Grundsätzlich folge ich deiner Logik, dass nicht eine Minderheit einer Mehrheit etwas aufzwingen sollte (Da stößt mir nicht nur krampfhaftes Gendern auf).
Ich könnte sogar deiner zitierten Meinung folgen, wenn es da nicht auch Gründe dagegen gäbe:
(Die militanten Gegner der Böllerei und Dogmatiker lasse ich bewusst außen vor, die gibt es auf beiden Seiten.)
- Die Freiheit des Einzelnen hört da auf, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt. Um hier ein Miteinander oder zumindest ein Nebeneinander zu gewährleisten, braucht es Regeln, z.B. Böllerzeiten, auf die jeder sich einstellen kann (muss). Die Wildtiere sind zwar immer noch sich selbst überlassen, aber auch die lasse ich mal außen vor.
Da sich aber zahlreiche Menschen nicht an Regeln halten, wurde und musste die Verkaufszeit eng gefasst werden - wer hat das hauptsächlich verursacht? Nicht der Tierhalter, sondern diejenigen, die sich nicht an Regeln des Zusammenlebens halten. Wen wundert die Diskussion um Verschärfung und wer fordert sein „Menschenrecht“ am lautesten ein? Wohl am wenigsten die auf beiden Seiten, die sich an Regeln halten, auf die jeder sich einstellen kann.
- Wir hatten bisher neun Hunde, zeitweise drei gleichzeitig. Darunter gab es welche, die neugierig zugeguckt haben, andere, die raus wollten, um den „Bösen“ zu stellen. Wieder anderen ging es komplett „am Axxxx“ vorbei.
Zu den eher letzteren, die weiter unbefangen in unseren großen Garten gehen und rumrennen, ggf. mal bellen, wenn es kracht, gehört unsere Hündin, die auf einer spanischen Müllkippe als Welpe gefunden wurde. Die hat Krach verinnerlicht.
Unsere „Kleine“ ist sehr menschenscheu und hat von Anfang an einen Hang zur Panik.
Seit drei Jahren arbeiten wir daran, dass sie sicherer und gefestigter wird, mit wachsendem Erfolg.
Seit ein paar Tagen gibt es gravierende Rückschritte, sie geht derzeit nur zurückhaltend in den Garten, ständig sich umschauend, in Fluchtstellung, u.a. konnte sie sich vor dem Schlafengehen beim letzten Gang in den Garten gestern um 22:30 nicht lösen, da es überraschend mehrfach geknallt hatte.
In der Folge durfte ich um 02:20 aufstehen, da es ihr drückte, freu….

Ist natürlich mein Problem, ausgelöst von … s.o.
Und es wird Wochen dauern, bis wir den schon erreichten Stand wieder haben.
Wie gesagt, auf den erlaubten Zeitraum können wir uns einstellen, aber die Böllerei geht spätestens ab Weihnachten los, nicht durchgehend, aber mehrmals jeden Tag bis spät in die Nacht und hört nicht nach NJ auf, da gibt es noch Nachzügler. Darauf kannst du dich nicht gut einstellen.
Aber wie gesagt, mein Problem, danke dafür.
Nebenbei bemerkt - mit Herausforderungen kann ich sicher umgehen.
Ich war jahrelang in der Rettungshundearbeit tätig - incl. deutschlandweiten Übungen, Einsatz im In- und im Ausland, da gab es genug Stresssituationen. SchH1-3, Agility usw., etwas Erfahrung bringe ich mit, einzuschätzen, wie unterschiedlich Tiere reagieren.
Da reicht mir das Beispiel „Mein Kater wurde 19, der hat die Knallerei überlebt“ wie so ähnlich beschrieben nicht.
- Bei uns werden ab heute übrigens die Parkscheinautomaten verriegelt, also kostenloses Parken bis Neujahr, ein Grund zu freuen, oder?
Wenn es nicht die Idioten gäbe, die in der Vergangenheit Böller in die Automaten geworfen hätten und damit erheblichen Schaden angerichtet haben.
Ob sich die Reparaturen und der Einnahmeausfall in erhöhten Parkgebühren in der Folge ausgewirkt hat und wird, das ist wohl meiner Fantasie geschuldet
- Gegenseitige Rücksichtnahme und Akzeptanz der jeweils gültigen Regeln könnte helfen.
Immer A gegen B zu kontrastieren, führt nicht weiter.
Aber Dummheit, Rücksichtslosigkeit usw. werde ich weiterhin benennen und damit auch ein gehöriges Maß an Verantwortung an einer Verschärfung der Regeln denjenigen zuordnen, auch wenn dann laut nach Freiheit und Menschenrecht wieder geschrien wird.
Die Freiheit des Einzelnen …. - ach so, s.o.
Kleine Ergänzung:
Tiere zu vermenschlichen ist sicher ein Problem.
Ich habe mein Berufsleben in unterschiedlichen sozialen Feldern verbracht, würde nie den Tierschutz über den Kinderschutz z.B. stellen, aber auch nicht beides gegeneinander auspielen.
Ich wünsche allen ein friedliches Feiern, einen Guten Rutsch ins Neue Jahr