Nach einer Dividendenzahlung ist die Aktie um dessen Betrag auch weniger wert, es ändert sich also nix. Was die Aktie verloren hat, hat der Aktionär Bares in der Tasche. Korrigiert mich falls ich falsch liege
Theoretisch ist das richtig. Praktisch gibts da schon Unterschiede.
Eine Firma, die keine Dividende auszahlt und den Gewinn als Rückstellung in der Firma belässt - hat mehr Reserven in Form von Eigenkapital. Das
kann in der aktuellen Situation von Vorteil sein; insbesondere wenn man Geld über Kredite oder mit der Ausgabe von Anleihen einnehmen will. Andererseits sinkt dann die Dividenden-Rendite für das aktuelle Jahr auf 0,0% - was bei zukünftigen potentiellen Investoren nicht gut ankommt. Aktienkurse könnten sinken- weil Investoren zu rentableren Unternehmen wechseln... Ergo - es gibt auch genug gute Gründe eine Dividende zu zahlen; insbesondere wenn man eine Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien plant.
BMW ist familiengeführt. Vielleicht
braucht die Familie einfach das Geld für andere Projekte?
Unterm Strich geht es mir darum, dass es nicht angehen kann, dass ein Unternehmen, welches gerade staatliche Überbrückungsleistungen erhält gleichzeitig auch Dividende ausschütten darf. Wenn man es etwas überspitzt könnte man sogar sagen, dass mit dem Kurzarbeitergeld Gewinnausschüttungen bezahlt werden. Die Idee der Kurzarbeit wird damit konterkariert.
Entweder staatliche Unterstützung oder Gewinnausschüttung, aber nicht beides.
Prinzipiell klingt das moralisch richtig und ich will dem zustimmen. Dennoch macht es irgendwo aus zwei Gründen keinen Sinn:
1) Man muss zwischen staatlicher Unterstützung in Form von Krediten, Staats-Bürgschaften, sonstigen Geldgeschenken und Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung (in die ja jeder Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu guten Zeiten selbst einzahlt) unterscheiden. Kurzarbeitergeld wird ja nicht direkt vom Staat gezahlt
2) Die ganze Diskussion um Dividendenzahlungen ist zweifelhaft. Würde der Staat einfach Aktien der betreffenden Firmen kaufen (z.B. über einen Pensionsfonds) - würde der Staat zu 100% von der Dividendenzahlung profitieren - genauso wie jeder Investor. Tut er aber nicht - weil er dann auch das Kaptial einbringen und Investment-Risiko tragen müsste. Aber selbst so - ohne jegliches Risiko - kassiert der Staat doch 50% der Dividendenzahlungen (25% von der Firma, 25% vom Investor). Warum sollte der Staat also Zahlungen verbieten, von denen er die Hälfte selbst einstreicht?
die aktuellen bedingungen zum kassieren von kurzarbeitergeld sind derart lasch, dass sich selbst gesunde firmen noch weiter gesund stoßen können. hierzu kenne ich aus meinem bekanntenkreis jemanden, der mehrere praxen besitzt und sich halb kaputt lacht.
Ja, ich denke auch das es hier aktuell viele Fälle von Subventionsbetrug gibt und die Staatsanwaltschaft in begründeten Fällen ermitteln sollte. Wenn Du jemand kennst, der sich an der Allgemeinheit gesund stößt, gibt der Staatsanwaltschaft doch einen (anonymen) Tipp?

Bin mir fast sicher, dass nach der Krise der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung steigt.
genügend firmen streichen derzeit die 2019er dividende aus bekannten gründen, obwohl 2019 für sie extrem gut lief. als aktionär und mitarbeiter so einer firma kann man das, zumindest aus nachhaltigkeitsgründen, sehr gut nachvollziehen und sogar unterstützen aber eine lufthansa z.b., die unter den staatlichen rettungsschirm möchte, wickelt nebenbei germanwings ab. eine bessere gelegenheit konnte es in ihren augen nicht geben.
Du musst das umgekehrt betrachten: Warum soll der deutsche Steuerzahler Geld für eine Rettung der Germanwings bezahlen, die bereits vor der Corona Krise nicht profitabel war? Eine Billig-Airline, mit sehr alten, wenig umweltfreundlichen Maschinen - wo der Staat doch will, das Fliegen teurer und umweltfreundlicher wird? Eine Rettung der Germanwings passt nicht ins politische Konzept und hätte zu mehr Aufschrei in der Bevölkerung geführt, wenn man diese als
Systemrelevant gerettet hätte. Die Mitarbeiter tun mir Leid.
Aber man muss ehrlicherweise sagen, dass sie bereits vor der Krise keine gute Perspektive hatten. Die Germanwings wäre doch so oder so irgendwann Teil der Eurowings geworden.