.
Dann Förderung von neuen Heizungen bzw. Sanierungen im Bestand von 40%. Dann regelt sich das über die Jahre von selbst. Die Menschen können sich darauf einstellen, planen und ggfs. Rücklagen bilden.

Eine neue Heizung alleine muss möglich bleiben. Ansonsten endet dies für verdammt viele im finanziellen Desaster.

Übrigens haben in meiner Region so viele vermögende Immobilienbesitzer in den letzten 12 Monaten das Land verlassen, alles verkauft, wie zuvor in 10 Jahren nicht… Die Tendenz ist klar. Und damit gehen auch eine Menge Steuereinnahmen…
 
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Das mit dem Wirkungsgrad ist richtig.
Aber eine Wärmepumpe macht nur 40 Grad wo das Finanzielle noch erträglich ist.

Ich benötige bei kalten Temperaturen im Vorlauf 65 Grad.

Wenn ich jetzt für einen Wärmepumpenbetrieb umbauen würde sind ca.100000 € inklu.Wärmepumpe futsch.

Ich renovier die Hütte und in 2 Jahren wenn ich in Rente gehe sammel ich Pfandflaschen.

Ich schließe ungefähr 4 Wärmepumpen im Monat an und habe auch mit den Kunden Kontakt welche Häuser von meinem BJ. haben.

Im Winter schießen die Stromkosten unwahrscheinlich in die Höhe,weil der Zusatzheizer dauern läuft.

Das sind meistens Kunden ,auch Rentner, welche noch mal 30000€ investiert haben aber kein Geld mehr haben um in Wärmedämmung zu investieren.

Heizungsinstallateur hat gut verdient,Kunde friert im Winter.

Ich habe mir noch ein Brennwertgerät bestellt,bis zu meinem Ableben sollte ich dann im Winter wenigstens nicht frieren.
Es ging mir ja auch nur darum. Die Frage war ja, macht es ökologisch Sinn? Und die Antwort ist: Ja, wenn ...
Insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass die fossile Stromerzeugung sukzessive durch erneuerbare ersetzt wird.
Und der Überschlag soll zeigen, dass es machbar ist. Natürlich nicht in 5 Jahren, dass ist klar.
Das es ökologisch sinnvoll ist, heißt aber natürlich nicht, dass es auch ökonomisch sinnvoll oder leistbar ist.
Das ist ja hier auch schon dargestellt worden.

Es stellt sich dann aber trotzdem die Frage, inwiefern die Kosten, die man jetzt nicht investiert, in Zukunft
nicht dann als viel größere Folgekosten auf uns zurückfallen. Aber zum einen kann ich diese Frage nicht
beantworten und zum anderen kommt es hier natürlich auch auf die Entwicklung im Rest der Welt an.
 
btw:

Aber jetzt wird es sicher besser, da der böse Atomstrom die Netze nicht mehr verstopft und sich die Windräder ungehindert drehen können!
Auf die Grünenden! :Banane35:
 
Wichtig für mich in der Thematik ist im besonderen:
"Wer kann sich die Umrüstung (PV, Wärmepumpe...) leisten?" die Vorteile sind von Haushalten mit genügend Einkommen gut zu stemmen, weiterer Betrieb der ausgeklügelten Anlage amortisiert sich mittelfristig - Mieter, Eigentümer, Rentner mit weniger Kapital bleiben aussen vor - zahlen immer höhere Bezugspreise in den nächsten Jahren, weil sie eben nicht die Möglichkeit haben dermaßen zu investieren.
Ein Luxusproblem :(
 
Wichtig für mich in der Thematik ist im besonderen:
"Wer kann sich die Umrüstung (PV, Wärmepumpe...) leisten?" die Vorteile sind von Haushalten mit genügend Einkommen gut zu stemmen, weiterer Betrieb der ausgeklügelten Anlage amortisiert sich mittelfristig - Mieter, Eigentümer, Rentner mit weniger Kapital bleiben aussen vor - zahlen immer höhere Bezugspreise in den nächsten Jahren, weil sie eben nicht die Möglichkeit haben dermaßen zu investieren.
Ein Luxusproblem :(

Da die "Einkommenschere" stets weiter auseinander geht:

Die meisten können sich das absolut nicht leisten ...

