Würde ich gerecht finden.
... Du siehst ja, wenn es keine soziale Akzeptanz gibt, gibts Verbote, ganz einfach.
So einfach ist es allerdings dann doch nicht in einem ordentlichen Rechtsstaat. Schon deshalb, weil es nicht nur um Gerechtigkeit geht, sondern auch um Erforderlichkeit, Angemessenheit, Verhältnismäßigkeit und um einiges mehr.
Mit deinem
Gerechtigkeitsempfinden,
@MM13, ließe sich auch locker z. B. die Zwangsstilllegung deines E85 und sonstiger alter und damit potenziell weniger verkehrssicherer Fahrzeuge begründen. Gefallen würde dir das vermutlich nicht. Und es wäre eben auch nicht verhältnismäßig. „Gerecht“ aber durchaus.
Auch lässt sich nicht einfach alles verbieten, was sozial (mutmaßlich) wenig akzeptiert ist. Vorliegend, d.h. bei dem Fahrverbot für „laute“ Motorräder, geht es auch nicht um Fragen sozialer Akzeptanz, sondern es sollen offenbar solche Motorräder von der Strecke ausgeschlossen werden, die mit großer Wahrscheinlichkeit
die emissionsrechtlichen Grenzen überschreiten - und damit illegal unterwegs sind.
Allerdings wären
konsequente Kontrollen m. E. der bessere Weg gegenüber einem solchen recht pauschalen Fahrverbot. Das Problem liegt halt in der Praxis darin, dass die Einhaltung der gesetzlichen „Lärmgrenzen“ in einer Polizeikontrolle häufig nicht prüfbar und nachweisbar ist. Denn das Standgeräusch ist gesetzlich nicht reglementiert und gibt daher nur einen Indikator für die (Nicht-) Einhaltung des gesetzlich begrenzten Fahrgeräuschs. Aber das Fahrgeräusch lässt sich polizeilich eben nicht messen.
M. E. liegt genau darin übrigens eine
rechtliche Schwierigkeit des Tiroler Fahrverbots für laute Motorräder:

Denn mit der Lautstärke des Standgeräuschs differenziert man nach einem Kriterium, das eben gesetzlich gar nicht relevant ist. Das ist ein wenig so, als würde man Autos mit Heckflügel von der Straße verbannen, weil man vermutet, dass die dann auch potenziell zu laut sein könnten.
