Ja ein schlechter Ruf will auch gepflegt werden

Wir waren schon überrascht beim ersten Blick aufs Dach, passt so gar nicht zum eigentlich hochwertigen Ausbau. Da wurde wohl ein ungeeigneter Kleber/Dichtmasse verwendet und war schon am sich auflösen. Zudem hatten die auf dem Dach wohl Sirtaki oder Stepptanz geübt. Der Werkstattleiter war sichtlich schockiert und hat gleich ausgiebig dokumentiert. Ist auch einer der wenigen Kompetenten in dem Laden. Aftersales ist eher… siehe fehlende Schlüssel.
Der Ruf des Händlers scheint in der Tat etwas negativ zu sein, wenn man sich in den Foren umschaut. Der beste Verkäufer kann das, was die Werkstatt anschließend verbockt, für den nächsten Kauf nicht mehr wettmachen.
Dellen auf dem Dach sind mehr als ärgerlich - die Neulackierung des Daches könnte man auch positiv sehen, da sie dicker ausgefallen sein dürfte, als die Werkslackierung. Dabei weiß eigentlich jeder Laie, dass man auf dem Dach eines Kastenwagens nicht ohne Lastverteiler stehen oder sitzen kann.
Das Anleitern an unserem VAN ist beim Waschen vor der Übergabe passiert. Bei Wohnwagen, Alkoven, Teilintegrierten und Integrierten funktioniert das Anleitern, ohne Schäden zu hinterlassen. Der Mitarbeiter, der unseren VAN gewaschen hatte, kam mit einer gepolsterten Leiter, um noch einen Werbeaufkleber auf die Hecktüre zu kleben - wir konnten das gerade noch verhindern. So war mir aber später sofort klar, wie es zu den Dellenpaaren gekommen sein musste.
Unser Händler (ist ein relativ kleiner Laden - der Inhaber ist selbst der Verkäufer) ist sich beim Thema Mängelbeseitigung auch eher im Wege. Erst hatte der Inhaber versucht, mir einige meiner berechtigten Mängelbeseitigungsansprüche wegzudiskutieren und als Stand der Technik darzustellen. Erst Fotos anderer BoxDrive und der fast baugleiche, der mit meinem angeliefert wurde, die die optischen Mängel nicht hatten, konnten meine Auffassung bekräftigen.
Der Werkstattmeister ist beim Durchgehen der 21 Punkte umfassenden, teilweise bebilderten Mängelliste (die gleichzeitig auch Abarbeitungsliste sein soll) jedoch konstruktiv mit meinen Beanstandungen umgegangen.
In der Organisation der Werkstattabläufe klemmte es dann jedoch wieder. Wir hatten am 16.03. die Mängelbesprechung, am 30.03. hatte ich meinen VAN vorbeibringen sollen und das auch gemacht. Da ich meinen VAN orten kann, konnte ich sehen, dass er unbewegt im Hof des Händlers stand. Dann kam ein Anruf, dass die Dellen lt. Dellenspezialisten nicht 100%-ig beseitigt werden können - man könnte es dann auch gleich so lassen. Ob das nur eine Ausrede werden sollte, um nichts zu machen, weiß ich nicht - ich bin es aus meinem früheren Beruf gewohnt, alles zu hinterfragen und mir selbst eine Meinung zu bilden - so hatte ich mir vorsorglich schon die Expertise eines anderen Dellendoc's eingeholt. Der hatte klar die Aussage getroffen, dass es kein Problem sei, die Dellen so zu beseitigen, so dass man nichts mehr davon erkennen kann. Zusätzlich hatte er noch 2 weitere Dellenpaare entdeckt, die auf halber Höhe waren.
So hatte der Händler keine Wahl - er hatte dann den von mir vorgeschlagenen Dellendoc akzeptiert und beauftragt. Dieser hatte Wort gehalten und die Dellen tatsächlich rückstandslos beseitigt. Das ist mir besonders wichtig, um nicht so viele Urlaubsfotos verwerfen zu müssen, worauf man die Dellen sehen kann.
Am 5.05. wurde mein VAN zum Dellendoc gebracht, der die Dellen am 6.05. weggearbeitet hatte.
Mehr als die Dellenbeseitigung ist bisher nicht erfolgt. Dafür steht mein VAN nun 10 Tage beim Händler - dessen Hof ohnehin überfüllt ist.
Ich bekam am 6.05. noch einen Anruf von einer Mitarbeiterin des Händlers, die mir mitteilte, dass der Schließzylinder für den Tankdeckel geliefert sei. Was ich jetzt mit dieser Info anfangen sollte, konnte sie mir nicht sagen.
Fassungslos war ich am 16.03. bei der Mängelbesprechung. Der Werkstattmeister hatte meine Mängelliste gar nicht von seinem Chef bekommen ! - Ich hatte noch einen Ausdruck dabei, mit dem wir arbeiten konnten.
Dass Mängellisten von mir fortgeschrieben werden, war dem Werkstattmeister nicht recht. Ich mache das jedoch aus beruflicher Gewohnheit und dokumentiere so auch Gesprächsinhalte, Zwischentermine und Verbleibe - wer weiß, wofür das später einmal gut ist. Der gute Meister hatte am 30.03. nicht meine aktuelle Liste mit Stand vom 29.03. dabei, sondern noch die alte. Dabei hatte ich in meiner e-mail vom 29.03. an ihn und seinen Chef extra noch auf die Veränderungen gegenüber dem alten Stand hingewiesen und die überarbeitete Liste angehängt. Alle Gesprächsinhalte und Verbleibe die wir am 16.03. getroffen hatten, habe ich eingepflegt und noch 2 weitere Mängel benannt. Meine e-mail hatte er sogar gelesen !
Da muss man sich nicht wundern, dass in der Campingbranche vieles im Werkstattbereich organisatorisch und auch terminlich unbefriedigend läuft. Viele sind es einfach nicht gewohnt, sich vernünftig zu organisieren.
Ich bin mal gespannt, was von den Punkten bei Rückgabe des VAN's nicht erledigt ist. - 2 werden planmäßig noch vorhanden sein. Im August wird es nach unserer Skandinavienreise den nächsten Termin geben. Eine verzogene Schrankklappe und eine Blende müssen neu gefertigt werden - das dauert 3 bis 4 Monate !
Als ich den VAN am 30.03. dem Werkstattmeister übergeben hatte, konnte wir einen seiner Mitarbeiter dabei beobachten, wie er mit einer gepolsterten Leiter an einem Ducato-Kasten angeleitert hatte, um am Dachrand zu arbeiten. Ich konnte mir natürlich nicht verkneifen, den Meister darauf hinzuweisen, dass genau das passiert, was sein Chef vehement abstreiten wollte.