🤷
 
.. Entschuldigung - deswegen ist für mich ein "Wortführer" wie @AirKlaus ziemlich inakzeptabel, wenn es darum geht wie "wir" einen Übergang zu einer möglichst nachhaltigen Heiz-Energie - Versorgung darstellen können, da die überwiegende Mehrheit eben nicht finanziell mithalten kann, wenn es darum geht die eigenen oder gemieteten 4 Wände derart zu optimieren, so lobenswert und richtig das auch ist und jeder es gern so tun würde.

@AirKlaus alles richtig gemacht, leider haben die wenigsten deine Voraussetzungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Er hat zumindest den "Mumm" gehabt und den Fred eröffnet! :t

Ein kleines "Spässle" am Rande:
Sind wir in D wirklich schon so tief gesunken?
 
Zuletzt bearbeitet:
.. Entschuldigung - deswegen ist für mich ein "Wortführer" wie @AirKlaus ziemlich inakzeptabel, wenn es darum geht wie "wir" einen Übergang zu einer möglichst nachhaltigen Heiz-Energie - Versorgung darstellen können, da die überwiegende Mehrheit eben nicht finanziell mithalten kann, wenn es darum geht die eigenen oder gemieteten 4 Wände derart zu optimieren, so lobenswert und richtig das auch ist und jeder es gern so tun würde.

@AirKlaus alles richtig gemacht, leider haben die wenigsten deine Voraussetzungen.

Das "wir" dürften ca 84 Millionen Einwohner sein.
Ein Wortführer, der sich den " Wärmeumbau " zwar leisten kann", dennoch den Blick nicht auf diese verliert ( und das sind viele), die es nicht können, zeigt Weitblick.
Das " Reichenbashing" geht mir hier suf den Keks.
Im Übrigen ist ein Gesetz, welches in Deutschland schnellstmöglich durchgeprügelt wird, weltweit dann die Wirkung eines Globuli zeigt, völliger Schwachsinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Er hat zumindest den "Mumm" gehabt und den Fred eröffnet! :t

Ein kleines "Spässle" am Rande:
Sind wir in D wirklich schon so tief gesunken?

In eigener Sache:
Da ich schon vor Jahren von der Moderation die Gelbe Karte bekommen habe....
Passt auf euch auf.

Danke für deine Geduld @dwz8 :love:

Wenn man nicht nur die Überschrift liest:

Alexis Zorbas stand unter Drogen, wollte mit Herrn Scholz Musik machen ... Sirtaki am Taxiway
 
Ich lese das jetzt nicht alles.....

Habe einen bildlichen Vergleich:

Einerseits eine stattliche Kuh die rülpst und furzt was das Zeug hält

Andererseits eine kleine Ameise der ein kleines Fürzleinchen entfleucht
und ruft: Wir müssen dringend die Welt retten!

:d :d :d :d :d
 
Ich prophezeie mal in spätestens zweieinhalb Jahren ist diese größtenteils inkompetent und desolate und von möchtegern Experten gespickte Regierung Geschichte. Mal sehen was dann kommt, es kann nur besser werden. Ich habe eine gut funktionierende Gas/Holz Heizung und werde ganz sicher nicht auf Wärmepumpe umstellen.
 
Das mit dem Klimawandel weiß man ja erst seit gestern. :whistle:
Jahrelang wurde nicht dagegen gesteuert und jetzt wird man plötzlich wach?!
Ernsthaft, wo hast du gelebt?
Die letzten Jahrzehnte wurde kontinuierlich was für den Umweltschutz getan, dies war wohl manchen Fanatikern zu langsam und diese versuchen es jetzt ohne Hirn und Verstand mit der Brechstange und ruinieren dabei unsere Wirtschaft.
 
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