Ich finde meinen Beitrag überhaupt nicht überheblich und bin, nochmals erwähnt, konkret auf Rainers Beitrag eingegangen, der durchaus "Spitzen" enthält.
Ich habe versucht darzustellen, warum der Wert eines Fahrzeugs sich nicht immer direkt mit dem Wert eines anderen vergleichen lässt und hierfür das Pareto-Prinzip angeführt.
Statt Porsche hätte ich auch McLaren, Ferrari oder sonstwas anführen können und statt dem Chevrolet eben Ford oder Nissan.
Mir ging es um die Tatsache, dass die Kosten für ein Produkt überdurchschnittlich steigen, wenn man den sozusagen steilen Teil der Preis-Leistungs-Kurve verlässt und sich in Top-Regionen vorwagt, wo die Kurve flacher wird.
Der Camaro ist in meinen Augen beileibe kein schlechtes Auto, das sollte hoffentlich rüber gekommen sein.
Dennoch gibt es hier offensichtlich doch sehr wenig echte Diskussionsbereitschaft, Kritikfähigkeit und eine gewisse Dünnhäutigkeit hinsichtlich eingebrachter Vorbehalte oder Einwände.
Eigentlich nicht nachvollziehbar, wenn man vom Produkt wirklich so überzeugt ist, wie man vorgibt zu sein.
Werde die Lobpreisungen des Camaros in diesem Fred aber nicht weiter stören und bin draussen.
Irgendwie hast Du scheint es nur die für Dich subjektiven Punkte aus meinem Posting herausgelesen...
Tut mir leid, aber in meinem Beitrag waren definitiv keinerlei Spitzen, sondern einfach nur Fakten und, zugegeben, mein subjektives Gefühl enthalten.
Ich habe grundsätzlich von der fehlgeleiteten Preispolitik deutscher (sogenannter) Premium-Hersteller gesprochen. Ich hatte dabei den deutschen/europäischen Herstellern nicht abgesprochen, gute und innovative Fahrzeuge herzustellen, sondern KRITISIERE ausdrücklich deren Preis- & Aufpreispolitik, die man in manchen Fällen schon fast arrogant nennen könnte - aber so lange es Kunden gibt, die einfach nur jeden Preis und jede noch so überzogene Preispolitik mittragen, braucht man sich nicht zu wundern.
Dass ein deutsches Fahrzeug ein sehr gutes Produkt ist, steht völlig ausser Frage - aber muss dass dann das 3-4 fache kosten? Nein, in meinen Augen nicht, denn das sind selbst diese sicherlich technisch und haptisch noch etwas "besseren" Fahrzeuge im Vergleich absolut nicht wert.
Du fühlst Dich leider deshalb angesprochen, weil ich Porsche und deren Modellpolitik genannt hatte - Porsche hat diese Image- & Markentreue der Kunden als erster Hersteller erkannt und seine ganze Firmenpolitik darauf ausgerichtet, diesen speziellen Käufermarkt zu bedienen. Wie gesagt, dass richtet sich ausdrücklich NICHT gegen das Produkt (oder ganz im Speziellen nur gegen Porsche - denn alle anderen deutschen Hersteller ziehen da ja ebenfalls mit) selbst, sondern nur gegen deren Preis- & Aufpreispolitik.
Und ja, ich würde den Camaro oder Mustang auch für 80k€ kaufen und als preiswert erachten, denn ein Fahrzeug aus deutscher Produktion liegt dann mindestens immer noch gut beim Doppelten! Und das ist der leichte Vorsprung in Technik, Haptik, Verarbeitung definitiv nicht wert. Das Design lasse ich bewusst aussen vor, denn über den Geschmack kann man nicht streiten - denn der Eine findet einen Ferrari zum niederknien und ein Anderer bekommt einen Brechreiz (nur um mal einen anderen europäischen Hersteller zu nennen).
Übrigens fällt diese "Dünnhäutigkeit" immer ganz speziell bei Inhabern sogenannter Premiumprodukten auf - da schließe ich mich selbst gar nicht aus und dies betrifft nicht nur den Fahrzeugmarkt, sondern zieht sich über alle Lebensbereiche... Ist auch irgendwie klar, denn man muss sich ja den erheblichen Mehrpreis auch irgendwie sich selbst gegenüber verargumentieren. Da ist der Hinweis, dass zur Steigerung des Produktes in Top-Regionen ein höherer Aufwand erforderlich sicherlich in sich selbst richtig - jedoch nicht in diesem von den deutschen Herstellern vorgegebenen Rahmen. Hier drängt sich eher der Verdacht auf, dass diese Hersteller ihre Kunden halt sehr gut kennen und wirtschaftlich den Bogen bis zum äußersten ausreizen (ohne diesen bis dato total überspannt zu haben).
Ich habe aktuell weder Mustang noch Camaro zu kaufen vor - auch bei der Corvette bin ich bis dato noch nicht zu 100% kaufbereit. Was ich aber zu 300% schon jetzt weiß, ist die Tatsache, dass ich definitiv keinen 911er, keinen AMG GT und auch keinen ///M kaufen werde. Nicht, weil ich mir diesen nicht leisten könnte (oder mir diese Fahrzeuge nicht gefallen), sondern einfach weil subjektiv für mich diese Hersteller (dies ist stellvertretend gemeint) den Bogen deutlich überspannt haben und ich nicht gewillt bin, dies kritiklos zu unterstützen. Denn wenn die Kunden zu ALLEM ja und amen sagen und alles hinnehmen, treiben exakt DIESE Kunden die Preispolitik SELBST auf die Spitze.
Ja, mir gefallen derzeit die US-Sportwagen - die Performance, die Technik, die Verarbeitung passen und die Preispolitik empfinde ich geradezu als sensationell positiv. Aber das könnten auch ganz andere Hersteller sein. Ich wäre eher bereit (sofern ich mir dies leisten könnte), eine Million und mehr für einen Pagani (Ausnahme bei Porsche wäre hier der 918 Spyder) auszugeben, als für einen 911er oder AMG GT-S rund 200.000,- €. Im übrigen würde zum Pagani (den ich mir in 100 Jahren nicht leisten könnte) mit sehr großer Wahrscheinlichkeit unter anderem eines der genannten US-Musclecars in meiner Garage stehen...

P.S. als Paradoxon dieser Zeilen empfinde ich (selbstredend auch nur subjektiv) inzwischen einen Ferrari gegenüber einem Porsche schon fast als "günstig" - was ich mir vor vielen Jahren niemals hätte vorstellen können. Selbst in einschlägigen Autozeitschriften á la Sportauto 10/2016 wird inzwischen schon ziemlich unverhohlen diese Kritik geäußert - siehe S. 15 des aktuellen Supertest des (bis auf den grätigen Klang) sehr guten 718 Cayman S in der abschließenden Meinung des Chefredakteurs. Auch der Kommentar auf Seite 16 zielt exakt auf diesen Umstand. Anscheinend überziehen die deutschen Hersteller langsam doch den Bogen etwas zu arg.