Das halte ich für eine inzwischen mehrfach widerlegte Mär.
Aber wie dem auch sei - ich stimme trotzdem "HenryT" zu - der Mehrverbrauch und somit die Mehrkosten sind beim 3.0L sicherlich dem Mehrspaß gerechtfertigt.
Ich muß aber auch zugeben etwas mehr Power wäre manchmal echt "ganz nett"! (hierzu weiter unten eine Feststellung).
Allerdings wird hier immer vom Z4 als reines Funcar fürs wetterschöne Wochenende oder den Rennwagen für die Nordschleife geredet. Auf die Idee scheint dabei niemand zu kommen, dass man den Z4 auch gänzlich ohne T-Car als Alltagsauto benutzen kann - so wie ich das z.B. mache. Dabei geht es mir nicht um's Wochenende-Cruisen bei schönem Wetter (welches in D. sowieso Mangelware ist) sondern um den wöchentlichen Einkauf im Kaufland, das tägliche "im Berufsverkehr-Stau" stehen in der Stadt, dem teils mehrmals täglich quälend langen Suchen nach einem Parkplatz, ...
Dabei kommen dann schonmal 25000 km/Jahr zusammen.
Lass es ein Mehrverbrauch von vielleicht 2L/100km sein, somit sind dass bei einem locker kalkulierten Spritpreis von 1,25 € = 625 € Mehrkosten pro Jahr - hinzu kommen vielleicht 50 € mehr Steuern, dann wären wir bei 675 €.
Bei einer Nutzungsdauer von nur 8 Jahren macht das schon 5400 € - oder fast den Gegenwert eines Dacia Logan!
Hätte ich noch einen T-Car für die "Drecksarbeit" in der Garage stehen, hätte ich mir vermutlich auch für die "speziellen Events" einen 3L gekauft!
Letztlich hab ich mich aber für den Z4 nicht als zusätzliches "Rennwägelchen" fürs schöne Wetter, sondern als dauerhafter Ersatz für meinen 320i touring entschieden.
Hierbei ist festzustellen, dass ich nun...
- einen 200 cm³ größeren Motor habe.
- eine um 2,5s schnellere Beschleunigung habe.
- eine 13 km/h höhere Endgeschwindigkeit habe.
- ein um 100 kg geringeres Gewicht habe.
- ein 35cm kürzeres Fahrzeug für die bessere Parkplatzsuche habe.
- eine über 8 cm breitere Spurweite und 9cm niedrigeres Fahrzeug für eine weitaus bessere Kurvenlage habe.
- ein höheres Drehmoment habe.
- immernoch einen ausreichend großen Kofferraum habe.
- jetzt das Dach aufmachen kann.
- ein echt tolles Fahrgefühl habe.
- sowie 3 Sitze weniger, welche ich nicht wirklich vermisse.
... und jetzt kommt's - das alles gibt's für eine weitaus günstigere Versicherung und dazu noch - sozusagen als Bonus - mit einem etwas niedrigeren Verbrauch verglichen mit dem Vorfahrzeug!
Eigentlich bin ich nun rundum zufrieden - warum wäre trotzdem manchmal etwas mehr Leistung nett? Hierzu meine Erkenntnis:
Ich habe die fehlende Leistung am 320i nie vermisst - jetzt hab ich ein um "Welten" (immerhin 2,5s) schnelleres Auto - warum also wünsche ich mir trotzdem manchmal etwas mehr Leistung?
Ich erinnere mich zurück in meine Schulzeit: mein erstes Auto - ein 1,3L Fiesta - war leider wirklich keine sonderliche Rakete (60PS, 0-100km/h in 14s) - auch wenn der Fordhändler mal meinte - ah sie haben die "große" Version - denn es gab ja schließlich auch noch die 50PS Variante und auf der Straße viele Polos mit 45 PS...
Wenn man an der Ampel stoppte, hielten öftmals 90PS Golfs neben mir, die Fahrer machten die Scheiben runter, die Techno-Musik lauter, hingen den Ellenbogen provozierend aus dem Fenster und fingen an mit dem Gaspedal zu spielen, manche riefen auch lachend: "Hey rennen fahre?"
Darauf einzulassen machte damals echt keinen Sinn - das war mir spätestens nach dem dritten mal klar - umso mehr freute ich mich, als ich endlich meinen 320i touring bekam - immerhin 150 PS (0-100km/h in 10,2s).
Selbe Ampel, selbe Golffahrer - ich dachte: "jetzt wird's interessant"

- doch was passierte? Gar nichts!

- die Ellenbogen wurden eingefahren, die Musik leiser gestellt, die Scheiben gingen zumeist automatisch hoch...
Auch mein Spielen mit dem Gaspedal - meine lautere Musik und die elektrisch geöffneten Fenster nützten leider nichts. Ich probierte sogar ein lautes: "Ey wilsch renne fahre?" - aber die Reaktion war ausschließlich ein ignorantes nach vorne Starren...
Nun was soll ich sagen - nun hab ich ein noch schnelleres Fahrzeug 170PS (0-100km/h in 7,7s) - fast doppelt so schnell und fast dreimal soviel PS wie der Fiesta von damals und was stelle ich fest? Nein, kein provokantes an der Ampel generve von irgendwelchen Golffahrern - aber dafür nun z.B. ein Pasatfahrer, der mir auf engen Schwarzwaldstraßen meint in Kofferraum fahren zu müssen, obwohl ich schon einiges über 100 km/h drauf hatte ("wow konnte heute mit meiner ollen Kiste einem Z4 folgen...") - ein Audi 2,5 TDI Avant Fahrer, der gleich 3 mal an der Ampel vergeblich versucht mich mit einem Rennen zu überholen ("wow, irgendwann schaff ich mit meiner Kiste nen Z4..."), ein vorrausfahrender Kleintransporter, der mit 80 Sachen bei """" durch die Kurve fährt, so dass er beinahe umkippt ("wow, konnte heute mit meiner tollen Kiste einem Z4 davonfahren..."), einen Opel Kadettfahrer, der auf der Autobahn beim Überholvorgang voll beschleunigt und dabei hysterisch grinst ...
Irgendwie verhalten sich viele Autofahrer nun um einiges agressiver und seltsamer als vorher und daher ist es leider etwas lästig die Leistung des 2.2L sehr oft abrufen zu müssen. Nicht das sie nicht reichen würde (noch war keiner schneller

) nur das laufende Hochdrehen-müssen nervt etwas.
Dabei mache ich mir jedoch nun Gedanken ob das nicht auch ein wenig an mir liegt - immerhin muß ich mich nicht auf die Rennen einlassen.
Inzwischen zwinge ich mich normal zu fahren und mein Testosteronspiegel wie ein zivilisierter Mensch zu kontrollieren. Ging schließlich mit dem 3er vorher auch problemlos - wenn einer also nun unbedingt will, so soll er mich doch gerne überholen - wenn er sich dann dadurch etwas abreagiert oder besser fühlt und dafür anschließend seine

oder seine

nicht schlägt - prima!