Eine gute und in deinem Fall bestimmt wirtschaftliche Idee.
Mal zum Vergleich. Ich habe 19 kWp auf Süd und 20 kWp auf Nord, meine Durchschnittliche Vergütung über beiden Anlagen beträgt 8,6ct/kWh. Insofern erstmal Gratulation zu deinen 7ct, für eine abgeschriebene Anlage würde ich mich nicht beschweren. Im Oktober habe ich die Wärmepumpe mit 246 kWh Strom füttern müssen, dabei einen Wirkungsgrad in der Wärmebereitstellung von 513% gehabt, 97% meines Stroms wurde dabei mit Sonnenstrom gedeckt (allerdings mit Speicher). Die Heizkosten auf Basis entgangener Vertügung und meinen Strombezugskosten betrug 24€ im Oktober im gleichen Zeitraum habe ich aber immernoch 60€ durch die Einspeisevergütung erwirtschaftet. Holz verschürt habe ich bisher nur an kalten Septembertagen seit dem die WP wieder läuft gar nicht mehr, weil die Wärmepumpe weniger Umständlich und unter diesen Voraussetzungen sogar günstiger ist. In den Übergangsmonaten bzw. könnte das bei dir unter gewissen Umständen ähnlich laufen - auch ohne Speicher.
Ein günstiger Strompeicher könnte sich trotzdem auch in überschauberer Zeit (auch) wirtschaftlich rechnen führt aber zu weit/passt nicht hier her, die ersten Hersteller geben bereits 15 Jahre Garantie bei deutlich unter 500€ pro kWh Speicherkapazität. Das deine PV Anlage so sehr degadiert ist wäre schon ein Negativbeispiel. In aller Regel ist die Leistungabnahme in der Praxis deutlich niedriger als die vom Hersteller garantierten Leistungen nach x-Jahren. (
Felduntersuchung). Natürlich altert aber auch das System selber, wenn es dich Beruhigt die 1kWp Anlage meines Versorbenen Onkels (Elektromeister) aus dem 1000 Dächer Programm von 1994 läuft heute noch.
Zur Auslegung bietet sich ein bivalenter Betrieb an, sprich entweder Öl, oder Wärmepumpe. Das die Wärmepumpe die Grundlast bereitstellt und du dann die restlichen Temperaturhub mit Öl bereitstellst ist kaum weder technisch noch wirtschaftlich zielführend (anders als BHKW die man in der Grundlast durchlaufen lässt), in der Übergangszeit brauchst du auch nicht 40°C+ am Heizkörper um die Bude warm zu bekommen auch nicht im unsanierten Altbau, bei Flächenheizungen sowieso nicht, genügend Durchfluss sollte allerdings gewährleistet sein.
Wie kommst du auf die Leistung der Wärmepumpe? Falls nicht geschehen würde ich trotzdem wenigstens überschlägig, wenn du es nicht ganz so akademisch anstellen willst (sonst bspw. mit UBAKUS berechnen) wenigstens nach der "Schweizer Formel" die Heizlast überschlagen. Und dann eine entsprechende Größe der Wärmepumpe aussuchen. Hier ein interessanter Artikel dazu:
Die Regelwerke für die Energiebedarfsberechnung werden immer umfangreicher, die Ergebnisse immer schwerer nachvollziehbar. Führt die Berechnung nach DIN
www.haustec.de
In Abb. 2 siehst du, dass die tatsächliche Heizlast am Beispiel des Jahres 2018 nur an 10 Tagen über 50% der berechneten Heizlast lag. Was will ich sagen: Wenn du nur im Kernwinter mit Öl heizen willst und sonst möglichst effizient mit Wärmepumpe Solarstrom verheizen möchtest, dann mach nicht den Fehler und wähle diese zu groß. Neben den Höheren Gerätekosten könntes du noch öfter den Fall haben, dass der tatsächliche Wärmebedarf unterhalb der Modulationsgrenze der Wärmepumpe liegt und du öffter ins Takten kommst. Grundsätzlich sollten Wärmepumpen möglichst nie überdiemensioniert werden, das ist bei Brennstätten eher noch egal und auch die Regel, dass die Sicherheit zur Sicherheit mit Sicherheit gerechnet wurde. Und schwupps hatte ein Haus mit 25.000 kWh Wärmebedarf einen 30kW Kessel bekommen.
In jedem Fall kommst du auch mit einer scheinbar "leistungsschwachen" Wärmepumpe im Vergleich zur Normheizlast des Gebäudes relativ schnell in den Bereich das du 65% des Wärmebedarfs mit Wärmepumpe abdecken kannst und wärst dann sogar im Zuge des GEG erstmal fein raus. (dazu nochmal der oben verlinkte Artikel und dessen typ. Jahresdauerlinen anschauen)
Einen Monoblock selber einzubauen ist unter gewissen baulichen Gegebenheiten mit handwerklichem Geschick absolut machbar. Aber herausfordernt kommt in deinem Fall definitiv dazu den Bivalenzpunkt entsprechend auszulegen und den Umschaltbetrieb und die Kommunikation der Wärmeerzeuger untereinander zu bewerkstelligen. Aber man könnte natürlich auch einfach einer gewissen Temperatur oder Behaglichkeitsgrenze händisch umschalten.
Je nach Heizwärmebedarf lohnt es sich wirtschaftlich den Öler gleich ganz rauszuschmeißen und auf WP umzurüsten, auch als Selbermacher kann man jetzt wieder einfacher eine Förderung dafür bekommen dafür muss aber der Öler weichen.
Aber alles ohne Gewähr nur als Anregungen, es gibt viele Weißheiten und das sind nur MEINE Praktischen Erfahrungen, gepaart mit denen die ich aus der entsprechenden Community kenne, ich bin nur Energietechniker kein prof. Heizungsbauer...