(Ein Vater eines Freundes hat auch eine alte Anlage von 2003 und wird immerhin um die 4ct bekommen...)
Okay, dann von mir aus 4 ct. Aber Ende 2024 zahle ich wahrscheinlich das Zehnfache, also 40 ct. Ich bleibe mal bei meinem Trecker Beispiel. Ich bekomme von meinem Landmaschinenhändler 100,00 / PS für das Gebraucht Teil, in dem Fall 8.000,00, wenn ich im gleichen Atemzug einen neuen Schlepper für 1.300,00 / PS kaufe. Und da es die "kleinen" mit 80 PS ja kaum noch gibt, muss es ein 120 PS Schlepper sein. D.h. ich zahle 150.000,-- mehr für eine Maschine die exact die gleiche Arbeit in der gleichen Zeit schafft. Klingt nicht nach einem guten Geschäft.
Aber mal fern ab davon, selbst wenn du sie abbaust, gelohnt wird es sich alle male haben. Genau wie heute.
Ich bin gerne bereit alle Zahlen auf den Tisch zu legen. Meine Anlage hat 29,5 kw/p und hat 2004 genau 157.685,-- gekostet (alle Werte ohne MwSt). Bis zum 31.12.2020 habe ich mit dieser Anlage 341.115 kWh produziert = 195.800 €. Die Anlage ist bezahlt und hat vor Abzug aller weiteren Kosten ein Plus von 38.115,-- € erwirtschaftet. Laufzeit bisher 16 Jahre demnach ein durchschnittlicher Erlös von 2.382,-- € / Jahr. Versicherung ca. 400,00 + Steuerberater zwecks Buchhaltung ca. 400,00 + 300,00 Elektriker zwecks jährlicher Prüfung (schaut mal in eure Versicherungsunterlagen) + alle zwei Jahre 500,00 für die Reinigung, also 250,00 / Jahr.
1.850,-- Minimum an Kosten / Jahr, ich habe immer 500,00 weg getan falls mal was passiert. Nach 14 Jahren hat sich ein Wechselrichter abgeschossen und musste erneuert werden. Und schon war die Kohle wieder weg.
Bis einschließlich 2020 habe ich mit dieser Anlage nicht einen Cent verdient. Wenn ich viel Glück habe, dann mache ich bei schönem Wetter bis zum Ender der Laufzeit noch 80.000 kWh und gehe somit vielleicht mit einem Plus von vielleicht 35.000,-- raus. Oder war da noch was.
Klar, fast vergessen. Die Anlage soll ja wieder runter vom Dach und muss entsorgt werden. Unter 15.000,-- klettert da oben kein Dachdecker drauf (incl. Gerüst etc) und holt mir die Module runter. Und eine Schrotti, der mir die für lau abnimmt ist auch noch nicht in Sicht. Selbst wenn es super läuft, bleiben nach 20 Jahren maximal 20.000,-- für die gesamte Laufzeit hängen. Also ein Tausender für jedes Jahr.
Glaubt mir, das war das schlechteste Geschäft was ich je angepackt habe. Und das ist es, was mich so ägert.
Jeder Autohersteller darf seine Maschinen bis weit über den Abschreibungszeitraum hin nutzen oder an eine seiner Töchter verkaufen (Reanult und Dacia). Dort produzieren sie noch viele Jahre schöne, robuste Autoteile. Ich muss meinen Strom teuer kaufen, obwohl ich selber welchen für kleines Geld produziere.
Oder wieder auf die Landwirtschaft bezogen. Ich verkaufe meine (Brau) Gerste für 200,00 € / t und muss sie beim Zubehörhändler für Hobbybrauer 4,05 € / kg zurück kaufen. Ist ja nur 20 mal soviel wie ich bekomme. Da nehme ich doch lieber vorher mal 100 kg weg, die ich nicht weiter verkaufe.